Links der Neiße Linke Monatszeitung im Landkreis Görlitz April 2015 Jhrg.6/Nr.63 Rot-Rot-Grün seit 100 Tagen Leipzig: Auf zu neuen Ufern Gemeinsamer Antrag Kurzreise in die Ukraine (2) Viele politische Vorhaben des Koalitionsvertrages wurden angeschoben. Ob Wahlalter mit 16 oder Abschaltung der V-Leute. Es bewegt sich was! Unzufriedenheit macht sich im Sächsischen Landesverband breit. Angefangen von der desolaten inhaltlichen Ausrichtung bis hin zum Personal. Vier Kreisräte, fraktionsübergreifend, äußern sich zu ihren beiden Anträgen an den Kreistag im Monat Februar. LdN berichtete schon im Monat März. Dr. Reinhold Gläß berichtet aus der Hauptstadt der Ukraine. Dieser Bericht ist die Fortsetzung seiner Eindrücke, veröffentlicht in LdN Nr. 62. Seite 3 Seite 4 Seiten 6 Seite 14 Die Mitglieder des Landtages Kathrin Kagelmann und Mirko Schultze (DIE LINKE) rufen zum Kreativwettbewerb auf Der 8.Mai ein Tag der Erinnerung; ein Tag zum Weiterdenken Am 8.Mai jährt sich zum 70. Mal der Tag der Befreiung vom Faschismus und ein Gedenken dessen ist ohne Frage gerade in diesen Zeiten sehr bedeutsam. Die Linke ruft dazu auf, sich auf neue kreative Art und Weise mit diesem Gedenktag auseinanderzusetzen und dabei auf die Bedeutung von Freiheit, Frieden und Solidarität heute einzugehen. Denn wofür kann dieser Tag noch stehen? Vielleicht für einen Neuanfang, für eine Chance zum Aufbau einer neuen Gesellschaft, der Möglichkeit für ein Volk, neuen solidarischen Mut zu wagen, oder die Wurzel für eine europäische Friedensbewegung. Wie betrachten die Menschen aktuell den Tag der Befreiung? Was bedeutet Freiheit oder Krieg und Frieden für jeden von uns heute? Haben uns die grausamen Taten von einst zu einem anderen Denken und Handeln veranlasst? Diesen Fragen möchten die MdL Kagelmann und Schultze (DIE LINKE) mit ihrem Aufruf zu einem Kreativwettbewerb nachforschen und somit neue Wege in der Erinnerungskultur gehen. Gesucht werden einfallsreiche Auseinandersetzungen jeglicher Art. Ob nun Rubriken Ortsverbände Termine Buchtipps Geburtstage S. 7 - 10 S. 11 S. 15 S. 16 Foto: Internet Gedicht, Foto oder Comic, alles ist möglich. Zeigen Sie uns Ihre friedlichen Orte, ihre beeindrucktesten Gedanken zu Freiheit oder malen Sie Ihre Zukunftsvision von einer solidarischen Gesellschaft. Die Gewinner*innen werden am 8. Mai mit einer öffentlichen Präsentation und attraktiven Preisen belohnt. Einsendeschluss ist der 20. April. Arbeiten senden Sie bitte an bbschultze@ linksfraktionsachsen.de oder reichen es direkt im Bürgerbüro des MdL Mirko Schultze in der Schulstraße 8 in 02826 Görlitz ein. Bitte vergessen Sie nicht, Ihr Exponat mit Ihren Kontaktdaten zu versehen. Einladung zur Gesamtmitgliederversammlung des Kreisverbandes der LINKEN.Görlitz Der Kreisvorstand berief am 4. März die Gesamtmitgliederversammlung für den 18. April 2015, 10 Uhr, ein. Vorläufige Tagesordnung: Nominierung des Kandidaten/der Kandidatin zur Landratswahl am 7. Juni. Ort ist zum Redaktionsschluss noch nicht bekannt - wird durch die Ortsverbände bekannt gegeben. Linke Europa- und Bundespolitik 2 Clara-Zetkin-Frauenpreis 2015 für Nareen Shammo Der Clara-Zetkin-Frauenpreis der Partei DIE LINKE geht in diesem Jahr an die 1986 im Irak geborene Nareen Shammo für ihren herausragenden Einsatz für Frauen und Mädchen im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS). medizinische, psychologische und soziale Hilfe zu organisieren. Im Sinne Clara Zetkins würdigt DIE LINKE mit dem nach ihr benannten Preis jährlich ein Projekt, das die Lebensbedingungen von Frauen verbessert, die Gleichstellung von Frauen und Nareen Shammo. Nareen Shammo kündigte im August vergangenen Jahres ihren Job beim Fernsehen als sie erfuhr, dass der Islamische Staat im Irak Frauen und Mädchen systematisch verschleppt. Die Journalistin widmet ihr Leben seitdem dem Kampf für die Befreiung der Frauen und Mädchen, die den Verbrechen von IS im Irak zum Opfer fallen. Sie hält Kontakt zu den Verschleppten, betreut die betroffenen Familien und unterstützt die Verhandlungen zur Freilassung der Frauen und Mädchen. Nareen Shammo ist Jesidin. Mit der US-amerikanischen Initiative für Jesiden und dem Yazda Center engagiert sich die junge Frau gegen den Völkermord an den Jesiden durch den Islamischen Staat. Die Initiative leistet wichtige Arbeit bei der Aufklärung der Verbrechen, indem sie diese dokumentiert und internationale Organisationen, aber auch die kurdische Regierung und andere Regierungen informiert und versucht, Foto: Internet Männern in der Gesellschaft befördert oder anderen Frauen auf ihrem Lebensweg ein Vorbild, eine Anregung geworden ist. Die Verleihung eines Frauenpreises soll die Beachtung für das eigensinnige und uneigennützige Engagement von Frauen in der Öffentlichkeit erhöhen und ermutigen, die eigenen Fähigkeiten und Kräfte für eine gerechtere Gesellschaft einzusetzen. Ob als Nobelpreisträgerinnen oder Krankenschwestern, als Musikerinnen oder in prekären Jobs, ob in der Pflege, im Ehrenamt, im sozialen Umfeld - Frauen leisten Tag für Tag Großartiges für ein solidarisches, lebendiges und kreatives Gemeinwesen. Anerkennung und öffentliche Debatte dafür bleiben noch zu oft auf der Strecke.Foto: Der Clara-ZetInternet kin-Preis wird auf diese Lücke verweisen und Anregung sein, mehr Erfolge in den Frauenkämpfen durchzusetzen. Mit dem Clara-Zetkin-Preis ist ein Preisgeld von 1.500 Euro verbunden. Um die Ukraine vor der Pleite zu bewahren, wurden ihr vom Westen insgesamt 40 Milliarden US-Dollar (36,8 Milliarden Euro) zugesagt. Nach Meinung Kiews reicht das bei weitem nicht. Und was ist mit Griechenland? Linksder Neiße Bei anderen gelesen: Heimspiel für Tsipras Die Linke steht zu Syriza. Athen vermisst 1,2 Milliarden Euro Die Partei Die Linke stellt sich vorbehaltlos hinter Griechenlands neue Regierung. Nach einem Treffen mit Ministerpräsident Alexis Tsipras am Dienstag in Berlin betonte Fraktionschef Gregor Gysi, Tsipras habe sich bei dem Gespräch »klipp und klar« gegen Privatisierungen und höhere Verbrauchssteuern ausgesprochen. Diese Maßnahmen würden der griechischen Regierung zwar von außen immer wieder empfohlen, Athen wolle aber einen anderen Weg gehen. Das politische Problem bestehe vielmehr darin, dass 18 Regierungen der Euro-Zone den neoliberalen Weg fortsetzen wollten, die griechische Regierung unter Führung der Linkspartei Syriza aber nicht. Tsipras habe versichert, Athen werde diktate der Troika umzusetzen und »das griechische Tafelsilber zu verramschen«, schrieb Wagenknecht am Dienstag auf der Website ihrer Fraktion. »Neu ist, dass Merkel eine gute Miene zu diesem bösen Spiel macht«, fügte sie hinzu. Nach seinem offiziellen Besuch bei der Kanzlerin hatte sich Tsipras gestern Dienstag mit Außenminister FrankWalter Steinmeier (SPD) und Vertretern der Linken getroffen. Bei den Gesprächen mit der Kanzlerin hat es offensichtlich keine substantiellen Fortschritte zur Lösung der Finanzkrise Griechenlands gegeben. Dennoch geht das Ringen weiter. Zwischen Athen und dem sogenannten EuroRettungsschirm EFSF gibt es offen- Lockere Gespräche zu ernsten Fragen. Alexis Tsipras gemeinsam mit Katja Kipping und Gregor Gysi nach seinem Besuch bei Bundeskanzlerin Merkel. mit ihm als Ministerpräsidenten einen bar ein 1,2 Milliarden Euro schweres Missverständnis. Laut Informationen »antineoliberalen Kurs« fahren. Klagen aus Brüssel oder in diversen der griechischen Zeitung Kathimerini Medien trat die Vorsitzende der Links- macht die Regierung geltend, sie hapartei, Katja Kipping, entgegen. Es be zu viel geparktes Hilfsgeld für die treffe nicht zu, dass die Athener Regie- Bankenrettung an den Euro-Krisenrung bislang keine Reformliste vorge- fonds in Luxemburg zurückgezahlt. legt habe, wie das aus Brüssel oder Euro-Gruppenchef Jeroen DijsselbloBerlin kolportiert worden sei. Ein ver- em habe den EFSF gebeten, den Sachtrauliches Papier mit 18 Maßnahmen verhalt zu prüfen, teilte ein Sprecher enthalte vor allem Vorschläge zur der Finanzinstitution am Dienstag mit. Steuergerechtigkeit und Reichtumsbe- Es gehörte zu der Grundsatzvereinsteuerung. Kipping ergänzte, das Ge- barung der Euro-Gruppe vom 20. Fespräch zwischen Tsipras und Bundes- bruar, dass die nicht für die Sanierung kanzlerin Angela Merkel (CDU) am und Abwicklung von Krisenbanken Montag habe offenbar dazu beigetra- eingesetzten Hilfen von 10,9 Milliargen, mehr Verständnis für die Situati- den Euro an den EFSF zurückgegeben werden. Dies geschah auch taton in Griechenland zu schaffen. Die stellvertretende Fraktionsvorsit- sächlich. Nachträglich stellten die griezende der Linken im Bundestag, Sahra chischen Behörden demnach jedoch Wagenknecht, warf der Kanzlerin in- fest, dass sie 1,2 Milliarden Euro hätdes Heuchelei im Umgang mit Grie- ten abziehen müssen, weil Geld chenland vor. Merkel wolle Tsipras insbesondere für kleinere Banken geimmer noch zwingen, die Kürzungs- flossen waren. (dpa/AFP/jW) Linke Bundespolitik Linksder Neiße 3 Rot-Rot-Grün seit 100 Tagen auf Erfolgskurs? Seit 100 Tagen wird Thüringen von einer Koalition aus den Parteien DIE LINKE, SPD und Bündnis90/Die Grünen regiert. Mit dem Koalitionsvertrag haben sie sich viel vorgenommen. „Wir werden Thüringen demokratischer, sozialer und ökologischer machen – wir werden das Land voranbringen.“, so Susanne HennigWellsow. Landesvorsitzende der LINKEN.Thüringen Schon in den ersten 100 Tagen wurden wichtige Projekte beschlossen und auf den Weg gebracht. Projekte gemeinsam beschlossen Mehr Lehrer: Schon jetzt haben wir 184 neue Lehrerinnen und Lehrer eingestellt. Wir werden pro Jahr 500 dringend nötige Lehrerinnen und Lehrer in die Schulen holen. Bildungsfreistellungsgesetz vorgelegt: Endlich werden auch in Thüringen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer das Recht auf bezahlte Freistellung für Weiterbildung haben. Gute Kinder-Betreuung statt „Herdprämie“: 20 Millionen Euro werden nun für den Ausbau von Kitas und den Einstieg in ein gebührenfreies Kita-Jahr frei, weil wir die „Herdprämie“ (Landeserziehungsgeld) abschaffen. NSU-Untersuchungsausschuss: Thüringen klärt den rechten NSU-Terror und das Versagen der Behörden weiter konsequent mit einem zweiten Untersuchungsausschuss auf. V-Leute-Praxis eingeschränkt: Der fatale Einsatz von V-Leuten in der Nazi-Szene wird auf den Prüfstand gestellt. Ihr Einsatz in engsten Grenzen ist jetzt nur noch im Falle von Terror-Gefahr erlaubt. Einstieg in eine humanitäre Flüchtlingspolitik: Thüringen heißt Menschen willkommen. Der Winterabschiebe-Stopp war ein Akt humanitärer Notwendigkeit und Einstieg in eine andere Flüchtlingspolitik. Selbstbedienung gestoppt: In Zukunft dürfen die Fraktionen des Landtages keine unzulässigen Zulagen an Abgeordnete zahlen. Damit beenden wir endlich das Selbstbedienungs-System der CDU – so wie es die Thüringer Verfassung will. Verwaltungs-, Funktional- und Gebietsrefom angeschoben: Der Einstieg in eine Verwaltungs-, Funktional- und Gebietsrefom ist beschlossene Sache. Unser Ziel sind bürgernahe, leistungsfähige und ausfinanzierte Strukturen. Stärkung der Kommunen: Wir haben ein 135 Millionen Euro Hilfspaket für die unterfinanzierten Kommunen geschnürt, damit Jugendhilfe, Kultur, Schwimmbäder, Wohnen, Mobilität, … in den Gemeinden, Städten und Kreisen gestärkt werden kann. Die Landesvorsitzenden v.l.: Stephanie Erben (Grüne), Susanne HennigWellsow(DIE LINKE) und Andreas Bausewein (SPD) Foto: Internet Auf dem Weg: Wahlalter ab 16 „Die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre bei Landtags- und Kommunalwahlen ist eine wichtiger Schritt, um Jugendliche früher mitbestimmen zu lassen und ihnen deutlich zu machen, dass sie ein aktiver Teil der demokratischen Gesellschaft sind. Denn Demokratie muss jeden Tag gelebt werden, sonst findet sie nicht statt. Demokratie ist Handeln und kein Zustand“, sagt Susanne HennigWellsow. „Diese Ausweitung der Beteiligungs- möglichkeiten ist ein wichtiger praktischer Bestandteil der Demokratieerziehung. Denn Demokratiebildung darf nicht nur als theoretisches Schulfach stattfinden“. Mit diesen rot-rot-grünen Gesetzesinitiativen, wird die von der CDU praktizierte Demokratie-Blockade endlich beendet. „Der jahrzehntelange Stillstand in Sachen stärkere Einbindung von Jugendlichen bei Wahlen und direkter Demokratie, zeigt, dass Demokratie für die CDU immer nur ein Lippenbekenntnis war und ist.