LE LE ROI DAV I D PROGRAMMHEFT Le Roi David Inhalt von Arthur Honegger 3 Le Roi David Orchester und Chor in Originalversion UA 1921 Entstehungsgeschichte und Auff ührung an den Freie Bühnenfassung Kantonsschulen Freudenberg und Enge Chor der Kantonsschulen Enge und Freudenberg 4 Theater KS Freudenberg und Liceo Artistico Sopransoli Christa Fleischmann, Sopran 5 Barbara Schroeder, Alt Altsoli, musikalische Einstudierung Chor und Andrí Calonder, Tenor Organisation Lehrerorchester der beiden Kantonsschulen 5 Musikalische Leitung: Konrad Jenny Tenorsoli und musikalische Einstudierung Chor Christa Fleischmann Barbara Schroeder Andrí Calonder Regie: Christian Renggli 6 Mittwoch, 20.5.15, 19:30 Uhr Erwin Heusser Musikalische Einstudierung und Korrepetition Donnerstag, 21.5.15, 19:30 Uhr Freitag, 22.5.15, 19:30 Uhr 6 Konrad Jenny Musikalische Gesamtleitung Aula der Kantonsschulen Enge / Freudenberg Brandschenkestrasse 125, 8002 Zürich 7 Hansjürg Perino Gesamt-Projektleitung / Choreographie Preise: Fr. 30.– / Schülerausweis: Fr. 15.– Vorverkauf: [email protected] 7 Abendkasse ab 18:30 Uhr Regie Christian Renggli Getränke- und Kuchenbuff et von Schülerinnen und 8 Schülern der KEN und der Freien Evangelischen (Video-)Künstler Danio Migliore Schule Zürich. Der Erlös geht vollumfänglich an zwei Projekte der Jugendlichen in Malawi. 8 Krejčí Kamil Text / Ideen für Stimmungen Kantonsschule Enge Zürich 9 Mitwirkende 12 Arthur Honegger 18 Libretto Le Roi David Entstehungsgeschichte und Auff ührung an den Kantonsschulen Freudenberg und Enge Nach dem Erfolg des grossen gemeinsamen Chorprojektes der beiden Kantonsschulen im Mai 2011 mit Mendelssohns Oratorium «Elias» war für das verantwortliche Chorteam klar, auf Mai 2015 wieder ein grosses Chorwerk mit den Schülerinnen und Schülern einstudieren zu wollen. Die Wahl fi el schnell auf eines der wichtigsten Werke des 20. Jahrhunderts: das Oratorium «Le Roi David» des Schweizer Komponisten Arthur Honegger (1892–1955). 1908 wurde im nordöstlich von Lausanne liegenden Mézières das «Thèâtre de Jorat» eröff net, in dem während des Sommers die Bevölkerung Theaterauff ührungen realisierte. René Morax schrieb zusammen mit dem Komponisten Gustave Doret eigens dafür Festspiele, deren Themen Westschweizer Erzählungen und der Schweizer Geschichte entnommen wurden. Sie wollten an das antike Theater anknüpfen und mit der Musik die Wirkung des Spiels vertiefen. Ebenso sollte ein grosses Publikum von Theaterfreunden wie auch Chormusikliebhabern angesprechen werden. Während des 1. Weltkrieges musste das Theater geschlossen werden. 1919 erhielt René Morax von seinem Freund und Mäzen Werner Reinhart aus Winterthur die Einladung, ihn auf eine Geschäft sreise nach Indien zu begleiten. Diese Reise sollte René Morax neue Welten eröff nen. Sein Wunsch entstand, ein neues Stück zu schreiben, dessen Stoff allgemeingültig wäre und dessen Botschaft sich an alle Menschen ohne Unterschied von Nationalität und Religion wenden sollte . Dieses neue Werk sollte zur Wiedereröff nung des Theaters im Sommer 1921 aufgeführt werden. Allerdings stand ihm diesmal Gustave Doret nicht als Komponist zur Verfügung. Morax fragte Ernest Ansermet, den Dirigenten des Orchestre de la Suisse Romande um Rat, der ihm empfahl, den jungen Schweizer Komponisten Arthur Honegger in Paris anzufragen. Für den jungen Komponisten war der Auft rag ein Glücksfall und er begann am 25. Februar 1921 mit der Komposition, die er bereits am 28. April 1921 vollendete. Allerdings bereitete ihm zuerst die vom Theater vorgegebene kleine Orchesterbesetzung – 2 Flöten, Oboe, 2 Klarinetten, Horn, Fagott, 2 Trompeten, Posaune, Kontrabass, Klavier Harmonium, Celesta, Schlagzeug sowie ein grosser Laienchor – grosse Probleme. Er fragte Igor Strawinsky um Rat, der ihm gesagt haben soll: «Das ist sehr einfach. Machen Sie es so, als wenn Sie diese Zusammensetzung gewollt hätten, und komponieren Sie für hundert Sänger und 17 Musiker.» Die imponierende Partitur entstand innerhalb von zwei Monaten und Honegger schickte täglich die frisch komponierten Stücke an die Musiker, damit sie diese möglichst frühzeitig einstudieren konnten. Die Urauff ührung fand am 11. Juni 1921 in Mézières statt – mit elf darauffolgenden Vorstellungen. Der Winterthurer Chorleiter Ernst Wolters wollte dieses Werk ebenfalls unbedingt auff ühren. Da es aber in Winterthur keine genügend grosse Bühne gab, entstand der Gedanke an ein Oratorium, in dem ein Sprecher die ursprünglich gespielten Szenen ersetzen sollte. Unter Zustimmung von René Morax (französischer Text) und Hans Reinhart (deutsche Bearbeitung) wurde die Oratorienfassung am 2. Dezember 1923 in Winterthur in einer neuen Orchesterfassung – mit zusätzlichen Streichern, Harfe und Orgel – uraufgeführt. Noch während der ersten Vorbereitungen äusserte die Theatergruppe der Kantonsschule Freudenberg den Wunsch nach einem gemeinsamen Theater-Chor-Projekt. Damit bekam für uns eine Aussage, die Honegger gegen Ende seines Lebens gemacht haben soll, plötzlich eine grosse Bedeutung. Er erklärte nämlich Paul Boepple, der bei der Urauff ührung 1921 den Chor in Mézières geleitet hatte: «Es tut mir leid, dass ich aus ‹Le Roi David› und ‹Judith› [ebenfalls von Arthur Honegger und René Morax für Mézières geschrieben] Oratorien gemacht 3 habe. Schliesslich handelt es sich um Bühnen- und nicht um