Bilanzpressekonferenz 2015 - Sparkasse Münsterland Ost

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Medien-Info
23.04.2015
Sparkasse stellt Geschäftsbilanz 2014 vor
Für die Zukunft gut gerüstet
Bilanzsumme: Anstieg auf 8,75 Mrd. Euro
Betriebsergebnis vor Bewertung: Steigerung auf 112,5 Mio. Euro
Eigenkapitalquote: 14,8 Prozent
Über 2.100 Neukunden
Zentrale Dienstleistung für 60 Sparkassen
Münster/Kreis Warendorf. „Die Sparkasse Münsterland Ost hat sich dank frühzeitiger
Weichenstellungen und engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch im vergangenen
Jahr in einem zunehmend schwierigen Umfeld behauptet. Das gibt uns eine gute
Ausgangsposition für unsere künftige Weiterentwicklung. Evolution hat bei uns immerhin
eine fast 200-jährige, bewährte Tradition“, so Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Markus
Schabel anlässlich der diesjährigen Bilanzpressekonferenz. Damit spannte er den Bogen
von guten Geschäftsergebnissen in 2014 zu den Herausforderungen der Zukunft.
Die bis zum attestierten Jahresabschluss noch vorläufigen Zahlen zeigen, dass die Sparkasse im
Geschäftsjahr 2014 trotz der Niedrigzinsphase ein gutes Ergebnis erreichen konnte: Die
Bilanzsumme stieg in 2014 auf 8,75 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,68 Mrd. Euro). Das
Kundengeschäftsvolumen lag Ende 2014 bei 15,57 Mrd. Euro (Vorjahr: 15,87 Mrd. Euro).
Während das Einlagengeschäft mit Privatkunden anzog, waren die Einlagen von Großkunden
leicht rückläufig. Insgesamt weist die Sparkasse einen Einlagenbestand von 6,59 Mrd. Euro (6,86
Mrd. Euro) aus. Das Kreditgeschäft profitierte dagegen von den niedrigen Zinsen: Zum
31.12.2014 waren Kredite in Höhe von 6,27 Mrd. Euro an die Kunden ausgegeben (6,26 Mrd.
Euro).
Stabile Ertragslage
Der Blick auf die Ertragslage unterstreicht die gute Konstitution der Sparkasse: Der
Zinsüberschuss stieg auf 205,9 Mio. Euro (Vorjahr: 197,7 Mio. Euro). Der Provisionsüberschuss
weist mit 48,3 Mio. Euro ebenfalls ein Plus aus (Vorjahr: 47,4 Mio. Euro). Der ordentliche
Aufwand lag mit 143,7 Mio. Euro (Vorjahr: 140,2 Mio. Euro) leicht über dem 2013-er-Wert. Grund
dafür waren u.a. der Anstieg der Tarifgehälter sowie ungeplante Investitionen aufgrund des
Starkregens im Juli 2014. Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg im Berichtsjahr auf 112,5
Mio. Euro bzw. 1,31 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme (Vorjahr: 107,1 Mio. Euro/1,25
Prozent). Die Cost-Income-Ratio konnte weiter verbessert werden und erreichte im Geschäftsjahr
2014 einen Wert von 55,9 Prozent (Vorjahr: 56,5 Prozent).
Unter dem Strich weist die Sparkasse einen gegenüber dem Vorjahr konstanten
Jahresüberschuss von 20 Mio. Euro aus. Dieser wird zu einem Teil an die Träger des
Kreditinstituts ausgeschüttet und zu einem anderen Teil für die Stärkung der
Eigenkapitalausstattung der Sparkasse verwendet. Über die Ausschüttung entscheidet Mitte Juni
die Verbandsversammlung des Sparkassen-Zweckverbandes. Im vergangenen Jahr gingen 6,01
Mio. Euro für gemeinnützige Zwecke an die Städte und Gemeinden.