“ Wer Wagenknecht opfert, führt LINKE ins Abseits „Ich bedaure die Entscheidung von Sahra Wagenknecht, kann sie jedoch nachvollziehen. Wer Wagenknecht an den Rand drängt, ist töricht. Sie steht für die Glaubwürdigkeit unserer Partei.“, erklärt der Europaabgeordnete und Wirtschaftspolitiker Fabio De Masi (DIE LINKE) die Ankündigung Sahra Wagenknechts, nicht für eine Doppelspitze in der Bundestagsfraktion der LINKEN zur Verfügung zu stehen. Schrumpft die LINKE zur Funktionspartei? De Masi weiter: „DIE LINKE ist als demokratische Erneuerungsbewegung und neue politische Kraft angetreten, um die politische Achse nach links zu verschieben. Wir befinden uns in einer historischen und zugleich brandgefährlichen Situation in Europa und in einer tiefen Vertrauenskrise des po- litischen Systems. Dies erfordert Klarheit statt des Versuchs, DIE LINKE wieder zur Funktionspartei zu schrumpfen. Ein Regierungswechsel ohne politischen Richtungswechsel ist daher weder kluge Realpolitik noch Machtpolitik. Der Versuch, sich der politischen Kraft Oskar Lafontaines zu entledigen, hat DIE LINKE bereits einmal ins Abseits geführt. Wenn Geschichte sich wiederholt, wird sie zur Farce.“ Zur Kritik Wagenknechts an der Debatte in der Bundestagsfraktion zu den Griechenland-Krediten erklärt De Masi: „Die Griechenland-Kredite dienten nicht der Finanzierung der Maßnahmen der griechischen Regierung oder eines wirtschaftlichen Impulses, sondern der Ablösung von alten Forderungen der internationalen Gläubiger, die wiederum zu Beginn der Krise nicht der Rettung Griechenlands, sondern deutscher und französischer Banken dienten. Jedoch hat die EZB die griechische Regierung zur weiteren Insolvenzverschleppung gezwungen und gedroht, dem griechischen Bankensystem den Hahn abzudrehen. Mit Griechenlandentscheidung weicht die Bundestagsfraktion die Europapolitik der LINKEN auf Syriza hatte somit keine Wahl, als Zeit zu gewinnen und hat stark verhandelt. Dies hat auch Wagenknecht betont. DIE LINKE hatte jedoch die Wahl, sich mit einer Enthaltung der völlig falschen Krisenpolitik zu entziehen und mit Schuldenschnitt sowie der Finanzierung eines Aufbauprogramms über die EZB, die Bundesregierung mit ihrer gescheiterten Euro-Politik zu konfrontieren. Bedenklich stimmt weniger das Abstimmungsverhalten im Bundestag – darüber lässt sich streiten – als vielmehr der Versuch, Wagenknecht als das Gesicht der LINKEN in der EuroKrise in den Schatten zu stellen. Wer die Solidarität mit der griechischen Regierung für Machtkämpfe und „linke Innenpolitik“ missbraucht, handelt unredlich.“ Der deutsch-italienische Wirtschaftspolitiker abschließend: „Die Doppelspitze mit Wagenknecht wurde systematisch verhindert. Wer sie nun forcieren will, wo Wagenknecht nicht mehr zur Verfügung steht, gefährdet die politische Stabilität der LINKEN. Die neue Situation muss jetzt, neben politischen Schwerpunkten wie der Euro-Politik und der Ablehnung der Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada – TTIP und CETA -, von einem Parteitag diskutiert werden, um Vertrauen in der Führung der LINKEN wieder herzustellen.“ Brüssel, 06.03.2015 Linke Sächsische Landespolitik 4 Linksder Neiße Auf zu neuen Ufern Liebknecht-Kreis Sachsen vorgestellt - ein Beitrag von Heiderose Gläß Am 14. März konstituierte sich in Leipzig nach mehrmonatiger Vorbereitungszeit der „Liebknecht-Kreis Sachsen“ als Zusammenschluss innerhalb des sächsischen Landesverbandes der Partei DIE LINKE. Über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer darunter mehrere Bundes- und Landtagsabgeordnete - aus fast allen Kreisverbänden beschlossen einen Gründungsaufruf, der für mehr sozialistischen Pluralismus in der Sächsischen LINKEN eintritt und zugleich die Schärfung des Profils der Landespartei „als kämpferische und deutlich vernehmbare Opposition mit linkssozialistischer Orientierung“ fordert. DIE LINKE. Sachsen hat in den letzten Wahlen kontinuierlich an Wählerstimmen verloren. Befindet sich die Partei in einer Identitätskrise? Woran liegt es, dass man uns eine politische Profilschwäche nachsagt? Wie können wir unsere Alleinstellungsmerkmale für die Zukunft definieren? Wodurch ist unsere notwendige Streitkultur gekennzeichnet? Ehrengast war Hans Modrow, Vorsitzender des Ältestenrates der Partei. Er hielt auch die Einstiegsrede, in der er, ebenso wie Volker Külow, Vorsitzender der Leipziger Linken, in seinem Beitrag, die derzeitigen außenund innenpolitischen Rahmen- bedingungen für das Wirken der Partei und die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen für den weiteren Kurs des mitgliederstärksten Landesverbandes skizzierte. Hans Modrow verknüpfte seine Freude über die Gründung des Zusammenschlusses mit persönlichen Reminiszenzen. So ging der letzte DDR-Ministerpräsident in einem längeren historischen Rückblick auf einige Zäsuren in der deutschen Geschichte - insbesondere auf die von 1949 und von 1989/ 90 - näher ein. Mit Blick auf die enorme Verschärfung der außen- und innenpolitischen Situation in Europa und die anhaltende Schwäche der europäischen Linken warnte Hans Modrow unter Bezugnahme auf die seinerzeitige Situation in der Weimarer Republik ab Mitte der 20er Jahre vor dem weiteren Aufschwung rechtspopulistischer und rechtsextremistischer Bewegungen auf dem Kontinent einschließlich der BRD. Diese gefährliche Entwicklung stellt auch die deutsche Linke, namentlich die Partei DIE LINKE, vor neue Herausforderungen, die auf dem bevorstehenden Bundesparteitag eine wichtige Rolle spielen müssen. Vom Liebknecht-Kreis Sachsen erhofft sich Hans Modrow, dass er in diese Debatten eingreift und möglichst rasch nicht nur landespolitische Ausstrahlungskraft Hans Modrow auf der Gründungsversammlung. Foto: D. Rohde gewinnt, sondern auch auf der Bun- das allen, unabhängig von Herkunft desebene wirksam wird. Was ist das und Einkommen, offen steht und gleiZiel dieser Initiative? „Wir wollen, dass che Chancen gewährt DIE LINKE in Sachsen wieder deut- -die bei den notwendigen Verändelicher als in der letzten Zeit ihren Platz rungen im Klima-, Umwelt- und in dieser Gesellschaft und in den Aus- Energiebereich darauf achtet, dass einandersetzungen mit anderen Partei- diese nicht zu Lasten der sozial Been bestimmt“ heißt es dazu im dürftigsten gehen Gründungsdokument, das sich aus- -die konsequent eine weitere Privatidrücklich am Erfurter Programm von sierung öffentlichen Eigentums und 2011 orientiert, dessen Ziel ein demo- öffentlicher Daseinsvorsorge ablehnt kratischer Sozialismus ist. und ihren Charakter als AntiEs formuliert Alleinstellungs- privatisierungspartei weiter ausprägt merkmale der Partei DIE LINKE im - die für die sozialen und politischen Land- wie Bundestag. Sie ist die ein- Interessen der Ostdeutschen kämpft; sie fordert gleiche Löhne und gleiche zige - Friedenspartei, die gegen jegliche Rentenwerte in Ost und West. deutsche Militäreinsätze und jegliche Zum Abschluss der Veranstaltung Rüstungsexporte ist und die Auflösung wurde ein zwölfköpfiger Sprecher/ innenrat gewählt. Informationen: der NATO verlangt - die konsequent für soziale Gerechtigkeit und die Umverteilung von oben www.liebknecht-kreis-sachsen.de; Ansprechpartnerin im Kreisverband Görlitz: nach unten kämpft Heiderose Gläß Tel.: 03585/400560 -die für ein Bildungssystem eintritt, [email protected] Sicher sozial. Sicher solidarisch. Auszüge aus Überlegungen zur strategischen Ausrichtung der Arbeit der LINKEN. Sachsen im Rahmen der programmatischen und strategischen Debatte der Bundes- und Landespartei DIE LINKE von Rico Gebhardt und Sebastian Scheel Als linke Partei haben wir den demokratischen Sozialismus zur Orientierung unseres Handelns gewählt. Wir wollen die gesellschaftlichen Verhältnisse gestalten, wir wollen sie verändern. Unser konsequenter Einsatz für ein Leben in Menschenwürde für alle Menschen, für die Realisierung der grundgesetzlich garantierten Unantastbarkeit der Menschenwürde. Impulse gesellschaftlichen Widerstandes oder entsprechender Alternativen nehmen wir auf und unterstützen diese. Unsere programmatischen Ansprüche der Gestaltung und der Überwindung der gesellschaftlichen Verhältnisse sind nicht als Gegensatz, sondern in ihrem Zusammenhang zu begreifen. Die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten drei Jahrzehnte lassen immer stärker erkennen, dass sich dieses Land zu einer sogenannten „ZweiDrittel-Gesellschaft“ entwickelt. Im Sozialreport 2014 der Rosa-Luxemburg-Stiftung werden diese Entwicklungen zusammengefasst. Es wird erklärt, dass sich - die Ost-West-Differenz in ökonomischer und sozialer Hinsicht vertieft, - die Spaltung der Gesellschaft vertieft, - die Armutsgefährdung in der Bevölkerung bleibt anhaltend hoch, - vielfach vorhandene Benachteiligungen und Ungleichheiten wurden nicht beseitigt, - fortschreitende politische Desillusionierung der Bevölkerung findet statt. Die praktische Politik führt eher zu Entmutigung als zu Ansporn. Deshalb gilt es, den Kampf für soziale Sicherheit in all ihren Aspekten in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. Die Gewerkschaften stehen dafür an erster Stelle, aber auch soziale Bewegungen, mit denen wir im Rahmen unserer programmatischen Vorstellungen kooperieren sind hierbei genauso zu nennen. „Soziale Sicherheit“ muss weit über den engen Rahmen sozialpolitischen Handelns hinaus begriffen werden. Der Kampf um soziale Sicherheit nützt allen Menschen im Land - denen genauso, die bereits von Armut und Ausgrenzung betroffen sind, wie jenen, denen sie droht oder die sich davon bedroht fühlen. Soziale Sicherheit zu erringen bedeutet Solidarität zu erzeugen. Soziale Sicherheit langfristig zu ermöglichen, stellt unter den Bedingungen der stetig und beschleunigt fortschrei- tenden Entwicklung der Produktivkräfte eine besondere Herausforderung dar. Unsere Verantwortung besteht darin, Fortschritt gesellschaftlich zu verstehen. Ökonomischer Fortschritt ohne sozialen Fortschritt spaltet die Gesellschaft. Deshalb muss über Modelle und Konzepte nachgedacht werden, die dem gesamtgesellschaftlichen Charakter der Produktion entsprechen. Dazu gehören ausdrücklich die solidarische Mindestrente, eine Kindergrundsicherung, eine sanktionsfreie Mindestsicherung oder ein Grundeinkommen. Eine Spaltung der Partei in einen Teil, der arbeitet und einen Teil, der kritisiert, wäre insbesondere unter den Bedingungen schwindender Kräfte mehr als nur problematisch. Linke Sächsische Landespolitik Linksder Neiße 5 Scheel / Meiwald: Sozialer Ausgleich statt Spaltung Sachsens – mehr als 100 Änderungsanträge der LINKEN zu Etat 2015/2016 LINKE Alternativen zum Doppelhaushalts-Entwurf Im März hat die Linksfraktion ihre „LINKEN Alternativen zum Doppelhaushalts-Entwurf 2015/2016 der Sächsischen Regierung“ unter der Überschrift „Sozialer Ausgleich in Sachsen“ vorgelegt. Dazu erklärt Sebastian