Konzertmusik. ... Könnte man doch Mézières wieder aufl eben lassen, das wäre ideal.» Mit diesem Wunsch des Komponisten im Hintergrund beschlossen wir, mit unseren Schülerinnen und Schülern die ursprüngliche Fassung des «Le Roi David» als Theater mit Bühnenmusik einzustudieren. Wir möchten alle zusammen das breite künstlerische Spektrum der Kombination von Theater und Musik wieder erleben und so den «Geist von Mézières» aufl eben lassen. Er hat damals, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, so viele begeisterte Laien und Berufsmusiker zusammengebracht! Christa Fleischmann Sopransoli Christa Fleischmann, geboren und aufgewachsen in Zürich, studierte klassischen Gesang an der Hochschule der Künste Zürich. Kurse an der Jazzschule in Jazzgesang, Composing und Arranging sowie Jazzklavier ergänzten ihre Ausbildung. Es folgte das Studium am Schweizer Opernstudio Biel, an dem sie 2006 das Konzertdiplom Oper mit Auszeichnung erlangte. 2005 / 06 debütierte sie am Theater Biel Solothurn in der Rolle der Briefchristel («Der Vogelhändler»), wo sie später auch als Marie Tell («Guillaume Tell, Grétry») sowie als Pamina, 1. Dame und Papagena in der Kinderzauberfl öte zu erleben war. 2007–2010 folgten Engagements an verschiedenen Schweizer Sommerfestspielen und Operettenbühnen der Schweiz als Amor («Orpheus in der Unterwelt»), Anna Reich («Die lustigen Weiber von Windsor»), Gabrielle («Pariser Leben») und Adele («Die Fledermaus»). Seit der Spielzeit 2010 / 2011 ist sie wiederholt als Gast am Theater Biel Solothurn als Lisa («Gräfi n Mariza»), Mi («Das Land des Lächelns») und Adele zu hören. Im Konzertfach hört man Christa Fleischmann sowohl in den grossen Oratorien, Passionen und Messen von Bach, Händel, Mozart, Haydn, Gounod und Orff, wie auch in Konzertprogrammen der etwas leichteren Muse wie z. B. Liederprogrammen mit Songs von George Gershwin. Seit 2007 ist sie zudem mit ihrem Frauen-Quartett «pUrlimunter» unterwegs, das Schweizer Liedgut sowie Hits des amerikanischen Swing mehrstimmig zum Besten gibt. Christa Fleischmann unterrichtet Sologesang am Literargymnasium Rämibühl in Zürich. 4 Barbara Schroeder Altsoli, musikalische Einstudierung Chor und Organisation Barbara Schroeder studierte am Konservatorium Winterthur Gesang und hatte schon während des Studiums Gelegenheit, in Orchesterkonzerten und Oratorien im Inund Ausland mitzuwirken. Diverse Meisterkurse sowie der Opernkurs an der Zürcher Musikhochschule ergänzten ihre Ausbildung. Mehrere Förderungspreise ermöglichten ihr das Weiterstudium in Deutschland. Einem Gastvertrag am Theater Hagen / Westfalen folgte ab der Spielzeit 90 / 91 ein Festengagement, dem weitere Gastverträge u. a. in Kiel und Schwerin folgten. Zu ihrem Opernrepertoire gehören Partien wie Hänsel, Suzuki, Emilia, Cherubino, Dulcinée, Frau Reich, Fricka, Waltraute sowie auch Operettenpartien wie Prinz Orlowsky und Czipra. Ihr grosses Konzertrepertoire umfasst u. a. die Passionen von Bach, VerdiRequiem, «Elias» uvm. Seit einiger Zeit ist sie freiberufl ich als Opern- und Konzertsängerin im In- und Ausland sowie als Gesangspädagogin tätig. Sie unterrichtet Sologesang an den Kantonsschulen Enge und Freudenberg. Andrí Calonder Tenorsoli und musikalische Einstudierung Chor Andrí Calonder studierte am Konservatorium Zürich bei Kathrin Graf und am SMPV bei Helen Haefeli, wo er 1994 das Gesangsdiplom mit Auszeichnung erwarb. Weitere Studien in Gesang folgten bei Kurt Widmer (Basel) und Margreet Honig (Amsterdam) sowie in Chorleitung (Karl Scheuber, Zürich) und in Schulmusik. 2003 schloss er das Kulturmanagement-Studium an der ZHW mit dem «Executive Master of Advanced Studies» ab. Andri Calonder pfl egt eine rege Konzerttätigkeit mit Liedern, Messen und Oratorien und verkörperte schon zahlreiche Rollen in Opern und Operetten. Er tritt mit namhaften Musikern wie Noemi Nadelmann oder Maya Boog z. B. in der Tonhalle Zürich, im KKL Luzern oder am Zürcher Schauspielhaus auf. Reiche musikalische Erfahrungen sammelt er auch in verschiedenen Ensembles in unzähligen Auftritten im In- und Ausland. So sang er z. B. im Vokalensemble Zürich an der Schubertiade in London, mit den Basler Madrigalisten am Chorfestival in Mailand, mit dem Ensemble Opus novum sowie mit dem Zürcher Kurund Badorchester in Salzburg. Seit 2002 ist er zudem Gründungsmitglied der «Swiss Tenors» die kürzlich für eine Konzerttournee nach Namibia eingeladen worden sind. Lehraufträge in Sologesang, Schulmusik und Chorleitung ergänzen seine sängerische Tätigkeit. 5 Erwin Heusser Musikalische Einstudierung und Korrepetition Erwin Heussers musikalisches Talent wurde bereits früh gefördert, sei es als Sänger, Pianist, Dirigent oder Arrangeur. Nach der Matura absolvierte er in Zürich die entsprechenden Studien und lernte die Theater- und Musicalwelt kennen. In den letzten Jahren konzentrierte sich seine musikalische Tätigkeit auf Oper und Operette sowie Oratorien und Messen. Im professionellen Opernchor von Hallwyl wirkte er unter dem Dirigenten Douglas Bostock in zwei Produktionen mit: «La jolie fi lle de Perth» und «Die verkaufte Braut». Seit 2007 singt er Solopartien bei den Operettenbühnen Möriken und Bremgarten. Im Mai 2012 nahm er als Bariton des neugegründeten Vokalensembles «sCHwingbäse» in Wien eine CD mit dem Liedschaffen von P. Alberik Zwyssig auf, die im Februar 2013 erschienen ist. Des Weiteren ist er seit 29 Jahren als Gesangs-, Klavier- und Musikpädagoge sowie als Chorleiter und Dirigent in den Kantonen Zürich und Aargau tätig. In dieser Zeit dirigierte er einige grosse Werke von «Messias» über «Elias» bis «Carmina Burana». Konrad Jenny Musikalische Gesamtleitung Konrad Jenny studierte am Konservatorium Winterthur Violoncello (Konzertdiplom bei Susanne Basler). An der Zürcher Hochschule der Künste folgten der Abschluss in Schulmusik II und das Orchesterdirigenten-Diplom bei Johannes Schlaefl i. Ausserdem genoss er Dirigierunterricht bei Kirk Trevor (Radio Symphonieorchester Bratislava) und Tsung Yeh (South Bend Symphony Orchestra, Indiana). Über lange Zeit leitete er die kirchenmusikalischen Aktivitäten an der Stadtkirche Bremgarten. 