Wachsende Herausforderungen
Trotz dieser guten Ergebnisse verwies Sparkassen-Chef Markus Schabel auf Themen, die auch
die Sparkasse Münsterland Ost in Zukunft immer stärker fordern würden. Dazu zählten nach
seinen Ausführungen etwa die andauernde Niedrigzinsphase ebenso wie immer strengere
regulatorische Auflagen, Belastungen aus dem Sparkassen-Verbund, der demografische Wandel
und die Digitalisierung. „Der Druck auf die Sparkassen insgesamt wächst. Da bilden wir keine
Ausnahme. Glücklicherweise sind wir für die Zukunft gut gerüstet. Nicht von ungefähr übererfüllen
wir mit einer Eigenkapitalquote von 14,8 Prozent und eine Kernkapitalquote von 14,5 Prozent
schon heute die ab 2019 geltenden Eigenkapitalanforderungen aus Basel III. Somit können wir
die Weiterentwicklung der Sparkasse aus einer Position der Stärke heraus gestalten“, so Schabel
zuversichtlich.
2
Gestiegene Wertpapiernachfrage
Das Privatkundengeschäft zeichnete sich im vergangenen Jahr vor allem durch einen gestiegenen
Wertpapierumsatz aus: Er lag für 2014 bei 1,28 Mrd. Euro (Vorjahr: 982,3 Mio. Euro). „Das
ausgesprochen schwierige Geldanlage-Umfeld rückt Wertpapiere wieder vermehrt in den Fokus
der Kunden“, beschrieb Roland Klein, stellvertretendes Vorstandsmitglied, die Entwicklung des
vergangenen Jahres. So wurden variabel verzinste Anlagen mit einem Mindestzins sowie
Fondslösungen durch die Kunden stark nachgefragt. So problematisch niedrige Zinssätze auf der
einen Seite sind, so gern genommen waren sie einmal mehr im Kreditgeschäft. Das
Kreditvolumen bei den Privatkunden hat sich zum Jahresende noch einmal leicht auf 3,09 Mrd.
Euro erhöht (Vorjahr: 3,03 Mrd. Euro). Zum Wachstum beigetragen haben wiederum vor allem die
privaten Baufinanzierungen. Klein unterstrich, dass die Sparkasse in der Beratung verstärkt darauf
achte, dass Kunden heute keine Entscheidungen treffen, die sie morgen in einem höheren
Zinsumfeld einholen. „Erfolg braucht auch hier eine lange Sicht. Darüber reden wir mit unseren
Kunden“, so Roland Klein.
Robuster Mittelstand
Der Blick auf die Entwicklung des Mittelstandes zeigt ein weiterhin positives Bild: Die Auftragslage
sei stabil, vor allem das Handwerk sei gut ausgelastet, erklärte Vorstandsmitglied Wolfram
Gerling. Der höhere Eigenmitteleinsatz sowie einige großvolumige Sondertilgungen haben zu
einem leichten Rückgang beim gewerblichen Kreditgeschäft auf 2,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,9 Mrd.
Euro) geführt. Die Begleitung und Finanzierung von Existenzgründungen zog im Jahr 2014 wieder
an: „Mit insgesamt 107 Gründungen (Vorjahr: 62) durften wir einen wichtigen Beitrag zur
Wirtschaftsförderung leisten, denn jede Gründung bedeutet auch zusätzliche Arbeitsplätze“,
unterstrich Gerling.
Zukunft durch Zusammenarbeit
Mit der Gründung der Sparkassen-Dienstleistungstochter „SDZ Westfalen-Lippe“ vor drei Jahren
wurde laut Sparkassen-Vorstandsmitglied Peter Scholz eine wichtige Basis in Sachen
Kooperationen im Sparkassenwesen geschaffen. „Im vergangenen Jahr konnte das SDZ wieder
zwei neue Mandanten gewinnen und ist nun für 60 Kunden aus der Sparkassen-Finanzgruppe
tätig“, so Scholz. Mehr als die Hälfte der Kunden nutzen mittlerweile schon mehr als eine
Dienstleistung im Bereich der Backoffice-Aufgaben, wie beispielsweise Personal- und
Kreditsachbearbeitung. Die Dienstleistungs-Palette wurde 2014 nochmals erweitert: Zusätzlich
erstellt das SDZ für andere Sparkassen nun auch Immobiliengutachten und betreut das so
genannte Beauftragtenwesen. Somit kann sich etwa ein zentraler Datenschutzbeauftragter um
die Belange mehrerer Sparkassen kümmern. „Die Zukunft liegt in der Zusammenarbeit. Denn
müssen wirklich über 400 Sparkassen bundesweit jede Aufgabe für sich alleine erledigen, wo es
doch Sachbearbeitungsaufgaben gibt, die überall gleich sind? Mit Aufgabenbündelungen werden
Kosten reduziert und Kapazitäten für den direkten Kundenkontakt frei“, erläuterte Peter Scholz.