Scheel, Parlamentarischer Geschäftsführer und haushalts- und finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag: Die sächsische Gesellschaft wird vielfach gespalten – beispielsweise in arm und reich, behindert und nicht behindert, Einheimische und Zugewanderte. Diese Spaltungen wollen wir mit unserem Gegenentwurf zum Haushalts-Regierungsentwurf für Sachsen überbrücken, um sie schrittweise zu überwinden. Im Sinne eines solchen umfassenden sozialen Ausgleichs schlagen wir Umverteilungen von 404 bzw. 486 Mio. Euro in den Haushaltsjahren 2015/2016 vor. Die Gegenfinanzierung erfolgt diesmal angesichts guter finanzpolitischer Rahmenbedingungen vor allem über eine realistischere Einnahmeerwartung – im Unterschied zum unrealistischen Zahlenwerk von Finanzminister Unland, der den Freistaat in den Sebastian Scheel. Verena Maiwald. vergangenen vier Jahren im Durchschnitt pro Jahr um 750 Mio. Euro zu arm gerechnet hat. Dem Landtag wurde so vom Finanzministerium systematisch Gestaltungsmacht entzogen. Leider hat die neue Koalition trotz SPD- statt FDP-Regierungsbeteiligung bisher nicht den Mut gehabt, das Sündenregister der verblichenen schwarzgelben Koalition wirklich konsequent abzuarbeiten. Wir wollen Kürzungen von 2010 wie bei der Jugendpauschale (von 14,30 auf 10,40 Euro) rückgängig machen – und hier konkret auf 15 Euro anheben. Wir setzen Akzente für gute Bildung für alle – mit der Gewährleistung von 265 zusätzlichen Lehrkräften zur Umsetzung der Integrationsverordnung, 700 neuen Schulsozialarbeitern und einem Kitabzw. Krippen-Personalschlüssel (mit Fachkräften!) von 1:12 bzw. 1: 5,5 ab dem 2. Halbjahr 2015. Wir tun etwas für bezahlbaren Wohnraum (15 Mio. Euro mehr für sozialen Wohnungsbau). Verena Meiwald, Obfrau der Linksfraktion im Haushalts- und Finanzausschuss des Sächsischen Landtags und Vorsitzende der AG Haushalt ihrer Fraktion, fügt hinzu: Dies ist der achte alternative Haushaltsansatz unserer Fraktion in Folge. Er entwickelt in bewährter Weise rote Grundlinien und endet unterm Strich mit einer „schwarzen Null“, also seriöser Gegenfinanzierung. Wir sind auch diesmal mit über hundert Änderungsanträgen in die Haushaltsberatungen in den Ausschüssen gegangen. Wir nehmen die Sorgen der Städte und Gemeinden ernst und garantieren eine Aufstockung der Krankenhausfinanzierung auf den vom Sozialministerium berechneten jährlichen Bedarf (140 Mio.), 15 Mio. pro Jahr für KitaInvestitionen, 5 Mio. Lernmittelergänzungspauschale, bessere Aufnahme von Flüchtlingen und im Interesse der Bürger/innen handlungsstarke Kommunen – eine kommunale Investitionspauschale von 82 bzw. 85 Mio. Euro. Zu ausgewählten Schwerpunkten werden wir im April Anträge zu den abschließenden Plenumsberatungen über den Haushalt einbringen. „Perspektiven für Schulen im ländlichen Raum“ Am 17. März diskutierten etwa 25 Interessierte im Infoladen Zittau mit der bildungspolitischen Sprecherin der Linksfraktion im Sächsischen Landtag Cornelia Falken und Kreisrat Jens Thöricht. Zu der Veranstaltung hatte das Kommunalpolitische Forum Sachsen e.V. (KFS) eingeladen. Cornelia Falken informierte über den aktuellen Stand zum Schulgesetz. Dieses existiert seit dem Jahr 2004. Auf Grund der Klage der Stadt Seifhennersdorf gegen den beschlossenen Schulnetzplan des Landkreises Görlitz, erklärte das Bundesverfassungsgericht das Schulgesetz teilweise als verfassungswidrig. Städte und Gemeinden müssten mitentscheiden können. Somit konnte die vorgesehene Schließung ihrer Mittelschule verhindert werden. Die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Sächsischen Landtag sieht im derzeitigen Schulgesetz viele Punkte, die überarbeitet werden müssen. Allerdings lässt sich die Säch- Cornelia Falken. sische Staatsregierung Zeit damit. Linksfraktion im Görlitzer Kreistag fragte nach: Wann wird sich die Verwaltung bemühen einen neuen Schulnetzplan zurAbstimmung vorzulegen? Antwort: Schulgesetz wurde noch nicht geändert. Zwar soll in diesem Jahr noch ein Referentenentwurf vorgelegt werden, diesen will aber die CDU/SPD Regierung wahrscheinlich über mehrere Jahre diskutieren. Strittige Punk- te sind die Anzahl der Schüler_innen je Klasse, die Lernmittelfreiheit, die Schülerbeförderung und wie viele Anmeldungen notwendig sind, um eine Klasse zu bilden. Jens Thöricht, Kreis- und Stadtrat der LINKEN, informierte über die Schulthematik in der Stadt Zittau. Steigende Schüler/innenzahlen und fehlende Investitionen in die bestehenden Schulgebäude in der Vergangenheit stellen die Stadtverwaltung, wie auch den Stadtrat vor große Herausforderungen. Hier müssen laut Thöricht deutlich höhere Finanzmittel für den Ausbau von Schulen eingefordert werden. Die fehlende Finanzausstattung der Kommunen durch die Landesregierung wirkt. In der anschließenden Diskussion wurden zielgerichtete konkrete Fragen gestellt. „Ist das Thema Schulsozialarbeit im Landtag auf der Agenda?“, fragte ein anwesender Schulsozialarbeiter. „Ist der Landesregierung bekannt, dass das kulturelle Leben vor Ort dezimiert wird, wenn Schulen geschlossen werden. Junge Menschen, die sich im Schulchor, in der Jugendfeuerwehr usw. engagieren, haben dazu oftmals aufgrund langer Schulwege keine Zeit mehr“, fragte ein Bürger aus Seifhennersdorf. Cornelia Falken und Jens Thöricht meinen: Die Schulen im ländlichen Raum müssen erhalten werden. Wenn die Schülerzahl nicht für eine Klassenbildung ausreicht, kann auch ein jahrgangsübergreifender Unterricht eine Lösung bieten. Weitere Themen waren: Die Schülerbeförderungskosten im ländlichen Raum, die Gleichstellung von staatlichen und freien Schulen. Zum Schluss gab Cornelia Falken ein Versprechen. Im Herbst kommt sie wieder und wird den linken Entwurf eines Schulgesetzes und dessen Auswirkungen auf den Landkreis Görlitz vorstellen. Dies wurde von den Anwesenden positiv aufgenommen und begrüßt. Ramona Gehring Linke Kommunalpolitik 6 Linksder Neiße Junge Kreisräte mit lachendem und weinendem Auge Millionen für Rettungswachen lösen nicht alle Probleme Nachbetrachungen zu einem Antrag jüngerer Kreisräte Bereits im vergangen Jahr informierten sich Dr. Rainer Harbarth und Heike Krahl bei den Rettungswachen im Landkreis über deren Ausstattung, Sorgen und Nöte. (LdN berichtete in der Ausgabe 10/2014) Am 25. Februar brachten die vier Kreisräte Jens Thöricht (LINKE), Tina Hentschel (CDU), Franziska Schubert (GRÜNE) und Thomas Zenker (Zittau Kann Mehr) fraktionsübergreifend gleich 2 Anträge ein. (Siehe LdN Nr.: 62) Die vier Kreisräte gehören der jungen Generation an – und wollen den Kreistag modernisieren. längst üblich ist. „Immerhin wurde zugestimmt, der Verwaltung den Prüfauftrag zu erteilen, wie das realisiert werden kann.“ sagt Thomas Zenker. Grundsätzlich wollen die vier jungen Kreisräte weiterhin kooperieren – und damit ein Zeichen setzen. „Viele Menschen sind das Parteiengezänk leid. Wir als Nachfolgegeneration haben die Jens Thöricht. Franziska Schubert. Thomas Zenker. Tina Hentschel. Der erste Antrag zur Verwendung der Bild- und Tonrechte auch durch die Kreistagsmitglieder scheiterte – die Mehrzahl der Kreisräte lehnte das ab. So werden auch weiterhin nur Journalisten diese Rechte wahrnehmen können; nicht aber die Kreistagsmitglieder selbst. „Wir wollen die sozialen Medien nutzen, um das, was wir im Kreistag machen, in die Öffentlichkeit zu tragen. Die Bürger/innen, von denen viele im Netz unterwegs sind, sollen erfahren, was vor sich geht“, so Tina Hentschel. Das sehen die mehrheitlich älteren Kreisräte nicht so. Dafür gab es wenigstens für den 2. Antrag ein Zugeständnis, wenn auch noch keinen Sieg. Thöricht, Hentschel, Schubert und Zenker fordern kostenfreies W-LAN im Sitzungssaal – so, wie es in anderen Regionalparlamenten Möglichkeit, es anders zu machen. Vielleicht steigt dadurch wieder das Interesse und Vertrauen in Regionalpolitik“ ergänzt Jens Thöricht. Der Weg zu frischem Wind dürfte lang sein: Der hohe Altersdurchschnitt und die Abneigung vieler Kreisräte und Verwaltungsmitarbeiter gegenüber einer offensiven Kommunikation per Internet verhindern eine modernere Öffentlichkeitsarbeit des Landkreises. „Alle Parteien und Wählervereinigungen haben Nachwuchssorgen in UNSEREM Alterssegment. Wir wissen nicht, wo sich das alles hin entwickeln wird. Aber wir können neue Wege probieren – und die braucht es, unserem Landkreis zuliebe. Es sind insbesondere die ungewöhnlichen Verbindungen, die oftmals die besten Früchte hervorbringen.“ schmunzelt Franziska Schubert (GRÜNE). Geplante Kupferbohrung sorgt für Unruhe Am 25. März fand in in Zodel eine Informationsveranstaltung zur geplanten Probebohrung nach Kupfer bei Deschka statt. In der Veranstaltung standen Vertreter/innen der polnischen Bergbaufirma KGHM, des Sächsischen Oberbergamtes und der Kreisverwal- Kathrin Kagelmann und Sabine Kunze im Gespräch Foto: H. Krahl tung für Fragen zur Ver- mit Vertretern der Verwaltung. fügung. Die Bürger/ innen der benachbarten Gemeinden wassers und um die Attraktivität als fürchten um die Sicherheit ihres Trink- Tourismusstandort. Heike Krahl, stellvertretende Vorsitzende der LINKEN im Kreistag, stellte dabei fest, dass die Umstellung auf die „integrierte Rettungsleitstelle“ Hoyerswerda nicht ohne Probleme verlief. „Die meisten Probleme konnten schnell abgestellt werden, die Einarbeitung der Disponenten, die die Rettungsfahrzeuge koordinieren, wird sicher noch Zeit in Anspruch nehmen“, so Krahl. „Als weiteres Problem wurde der schlechte Empfang der Meldungen durch die Rettungsleitstelle thematisiert. Die Enge der Fahrerkabinen kritisierten einige Rettungssanitäter, darauf sollte bei einer Neubeschaffung von Fahrzeugen unbedingt geachtet und vor allem die Träger mit einbezogen werden“, ergänzt Dr. Rainer Harbarth. Heike Krahl nahm die Besuche noch einmal zu Anlass, um mehrere Fragen zur Thematik an den Landrat zu rich- ten. Dabei ging es unter anderem um die Einsatzbereitschaft bei Winterbedingungen, um die Sicherheit der Einrichtungen und auch um die Reduzierung des bürokratischen Aufwandes bei Rettungseinsätzen sowie die Arbeitsbedingungen der Rettungssanitäter. Ihre Fragen wurden durch den Landrat Bernd Lange umfassend beantwortet. Allerding wurde auch deutlich, dass gerade bei der Finanzierung des Rettungswesens, die Abhängigkeit vom „Geldgeber“ also den Krankenkassen Probleme bereitet. Abschließend betonte der Landrat, dass die durch die Fragen gemachten Anregungen „hausintern“ weiter bearbeitet werden. Bei den Verhandlungen mit den Kostenträgern, also den Krankenkassen, wird verstärkt auf den optimalen Einsatz von Investitionsmitteln geachtet. Mahnwache gegen Tagebauerweiterung Mahnwache von Betroffenen aus der Region Schleife forderten eine Rücknahme des Braunkohleplans und die Zulassung der Klage. Foto: Sabine Kunze Vor Beginn der Verhandlung vor dem Oberverwaltungsgericht in Bautzen zur Zulassung der Klage des BUND und einer Einzelperson gegen die geplante Erweiterung des Braunkohletagebaus Nochten II am 26. März, fand eine Mahnwache Betroffener statt. Kathrin Kagelmann, Sabine Kunze und Carola Steffek unterstützten. Carola Steffek nahm an der Verhandlung teil. Der Raum war klein und eine schlechte Akkustik. Im Publikum waren10 Verteter von Vattenfall, zwei vom Sächsischen Innenministerium und ca. 20 Tagebaugegner und drei Presseleute. Am Ende sahen sich die Richter nicht in der Lage, ein Urteil oder ein Zwischenurteil zu fällen. Binnen zwei Wochen wird das Urteil schriftlich zugestellt, und somit besteht dann die Möglichkeit einer mündlichen Wiederaufnahme des Verfahrens. Wenn die Klage zugelassen werden sollte, und es kommt zu einem positiven Urteil, ist der jetzige Braunkohleplan rechtswidrig und somit tritt automatisch der 1994 Plan in Kraft, so der Vorsitzende Richter. (red) Linksder Neiße Ortsverband Weißwasser Feier zum Internationalen Frauentag am 7. März Wie jedes Jahr hatte die LINKE zur Frauentagsfeier in die Tanzschule Weisse eingeladen, und wie immer füllte sich der Saal schnell. Jede Frau wurde mit einer Nelke begrüßt, ein Buchbasar, eine Bilderausstellung und Hobbybasteleien luden zum Stöbern ein. In ihrer emotionalen Festrede erinnerte Heidi Gläß auch daran, dass wir Frauen in der DDR uns schon lange gleichberechtigt fühlten und damit den Frauen in den alten Bundesländern weit voraus waren. Bei Kaffee und Kuchen (wie immer von fleißigen Frauen liebevoll selbst gebacken) und Gesangsund Tanzeinlagen mit kubanischen Rhythmen, verging die Zeit wie im Fluge. Die Darbietungen erinnerten uns Mit ihren Angehörigen trauern wir um unsere Genossinnen Liesbeth Rein Anita Paul und unseren langjährigen Genossen Manfred Meinert Wir werden sie stets als treue und zuverlässige Genossen in Erinnerung behalten. Basisgruppe 2 Weißwasser Ortsvorstand Region Weißwasser an „Cuba si“ und unsere Solidarität mit Kuba. Besonders viele ältere Leute waren gekommen. Die schöne Stunden genossen und das Gefühl hatten, dass sie hier, im Gegensatz zu unserer nicht immer seniorenfreundlichen Gesellschaft, geachtet und angenommen wurden. Siegrid Marschall, Sympathisantin Wahlversammlung Basisgruppe 2 Weißwasser Am 16.02. 