2014 hatte er die Leitung der Operette Beinwil inne («Der Vogelhändler») und erhielt dafür eine ausgezeichnete Presse. 2016 wird er ebenda die Operette «Eine Nacht in Venedig» dirigieren. In Wettingen leitet er an der Kantonsschule das Schulorchester und betreut die Celloklasse. An der Kantonsschule Freudenberg, wo er als Gymnasiallehrer für Musik angestellt ist, leitet er seit 2010 den Gesamtchor der Kantonsschulen Enge und Freudenberg. 6 Hansjürg Perino Gesamt-Projektleitung / Choreographie Christian Renggli Regie Seit 1987 unterrichtet er als Lehrer für Englisch und Spanisch an der Kantonsschule Freudenberg. Seit 2003 ist er zudem Dozent für Fachdidaktik Englisch an der Universität Zürich am Institut für Erziehungswissenschaften. Eigene Bühnenerfahrung konnte er als Turnier- und Showtänzer im Stil PlauschRock’n’Roll in den 80er- und 90er-Jahren sammeln: Seine Formation tanzte unter anderem an Firmenanlässen, am Polyball und am Züri-Fäscht. «Theater ist ein Medium, das mich seit langem fasziniert. Ich schrieb bereits meine Liz-Arbeit über modernes Englisches Theater. Auch im Englisch-Unterricht an der Schule gibt es immer wieder Gelegenheiten, kleinere oder grössere Theaterstücke auf die Bühne zu bringen. Wenn eine Klasse den Willen hat, den erheblichen zusätzlichen Aufwand in Kauf zu nehmen, ergibt eine Theaterproduktion am Ende immer ein einmaliges Erlebnis für die beteiligten SchülerInnen. Dasselbe gilt natürlich für die TeilnehmerInnen des Theaterkurses mit einer jährlichen Auff ührung in der Aula.» Zur Inszenierung von «Le Roi David»: Arthur Honegger hat mit «Le Roi David» ein geniales Stück Musikgeschichte geschrieben. Das Werk ist für jeden Zuhörer einnehmend und eigen. Zu diesem monumentalen Werk ein schauspielerisches Gegenstück zu fi nden ist kein leichtes Unterfangen. Sogar der ursprüngliche Theatertext von René Morax (1921) wurde bald durch eine Fassung nur mit Erzähler ersetzt. Wir inszenieren das Werk an unserer Schule ein knappes Jahrhundert nach dessen Urauff ührung im «Théâtre de Jorat». Viele Themen aus der Davidgeschichte fi nden wir in unserer globalisierten und digitalisierten Gegenwart wieder. Wir haben uns entschieden, die theatrale Handlung unserer Geschichte nicht zu Zeiten Davids und auch nicht in der Entstehungszeit der Musik spielen zu lassen. Entstanden – mit vielen Inputs der mitwirkenden Jugendlichen und nach den Ideen von Kamil Krejčí – ist die eigene Geschichte von «Le Roi David». Die gezeigte Handlung entspricht in keiner Weise dem Original, sondern erzählt in assoziativer Weise eine eigenständige Parallelgeschichte. Bewusst habe ich in der Inszenierung auf starke Gegenwartsbilder gesetzt. Die digitale Welt setzt einen Gegenpol zur antiken Geschichte. In beiden Geschichten sind jedoch Macht, Gewalt und Religion präsent. Musik, Bild und Handlung sollen am Schluss in ihrer Gegensätzlichkeit wieder zu einer Einheit verschmelzen. Geniessen sie die Spannung und Harmonie des Abends! 7 Danio Migliore (Video-)Künstler Krejčí Kamil Text / Ideen für Stimmungen Danio Migliore ist 1985 Marsala, Sizilien, geboren. Er schloss sein Studium in Visual Arts an der Akademie der Künste in Brera (Mailand) ab. Die Berufung seines Lebens ist schon immer die Kunst und die Suche des Inneren gewesen. Seine Poesie kommt überwiegend in der Malerei zum Tragen, aber seine Kunst umfasst auch Werke der Bildhauerei sowie der Videokunst, nebst Performance, Erzählungen und auch einmal ein Drehbuch. Danio Migliore ist ein Fan der Physiognomie und der Sprache der hermetischen Symbole. Er hat an mehreren Einzelausstellungen und Kollektivausstellungen zusammen mit mailändischen Kunstschaffenden teilgenommen. Im April 2014 hat er seine Einzelausstellung «Der fahrende Ritter» in Zürich am Italienischen Kulturinstitut präsentiert. Als freier Mitarbeiter hat er in verschiedenen Ateliers der Kunst und der Architektur in Italien gearbeitet. Zudem hat er einige Artikel über die Goethephänomenologie für das anthroposophische Magazin Arte Medica veröffentlicht. «Regie führen ist wie das Hinausfahren auf hohe See bei Sturm», so sagte ein grosser Regisseur des letzten Jahrhunderts. Mehr noch, schon die Vorarbeiten zu einer Inszenierung können turbulenter sein als jeder Vorstoss in noch so aufgewühltes Wasser. Als mich vor einiger Zeit Hansjürg Perino anfragte, eine neue Textfassung für «Le Roi David» zu schreiben, blickte ich noch ehrfürchtig, aber freudig auf die bevorstehende Reise. Der Wunsch der Theatergruppe, die Geschichte ins Basketball-Milieu zu transferieren, liess dannzumal schon im