Die Sparkasse Münsterland Ost habe auf diesem Wege über 300 Arbeitsplätze in der Region
nachhaltig gesichert.
Digital und doch persönlich
Vorstandsmitglied Klaus Richter beschrieb die zunehmende Digitalisierung als wichtigen
Zukunftsfaktor. In diesem Bereich habe die Sparkasse Anfang des Jahres ein neues Kapitel
aufgeschlagen. „Immer mehr Kunden möchten uns sprichwörtlich per Handy in die Tasche
stecken oder bequem zu Hause am Bildschirm mit uns sprechen. Darauf haben wir reagiert und
beraten nun in unserer SparkasseDirekt online im Videochat“, so Richter über die
Veränderungen. Auch hier gelte, dass die Sparkasse ungeachtet des neuen „Gesprächsraumes“
an bewährten Traditionen, wie etwa der persönlichen Beratung, festhalte. „Und bei Bedarf sind für
online-betreute Kunden auch weiterhin ‚analoge‘ Begegnungen mit ihren Beratern möglich“, sagte
Klaus Richter. Die Erreichbarkeit der Sparkasse auf vielen unterschiedlichen Wegen sei das Ziel.
Da übernehme die Filiale eine ebenso wichtige Funktion wie die Kommunikation über Telefon und
Internet. „Wir nennen das Multikanal-Sparkasse“, erklärte Richter das Konzept.
Attraktiver Arbeitgeber
Ein zentraler Erfolgsfaktor blieben bei all dem die 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so
Richter weiter. Im Interesse der Kunden gehe es darum, auf einem zunehmend umkämpften
Arbeitsmarkt die besten Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Deshalb beschäftige sich das
Unternehmen seit vielen Jahren mit der Frage der Arbeitgeber-Attraktivität. Er verwies in diesem
Zusammenhang auf die unlängst veröffentlichten Ergebnisse der Umfrage „Great Place to Work“.
Die Zufriedenheitsbefragung unter Mitarbeitern ergab für die Sparkasse in einer
Regionalauswertung den ersten Platz im Vergleich „Beste Arbeitgeber im Münsterland“ in der
Kategorie „Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern“ und zudem eine Platzierung unter den
bundesweit 100 besten Unternehmen.
Die erneut gestiegenen Kundenzahlen sieht Richter neben zahlreichen positiven Reaktionen aus
diversen Umfragen als ein Indiz für zufriedene Sparkassen-Kunden: Mit über 2.100 neuen Kunden
zum Jahresende ist das Kreditinstitut nun bereits für 428.210 Kunden in der Region ein gefragter
Partner wenn’s um Geld geht.
3
Sparkasse Münsterland Ost
Zahlen zur Geschäfts2014
entwicklung:
2013
Mio. Euro
8.754,2
Mio. Euro
8.684,7
Kundengeschäftsvolumen
15.568,0
15.872,4
Kundenkredite
6.270,3
6.255,2
Kundeneinlagen
6.594,4
6.864,0
2014
2013
Mio. Euro
20,0
Mio. Euro
20,0
Zinsüberschuss
205,9
197,7
Provisionsüberschuss
48,3
47,4
Ordentlicher Aufwand
143,7
140,2
Betriebsergebnis vor Bewertung
112,5
107,1
Ergebnis vor Steuern
75,3
83,2
Bewertungsergebnis
-11,3
-5,2
%
1,31
%
1,25
Cost-Income-Ratio
55,9
56,5
Kernkapitalquote
14,45
12,93
Bilanzsumme
Zahlen zur Ertragslage:
Jahresüberschuss
Betriebsergebnis vor Bewertung
in Prozent der Durchschnittsbilanzsumme (DBS)
Bildzeile: Stellten gemeinsam die Geschäftsbilanz der Sparkasse Münsterland Ost vor: Die
Vorstandsmitglieder (v.l.) Peter Scholz, Wolfram Gerling, Markus Schabel, Klaus Richter,
Roland Klein.