2015 fand die Wahlversammlung der Basisgruppe 2 Weißwasser statt. Seit 2 Jahren arbeiten die ehemaligen Basisgruppen 2 und 3 in der jetzigen Basisgruppe 2 zusammen. Genossin Gerda Nachtmann, unsere Vorsitzende, konnte auf eine erfolgreiche Arbeit in diesen zwei Jahren zurückblicken. Wegen des sehr hohen Altersdurchschnitts, waren die aktiven Genossen umsomehr gefordert. Genossin Gerda Nachtmann verwies auf die vielen Aktivitäten im Wahljahr. Ob bei der Verteilung der Wahlzei-tungen, an den Infoständen oder bei der Orga- nisierung und Durchführung von Veranstaltungen, jede Genossin und jeder Genosse, der dazu gesundheitlich in der Lage war, beteiligte sich daran. Besonders erfreulich ist, im Berichtszeitraum konnten zwei neue Genossen gewonnen werden. Heinz Ebert verwies in seinem Diskussionsbeitrag darauf, dass es trotz dieser positiven Bilanz noch Reserven gibt, so könnten zum Beispiel , Genossinnen und Genossen, die dazu in der Lage sind, Lesermeinungen an Tageszeitungen verfassen, wie es Philipp Höhne öfters tut. Den neugewählten 7 Herzlichen Glückwunsch unserem Genossen Dierk Kunow zu seinem 60.Geburtstag Ich kenne Dierk seit 1990, als wir gemeinsam in der Geschäftstelle der SED/PDS den Nachlass der SED Kreisleitung verwaltet und abgewickelt haben. Danach haben wir uns nicht aus den Augen verloren, sonder immer gemeinsam ehrenamtlich in der Partei gearbeitet. Ob beim Regionalrat oder im Kreisvorstand, wo wir beide noch aktiv sind. Dierk ist stellvertretender Kreisvorsitzender, aktiv im Landesrat und in der AG „Adele“ tätig. Wir wünschen Dierk alles Gute, Gesundheit und immer ein Schwung Optimismus für unsere politische Arbeit. Heidemarie Knoop Ortsvorsitzende Vorstand bilden Gerda Nachtmann, Vorsitzende Gerhard Krüger, Stellvertreter Mitglieder sind: Rita Hartwig, Irina Hermann, Michael Krahl,Manfred Menzel, Ute Sprotte. Elisabeth Menzel Ist eine Lösung für „Bezahlbares Trinkwasser“ in der Region Weißwasser noch möglich? Werden Wasserpreise im Raum Weißwasser für die Bürgerinnen und Bürger ins unermessliche steigen - ernste Folgen des Braunkohletagebaus! In der Aprilausgabe 2014 erschien in LdN ein Artikel unter dem Titel „Bleibt Trinkwasser in der Region Weißwasser bezahlbar?“ und in der Maiausgabe „Trinkwasser muss bezahlbar bleiben!“ von Rolf Seilberger. Im folgenden Beitrag erklärt er, was sich in einem Jahr bewegt hat. Diejenigen, die etwas bewegt haben, sind die vielen Mitglieder unserer Partei, die in der Unterschriftenaktion „Bezahlbares Trinkwasser“ mit Bürgern der Region sprachen und um die Meinungsäußerung der Bürger baten. Da sind die Mitglieder der Stadtratsfraktion, die diese Initiative überhaupt erst angeschoben haben. Und da ist die Genossin Stein, die die verantwortungsvolle Aufgabe übernahm als Petentin zu fungieren. Und letztendlich sind da Mitglieder unserer Partei, die sich als Mitglied des Bundestages und des Sächsischen Landtages über diese Gremien für eine bürgernahe Lösung einsetzen. Nachdem Anfang diesen Jahres bekannt wurde, dass das Sächsische Staatsministerium einen zinsgünstigen Kredit von 0,2 % der Sächsischen Aufbaubank zur Finanzierung abgelehnt hat, verschaffte sich Genossin Caren Lay als MdB vor Ort ein Bild von der Sache. Dadurch kam Bewegung in das Spektrum der Kommunal- politiker. Bisher haben sich fast alle, angefangen von den Bürgermeistern der Region, über den Verbandsvorsitzenden des Wasserzweckverbandes bis hin zum Landrat für eine Lösung, die den Verursacher belastet, ausgesprochen. Der Autor ist sich durchaus bewusst, dass auch gewisse Wahlen eine Rolle spielen könnten. Nicht nur DIE LINKE hat sich mit einer Unterschriftenpetition an den Sächsischen Landtag gewandt. Der Bürger Jörg Lübben startete wegen der Bewegungslosigkeit in Dresden eine weitere Unterschriftenaktion mit Aufrufen über Facebook. Unterschriften- listen liegen zur Zeit in vielen Geschäften in Weißwasser aus. Der Bürgerprotest hat also an Breite gewonnen. Neu ist auch, dass beide Regionalzeitungen in letzter Zeit in Punkto Trinkwasser sehr scharf gegenüber Dresden reagieren. Mit Bemerkungen zu mehr Druck von „Unten“ lehnten sich die Redakteure recht weit aus dem Fenster. Nur die Leser/innen vom Wochenkurier erfahren nach wie vor nichts von einem Problem „Trinkwasser“. Und zu guter letzt eine Information zum Wirken der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag. Fortsetzung auf Seite 8 Ortsverband Görlitz 8 Gesamtmitgliederversammlung DIE LINKE Görlitz Neuer Vorstand gewählt Ein Beitrag von Jan Novotny, Ortsvorsitzender des OV Görlitz Am 21. März lud der Ortsverband der Görlitzer LINKEN zur Gesamtmitgliederversammlung ein. Haupttagesordnungspunkt waren die Wahlen rer ist der Dipl. Elektroingenieur Michael Schmidt und Jugendpolitischer Sprecher der 20- jährige Restaurantfachmann Paul Stenzel. Als zum neuen Ortsvorstand für die nächsten 2 Jahre. Der langjährige Vorsitzende und jetzige MdL Mirko Schultze stellte sich nicht mehr erneut zur Wahl, bleibt jedoch weiterhin Kreisvorsitzender der LINKEN. Zum neuen Vorsitzenden des Ortsvorstandes wurde mit einstimmigen Ergebnis der 36jährige Opernsänger Jan Novotny gewählt, der seit einigen Jahren als Tenor am Gerhart – Hauptmann – Theater engagiert ist.Neuer Geschäftsfüh- BeisitzerInnen wurden außerdem gewählt: Gabriele Eichner, Susanne Schmidt, Renate Babig sowie Herbert Olbrich. Der neue Vorsitzende bedankte sich nach der Wahl stellvertretend für den gesamten Ortsverband bei Mirko Schultze für dessen großes Engagement der vergan-genen Jahre und betonte, dass die Arbeit des Verbandes in den kommenden Jahren eng mit den Aktivitäten des Landtagsabgeordneten Mirko Schultze verknüpft sein werden. Einladung zu einem Politischen Stammtisch Die BO Königshufen lädt ein zu einer Podiumsdiskussion zum Thema: Neue Nachbarn im Stadtteil Königshufen: Flüchtlinge, Asylbewerber oder Einwanderer? Politisch, rassistisch, religiös Verfolgte und von Kriegshandlungen um ihr Leben und ihre Existenz bedrohte Menschen aus vielen Ländern der Welt suchen Schutz und Überlebenschancen in den Staaten der Europäischen Union, besonders in Deutschland. Seit wenigen Wochen leben auch am Rande unseres Stadtteils Königshufen Flüchtlinge. Es gibt Diskussionen über die Ausgestaltung ihres Aufenthaltes von der Unterbringung bis zum. Taschengeld. Ihnen unsere Solidarität zu erweisen, ist nicht nutr nach dem Grundgesetz, Artikel 16, eine gesetzliche Aufgabe, sondern auch unsere ethische und moralische Verantwortung. Zur Diskussion über solche und weitere Probleme haben wir als Gäste eingeladen: - Genosse Mirko Schultze, MdL, Vorsitzender des KV-Görlitz, Stadtrat in Görlitz - Genosse Thorsten Ahrens, Vorsitzender der Fraktion im Stadtrat Görlitz - Herr Genau /Frau Dr. Glowna, LRA Görlitz Ordnungsamt - Herr JoachimTrauboth, Willkommensbündnis Görlitz - Ein Mitglied einer Flüchtlingsfamilie Alle Besucher sind eingeladen, mit ihren Fragen und Meinungen sich an der Diskussion zu beteiligen – wir setzen dabei Sachlichkeit, Toleranz und Offenheit voraus. Wir laden die GenossInnen aller BO des OV Görlitz und der anderen OV des KV Görlitz ein, helft mit Eurer Teilnahme an dieser Veranstaltung sie zu einem Erfolg werden zu lassen. Wann? Am Sonntag, den 12. April 2015 von 10:00 – 12:00 Uhr An dem Tag an dem ein Mensch, der Fliegerkosmonaut Jury Gagarin der Menschheit die Tür zum Weltraum aufgestoßen hat. Wo? Gewerbezentrum, Görlitz, Am Klinikum 7, 02828 Görlitz 1. Obergeschoß, Kantine Ortsverband Weißwasser Der Funke Fortsetzung von Seite 7 Ist eine Lösung für „Bezahlbares Trinkwasser“ in der Region Weißwasser noch möglich? Sie brachte im Monat März einen Antrag zu einer Beschlussfassung über die dauerhafte Sicherung der Trinkwasserversorgung vor schädlichen Bergbaueinflüssen in den Sächsischen Landtag ein. Die Mitglieder im Sächsischen Landtag Dr. Jana Pinka und Kathrin Kagelmann werden am 21. April um 17.00 Uhr im VIP-Room des Eisstadions in Weißwasser eine öffentliche Fachberatung zur Trinkwasserproblematik der Region durchführen. Im Mittelpunkt steht die Vorstellung des Antrages „Ortsnahe Trinkwasserversorgung im Freistaat Sachsen dauerhaft gewährleisten – Bergbaufolgekosten nicht auf Bürgerinnen und Bürger abwälzen“ im weiteren werden sie über ihre bisherige Arbeit berichten und Bürgerfragen beantworten. Die Ausgangsfrage zu den gegenwärtigen Möglichkeiten für „Bezahlbares Trinkwasser“ kann also heute durchaus noch mit einem „JA“ beantwortet wer- den. Der Zug ist noch nicht abgefahren. Jedoch verbleibt nur wenig Zeit. Deshalb müssen die Kräfte und Anstrengungen intensiviert werden. Die Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Stadtrat Weißwasser, Gudrun Stein, ergänzt, welche Initiativen seitens der LINKEN unternommen wurden: 1. Zuarbeiten von Stadträten aus Weißwasser im Rahmen der Bürgerbeteiligung - wurden nicht in den Landesentwicklungsplan aufgenommen 2. Kleine Anfrage von Dr. Jana Pinka zur Gefährdung des Weiterbetriebes von Wasserwerken infolge bergbaubedingt hoher Sulfatkonzentrationen im Rohwasser an die Staatsregierung, die nur sehr allgemein beantwortet wurden. 3. Bitte des OB von Weißwasser im Stadtrat um Unterstützung an die Fraktionen der Parteien im Landtag, um Lösungen zu finden, die nach dem Verursacherprinzip zu finanzieren sind und nicht auf Kosten der Bürger gehen. 4. Fraktion DIE LINKE im Stadtrat am 21.06.2013 mit Information, dass ein Antrag an die Landtagsfraktion DIE LINKE gestellt wurde, die Problematik im Landtag zu unterstützen. 5. Diskussionsrunde in Weißwasser am 8.07.2013 zum Thema „Chancen und Risiken der Veränderung der Lausitz infolge des Grundwasseranstieges“ mit MdB Dr. Ilja Seifert und MdL Dr. Jana Pinka mit Diskussionen zur Problematik TW-Versorgung. Es wurde die Idee geboren, Unterschriften für eine Petition an den Landtag zu sammeln und dazu alle möglichen Veranstaltungen zu nutzen. Das Resultat war, dass am 30.01.2014 die Übergabe der ersten Listen an den Petitionsausschuss erfolgten. 