Heimathafen schauderhaftes Wetter aufkommen. Eine solche Geschichte eines Einzelkämpfers in eine uns allen eher fremde Welt von Mannschaft ssportlern zu übertragen, schien mir unmöglicher als mit einer Nussschale das Bermudadreieck zu durchfahren. Den Wunsch, die Geschichte ins Heute und in eine – den jungen Spielern – gerechte Form zu übertragen, konnte und kann ich mehr als nur nachvollziehen. Aber muss es wirklich Basketball sein? Eine Randsportart, die bei uns weder Massen in Bann zieht noch Stars generiert. Ich wollte Hansjürg Perino schon einen Korb geben und die Bearbeitung des Textes ablehnen. Ein Bericht über Cybermobbing liess mich jedoch aufhorchen und ich bestieg mit neuen Ideen das Boot der Theatergruppe. In den Fluten des Internets, der virtuellen Welt, fand ich den Schlüssel, die Geschichte Davids ins Jetzt zu transferieren. Macht und Ohnmacht, Hilfe und Leid, Verbundenheit und Hoff nung oder Verderb und Wahnsinn. All dies ist in 8 der Cyberwelt vorhanden und begleitet uns inzwischen in einer Normalität, die vor einigen Jahren undenkbar gewesen wäre. Unser Umgang mit – und in – dieser schrankenlosen Welt ist vergleichbar mit Davids Leben und seinem übermenschlichen Sein. Meine Umsetzung soll bildhaft und drastisch, runtergebrochen auf klarste emotionale sinndeutende Szenen, teils sogar in «sprachloser» Form, die Parallelität unserer Zeit mit Davids Welt aufzeigen. Möge Kapitän Renggli mit seiner Crew alle Klippen und sämtliche Unwetter glücklich überwinden. Mitwirkende * Lehrpersonen der KEN / KFR Chor KEN A2a: Zoe Hürlimann; A3a: Charlotte Egli, Valeria Masciovecchio; N1a: Alina Fux; N1b: Aline Chassot, Eva Kälin, Olivia Schwarz; N1c: Elena Klein, Valentina Wieser; N1d: Selin Vogt; N2a: Lisa Bill, Luzia Brändli, Alexandra Geiser, Sabina Jyrkinen, Céline Klöti, Rachel Puthkara; N2b: Rahel Dätwyler, Descombes Nadine, Adi Gol, Gina-Maria Keller, Maryelle Kieffer, Léonie Krapf; N2c: Alina Chicherio, Chiara Carrel; N3a: Mirjam Enk, Sarah Salzmann, Katja Sulzberger; N3b: Lisa Haupt, Vera Lerzer; W1c: Pascal Knobel, Isidora Kojovic, Cédric Pfann; W1i: Sam Bartlett, Michèle Cvetcovic, Luba Dahlvik, Lucia Moser, Gian-Luca Murr, Tiffany Würth; W2a: Shanketha Rajmohan; W2b: Leonie Nussbaumer; W2d: Joy Holleis Pellegrini; W3a: Jahira Meuli, Nora Wilhelm; W3b: Brigitta Grimm; W3d: Neda Rassi-Faerd; W3i: Lina Eisenhut; Martin Buschbeck* Chor KFR 3a: Cecilia Brunner, Alain Hagenbuch, Lara Müller, Basile Wettstein; 3b: Rebecca Moser, Ronja Podlaszewski; 3c: Michelle Perren, Lucas Rütschi; 3d: Isabelle Cuthbertson, Kâmil Güzelgün, Dennis Jüni, Anthony Koch, Annina Stiefel; 3e: Debora Torda; 4a: Neva Pillon, Stefanie Ramseyer, Cybèle Zinsli; 4b: Federica Iaquinta, Nathalie Reiz, Hannah Salzmann; 4c: Anna-Sofi a Schaller; 5b: Selina Fässler, Serge Menziger, Svenja Sarbach; 5c: Livia Allenspach, Irina Bordoni, Dimitri Krebs, Max Meier, Lionel Saxer; Kaspar Bächi*, Thomas Hilbrunner*, Sarah Tinner*; Cornelia Känzig, Sascha Litschi (Ehemalige) 9 Orchester 1. Flöte . . . . . . . . . . . . 2. Flöte . . . . . . . . . . . . Oboe / Englischhorn . 1. Klarinette . . . . . . . . 2. Klarinette . . . . . . . . 1. Trompete . . . . . . . . 2. Trompete . . . . . . . . Horn . . . . . . . . . . . . . . Posaune. . . . . . . . . . . Harfe . . . . . . . . . . . . . Klavier . . . . . . . . . . . . Harmonium . . . . . . . . Kontrabass . . . . . . . . Pauken. . . . . . . . . . . . Batterie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christof Maier* Verena Zürcher* Peter Brunnhofer* Rita-Karin Meier* Kurt Hotz (Ehem. Lehrer KEN / KFR) Keita Kitade Josef Seeberger* Hans-Ulrich Wopmann* Karl Herzog Anne-Sophie Vandenbogaerde* Beata Wetli* Stefan Zwicky* Raetus Flisch* Etienne Destraz (Ehem. KEN) Nuri Ünesen (KFR 3a) Solisten Sopran . . . . . . Alt . . . . . . . . . . Tenor . . . . . . . Junger David Dienerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christa Fleischmann (Ehem. KFR) Barbara Schroeder* Andrí Calonder* Isabelle Cuthbertson (KFR 3d), Brigitta Grimm (KEN W3b) Selina Fässler (KFR 5b), Nathalie Reiz (KFR 4b) Musikalische Leitung Einstudierung . . . . . . Korrepetition . . . . . . . Abendtechnik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Konrad Jenny* Erwin Heusser*, Andrí Calonder*, Barbara Schroeder* Kenneth Mauerhofer* Antoinette Goujon (KS Küsnacht), Luis Pfi rter (Liceo 4a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Theater KFR (Gymnasium Freudenberg, Liceo Artistico), KEN Personen im Stück: Dave / Jugendlicher . . . . . . . . Saban / Jugendlicher . . . . . . . Michaela / Jugendliche . . . . . Bathseba / Jugendliche . . . . . . Tabea / Jugendliche . . . . . . . . Salomon / Jugendlicher . . . . . . Rahel / Jugendliche . . . . . . . . . Lukas / Jugendlicher . . . . . . . . . Hexentanz / Jael / Jugendliche Pfarrer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DarstellerInnen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernard Hild (KFR) Sascha Litschi (Ehem. KFR) Paula Winteler (KFR) Lusie Tzikas (KEN) Ivana Salvatore (KFR) Justas Katkus (KFR) Anna Rabian (KFR) Yannik Staerk (KFR) Aline Perino (Liceo) Kaspar Bächi (Lehrperson KFR) Regie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Choreographien . . . . . . . . . . . . Video-Effekte / Einblendungen Text / Ideen für Stimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Renggli