NUTZTIERE Sömmern oder früh abkalben? DIE ALPUNGSBEITRÄGE bieten einen Anreiz, Rinder zu sömmern. Da 100 oder gar 200 Tage Alpenweidefutter tendenziell mit einem späteren Erstkalbealter einhergehen, lohnt es sich aber, genau zu rechnen. Bedeutender als die Alpungs- beiträge ist der Einfluss der Tierbeiträge, die mit der Agrarpolitik 2014/17 weggefallen sind. Neben der Futtereinsparung auf dem Heimbetrieb respektive der Futternutzung auf der Alp gibt es für das Sömmern von Rindern zahlreiche weitere Vorteile. Sport ist gesund Erwähnt werden etwa der positive Effekt auf Kondition (Höhentraining, plus 45 % rote Blutkörperchen), Fruchtbarkeit und Langlebigkeit (Suttner 1980, Ruhland 1983) sowie die geringe Weideparasiten-Dichte, schonende Landschaftspflege, Förderung der Biodiversität und der traditionelle Aspekt. Zu den Nachteilen des Sömmerns gehören der Transport (Risiken), die Ansteckungsgefahr (durch Tiere anderer Herkunft) und tiefere Tageszunahmen (– 36 – 60 %, Zaugg 1975). Durch das kompensatorische Wachstum machen die Tiere den Gewichtsrückstand im Herbst normalerweise zwar wett. Dennoch bestätigen Erhebungen, dass gealpte Rinder ihre Kuhkarriere meist später starten, insbesondere wo saisonale Abkalbungen angestrebt werden. Tiere unter acht Monaten und solche, die vor dem Abkalben stehen, sollten nicht gealpt werden. Frühkalbinnen im Vorteil In der Tabelle ist eine Kalkulation aufgeführt, die für ein frühes EKA spricht. Die Differenz von 617 Fr. zwischen einem späten und einem mittleren EKA machen bei einer Laktationsleistung von 7500 kg und einer Nutzungsdauer von 3.3 Laktationen rund 2.5 Rp. Kosten pro Kilogramm Milch aus. Bei einer Produktion von 150 000 kg Milch sind dies immerhin 3742 Fr. pro Jahr. Eine mittelintensive Aufzucht mit Sömmerung und einem EKA mit 25 bis 27 Monaten ist demnach eine sinnvolle Alternative (Fütterungstipps siehe Kasten). Studien und Praxiserfahrungen bestätigen bei milchbetonten Rassen zu- Alte Agrarpolitik kompensierte hohe EKA Mit dem Wegfall der Beiträge für Rau futterverzehrer und für Tierhaltung unter erschwerten Bedingungen sind tiefe Erstkalbealter (EKA) zusätzlich interessant geworden. Vor der Agrarpolitik 2014/17 wurden die Kosten, die durch hohe EKA entstanden, teilweise durch die tierbezogenen Direktzahlungen (inklusive RAUS/BTS) kompensiert. sätzliche Pluspunkte eines tiefen EKA, die in der Kalkulation nicht einbezogen wurden: • Höhere Trächtigkeitserfolge bei frühem Besamen. • Geringeres Risiko für Rinder-Mastitis (ab 28 Monaten mal 1.5). Tabelle: Beispielberechnung Saisonales Abkalben im Herbst, keine eigene Alp Veränderungen EKA 36 Monate, im Vergleich zu EKA 24 Monate ohne Sömmerung 2 Sömmerungen Längere Aufzucht (Monate* 95Fr.1)) 1140 Höhere Anzahl Aufzuchtplätze (50 bzw. 8.3 %, 6000 Fr./Platz, Abschreibung 20 Jahre) 150 Sömmerungsentgelt für Alp 300 Hin- und Rücktransport Alp 50 Mehraufwand bzw. Minderertrag (Fr.) 1640 Weidefutter-/Arbeitseinsparung durch Sömmerung (3.167Fr./Tag) 633 Alpungsbeitrag (370 Fr./NST) 370 Höhere RAUS-/BTS-Beiträge (280 Fr./GVE) 122 Mehrertrag bzw. Mehraufwand (Fr.) 1125 Differenz pro Rind (Fr.) -515 1) Durchschnitt Monatspauschalen gemäss Empfehlung der Preiskommission Vertragsaufzucht, EKA = Erstkalbealter, NST = Normalstoss 64 EKA 26 Monate, 1 Sömmerung 190 25 150 25 390 317 148 28 493 +103 5 2015 · UFA-REVUE Marktplatz NUTZTIERE Gas geben am Start Eine Kombination der Sömmerung mit einem frühen Erstkalbealter setzt eine intensive Aufzucht und gute Gesundheit in den ersten sechs Lebensmonaten voraus. Für die erforderlichen Tageszunahmen von rund 1 kg werden ab der zweiten Lebenswoche täglich 8 l Milch und mehr verabreicht. Danach lässt sich die nötige Intensität mittels einer Trockenmischung wie «UFA-Kälbermash» (ad libitum, ab 2. Lebenswoche) sichern. Ab dem siebten