6. Am 14.04.2014 erfolgte eine Bürgerinformationsveranstaltung mit unseren MdL Dr. JanaPinka und Kathrin Kagelmann in Weißwasser zur Problematik Finanzierung neue Trinkwasserleitung. Weiterhin wurden alle Wahlveranstaltungen, der Kreisparteitag, Stadtfeste, KiTa- Gespräche etc., sowie viele persönliche Gespäche durch die Genossen genutzt, um mit den Bürger/innen ins Gespräch zu kommen und um Unterschriften zu werben. 7. Unterstützung erhielten wir auch durch MdB Caren Lay, die im persönlichen Gespräch beim OB der Stadt Weißwasser am 21.01.2015 sich umfassend zum Stand der Finanzierung informierte und ihre Hilfe zusicherte. 8. Durch unsere Fraktion im Sächsischen Landtag wurde am 10.03.2015 ein Antrag zur Gewährleistung der ortsnahen Trinkwasserversorgung und zur Nichtabwälzung der Bergbaufolgekosten auf die Bevölkerung eingebracht. (red.) Ortsverbände Niesky Der Funke 9 Ein Blick zurück und einer voraus - eine Bürgermeisterin zieht Bilanz Ein Beitrag von Sabine Kunze Am 7. Februar fragte der Niederschlesische Kurier: Wer zieht ins Rathaus von Rothenburg ein? Es schien alles klar: die bisherige Bürgermeisterin, Heike Böhm (SPD), hatte das Handtuch geworfen und würde am 7. Juni nicht zur Wahl stehen. Die Anfeindungen seitens einiger CDU-Mitglieder hatten ein unerträgliches Maß erreicht und irgendwann ist Schluss. Damit schien der Weg frei für den CDU-Kandidaten Steffen Menzel, der seit eineinhalb Jahren von der CDU bearbeitet wird. Doch zu früh gefreut. Frau Böhm ist eine Kämpferinnennatur und da viele Bürger/innen der Stadt ihr signalisiert haben, dass sie es bedauern, wenn sie nicht mehr kandidiert, will sie diese nicht enttäuschen und tritt nun doch an. Aus diesem Anlass hatte die BO der LINKEN in Rothenburg Frau Böhm in ihre Versammlung am 9. März eingeladen. Bilanz kann sich sehen lassen Sie sollte aus ihren sieben Amtsjahren berichten und einen Ausblick auf die Anforderungen der neuen Wahlperiode geben. Die Bilanz seit 2008 kann sich durchaus sehen lassen: die Stadt hat ihre Pro-Kopf-Verschuldung auf 44 Euro senken können und trotzdem ein Vermögen von 1,4 Mio. Euro aufgebaut. Ein Stadtentwicklungskonzept unter Mitwirkung vieler Akteure wurde erarbeitet und wird Zug um Zug umgesetzt. Die Anstrengungen um Klimaschutz und Energieeinsparung (Rothenburg produziert mit Fotovoltaik, Wasserkraft und Biomasse 50% mehr Energie als die Stadt verbraucht) wurden mit dem „european energy award“ belohnt. Es ist gelungen, nach bangen Jahren zu weniger Schüler/ innen, die Oberschule auf stabile Füße zu stellen und ihr eine sichere Zukunft zu geben. Diverse Baumaßnahmen haben das Stadtbild und die öffentliche Bausubstanz verbessert. Wir als LINKE schätzen besonders das Engagement von Frau Böhm für eine offene, tolerante und demokratische Stadtgesellschaft, die sich mutig gegen rechtes und rassistisches Gedankengut stellt. Wir treffen uns immer wieder Trotz zahlreicher Entschuldigungen aus Krankheits- und anderen Gründen folgten 29 Genossinnen und Genossen der Einladung des Vorstandes zur planmäßigen Mitgliederversammlung am 16.März im Nieskyer Bürgerhaus. Spannendes wurde erwartet, denn Kathrin Kagelmann wollte über den Anlauf der parlamentarischen Arbeit im Kreistag Görlitz informieren. Politisches Wirken im Kreistag wird immer komplizierter Zunächst verabschiedeten wir uns aber von unserer Genossin Hilde Lucas, die vor einer Woche kurz nach ihrem 85.Geburtstag verstorben war. Wir versprachen, ihr Ansehen in Ehren zu halten. Kathrin gab uns dann einen guten Überblick über die steigenden Schwierigkleiten bei der Wahrnehmung der Aufgaben als Kreisräte im Kreistag Görlitz. Die Möglichkeiten des offiziellen politischen Wirkens im Kreistag werden immer mehr eingeschränkt. Kleine Erfolge, wie das Er- reichen der Veröffentlichung der Kreistagsprotokolle, werden wieder in ihrer Wirkung gemindert, indem der Inhalt der Protokolle auf das notwendige Mass minimiert wird. Es entwickelt sich daraus ganz automatisch die Schlußfolgerung, dass ein größerer Teil der Fraktionsarbeit in der Öffentlichkeit, also außerhalb des Kreistages, durchgeführt werden muß. Dazu gehört aber wieder eine größere Portion an Öffentlichkeitsarbeit, damit diese Aktionen auch wahrgenommen werden. Wir dankten Kathrin für die offenen Worte und wünschen ihr und der ganzen Fraktion viel Geschick und Durchsetzungskraft bei allen ihren Aktionen zum Wohle der Bürger des Kreises Görlitz. Aufgrund vieler Fragen zum Wirken von Pegida in Sachsen bekräftigte ich nochmals meine Meinung, dass die Verantwortung dafür direkt bei der CDU liegt. Die CDU regiert seit 25 Jahren in Sachsen, ganz gleich mit welchem Regierungspartner. Sie setzt stets Linksextremismus und Rechtsextremismus gleich, sie kriminalisiert die Protestdemos gegen Naziaufmärsche in Dresden und sie trägt auch die volle Verantwortung für die soziale Lage der Bürger in Sachsen, damit für die soziale Ungleichheit der Bürger in Sachsen. Wir diskutierten auch über die Notwendigkeit, viele „neue“ Wähler für uns zu gewinnen, um unsere Oppositions- und Einflußmöglichkeiten auf die aktuelle Politik zu erhöhen. Letztendlich infomierte ich alle Anwesenden über unsere diesjährigen finanziellen Anforderungen und Möglichkeiten. Wir diskutierten die Bedeutung der Spenden für die Partei und ich erläuterte die Beitragstabelle als Orientierungsrahmen für die Entrichtung des Mitgliedsbeitrages. Abschließend stimmten wir die Termine ab für den 1.Mai, für den 8.Mai und für unsere nächste Mitgliederversammlung am 22.Juni, in welcher wir den Bundesparteitag vom 6./7.Juni auswerten werden. Günther Giese Dies hat sie bereits 2009 unter Beweis gestellt, als sich die Gaststätte in Geheege zu einem NPD-Treffpunkt entwickelte und sich in der Stadt Protest dagegen formierte. Diesen hat sie aktiv unterstützt und sich nicht weggeduckt. Auch als sich im vorigen Jahr der Landkreis unter dem Ansturm von Asylsuchenden gezwungen sah, die Taktik der zentralen Unterbringung aufzugeben und sich der, von unserer Kreistagsfraktion seit langem geforderten, dezentralen Unterbringung zuzuwenden, übernahm Rothenburg eine Vorreiterrolle. Transparenz, Information und offener Umgang mit dem Problem waren die Grundlage, dass in Rothenburg die Asylbewerber/innen willkommen geheißen werden. In der kommenden Wahlperiode stehen auf der Agenda: die Anforderungen durch den demografischen Wandel zu meistern, rückläufige Schlüsselzuweisungen zu kompensieren, bürgerschaftliches Engagement sowie eine offene Stadtgesellschaft zu fördern und auf dem Weg von Klimaschutz und Ressourceneinsparung weiter voran zu gehen. Wir als LINKE werden ihre Kandidatur zur Bürgermeisterin von Rothenburg unterstützen. Tagesfahrt der SeniorenAG des Ortsverbandes der Partei DIE LINKE. Niesky Die Busreise für Senioren/innen findet unter dem Motto: Die Goldene Stadt Prag von ihrer schönsten Seite statt. Termin: 27. August Abfahrt: Niesky, 7 Uhr Stadtcafe Görlitzer Straße Ankunft: ca. 19:30 Uhr Preis: 58,00 Euro pro Person (hängt von der Teilnehmer/ innenzahl ab) Kassiert wird im Bus Teilnahmemeldung: bis 10. August Schriftliche Anmeldungen bitte an Martin Schlücker, Günter Moser oder im Büro Muskauer Straße 21 abgeben. Wir trauern um unsere Genossin Hilde Lucas und werden ihr Andenken in Ehren halten. Vorstand und Seniorenaktiv des OV Niesky Ortsverband Löbau/Zittau 10 Aus dem Ortsvorstand berichtet: Inhaltliche Versammlung ist der richtige Weg Der Ortsvorstand Löbau-Zittau wertete auf seiner Sitzung am 16. März in Löbau noch einmal die GMV von 28.02. im Zittau aus. Die Mitglieder betonten, dass es gut war, mit der Einladung von MdB Caren Lay und deren Vortrag, einen inhaltlichen Schwerpunkt zu setzen und breit über das Thema TTIP und CETA zu informieren. Dieser Weg sollte weiter fortgesetzt und inhaltliche Themen mit parteiinternen Aufgaben (Wahlen oder Nominierungen) verknüpft werden. Genossin Petra Ebert informierte über die GMV des Stadtverbandes Löbau am 4. März, die einen breiten Gedankenaustausch zu Themen der Stadt Löbau, aber auch des Kreises, wie die Beschlüsse der letzten Kreistagssitzung zum Inhalt hatte. Die Frauentagfeiern in Löbau und Zittau wurden ebenfalls positiv eingeschätzt. (siehe Bericht), Besonderen Dank gilt den Genossinnen aus Großschönau, mit Christa Junge an der Spitze, die die organisatorische Absicherung in Zittau übernommen hatten. Im Mittelpunkt der Terminplanung des Ortsvorstandes stand die Vorbereitung der Veranstaltungen und Kranzniederlegungen am 8. Mai, dem 70. Jahrestag der Befreiung. (siehe Kasten auf Seite 11). Die Mitglieder des Vorstandes bedauerten, dass das geplante Treffen mit den beiden Regional-MitarbeiterInnen der Landtagsfraktion nicht zustande kam und hoffen, dass dieses im April nachgeholt werden kann. (hg) Mit seinenAngehörigen trauern wir um unseren verstorbenen Genossen Ernst Teichler ausZittau 12. 10. 1919 – 04. 02 . 2015 Ortsvorstand DIE LINKE Löbau-Zittau SV Zittau / BO Zittau 14 Rotkehlchen Frauen und Frieden - 100 Jahre Frauen-Friedenskampf Frauentagsfeiern in Zittau und Löbau Jens Thöricht und Heiderose Gläß eröffneten die Frauentagsfeiern am 9. März und 10. März 2015 in Zittau bzw. Löbau. Sie erinnerten an die über 100-jährige Geschichte des Internationalen Frauentages, der zunehmend wieder Kampf- und Feiertag wird. Gleichstellung ist noch lange nicht erreicht und es bedarf eines langen Atems, um viele Ziele immer wieder neu anzusteuern und schon einmal Erkämpftes zu verteidigen. Mit einer Lesung ausTexten zum Leben von Bertha von Suttner gestalteten Dr. Ingrid Heyser und Karin Bönsch von der AG LISA Oberlausitz die Veranstaltungen inhaltlich und kulturell. Sie erinnerten an das mutige Auftreten der ersten Frau, die mit dem Friedens-Nobelpreis geehrt wurde und in ihrem Buch „Die Waffen nieder“ emotional und sehr persönlich gegen Krieg und Sterben aufrief. Clara Zetkin stellte 1915 mit Mitstreiterinnen in vielen Ländern, unter ihnen Ines Armand und Alexandra Kollontai, den Kampf zur Beendigung des 1. Weltkrieges in den Mittelpunkt der Frauentags-Veranstaltungen, von Konferenzen und Kundgebungen. Die LISA-Frauen spannten den Bogen bis ins Heute, wo im vergangen Jahr mit der pakistanische Schülerin Malala Yousafzai wieder eine mutige junge Frau Friedens-Nobelpreisträgerin wurde. Ausstellung „Eingeschlossen:Ausgeschlossen - Perspektiven geflüchteter Menschen auf die Warteschleife Asyl“ eröffnet Wünsche und Träume Mehr als 25 Menschen folgten der Einladung zur Eröffnung am 23. März. Bis zum 2. April werden Portraits geflüchteter Menschen in Foto und Text gezeigt. Diese bringen deren Lebensgeschichten, ihre Perspektiven auf das deutsche Asylsystem sowie ihre Wünsche und Träume zum Ausdruck. In der Eröffnungsrede bezeichnete Jens Thöricht die Pläne der Innenminister der großen Mitgliedstaaten der EU als bösartig. Diese wollen im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge nach Nordafrika zurückbringen. Die humanitäre Katastrophe auf dem Mittelmeer soll verbessert werden, indem Ägypten und Tunesien Geld für die Seenotrettung gegeben wird. Als Gegenleistung sollen die dann die Leute in ihre eigenen Häfen zurückbringen, bis kein Boot mehr Afrika Richtung EU verlässt. So wird eine weitere humanitäre Katastrophe an der Südküste des Mittelmeers provoziert. Die Veranstaltung war eine Koopera- tion zwischen: 1953international, der antirassistischen Faninitiative bei der SG Dynamo Dresden und dem Infoladen-Zittau. Gruppen können sich zur Besichtigung via Mail an [email protected] anmelden. Wir treffen uns am „Maistein“ Am 1. Mai 2015 treffen wir uns 10.00 Uhr in Neugersdorf am „Maistein“ zwischen den Rathäusern zur traditionellen Maifeier. Gäste sind willkommen. BO Ebersbach-Neugersdorf Interessante Gespräche und Diskussionen zu aktuellen Themen rundeten beide Veranstaltungen ab, zu denen sowohl in Zittau als auch in Löbau etwa 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gekommen waren. Dank an die AG Lisa Oberlausitz und die Verantwortlichen des Ortverbandes Löbau-Zittau für diese tollen Nachmittage. (red) Leben in Zittau?! Unter diesem Motto berichteten Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund im Rahmen der Zittauer Frauenwochen 2015 über ihren bisherigen Lebensweg, der sie nach Deutschland und schließlich nach Zittau führte. Dazu hatte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Zittau, Frau Petra Laksar-Modrok, und die Vorsitzende des vbff in ostsachsen e.V. am 09. März Politiker, Vereine und Verbände und natürlich Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern eingeladen. Schade, lediglich zwei Kommunalpolitiker waren anwesend. Dr. Kurze (Freie Bürger) und der 2. stellvertretende Oberbürgermeister der Stadt Zittau, Jens Thöricht. Michael Kretschmer, CDU Bundestagsabgeordneter, war der dritte anwesende Politiker. Gemeinsam mit Vertretern des Ausländerbeirates und Flüchtlinge aus Iran und Afghanistan diskutierten Sie die Frage, ob und warum das Leben als Minderheit in Zittau lebenswert ist. Kindergartenplätze, Kurse um die deutsche Sprache zu erlernen und ein gegenseitiges Zuhören, wünschen sich etliche Flüchtlinge. Sie wollen sich in die Gesellschaft einbringen und nicht nur hier leben. Linksder Neiße OV Löbau/Zittau 07.04. 