Hansjürg Perino / Aline Perino Danio Migliore Kamil Krejčí Abendkasse / Helfer . . . . . . . . . . . . . . Gaby Sulzberger*, Tiziana Rosa*, Manuel Grütter* Luisa Bernasconi (KFR 5c), Barbara Truog (KEN A3a), Sherryline Schiffer (KEN N2c), Barbara Jurcevic (KEN W4c), Viviane Reichenstein (KEN W4a), Nevia Koller (KFR 4c) 11 Arthur Honegger (1892–1955) Arthur Honegger wurde am 10. März 1892 in Le Havre (Frankreich) als Sohn des Schweizer Kaufmanns Arthur Honegger und seiner Frau Julie Ulrich aus Zürich geboren. Er verbrachte seine Jugend in Le Havre, wo sein Vater im Kaffeeimport tätig war. Nach ersten Musikstudien in Le Havre studierte Arthur Honegger von 1909 bis 1911 am Konservatorium Zürich Violine und Theorie. Danach kehrte er wieder nach Frankreich zurück und studierte von 1911 bis 1913 in Paris weiter Violine, Dirigieren bei Vincent d’Indy und Instrumentation bei Charles Widor. Die Eltern kehrten 1913 ganz nach Zürich zurück, Arthur Honegger aber blieb in Paris. Da er Schweizer Bürger war und es auch Zeit seines Lebens blieb, leistete er 1914 /15 Militärdienst in der Schweiz. Nach seiner Rückkehr nach Paris machte er dann die wichtige Bekanntschaft mit den Mitgliedern der «Groupe des Six» (Darius Milhaud, Francis Poulenc, Georges Auric, Germaine Taillefer, Louis Durey, Erik Satie) und dem literarischen Kopf Jean Cocteau. Sein internationaler Durchbruch als Komponist gelang ihm mit dem biblischen Drama «Le Roi David» 1921. Hierbei lernte er auch den Mäzen und Musiker Werner Reinhart aus Winterthur kennen, mit dem er fortan freundschaft lich verbunden blieb. 1923 komponierte Arthur Honegger sein wohl bekanntestes Werk «Pacifi c 231», in dem seine Faszination für die Technik zum Ausdruck kam. Im Jahre 1925 folgte mit «Judith» ein weiteres Projekt in Zusammenarbeit mit dem Théâtre du Jorat und René Morax. Danach schrieb Honegger weitere Bühnenwerke wie «Antigone» (1927 Brüssel), die Operette «Les Aventures du Roi Pausole» (1930 Paris) und «Jeanne d’Arc au bûcher» (1938). Dieses Werk wurde durch den Basler Kammerchor und das Basler Kammerorchester unter Paul Sacher uraufgeführt. Mit Sacher entwickelte sich eine enge Freundschaft. Es entstanden in der Folge weitere bedeutende Kompositionen: die Chorwerke «La danse des morts», «Nicolas de Flue» und die «Cantate de Noël» sowie fünf Sympho- nien, Filmmusiken und Kammermusikwerke. Im Sommer 1947 zwang ihn ein schwerer Herzinfarkt, seine Kompositionskurse in Tanglewoood, USA, abzubrechen und nach Paris zurückzukehren. 1948 wurde Honegger mit dem Doktor honoris causa der Universität Zürich geehrt und 1953 zum Mitglied der «l’Académie des beaux-arts» (Institut de France) ernannt. Trotz seiner schlechten Gesundheit schuf er noch einige bedeutende Werke, bevor er am 27. November 1955 in Paris verstarb. 12 LE ROI DAVID Introduction (orchestre) Einleitung (Orchester) Chantique de David (Contralto solo). Davids Hirtenlied (Altsolo) L’Eternel est mon berger Gott der Herr ist mein Geleit, Je ne suis que son agneau. Bin sein Schäfchen auf der Weid, Conduis-moi par tes sentiers Treulich führt er mich den Pfad Au vallon des fraîches eaux. Durch das Tal zu frischem Bad. L’Eternel est mon rocher Gott der Herr, mein Hort, mein Held, Et mon pré vert et fl euri Mein Gefi ld am Blütenbühl, Il est l’ombre du fi guier, Wo mich birgt sein Schatten kühl Sous le soleil de midi. Im goldnen Mittagszelt. L’Eternel est mon abri Meine Zufl ucht ist der Herr. Quand la foudre gronde au ciel. Dräuen Blitze fürchterlich, L’Eternel est mon ami. Schirmt sein Arm mich väterlich. Je t’aime et te bénis Mein Gott, preisen will ich dich, Tu es l’Eternel. Du mein Hort und Heil! Psaume (Choeur). Psalm (Chor) Loué soit le Seigneur plein de gloire. Lob sei dem Herrn in seinem Glanze! Le Dieu vivant, I’auteur de ma victoire. Der ew’ge Gott ist’s, der mich erhält. Par qui je vois mes outrages vengés, Der treuste Freund hat mein Flehen erhört, Par qui sous moi les peuples sont rangés. Und seine Wehr teilte der Feinde Heer. Quand les plus grands contre moi se soulèvent, Wenn die Gewaltigen wider mich ziehen, Au-dessus d’eux ses fortes mains m’élèvent. Aus ihren stolzen Reihen reisst mich seine Des orgueilleux, il confond le dessein Hand. Es trifft sein Donner den frevelnden Feind, Que pour me perdre ils couvaient dans leur sein. Der zum Verderben tückisch sich vereint. Chant de victoire. Siegesgesang Vive David, vainqueur des Philistins. Heil, David, Heil, L’Eternel l’a choisi; Der die Philister schlug! L’Eternel le soutient. Strahlender du des Herrn! Saül tua ses mille Leuchtender, heller Stern! et David ses dix mille. Tausend Saul erschlug, Aber zehntausend David! Cortège Heereszug Psaume (Ténor solo). Psalm (Tenorsolo) Ne crains rien et mets ta foi en l’Eternel. Fürchte dich nicht und hoff auf ihn, Pourquoi me dire: Enfuis-toi den ew’gen Herrn! Was soll dein Ruf: comme fuit l’oiseau du ciel vers les montagnes. «Ach, entfl ieh, wie der Le méchant bande son arc et sa fl èche va siffl er. Vogel fl ieht nach den Gebirgen!» Car dans l’ombre il a tiré Dort der Feind spannt sein Gewehr. sur l’innocent au coeur droit. Er entsendet scharfen Pfeil. Ne crains rien et mets ta foi en l’Eternel. Durch die Nacht irrt sein Geschoss, Trifft nicht der Unschuld Herze. Fürchte dich nicht und hoff auf ihn, den ew’gen Herrn! 