Monat ist die Nährstoffdichte der Ration etwas zu reduzieren (Ideal-BCS = 2.75), damit Euter und Geschlechts- organe nicht verfetten. Soll das Frühabkalbe-Zielgewicht (640 kg) trotz Sömmerung erreicht werden, müssen die Futter- qualität und -quantität auf der Alp stimmen. Markus Wickli, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst Wil • Weniger Schwergeburten (tieferes Verfettungsrisiko). • Mehr Milch je Lebenstag. • Leistungsstärkere Nachkommen (gemäss neuer Studie aus Norwegen). Auch der Wegfall der tierbezogenen Direktzahlungen per 2014 spricht für ein frühes EKA (siehe Kasten). Fazit Beispielkalkulationen sind immer eine Spielerei. Ihr Ergebnis variiert je nach Bezifferung und Gewichtung der Einflussfaktoren. Wer ein tiefes EKA mit der Sömmerung kombinieren kann, trägt zu einer sinnvollen Nutzung der Alpen bei. Sinn macht die Sömmerung auch auf Betrieben, die sonst Grundfutter zukaufen würden. Bei den meisten Milchviehrassen kaum ausreichend sind die Argumente der Sömmerung oder der Alpungsbeiträge jedoch, um sehr hohe EKA zu rechtfertigen. m Die Alpungsbeiträge, die mit der Agrarpolitik 2014 – 17 ausgerichtet werden, veranlassen zu einer Neubeurteilung der Wirtschaftlichkeit. Bild: agrarfoto.com Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee www.ufarevue.ch UFA-REVUE · 5 2015 UFA-REVUE · 5 2015 5 · 15 Fortsetzung von Seite 55 LANDTECHNIK zu verkaufen Rapid 306 mit Gitterräder, 1.9 m Mähbalken mit Schneidwerk aussen, sehr guter Zustand, Ersatzmesser, ab Service, Fr. 3000 + 055 283 23 46 Spaltmaschine Fr. 150 + 052 657 14 15 Frontlader Alö Q 220P Euro, passend zu Hürlimann XA70 Tradition, Same Dorado 70 Classic, Deutz-Fahr, Agroplus 315 Ecoline; Motorsäge Jonsered 2156C, Jg. 2010, mit 45 cm Schwert, betriebsbereit, mit Aspen 2T betrieben + 055 440 34 64 Mostfässer Faserplast, 1 x 200 l à Fr. 100, 1 x 150 l à Fr. 75, 2 x 60 l à Fr. 40, 4 Ballonflaschen gratis oder alles zu Fr. 200, + 052 376 11 52 Steaker Bürgi-Infra Grill, elektrisch 220 V, Top Zustand, wenig gebraucht, NP Fr. 1800, jetzt nur noch Fr. 800 + 052 376 11 52 Förderband Blaser FKH 600, mit elektro Motor, fahrbar, Länge 10 m, Fr. 490; Ballenlader Uima 40, Benzin Mot. f. 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Pflegebereifung, 9.5 Zoll, 16 / 32 Getriebe mit LS und Powershuttle, Top Zustand + 079 319 29 37 Rübenscharhackgarnitur Haruwy, 6-reihig, + 077 492 51 10 Kartoffelsetzgerät Haruwy, halbautomat, 4-reihig + 077 492 51 10 Boiler 100 l, und 220 l + 079 530 26 85 Mähwerk Busatis für Heckanbau, guter Zustand + 079 810 43 53 Maishackgerät in gutem Zustand + 079 530 26 85 Geranienkistli Eternit, ca. 20/Stk. a Fr. 5 + 079 765 20 26 Ballenförderband + 079 426 06 35 1 Achse, 7.5 cm stark, von Druckfass mit Rädern, Pneu 60%, Pneugrösse 200/70/508 12pl, 6 Loch Felgen; 2 Menzimukräder komplett, Pneugrösse 1300 x 530/533 mit 8 Lochfelgen; Motorrechen Agrar, gut erhalten; Heuma, gut erhalten; 2 1-Achsanhänger Chassis, geeignet für Tränkewagen mit 1000 l Fass; 1 Vorderteil von Anhänger samt Stützrolle; 1 Stützrolle, starkes Modell, für Anhänger; 2 Zapfwellen, verschiedene Längen + 071 393 23 85 Motormäher Bucher M500, mit Bandmadenformer, Mähbalken 1.9 m, Fr. 2200 + 079 585 26 32 Rasentraktor John Deere XR300, 18.5 PS mit Auffangsack, 300 l, Heckauswurf, Scheidebreite 105 cm, zusätzlich Schneepflug, seitenverstellbar 110 cm und Schneeketten, Erst 48 h, top Zustand und servicegepflegt, Fr. 6500 + 079 417 09 84 Silofräse Huber Typ 1; LKW Rockingerkupplung; blaue Kraftfutterschalen; Holzbrügiwagen 1.7 x 4.6 m mit Seitenladen + 079 243 75 25 Kraftfuttersilo HolzMetall, 18 t Inhalt; Magnetbohrmaschine; Silofräse Huber Typ 1, Rockinger von LKW; Frischwassertank von Spritze 80 l + 079 243 75 25 Fortsetzung Seite 74 65 65
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