16.00 Uhr Löbau 09.04. 16.00 Uhr Zittau Beratung der BO-Vorsitzenden des Ortsverbandes Löbau-Zittau 09.04. 15.00 Uhr Geburtstag des Monats Löbau – Büro Löbau 08.04. 15.00 Uhr Stadtvorstand Zittau – Begegnungsstätte Zittau 14.04. 15.00 Uhr Seniorentreff LöbauBüro Löbau Christa Junge, Sprecherin der AG „Cuba si“ in der Oberlausitz, berichtet über die Arbeit der AG und über die aktuelle Entwicklung in Kuba 15.04. 14.00 Uhr Veranstaltung der AG „Cuba si“ – Begegnungsstätte Zittau Wohin führt der Weg Kubas? – Ein Vortrag und anschließende Diskussion mit Miriam Näther und Jörg Rückmann, Mitglieder der AG „Cuba si“ aus Berlin 20.04. 17.30 Uhr Beratung des Ortsvorstandes – Begegnungsstätte Zittau 27.04. 14.00 Uhr Kaffe –Kuchen – Politik - Begegnungsstätte Zittau Gen. Prof. Dr. Manfred Klatte spricht den Themen: Aktuelle Entwicklungen in der Ukraine sowie 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus 30.04. 16.00 Uhr Stadtvorstand Löbau (anschl. SR-Fraktionssitzung) – Büro Löbau OV Region Weißwasser 07.04. 14.00 Uhr Beratung geschäftsführender Vorstand zur Vorbereitung der OV Sitzung - Diskussion: „25 Jahre deutsche Einheit“ - Abstimmung Vorbereitung 70.Jahrestag 14.04. 14.00 Uhr Pressegespräch zum Wahlauftakt BM/LR im Ortsverband 16.00 Uhr Beratung geschäftsführender Vorstand - Vorbereitung 1. und 8.Mai - Stand Vorbereitung BM/LR Wahl 18.00 Uhr Beratung des Ortsvorstandes Bericht des Geschäftsführenden Vorstandes Vorbereitung 1. und 8.Mai 21.04. 09.30 Uhr Beratung geschäftsf. Vorstand , AG LdN 28.04. 09.30 Uhr Beratung geschäftsführender Vorstand - Weitere Abstimmungen zum 1. und 8. Mai 16.30 Uhr Bürgersprechstunde mit RA Gregor Jannik Termin Kreistagsfraktion 13. - 15.04. Asyltour der Bundes-, Land- und Kreistagsfraktion im Landkreis Görlitz 27.04. 17.30 Uhr Fraktionssitzung in Görlitz OV Görlitz 07.04. 16.00 Uhr Basistag Görlitz Bürgerbüro Schulstr. 8 12.04. 10.00 Uhr Politischer Frühschoppen Görlitz, Gewerbecenter, Girbigsdorfer Str. 14.04. 17.00 Uhr Basisorganisation Weinhübel, Görlitz Zeltgarten 15.04. 18.30 Uhr Unbehinderte OL; Görlitz Bürgerbüro Görlitz 15.04. 17.30 Uhr Gründung AG Sozial-Selbstbestimmt, Görlitz Bürgerbüro Schulstr 8 16.04. 18.00 Uhr „was ist los...“, Görlitz Bürgerbüro Schulstr 8 07.05. 18.00 Uhr Veranstaltung zum 8.Mai, Görlitz Bürgerbüro 08. Mai Kranzniederlegung Görlitz Öffentliche Fachberatung zur Trinkwasserproblematik in Weißwasser Einladung von: MdL Dr. Jana Pinka und Kathrin Kagelmann am 21. April um 17 Uhr im VIPRoom des Eisstadions in Weißwasser . OV Löbau/Zittau Vorschau Mai 01.05. 14.Uhr - Büro der LINKEN, Äußere Weberstraße 2 Frühlingsfest bei den LINKEN am 1. Mai in Zittau Der Kandidat der LINKEN zur Oberbürgermeisterwahl, Jens Thöricht, stellt sich und seine Visionen für die große Kreisstadt bei Kaffee und Kuchen in lockerer Atmosphäre vor. 05.05. 16.00 Uhr Löbau 07.05. 16.00 Uhr Zittau Beratung der BO-Vorsitzenden des Ortsverbandes Löbau-Zittau 06.05. 15.00 Uhr Geburtstag des Monats Zittau – Begegnungsstätte Zittau 06.05. 15.30 Uhr Stadtvorstand Zittau – Begegnungsstätte Zittau 08.05. Veranstaltungen aus Anlass des 70. Jahrestages der Befreiung von Faschismus (u.a. Kranzniederlegungen in Zittau, Löbau, Neugersdorf, Ebersbach, Kottmarsdorf, Großschönau) 12.05. 15.00 Uhr Seniorentreff LöbauBüro Löbau (Thema in der Maiausgabe) 11 Termine im Landkreis Görlitz OV Niesky 01.04. 18.00 Uhr Beratung des Vorstandes im Bürgerhaus Niesky 28.04. 18.00 Uhr Beratung der Nieskyer Stadtratsfraktion im „Stern“ Niesky 01.05. 10.00 Uhr Maifeier in der Gaststätte „Am Waldbad“ Niesky 08.05.2015 10.00 Uhr Treffen am sowjetischen Ehrenmal „Am Langen Haag“ in Niesky anläßlich des 70.Jahrestages der Befreiung des deutschen Volkes vom Hitlerfaschismus Veranstaltungen aus Anlass des 70. Jahrestages der Befreiung von Faschismus Im Bereich des Ortsverbandes Löbau-Zittau finden, organisiert durch Basisorganisation und Stadtvorstände, mehrere Veranstaltungen und Kranzniederlegungen statt: Zittau 14.00 Uhr treffen wir uns zum Gedenken an die gefallenen Befreier auf dem Frauenfriedhof Zittau. Ab 15 Uhr findet im Zittauer Büro der LINKEN, Äußere Weberstraße 2, ein Gedankenaustausch anlässlich des Feiertages statt. Hradek 16.00 Uhr, Kranzniederlegung am Ehrenmal gemeinsam mit Genossen der KSCM Löbau 10.00 Uhr, Niederlegen von Blumen an Sowjetische Kriegsgräber auf dem Katholischen Friedhof (BO‘s aus Löbau-Nord) und den evangelischen Friedhof (BO Löbau-Mitte) Ebersbach 10.00 Uhr, Gedenkveranstaltung am Ehrenmal für die gefallenen sowjetischen Soldaten am alten Rathaus im Ortsteil Ebersbach (Hauptstraße) Neugersdorf 16.30 Uhr, Gedenkveranstaltung am Gedenkstein der „Opfer des Faschismus“ am alten Neugersdorfer Rathaus (Hauptstraße 39) Kottmarsdorf 11.00 Uhr, Gedenkveranstaltung auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof Großschönau 10.00 Uhr, Kranzniederlegung am Gedenkstein für die Opfer des Faschismus in Großschönau, im Kurpark direkt hinter der Gemeindeverwaltung Mitgieder der BO Zittau 14 und Olbersdorf legen Blumen an den Gedenksteinen Pethau und Eichgraben nieder. Linksder Neiße Forum 12 „Unbehinderte Oberlausitz Nichts ist unmöglich!“ Unter diesem Titel lädt am 15. April, um 18:30 Uhr, der Landtagsabgeordnete, Kreisrat und Stadtrat, Mirko Schultze zu einer Diskussions- und Informationsveranstaltung in sein Bürgerbüro in der Schulstraße 8 in Görlitz ein. Das Konzept „Unbehinderte Oberlausitz“ bezieht sich auf alle Unterschiede zwischen Menschen in unserer Gesellschaft, die mit strukturellen Barrieren im Alltag zu kämpfen haben geistig oder körperlich behindert – ob mit Rollstuhl, Eltern mit Kinderwagen, Touristen mit Reisegepäck, Seniorinnen mit Gehstock/Rollator oder auch nur kurzzeitige Einschränkungen mit Brüchen usw., durch Arbeit, Sport oder Freizeit. Die Veranstaltung ist als Diskussionsveranstaltung über Probleme von Mobilität und Teilhabe von Menschen angelegt und setzt auf die Beteiligung von interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die ihre Anregungen und Probleme anbringen können. Gleichzeitig wird über die Gründung der AG Sozial - Selbstbestimmt informiert und deren Mitgründer Peter Kohlhaas wird zur Diskussion anwesend sein. „Equal-Pay-Day“ – Tag der Entgeltgleichheit Am 20. März war der Tag, an dem symbolisch der geschlechtsspezifische Entgeltunterschied markiert wurde, der sogenannte „Equal-PayDay“, der „Tag der gleichen Bezahlung“. Angenommen Frauen und Männer bekommen den gleichen Stundenlohn, dann hätten Frauen bis zum 20. März, umsonst gearbeitet, während Männer schon seit dem 01. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Die Landesarbeitsgemeinschaft betrieb& gewerkschaft erklärte dazu: „Immer dann, wenn ein Mann einen Euro verdient, hat eine Frau gerade mal 78 Cent verdient. In Deutschland gibt es seit 15 Jahren eine Entgeltungleichheit, zwischen Männern und Frauen, von über 20 Prozent. Das ist ein Armutszeugnis für Deutschland! Auch das 31% der Frauen für Niedriglöhne arbeiten und über 700.000 Frauen zusätzliches Geld vom Amt beziehen müssen. Dies wirkt sich nicht nur auf das Gehalt der Frauen, sondern später auch auf die Rente aus, so dass am Ende eines Arbeitslebens Frauen niedrigere Renten als Männer erhalten und als Rentnerinnen oft entsprechend ärmer sind. Damit gehört das wirtschaftlich starke Deutschland derzeit zu den Schlusslichtern Europas in Sachen Entgeltgleichheit. Das ist ein Armutszeugnis für dieses Land und eine Ungerechtigkeit mit der endlich Schluss sein muss! Es reicht nicht mehr Jahr für Jahr zu analysieren, es muss endlich gehandelt werden. Der Ansatz von Bundesministerin Schwesig zur Transparenz ist wichtig, es reicht aber nicht nur auf ein gesetzliches Auskunftsrecht zu setzen. Arbeit muss nach geschlechtsneutralen Kriterien bewertet werden, es muss ein eigenständiges Verbandsklagerecht her, so dass Frauen im Kampf um gerechtere Bezahlung nicht alleine da stehen. Des Weiteren muss der Grundsatz der gleichen Bezahlung bei gleicher und gleichwertiger Arbeit im allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz verankert werden. Die ungleiche Bezahlung von Frauen ist kein individuelles, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem!“ Frauen vom DGB Sachsen und dem ver.di-Frauenrat Dresden-Ostsachsen machten mit einer Verteilaktion an der AltmarktGalerie in Dresden auf den Tag aufmerksam. Besonders Interesse fanden die „Frauen-Hunderter“ -Geldscheine für 78 Euro. Es gab Zuspruch und Interesse, aber auch Unkenntnis und Ablehnung (diese besonders von Männern!) Gut, dass die Medien dieses Thema aufgegriffen haben. (red) Streiks im Postbank Filialvertrieb Am Montag, den 9. März 2015 unterstützten Mitglieder der AG Betrieb& Gewerkschaft Görlitz den Warnstreik bei der Postbank in Bautzen. Dabei waren auch die Mitarbeiter der Postbanken aus z.B. Görlitz, Zittau. Löbau und Hoyerswerda. An diesem Tag blie- ben diese Filialen geschlossen. Die Stimmung war gut und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren hoch motiviert. Die Gewerkschaft ver.di hatte zu dem Streik aufgerufen und die Streiks haben an ausgewählten Stellen quer durch das ganze Bundesge- biet stattgefunden. Der Grund war, daß die Tarifrunden für die rund 9500 Beschäftigten der Postbank Filialvertrieb AG sowie für die rund 2700 Beschäftigten der Postbank AG ergebnislos geblieben sind. Ver.di hat für die Beschäftigten der Postbank Filial- vertrieb AG unter anderem fünf Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und die Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende 2020 gefordert. Seit 2010 gehört die Postbank mehrheitlich zur Deutschen Bank. Gabi Eichner Tarif-Verhandlungen bei der Krankenhausservicegesellschaft Löbau-Zittau mbH Am 19. März gehen die Tarifverhandlungen in die dritte Runde. Am Vortag haben rund 100 Beschäftigte aus Ebersbach, Glossen und Zittau ihre berechtigten Forderungen mit einer Demonstration noch einmal Nachdruck verliehen. Ver.di streitet für mehr Geld, mehr Urlaub und Krankengeldzuschuss. Zu Beginn der Demonstration wurde bei einem „Catwalk“ das schönste Transparent gekürt. Anschließend wur- Demozug vor dem