13 Psaume de David (Soprano solo). Psalm von David (Sopransolo) Ah, si j’avais des ailes de colombe Ach, hätte ich die Flügel einer Taube, Je volerais bien loin dans le désert. Ich fl öge weit durch Wald und Wüstenei. N’aurai-je de repos que dans la tombe? Wo schwand mein Hoff en hin, mein ganzer Où me guérir des maux que j’ai souff erts? Glaube? Wer löste mich von Todesbanden frei? Où trouverai-je un abri pour ma tête? Soir et Wo winkte Ruh dem zermarterten Haupte? matin, je pleure et je gémis. Le vent de mon malheur Abend und Morgen, ach, in Tränen stehn. souffl e en tempête Der Sturm, der mich so jäh des Glücks beraubte, Et porte à Dieu ma prière et mes cris. Er trägt zu Gott meine Bitten, mein Flehn. Choeur des Prophètes. Gesang der Propheten L’homme né de la femme a peu de jours à vivre. Ach, der Mensch, vom Weibe geboren, La route qu’il doit suivre est ardue à son âme et lebt nicht lang! Die Strasse, die er geht, wie so pleine de douleurs. Il Naît comme la fl eur. On la mühsam ist sie Und voller Traurigkeit! coupe, elle tombe. Il passe comme une ombre et le Aufwächst er wie das Gras; abgemäht, es verwelket, lieu qui l’a vu ne le reconnaît plus. Scheu schwindend wie ein Schatten, Das Land, das er grüsst, es erkennet ihn nicht mehr. Psaume de David (Ténor solo). Psalm von David (Tenorsolo) Pitié de moi, mon Dieu, pitié! Gnädiger Gott, erbarme dich mein! Je cherche mon refuge à tes pieds. O gönne ein Obdach bei dir! Je dors sous l’ombre de tes ailes. Ich schlaf im Schatten deiner Hände. Quand fi niront ces nuits cruelles? Wann hat die Nacht, o Herr, ein Ende? Pitié de moi, mon Dieu, pitié! Gnädiger Gott, erbarme dich mein! Ferme est mon coeur, ferme est mon coeur. Stark sei mein Herz! Je veux chanter pour le Seigneur. Singen will ich vor Gott, dem Herrn, O jour! Eveille-toi, ma gloire. O Tag, leuchte mir hell zum Siege Eveille-toi, mon luth d’ivoire, Erhebe dich, mein Geist, zu Gott und fl iege et chante l’Eternel qui monte dans le ciel! Und singe dem Herrn ein neues Lied! Le Camp de Saül Das Lager Sauls Psaume. Psalm (Gemischter Chor) L’Eternel est ma lumière infi nie. Gott, mein Herr, du bist mein Licht in Finsternissen, Pourquoi trembler mon coeur? Du lässt mich nicht allein. L’Eternel est le rempart de ma vie. Gott, mein Herr, o Trost in bangen Bitternissen, De qui aurais-je peur? Was sollt ich traurig sein? Quand les méchants en grand nombre s’avancent Und wenn der Feind aus den Schanzen pour dévorer ma chair, dans la forêt des épées et Höhnend mit Verderben droht, des lances, mon regard a vu clair. Starret einWald wohl von Spiessen und Lanzen, Que contre moi campe toute une armée, Beschirmt mich doch mein Gott. Dieu reste mon soutien. Und ob ein Heer von Feinden mich umstellt, Ma voix l’appelle au fort de la mêlée O Herr des ew’gen Lichts, et mon coeur ne craint rien. Mein Flehen dringt empor aus blut’gem Feld Und mein Herz fürchtet nichts 14 Incantation Beschwörung La Pythonisse. Die Hexe Om. Om. Par le feu et par l’eau, Om! Om! Bei dem Feuer, bei dem Wasser, bei par la parole et par le souffl e, dem Worte, bei dem Wind, beim Gesichte, beim par le regard et par l’ouïe, Gehör, brich die Schranke, brich den Schlüssel, romps le lien de ta racine, der die Urne schliesst! Erscheine! Erscheine! Es brise le sceau qui ferme l’urne. ist die Stunde! Om! Om! Aus Scheols Abgrund Apparais. Apparais. C’est l’heure. rufe ich dich auf! Kehr’ wieder in den Tempel Om. Om. Je t’appelle et t’adjure: der neun Türen! Erscheine! Erscheine! Gib dein sors du gouff re noir du Schéol, Blut! Wittere darin das Leben, das der Erd’ ich rentre dans le temple aux neuf portes. nun entreisse! Erscheine! Erscheine! Apparais. Apparais. Donne ton sang. Grausame Glut! O Feuer der Tiefe! Es dringt in Flaire le sang, fl aire la vie, je t’arrache à la terre. mich, versengt mich bis ins Mark! O düstre Apparais. Apparais. Le feu me brûle, ô feu d’en Flamme, einem Schwerte gleich! Steig auf! bas. Il entre en moi, il me transperce jusqu’à la Steig auf! Erscheine! Ha! Du betrogst mich! Du moelle, ô feu obscur. Agni, Agni, comme un fer bist Saul! rouge. Monte, monte, apparais. Ah! Tu m’as trompée, tu es Saül! Marche des Philistins Marsch der Philister Lamentation de Gilboa Die Klage von Gilboa David (pendant le choeur). David (während des Gesanges) Guilboa! Guilboa! Ta gazelle, Israël, a péri sur Guilboa! Guilboa! Deine Zier, o Israel, auf den les monts. Comment sont-ils tombés, les plus Höhen liegt sie erschlagen! Wie sind die Helden forts d’Israël? im Kampfe gefallen! N’en parlez ni à Gath, ni aux rues d’Ascalon, de Sagt’s nicht zu Gath, verkündet es nicht in Askalons peur que l’ennemi ne raille l’Eternel. Les fi lles Strassen! Auf dass sich nicht freuen die chanteraient au pays Philistin, les fi lles danseraient Töchter der Feinde, dass nicht frohlocken die au son du tambourin. Weiber der Heiden! O monts de Guilboa, jamais pluie, ni rosée sur Ihr Berge Gilboas, nicht Tau noch Regen falle votre tête chauve, off rande méprisée. C’est là auf euch, nur Träne und Trauer! Denn dort ward qu’il fut jeté, le bouclier des braves, le bouclier dem Helden der Schild abgeschlagen, der Öl- du roi que la sainte huile lave. De la graisse des gesalbte, forts et du sang des blessés, ton arc, mon der Schild des Gekrönten. Jonathan, ne s’est jamais lassé. Et ton épée, Saül, Saul und Jonathan, holdselig und lieblich in était toujours