Insurance Market Outlook 2015

Munich Re Economic Research
Mai 2015
Insurance Market Outlook
Konjunktur stützt globales Prämienwachstum
Der Insurance Market Outlook bietet in Kurzform einen Überblick über unsere Erwartungen zur Entwicklung der
Versicherungsmärkte in den kommenden zehn Jahren
Ausblick 2015/2016
Die globale Versicherungswirtschaft wird in den kommenden zwei Jahren mit durchschnittlich knapp 4% (real, d.h. inflationsbereinigt: 3%) wachsen. In den Schwellenländern sehen wir nach wie vor deutliches Aufholpotenzial. In den Industrieländern sind die
Aussichten in der Lebensversicherung getrübt durch das andauernde Niedrigzinsumfeld,
während die Schaden- und Unfallversicherung dort von einer insgesamt dynamischeren
Konjunktur profitieren könnte.
Volkswirtschaftlicher Ausblick:
weiterhin leicht verbessert in
den Industriestaaten, hohe,
aber rückläufige Dynamik in
den Schwellenländern
Das globale wirtschaftliche Umfeld dürfte sich 2015 und 2016 weiter leicht verbessern,
vor allem von den USA gehen wichtige Impulse für die Weltwirtschaft aus. Auch in Europa gewinnt die Konjunktur langsam an Fahrt. In vielen Schwellenländern fallen die
Wachstumserwartungen dagegen schwächer aus als in den Vorjahren. Insgesamt ist der
globale Ausblick nach wie vor erheblichen Risiken ausgesetzt, wie z.B. geopolitischen
Risiken oder den andauernden Unsicherheiten über die Zukunft der Eurozone.
Schaden/Unfall: Konjunktur
und Marktzyklus als Treiber in
den Industriestaaten, Wachstum in den Schwellenländern
deutlich über BIP
Der positive Effekt verbesserter Konjunkturaussichten auf das Prämienwachstum in der
Schaden- und Unfallversicherung könnte in den Industrieländern zum Teil durch eine
deutlich verschärfte Wettbewerbssituation gedämpft werden – nicht zuletzt aufgrund
einer sehr soliden Kapitalausstattung vieler Versicherer. Zu beobachten ist diese Entwicklung u.a. in den USA, dem weltweit größten Schaden- und Unfallversicherungsmarkt.
In den Schwellenländern erwarten wir insgesamt eine anhaltend hohe Versicherungsnachfrage, auch wenn das Prämienwachstum 2015/16 mit durchschnittlich knapp 7,5%
(real 6,5%) leicht unter den Zuwächsen der Vorjahre liegen dürfte.
Leben: Zinsumfeld belastet
weiterhin den Ausblick in vielen Industrieländern, Dynamik
in den Schwellenländern
bleibt hoch
Die Rahmenbedingungen für die Lebensversicherung werden in vielen Industrieländern
nach wie vor von den historisch niedrigen Zinsen beeinträchtigt. Zwar sorgten Sondereffekte wie das Einmalbeitragsgeschäft 2014 in einzelnen Märkten für hohe Prämienzuwächse, 2015/16 allerdings erwarten wir insgesamt ein schwächeres Prämienwachstum
von rund 3% (real gut 2%). In den Schwellenländern dürften die Prämienzuwächse weiterhin hoch ausfallen, aber auch hier gibt es erste Anzeichen dafür, dass die Phase
zweistelliger Wachstumsraten langsam auslaufen wird.
Langfristiger Ausblick
Langfristiger Ausblick: weltweite Prämienzuwächse ungefähr in Höhe des Wirtschaftswachstums
In den Industriestaaten dürften Sättigungseffekte in der Schaden- und Unfallversicherung
und die Auswirkungen niedriger Zinsen in der Lebensversicherung in den nächsten zehn
Jahren für ein Prämienwachstum leicht unterhalb des Wirtschaftswachstums sorgen.
Sollten sich die Rahmenbedingungen für Lebensversicherungsprodukte wieder verbessern, hätte der weiterhin bestehende hohe Vorsorgebedarf in alternden Gesellschaften
stärker als erwartete Prämienzuwächse zur Folge. In den Schwellenländern dürfte zusätzlicher Absicherungsbedarf bei weiter wachsendem Wohlstand auch in den kommenden zehn Jahren der wesentliche Treiber für die Versicherungsmärkte bleiben. Dabei
spielen u.a. bislang unzureichend abgesicherte Naturgefahrenrisiken sowie ein anhaltend
hoher Bedarf an Altersvorsorgeprodukten eine zentrale Rolle. Damit dürften die Prämienzuwächse dort auch weiterhin das volkswirtschaftliche Wachstum klar übertreffen.
Wachstumsregion Nummer 1 werden dabei die Schwellenländer Asiens bleiben.
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Das globale Wachstum der
Schaden/UnfallErstversicherungsprämien in
diesem Jahr mit real 3,2%
voraussichtlich leicht höher
als 2014
Die Schwellenländer Asiens
mit den höchsten erwarteten
Wachstumsraten – sowohl
mittel- als auch langfristig
China hinter den USA mit
dem zweitgrößten Anteil am
globalen Prämienzuwachs
Schaden/Unfall bis 2025
Anhang: Grafiken und Zahlen
(1) Erstversicherung Schaden/Unfall
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Global dürften die Zuwächse
in der Lebensversicherung
2015 geringer ausfallen als im
Vorjahr, das u.a. von Sondereffekten in einigen westeuropäischen Märkten beeinflusst
war
Neben den Schwellenländern
Asiens sind vor allem lateinamerikanische Märkte in
Leben besonders wachstumsstark
Der Anteil der Schwellenländer am Gesamtzuwachs der
Erstversicherungsprämien
Leben bis 2025 fast gleichauf
mit den Industrieländern
(2) Erstversicherung Leben
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(3) Erstversicherung gesamt
Mehr als ein Viertel der globalen Erstversicherungsprämien
werden 2025 voraussichtlich
in den Schwellenländern generiert werden
China dürfte Japan in den
nächsten zehn Jahren gemessen am Erstversicherungs-Prämienvolumen überholen und 2025 auf Platz zwei
hinter den USA liegen
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