Verwaltungsgebäuden. Foto: Jens Thöricht de direkt vor dem Verwaltungsgebäude klar die Botschaft ausgesprochen „Roll. Roll, Roll – das Maß ist voll“. Die Forderung nach einem Tarifvertrag, der eine ordentliche Entlohnung sicherstellt, ist berechtigt. Mitglieder der AG betrieb& gewerkschaft der LINKEN. Sachsen solidarisierten sich vor Ort mit den Kolleginnen und Kollegen und werden das zukünftige Geschehen weiterhin begleiten. (jt) Linksder Neiße Forum Hände weg von Venezuela! Destabilisierung und Aggression von innen und außen beenden! Solidarität mit der Bolivarischen Republik Venezuela und mit ihrem gewählten Präsidenten Maduro! Stellungnahme des Koordinierungsrates der AG Cuba Sí in der Partei DIE LINKE Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Cuba Sí in der Partei DIE LINKE verurteilt entschieden die Destabilisierungsversuche und die aggressive Außenpolitik der USRegierung unter Präsident Barack Obama gegenüber Venezuela und seinem demokratisch gewählten Präsidenten Nicolás Maduro. Wir sind alarmiert und besorgt über die Gewaltbereitschaft und den Zynismus der antidemokratischen oppositionellen Kräfte in Venezuela, die sich – befeuert und flankiert durch die feindselige US-Politik – gegen das venezolanische Volk und den politischen Kurs der Regierung Maduro richten. Diese Opposition hat trotz der 15 Wahlen in den vergangenen 15 Jahren, bei denen das venezolanische Volk sich eindeutig zum bolivarischen Prozess bekannte, noch nie diese Regierungen akzeptiert und stets eine Spur von Bürgerkrieg und Putschversuchen hinterlassen. Wir verurteilen entschieden die diskreditierende Positionierung Obamas, Venezuela stelle „eine Bedrohung für die nationale Sicherheit“ der USA dar. Wir fordern die Aufhebung der Sanktionen gegen Venezuela: Diese verfolgen allein das Ziel, die staatliche Ordnung und die demokratisch legitimierte Regierung des Landes vor dem Hintergrund der in diesem Jahr stattfin- Venezuela, morgen Kuba: Die AG Cuba Sí wertet die hegemonistische und destabilisierende US-Außenpolitik nicht nur als direkten Angriff auf Venezuela, sondern auch gegen jene Solidarität mit Venezuela und seinem demokratisch gewählten Präsidenten Nicolás Maduro! Foto: Internet denden Parlamentswahlen zu untergraben, die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit auszuhöhlen, den bolivarischen Prozess einer gerechten Umverteilung der Ressourcen und Reichtümer umzukehren, die gesellschaftliche Teilhabe aller Venezolanerinnen und Venezolaner zu verhindern und den Frieden in der Region zu fragmentieren. Die Sanktionen stellen eine unerträgliche ausländische Einmischung in die inneren Angelegenheiten Venezuelas dar. Sie zielen darauf ab, Putsch, Bürgerkrieg und militärische Intervention vorzubereiten. Wie kann Venezuela eine „Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA“ sein, wenn Venezuela über keinerlei Nuklearwaffen oder Marschflugkörper verfügt, die Tausende von Kilometern überwinden könnten, und wenn es keinerlei Ressourcen oderAgenten einsetzt, um die staatliche Ordnung der USA zu unterwandern oder Sabotageakte zu verüben? Gestern Guatemala und Chile, heute fortschrittlichen und linken Regierungen in ganz Lateinamerika und der Karibik, die ihren eigenen souveränen Entwicklungsweg beschreiten. Die AG Cuba Sí bewertet die USAußenpolitik auch als Angriff auf die Legitimität der regionalen Staatenbündnisse ALBA, UNASUR und CELAC, die das Zusammenwachsen des Subkontinents mit friedlichen Mitteln, in gegenseitiger Achtung und mit Solidarität verfolgen. Die US-Regierung verhöhnt mit ihrer außenpolitischen Linie die im Januar 2014 vom Staatenbund CELAC verabschiedete Erklärung eines Lateinamerikas als kernwaffenfreie Zone des Friedens. Darüber hinaus wendet sie sich auch gegen die BRICS-Staaten und ihren Weg, eine Alternative zur neoliberalen Globalisierung zu entwickeln. Diese Auseinandersetzung findet auch statt in Form der Bildung der „Wirtschafts-NATO“ TTIP. Die außenpolitische Linie Obamas folgt einer neuen neokolonialen im- 13 perialistischen Strategie. Sie steht in der Tradition der Doktrin von Lateinamerika als ihrer ureigenen Interessenssphäre – als „Hinterhof der USA“. Die US-Administration spricht den demokratisch legitimierten fortschrittlichen Regierungen der Region de facto das Existenzund Selbstbestimmungsrecht ab und stellt die dort stattfindenden gesellschaftlichen Umbauprozesse infrage. Gleichzeitig richtet sich der gegenwärtige Angriff gegen Venezuela auch gegen Kuba, das mit seiner Vision einer gerechteren Welt Vordenker, Impulsgeber und Motor für die optimistisch stimmenden Veränderungen in Lateinamerika und für die Länder des globalen Südens ist. Die AG Cuba Sí bekräftigt ihre Solidarität mit dem bolivarischen Prozess in Venezuela, der demokratisch legitimierten Regierung unter Präsident Maduro und mit den fortschrittlichen und friedliebenden Kräften des Landes. Wir stehen solidarisch an der Seite der fortschrittlichen Regierungen, Bewegungen und Bündnisse in Lateinamerika, den Ländern des globalen Südens und der BRICS-Staaten, die friedlich und selbstbestimmt, in gegenseitiger Solidarität und Achtung eine alternative Entwicklung zum Wohle ihrer Menschen anstreben. Wir begrüßen die politische Vermittlung durch die Staatengemeinschaft UNASUR in diesem Konflikt und fordern die oppositionellen Kräfte in Venezuela zu einer konstruktiven, lösungsorientierten und sachlichen Debatte auf. Es lebe die bolivarische Revolution! Es lebe der Internationalismus der Völker! CHAVEZ VIVE, LA LUCHA SIGUE! Koordinierungsrat der AG Cuba Sí in der Partei DIE LINKE Zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus „Der Schornstein mahnt!“ist der Titel einer Ausstellung, die seit Mittwoch, dem 18. März, im Landratsamt Görlitz zu sehen ist. Anlaß der Ausstellung ist der 70. Jahrestag der Befreiung des KZ-Außenlagers Görlitz-Biesnitzer Grund.Gegenstand der Ausstellung ist die Geschichte des KZ-Außenlagers Kamenz-Herrental, deren Erforschung und die Umgestaltung des Areals in eine Gedenkstätte. Beide Außenlager gehörten zu dem Lagersysten des KZ Gross-Rosen, welches mit über 100 solcher Außenlager wie ein Spinnennetz die Oberlausitz, Niederschlesien und Nord- böhmen überzog. Die Gedenkstätte „KZ-Außenlager Kamenz-Herrental“ und die Ausstellung über ihre Geschichte und Entstehung ist kein Selbstzweck – sie soll ein Zeichen setzen: Erinnern – Gedenken – Mahnen! Angesichts der gegenwärtigen Entwicklung in Deutschland ist der Appell von Herrn Michel Caron aus Lyon (Frankreich), Sohn eines im Kamenzer Lager ermordeten Häftlings, den er in der Feierstunde zur Übergabe der Gedenkstätte am 7. Juli 2011 an die anwesenden jungen Leute richtete, besonders aktuell: „Es seid Ihr, welche die Fackel der Erinnerung übernehmen müsst, damit das Martyrium dieser Männer niemals in Vergessenheit gerät. Heute müssen uns die Wiederauferstehung und die Aktivitäten extremistischer Parteien alarmieren bezüglich der Gefahren, die von ihnen ausgehen. Wir müssen wachsam sein und gemeinsam diese negativen, rassistischen und menschenfeindlichen Ideologien bekämpfen, die in der Vergangenheit soviel Schmerz verursacht haben. Wir müssen dies tun im Angedenken derjenigen, die gestern mit ihrem Leben dafür bezahlt haben, dass sie NEIN gesagt haben.“ Zu besichtigen ist die Ausstellung bis zum 6. Mai 2015 während der Öffnungszeiten des Landratsamtes Görlitz, Bahnhofstraße 24. Führungen von Gruppen/Schulklassen durch die Ausstellung werden nach Anmeldung per e-mail unter der Adresse [email protected] angeboten. Förderverein „Gedenkstätte KZAußenlager Kamenz-Herrental“ e.V. Wolfgang Teichert Forum 14 Linksder Neiße Februar 2015: Eindrücke von einer Kurzreise in die Ukraine Ein Beitrag von Dr. Reinhold Gläß, Teil II Der Maidan. Regierung, z. B. hinsichtlich Korruptionsbekämpfung, zunehmend nicht erfüllen. Zwei ältere Damen, die sich an der Metrostation „Polytechnisches Institut“ ziemlich laut über Politik unterhielten und in deren Gespräch ich mich einmischte (was auf große Zustimmung und Interesse stieß) waren sich einig, dass nichts besser werden würde, aber vieles schlechter. Die Hochschullehrer in der „Nationalen Technischen Universität Kiewer Polytechnisches Institut“, mit denen ich anschließend zusammentraf, hielten sich mit politischen Statements auffallend zurück. Ihr Metier sei die Wissenschaft, Politik sei eine andere Sphäre, damit habe man wenig am Hut. Und überhaupt, als Wissenschaftler sei man eher Weltbürger und an Konfrontationen jedweder Art nicht interessiert. Freilich, die allgemeine Situation holt auch die Wissenschaftler im „Elfenbeinturm“ ein – die Innentemperatur in den Hörsälen entsprach in etwa der Außentemperatur, so dass die Studenten in dicker Straßen-Winterkleidung den Lehrveranstaltungen folgten. Allerdings war auch mein 4-SterneHotel nicht direkt überheizt. Alle meine Gesprächspartner/-innen waren sich allerdings darin einig, dass der Bürgerkrieg in der Ostukraine so schnell wie möglich beendet werden müsse. Die aktuelle Mobilisierung scheint allgemein auf sehr wenig Gegenliebe zu stoßen. Eine Mitarbeiterin der TU erzählte mir, wie sie gerade bemüht ist, ihren Sohn nach St. Petersburg ausreisen zu lassen, weil er IFA-Betrieb ROBUR-Werke Fotos: Reinhold Gläß zum betroffenen Personenkreis gehört. Über die neue Präsidentschaft und Regierung macht sich bereits heute Unzufriedenheit breit. Abgesehen davon, dass nach meiner Meinung die Ukrainer seit jeher allgemein etwas zu hohe Erwartungen an ihr politisches Personal haben und dass sich eine Vielzahl gravierender Probleme aufgestaut hat, die auch der fähigste und gutwilligste Regierungschef oder Präsident nicht in kurzer Zeit lösen könnte, ist ja offensichtlich, dass ein Oligarch, der in genau diesem System aus Korruption, Vetternwirtschaft und maßloser Bereicherung auf Kosten Anderer seinen Reichtum und seinen Sozialstatus „erarbeitet“ hat, nicht gerade besonders geeignet erscheint, eben dieses System zu zerstören – selbst wenn er der Mann der USA ist. Gleichwohl wäre ich glücklich, würde ich mich diesmal mit meinem düsteren Ausblick irren und würden vor allem die inzwischen stattgefundenen Minsker Übereinkünfte wirklich zu einem Erfolg führen. Aber Überlegungen dieser Art sprengen bereits meinen kleinen Erlebnisbericht. Vier-Sterne-Hotel Ukraina. Obwohl man eine insgesamt depressive, durchaus aber auch von diffusen Erwartungen geprägte Stimmung regelrecht zu spüren meint, ist das Bild der Stadt durchaus ambivalent. Spätabends sind – wie in früheren Zeiten – noch sehr viele Menschen auf der Straße unterwegs, und die Anzahl von Cafes jeder Couleur sowie aller möglicher Verkaufsstände übersteigt die Vorstellungskraft des unbedarften Mitteleuropäers. Auffallend sind weiterhin extrem viele Werbeträger aller Art (an und über den Straßen, in den U-Bahn-Stationen), die etwa zur Hälfte patriotische Botschaften und Aufrufe enthalten (Ruhm der Ukraine!; Die Ukraine lieben!; Für eine einige Ukraine! usw.). Von der anderen Hälfte wirbt etwa jedes zweite für Englischkurse verschiedenster Anbieter. Unter den restlichen findet man auch Angebote bzw. Botschaften, die einigen Aufschluß über die Situation im Lande geben: „Blitzkredit innerhalb von 20 Minuten bis zu 500 € Euro bis zur Gehaltszahlung!“; „Wer die Ukraine liebt, muss unsere Kreditkarte haben!