brandie. Saül et Jonathan! Chéris ihrem Leben, sie sind auch im Tode nimmer durant vos vies, vous n’avez pas été séparés par geschieden.Wie waren sie scheller als Adler und la mort, aigles au vol rapide et lions au coeur fort. Stärker als Löwen! Comment donc les meilleurs sont-ils tombés? (Ihr Töchter Israels, weinet um Saul, der euch Comment, mon Jonathan, as-tu pu succomber? herrlich mit Purpur gekleidet, der euch Mon coeur, ô Jonathan, souff re une peine amère. schmückte mit goldener Zier!) Tu étais mon plaisir, ô mon ami, mon frère. Et tu Ach, mir ist leid um dich, mein Bruder Jonathan! m’aimais, mon Jonathan, plus que ton âme, ton Köstlicher war deine Liebe mir denn Frauenliebe. amour surpassait même l’amour des femmes. Jonathan – auf den Höhen liegt er erschlagen!» O Jonathan! (...) Comment donc les meilleurs là-haut sont-ils tombés? Pourquoi notre splendeur a-t-elle succombé? 15 Begeisterung? «Ein warmer Applaus und leuchtende Augen.» Was immer Sie vorhaben. Wir sind für Sie da. Donato Carlucci, Generalagent Helvetia Versicherungen Generalagentur Zürich Hohlstrasse 50, 8048 Zürich T 058 280 85 77 [email protected] Ihre Schweizer Versicherung. Les Pleureuses. Chor und Soli: Ah! Ah! Ah! Deuxième Partie Zweiter Teil Cantique de fète Festgesang (Frauenchor mit Sopransolo) Chantez, mes soeurs, chantez. Singet, ihr Schwestern, singt! Dieu n’a jamais abandonné Gott verlässt die Seinen nie. dans la captivité Nicht in Gefangenschaft, ni dans l’adversité Noch in der Feinde Haft. son peuple préféré Du auserkoren Volk! l’élu, le bien-aimé. Herr, mein Gott, Éternel, Éternel, o segne Israel! Viens bénir Israël. La Danse devant l’Arche Der Tanz vor der Bundeslade Le Choeur. Chor des Volkes Jehovah ! Jehovah ! Grosser Gott, Jehovah, sei mit uns! Viens à nous, Éternel, Grosser Gott, sei mit uns! lumière du matin et splendeur de midi. Ew’ger Gott, sei mit uns! Viens à nous, viens à nous. Du morgendliches Licht, Les Prêtres. Du, des Tages Gestirn, Ouvrez la porte à l’Éternel, Sei mit uns, Herr und Gott! ouvrez la porte de justice. Die Priester Les Prêtres. Wandelt den Weg der Ewigkeiten! Les justes seuls peuvent entrer, Macht auf das Tor der Herrlichkeiten! c’est la porte de l’Éternel. Chor des Volkes Les Femmes. Gerechte nur leite sein Stern! Éternel, viens à nous, viens à nous. Gehet ein zum ew’gen Herrn! Les guerriers. Chor der Fauen Tous les peuples m’ont attaqué Ew’ger Gott, sei mit uns! au nom de Jehovah, je les détruis. Die Krieger L’essaim d’abeilles était serré, Alle Feinde, die mich bedrängt, au nom de Jehovah, je les détruis. Im Namen Jehovahs ich sie bezwang Le buisson sec, je l’ai brûlé, Vom Schwarm der Bienen eingeengt, au nom de Jehovah, je le détruis. Im Namen Jehovahs der Sieg gelang. Car Jehovah m’a protégé Den dürren Busch hab ich verbrannt et sa main droite m’a conduit. Im Namen Jehovahs, der mich gesandt. C’est Jehovah! Der ew’ge Gott hat mich beschirmt, Les Prêtres. Und seine Rechte führte mich. Jehovah, lève-toi, Es ist der Herr: grosser Gott, ew’ger Gott! disperse l’ennem Priester und Krieger Les Jeunes Filles. Grosser Gott, wache auf, Chantons le Dieu fort et clément. Zerstreu der Feinde Schar! Dansons au bruit des instruments. Chor der Frauen Chantons pour lui de nouveaux chants. Preiset den Herrn! Que la terre et la mer frémissent Preist ihn mit Macht! et que les fl euves applaudissent Jauchzet und jubiliert! et que les montagnes mugissent. Singet dem Herrn ein neues Lied, La lumière est son élément. Dass vom Schalle die Meere beben, Il plane sur l’aile du vent Alle Gewässer sich beleben Et l’abîme est son vêtement. 17 Il fait sa tente des nuages Und Berge sich berstend erheben! et sa voix parle dans l’orage. Ew’ges Licht ist sein Element. Rendons au Créateur hommage. Er gleitet auf Flügeln des Windes, Hommage à l’Éternel, Und sein Kleid: das Firmament. le Dieu fort d’Israël! Er baut aus Wolken sein Gezelte, Le Choeur. Und seine Stimme Eichen fällte. Jehovah, viens à nous. So preist in seinem Werk der Welten Jehovah, viens à nous. Jahwe, den ew’gen Herrn, Un Ange. Herrscher in Israel! David, ce n’est pas toi, Chor des Vokes le roi qui bâtira cette maison. Jehovah, sei mit uns! Mais il naîtra un fi ls de toi Jehovah, sei mit uns! qui règnera sur les nations. Der Engel (Sopransolo) Et il sera mon Fils, et je serai son Père. Mein Sohn, nicht bist du König hier, Son nom sera le plus grand de la terre, Du bauest nicht das Gotteshaus. Son nom sera pour tous une lumière. Doch es erblühet dir ein Spross. Et il sera fi ls de David. Dein Reich wird gross und herrlich stehn. Le Choeur des Anges. Und er wird sein mein Sohn, und ich sein guter Alléluia! Alléluia! Vater. Sein Name nie wird vergehen auf Erden, Wird sein den Völkern eine helle Leuchte: Vor Gott dem Herrn ein heller Stern. Chor und Sopransolo Halleluja! Troisième Partie Dritter Teil Cantique. Lobgesang De mon coeur jaillit un cantique Horch, mein Herz erklingt im Gesange, Je dis: Mon oeuvre est pour le Roi. Und meine Tat gehört dem Herrn! Ma langue chante, prophétique Es jauchzt mein Herz im Überschwange, comme un roseau entre les doigts Es blühet auf, es leuchtet hell gleich einem de l’écrivain public. Stern. Toi, le plus beau des fi ls de l’homme, Hehrster Held aus Adams Stamme, toi, dont la lèvre et dont le chant Du, dessen Mund im Lied ertönt, portent la grâce qu’on renomme, Du treuer