“ (mit patriotischem Aufdruck). Im den ukrainischen Fernsehkanälen laufen hauptsächlich russische Filme, die aber alle mit ukrainischen Untertiteln versehen worden sind! Dazu muss man wissen, dass natürlich jeder Ukrainer russisch kann und die Sprachen eng verwandt sind. Man will aber offensichtlich demonstrieren, dass Russland natürlich ein anderes Land ist, dessen Sprache man nicht versteht. Interessanterweise liefen zu Sowjetzeiten in Kiew Programme in russischer und in ukrainischer Sprache, jeweils ohne Untertitel. Gerade während meines Aufenthaltes wurde aber im ukrainischen Parlament darüber debattiert, wie man die russische Kultur aus den Programmen der Medien verdrängen könnte. Meine persönlichen Gespräche mit einigen Leuten bestätigten eindringlich, wie tief zerrissen dieses Land derzeit (und auf absehbare Zukunft) ist. Während ein junger Mann, mit dem ich geschäftlich zu tun hatte, die Westorientierung sehr begrüßte (damit er so schnell als möglich das Land in Richtung Deutschland verlassen kann), räumte er andererseits auch ein, dass sich die hohen Erwartungen an die neue 25 Jahre Groß-BRD – eine Erfolgsgeschichte? Da ich Zittauer bin, fange ich mit einem Zittauer Treuhanderfolg an: Der IFA-Betrieb ROBUR-Werke Zittau. 1888 als Firma zum Vertrieb Textilmaschinen und Fahrrädern gegründet, wurden ab 1910 bis 1927 mit wenig Erfolg erste PKW angeboten. 1927 begann die Produktion des ersten LKW mit 0,75 – 1 t Tragfähigkeit. Als die Nachfrage nach LKW höherer Nutzlast stieg, kamen 1931 der Granit 25 (Nutzmasse 1,5 t) und 1936 der Granit 30 (2,5 t)auf den Markt. Im Zuge der Rüstungsproduktion wurde ab 1930 im Wesentlichen der luftgekühlte Granit 1500 mit Allradantrieb in großen Stückzahlen für die Wehrmacht produziert. Entsprechend des Volksentscheids vom 30.04.1946 gingen die Phänomen-Werke in Volkseigentum über. Anfangs wurden neben der Produktion dringend benötigter Massenartikel ca. 1000 LKW der Roten Armee instandgesetzt. 1950 wurde das Werk in die IFA übernommen und es begann wieder die LKWProduktion. 1957 erhielt der Betrieb den Namen ROBUR – Werke Zittau. Die erste Version des bekannten und beliebten Klein-LKW LO wurde 1961 auf der Leipziger Frühjahrsmesse präsentiert und dessen Konstruktion internationalen Entwicklungstrends entsprach (Frontlenker-LKW, 2,5 t Nutzlast, 51,5 kW Vergasermotor). Ab 1981 wurde er auch mit Dieselmotor produziert. Eingesetzt war er nicht nur im RGW-Raum, sondern auch in vielen überseeischen Ländern. 1991 begann die Liquidierung des Unternehmens durch die Treuhand („Rückübertragung ….). Die Fahrzeugproduktion wurde eingestellt. Der Nachfolgebetrieb ROBUR-Werke Zittau GmbH wurde bis 1998 aufgelöst und die Beschäftigten abgewickelt. Übriggeblieben ist ein stadtbildprägender Ruinenkomplex. Jeder, der die Bahn nutzt kann es nicht übersehen. Zittau hatten einst über 40000 Einwohner; in Spitzenzeiten hatte ROBUR 9000 Beschäftigte. Trotz Rückgang der Bevölkerung auf die Hälfte, trotz großflächiger Gewerbegebiete auf der grünen Wiese, der Erfolg der Treuhandpolitik bleibt sichtbar – Zittau hat offiziell immer noch 2-stellige Arbeitslosenzahlen! Winfried Bruns Kultur Linksder Neiße 15 BUCHTIPPS Wir sind die Guten Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren Wer sind die Guten? Was geht Deutschland die Ukraine an? Und wie kommt es, dass ein gescheitertes Abkommen mit der EU zu einer der gefährlichsten Krisen geführt hat, die Europa in den vergangenen Jahrzehnten erlebte? Alles Putins Schuld? Oder ist die Wahrheit hinter diesem Konflikt, der nun den Frieden eines ganzen Kontinents bedroht, doch komplexer? Und welche Rolle spielen eigentlich die Medien? Sind sie noch unabhängige Berichterstatter oder längst selbst zur Partei geworden? Mathias Bröckers und Paul Schreyer schauen hinter die Kulissen eines politischen Spiels, das tödlicher Ernst geworden ist. Seit der Westen sich im Kampf mit Putins Russland um die Ukraine wähnt, werden auch in Deutschland längst vergessene Kriegsängste wieder wach. Doch worum geht es in diesem Spiel wirklich? Und welche Rolle spielen die Medien? Irritiert spüren viele Leitartikler, wie ein wachsender Teil der Leserschaft ihnen nicht mehr länger folgt. Öffentliche und veröffentlichte Meinung gehen drastisch auseinander. Kritisiert wird eine Einseitigkeit in der Berichterstattung, die den Medienmachern selbst als böse Unterstellung gilt. Dabei ist das ständige Mantra vom „bösen Putin“ kaum zu überhören. Wie kommt es, dass dem Publikum kein komplexeres Bild zugemutet wird? Bröckers und Schreyer schauen hinter die Kulissen und analysieren neben der Rolle der Medien auch den historischen Hintergrund des Ukraine-Konflikts, sowie die Rolle der Geopolitik. Denn tatsächlich sind Geostrategie und internationale Machtpolitik kein vergangenes Relikt des Kalten Krieges, sondern ein sehr einflussreiches Instrument der Gegenwart. Wer aber sind die realen Akteure und welche Interessen verfolgen sie? Ein Buch das fesselt, aber auch nachdenklich macht und nicht so schnell wieder aus dem Kopf geht. Mathias Bröckers / Paul Schreyer: Wir sind die Guten. Westend Verlag, Frankfurt am Main, September 2014, 208 Seiten. ISBN 978-3-86489-080-2. € 16,99. Empfohlen von Heiderose Gläß Kurt Päzold, Manfred Weißbecker Geschichte der NSDAP 1920 – 1945 Der 1. Weltkrieg endete verheerend. Wie im Buch „November 1918“ von Alfred Döblin dargestellt, welches ich im November vorgestellt habe, kam es zu mächtigen Bewegungen der Arbeitenden für den Sturz der Herrschaft des Kapitals. Der Sieg der Oktoberrevolution in Russland ermutigte dazu. Auch wenn die Revolution in Deutschland scheiterte, soziale Zugeständnisse wurden errungen. Die Monarchie wurde abgeschafft. Aber selbst das wenige war dem Kapital zu viel. Die Sicherung der Kapitalmacht erforderte neue, verlässliche Organisationen. Eine von vielen war die „Deutsche Arbeiterpartei“ (DAP). Von Beginn an kämpfte sie gegen die Republik, für einen Revanchekrieg. Antikommunismus und Antisemitismus waren von Beginn an Programm. Mit dem Putsch in München (1923), an dem die NSDAP führend beteiligt war, zeigte sie ihre „Eignung“. Das Monopolkapital förderte sie in allen Bereichen – Ideell, wie materiell. Mit der Weltwirtschaftskrise ab 1929 gelang es ihr, großen Masseneinfluss zu erlangen. Bis 1933 gelang es ihr etwa zwei Fünftel der erwachsenen Bevölkerung für sich einzunehmen. Die verschärfte Vorbereitung des 2. Weltkrieges schaffte Arbeit, die Arbeitslosigkeit sank. Stellt sich die Frage: „Wie war das möglich?“. Eine der Ursachen ist auch das Fehlen eines gemeinsamen Handelns der antifaschistischen Einheitsfront. Bis zuletzt verweigerten sich die rechten SPD-Spitzen. 1933 war es dann soweit: Der Berliner Ehrenbürger, Reichspräsident Hindenburg ernennt Hitler zum Reichskanzler. Die faschistische Diktatur wird errichtet. Zwölf Jahre später war das „Tausendjährige Reich“ zerschlagen. Auch wenn das Buch bereits 1981 in der BRD erschien, es ist mehr als die Aneinanderreihung von Fakten. Es zeigt die allgemeinen und speziellen Entwicklungsbedingungen des Nazi-Faschismus. Die Autoren schrieben das Buch in der Absicht, zu den antifaschistischen Bestrebungen der Gegenwart beizutragen. Angesichts der Entwicklungen in Deutschland mit offen zur Schau gestelltem Rassismus, mit Ausländerfeindlichkeit und regierungsoffizieller Zusammenarbeit mit Faschisten z.B. in Estland und der Ukraine, mit der Verweigerung der Teilnahme von Frau Merkel am Tag des Sieges in Moskau, möchte ich daran erinnern: August Bebel sagte einmal „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten“. Vorgestellt von Winfried Bruns Einladung: Vom 13. Juni bis zum 16. Juni 2015 findet im Deutschen Bundestag in Berlin wieder „Jugend und Parlament“ statt . Wer hinfahren möchte, meldet sich im Büro von MdB Caren Lay ([email protected]) Voraussetzung: Interesse an Politik, Alter: 16 bis 20 Jahre. Jens Thöricht Informationen DIE LINKE. Görlitz unterstützt tschechische Friedensaktivisten Am 29. März sollte laut Informationen tschechischer Friedensaktivisten die Werbetour von US-Kampfpanzern in Liberec Station machen. Damit wird Werbung für die US-Army betrieben, Training für Kinder am US-Maschinengewehr inklusive. Die Landmarsch der Panzer vom Baltikum über Polen bis nach Bayern kommt zu einem Zeitpunkt erhöhter Spannungen zwischen Moskau und dem Westen angesichts des Jahrestages der Abspaltung der Krim von der Ukraine und ihrer Eingliederung in den russischen Staatsverband. Die USA und die EU beschuldigen Russland zudem, den Aufstand im Osten der Ukraine durch militärisches Gerät und Truppen zu unterstützen. Dies wird vom Kreml be- stritten. DIE LINKE. Görlitz rief daher alle Kriegsgegner auf, die tschechischen Friedensaktivisten in ihrem Protest gegen die Ausstellung von US-Kriegsgerät und die damit verbundene Propaganda am Sonntag in Liberec zu unterstützen. Die amerikanische Eskalationstaktik darf nicht aufgehen! DIE LINKE sagt NEIN ZUM KRIEG! Vernunft ist das Einzige, was zählt! Linksder Neiße Der Kreisvorstand und die Ortsvorstände gratulieren allen Genossinnen und Genossen, die in den Monaten April / Mai Geburtstag haben, recht herzlich und wünschen viel Gesundheit und alles Gute. Insbesondere gratulieren wir unseren Jubilaren: April Schostek Michael Rettkowski Gerhard Hilse Manfred Wolff Elfriede Weise Günter Gennrich Jutta Scharfe Gisela Kirst Annemarie Lohse Ingeborg Schmid Josef Walter Erika Scholz Paula Greiner Heinz Hänisch Frieda Urban Elfriede Schley Heinz Hoinko Heinz 24.04.1960 27.04.1934 29.04.1934 19.04.1931 27.04.1932 30.04.1932 28.04.1931 16.04.1930 18.04.1930 30.04.1929 23.04.1928 28.04.1926 19.04.1924 19.04.1923 27.04.1923 29.04.1923 21.04.1921 55 81 81 83 83 83 84 85 85 86 87 89 91 92 92 92 94 Zittau Kottmar Zittau Kottmar Seifhennersdorf Löbau Ebersbach-Neugersdorf Niesky Löbau Kottmar Weißkeißel Niesky Bad Muskau Bernstadt a. d. Eigen Zittau Oderwitz Olbersdorf 09.05.1945 06.05.1933 15.05.1933 02.05.1932 11.05.1932 05.05.1931 14.05.1931 09.05.1929 15.05.1929 15.05.1929 03.05.1928 10.05.1927 15.05.1926 02.05.1925 10.05.1920 70 82 82 83 83 84 84 86 86 86 87 88 89 90 95 Ebersbach-Neugersdorf Quitzdorf am See Zittau Zittau Görlitz Bernstadt a. d. Eigen Niesky Rothenburg/O.L. Löbau Weißwasser/O.L. Zittau Horka Ebersbach-Neugersdorf Schöpstal Hähnichen Mai Kohlhaas Peter Baginski Margot Thümmler Dietrich Schulz Rüdiger Slabke Edith Schmidt Werner Mächling Hildegard Rothe Wilhelm Tulka Elisabeth Währisch Heinz Kaule Günter Mätzig Irma Hartmann Arthur Köhler Anneliese Markus Frieda Impressum: Herzliche Einladung zur nächsten Mitgliederversammlung unserer Basisorganisation Wann? .................. Wo? ....................................... Worum geht es ? ..................................................... Herausgeber: Kreisvorstand der LINKEN.Görlitz Redaktion: Dierk Kunow: ViSdP., Verantwortlich für: Reportagen, pol. Bildung; Heiderose Gläß: Verantwortlich für: Berichte aus dem Kreistag Görlitz, OV Löbau Zittau Sabine Kunze: Verantwortlich für: Berichte aus dem Sächsischen Landtag, Geburtstage Jens Thöricht: Verantwortlich für: Berichte aus dem KV und von AG‘ und IG‘s; Termine KV; Elisabeth Menzel: V: Weißwasser; Winfried Bruns: V: Zittau, Kulturseite; Heinrich Ruynat, künstlerischer Mitarbeiter; Bitte alle Beiträge an folgende e-mail: [email protected] Satz und Druck: City-Druckerei Weißwasser Auflage: 1.100 Stck. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 20.04.2015 Erscheinungsdatum der nächsten Ausgabe: 05.05.2015 Der Redaktion bleiben sinnwahrende Kürzung von Artikeln und Leserbriefen vorbehalten. - Spendenempfehlung 1,- Euro - Unser Spendenkonto ist: DIE LINKE.Görlitz, Volks- und Raiffeisenbank Niederschlesien eG IBAN: DE19855901004500357008 Im Interesse zukünftiger Generationen ist diese Zeitung auf Umwelt-Papier gedruckt. 16
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