Hüter heiliger Flamme, Dieu te bénit journellement Dich hat der Herr in seiner Herrlichkeit gekrönt. aff ermissant ton trône. Deinen Söhnen wird erstehen Tes fi ls auront la part du père. Des Vaters unvergänglich Reich. On chantera toujours ton nom. Dein stolzer Name nimmer wird vergehen, Ils seront tous rois de la terre Und alle Völker, alle Geister nennen dich den et tous les peuples qui viendront Meister. t’appelleront le Maître. Chant de la Servante. Gesang der Dienerin Bien-aimé, prends ma main, Gib die Hand mir, mein Freund! descendons la colline, Lass vom Hügel uns steigen, Allons voir si la vigne Wo die Trauben sich neigen a fl euri, ce matin. In das blühende Land! La vigne, bien-aimée, Die Rebe süss und hold n’est pas en fl eur encore. Ist noch nicht auferblüht. Mais sens la mandragore Doch sieh, der Mandragore Gold erglüht! moins douce qu’un baiser. 18 Psaume. Psalm Miséricorde, o Dieu, pitié. Mitleid, mein Gott, Barmherzigkeit! Selon ta grande compassion, Der dem Gefall’nen Gnade verleiht, veuille effacer ma transgression, Wasche mich rein von Sünde und Schuld, lave-moi jusqu’au fond de mon iniquité, Hilf, o Herr, unser Herrscher, in himmlischer purifi e-moi de mon péché. Huld! Miséricorde, o Dieu, pitié. Mitleid, mein Gott, Barmherzigkeit! Durch deine übergrosse Huld Tilge, o Gott, mir meine Schuld! Rette mich, Herr, aus Sünd und Leid! Mitleid, o Gott, Barmherzigkeit! Psaume. Psalm Je fus conçus dans le péché, Ich bin gezeugt in Sünd und Not. c’est dans le mal que suis né. Ich bin gebeugt zu ew’gem Tod. Et tu voudrais une âme pure, Du wolltest doch die schwache Seele une âme forte et sans souillure. Im Glauben stark und ohne Fehle, J’ai péché, j’ai péché, Du wolltest doch ein Herze rein. j’ai grandement péché. Wehe mir! Ich sündigte, o Gott! Tu m’as instruit dans ta sagesse Du wiesest mir die rechten Pfade, et j’ai failli dans ma faiblesse. Ich hatte Teil an deiner Gnade. Miséricorde, o Dieu, pitié, Rette mich, o Herr, aus meiner Sünd! lave-moi de mon iniquité. Mitleid, o Gott, Barmherzigkeit! Psaume (Ténor solo). Psalm (Tenor solo) Je lève mes regards vers la montagne. Ich hebe meine Augen auf zum Berge, D’où me vient le secours? Von wo mir Hilfe kommt, Du Créateur des cieux qui m’accompagne Zum ew’gen Vater dort, der mich geleitet, Maintenant et toujours. So wie heut, immerdar. Va, ne crains pas que ton pas ne chancelle. O fürchte nicht, Dieu garde tes pas. dass dein Fuss jählings strauchelt! Veillant là-haut comme une sentinelle, Gott hütet dein Herz, wachend im Licht. L’Eternel ne dort pas. Ein Hüter seiner Herde, wacht der Herr über dir. La Chanson d’Ehraim Gesang von Ephraim O forêt d’Ephraïm O du Wald Ephraim, où tournent les corbeaux. Vom Rabenvolk verfl ucht, Ils ont cueilli ton fruit Sie pfl ückten deine Frucht. qui pendait aux rameaux. Die dort am Zweige hing. Ton fruit rouge de sang Die Frucht, rot noch von Blut, que leurs mains ont froissé. Sie beut mir deine Hand. Ils m’en feront présent Mir winkte dieses Gut pour avoir un baiser. Um eines Kusses Pfand. 19 Marche des Hébreux Marsch der Israeliten Psaume (Choeur). Psalm (Gemischter Chor) Je t’aimerai, Seigneur, d’un amour tendre, In treuer Liebe werd ich mich ergeben Toi dont le bras me sut si bien défendre. Dir, dessen Arm so herrlich mich beschirmet, Dieu fut toujours mon fort, mon protecteur. Gott, du mein ew’ges Heil, Ma tour, ma roche et mon libérateur. Mein Turm, mein Fels Je trouve en lui tout ce que je souhaite. Und mein Befreier du! C’est mon bouclier, mon salut, ma retraite. In dir fi nd’ ich, was ich mir je gewünscht. Dès qu’au besoin, je l’invoque avec foi, Der Herr ist mein Schild, Des ennemis, délivré, je me vois. mein Hort und meine Hütte. Tel qu’un torrent, ils pensaient me surprendre. Bedarf ich sein, ruf ich ihn zum Geleit. Cent fois la mort ses fi lets me vint tendre Vom bösen Feind seh’ ich mich befreit. Et tous les jours quelque péril nouveau Dem Bergbach gleich wollt’ er mich überfallen, Me conduisait sur le bord du tombeau. Zehnmal der Tod mich mit Pfeilen bedrohte. (Paroles de Clement Murot) Ob rings Gefahr, ich war in seiner Hand. Er führte mich bis an Grabes Rand. Psaume. Psalm Dans cet eff roi, le grand Dieu que j’adore In deinem Zorne, mein Gott, dem ich diene, Me vient donner le secours que j’implore. Der mich verliess mit erbitterter Miene, Et de son trône écoutant mes soupirs, Von deinem Thron hör mein Seufzen und Flehn! Se laisse vaincre à mes justes désirs. Lasse mich nicht ohn’ Erbarmen vergehn! Soudain partout tremblèrent les campagnes. Plötzlich ringsum erzittern Wald und Felder, On vit crouler les plus hautes montagnes, Der Donner dröhnt. Die Gebirge, sie bersten De leur sommet jusques au fondement Krachend vom Gipfel hinab bis zum Grund: Tant son courroux se montra véhément. So schrecklich zürnt des Gewaltigen Mund. Couronnement de Salomon Krönung Salomons La Mort de David Davids Tod L’Ange. Der Engel Dieu te dit: Un jour viendra Gott verheisst: es wird kommen der Tag, où une fl eur fl eurira de ta souche reverdie. Wo eine Blume euch erblüht Et son parfum Und ihr Gnadenkelch erglüht. remplira tous les peuples O wie erquickt lieblich und hold d’ici-bas du souffl e de la vie. Alle Völker dieser Welt Sein Odem des Lebens! Le Choeur des Anges. Der Chor der Engel Alleluia! Hallelujah! 20
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