Handout Pressekonferenz am 9. April 2015 Daten zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2014 in den Grenzgemeinden des Landes Brandenburg 1 Gesamtüberblick zur Grenzkriminalität Die Gesamtkriminalität in den 24 brandenburgischen Gemeinden entlang der deutsch-polnischen Grenze ist im Jahr 2014 im Vergleich zum Jahr 2013 gesunken. Die Zahl der erfassten Straftaten ging um mehr als sieben Prozent zurück. Die Entwicklung in den einzelnen Gemeinden war jedoch sehr unterschiedlich. Die Kriminalitätsbelastung (Zahl der Delikte pro 100.000 Einwohner) sank deutlich, lag aber weiterhin über den landesweiten Durchschnitt. Die Aufklärungsquote hat sich verschlechtert, war aber etwas besser als im gesamten Land. • Rückgang der Gesamtkriminalität Im Jahr 2014 wurden in den Grenzgemeinden insgesamt 20.567 Straftaten registriert. Das entsprach einem Rückgang um 1.617 Straftaten bzw. 7,3 % gegenüber dem Vorjahr. Damit entfielen 10,5 Prozent aller im Land Brandenburg erfassten Delikte auf die Gemeinden entlang der deutsch-polnischen Grenze (2013: 11,2 %). Pro 100.000 Einwohner wurden im Jahr 2014 in den Grenzgemeinden 9.854 Straftaten registriert (2013: 10.514). Landesweit lag die Häufigkeitszahl mit 8.004 deutlich niedriger. • Rückgang der Aufklärungsquote (AQ) Von den insgesamt 20.567 registrierten Straftaten wurden 10.931 Fälle (2013: 12.713 Fälle) aufgeklärt. Das entsprach einer Aufklärungsquote (AQ) von 53,1 %. Damit lag die AQ unter dem Wert von 2013 mit 57 %, aber weiterhin leicht über dem Landeswert von 52,4 %. • Rückgang der ermittelten Tatverdächtigen Im Jahr 2014 wurden insgesamt 8.055 Tatverdächtige (TV) ermittelt (2013: 9.318). Das entsprach einem Rückgang von 13,6 % bzw. 1.263 TV. Es wurden insgesamt 2.708 nichtdeutsche TV (2013: 3.607) erfasst. Damit wurden gegenüber dem Vorjahr 899 bzw. 24,9 % weniger Nichtdeutsche als TV ermittelt. Der Anteil der nichtdeutschen TV an allen im Grenzgebiet ermittelten TV ist im Jahr 2014 auf 33,6 % gesunken (2013: 38,7 %). Von den ermittelten 2.708 nichtdeutschen TV im Jahr 2014 waren 1.190 bzw. 43,9 % polnische Staatsangehörige (2013: 1.231 bzw. 34,1 %) und 431 TV bzw. 15,9 % kamen aus der Russischen Föderation (2013: 1.421 bzw. 39,4 %). Im Jahr 2014 wurden 39,3 % aller im Land Brandenburg ermittelten polnischen TV mit Straftaten in den Grenzgemeinden registriert (2013: 40,8 %). 2 Entwicklung nach ausgewählten Deliktsbereichen Die Kriminalitätsentwicklung in den Grenzgemeinden wurde entscheidend durch den Rückgang der Fallzahlen bei Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asylverfahrens- und das Freizügigkeitsgesetz/EU geprägt. Insbesondere der Rückgang der Unerlaubten Einreisen (2014: 563 Fälle; 2013: 1.587 Fälle) fiel deutlich aus. Bestimmend für die Gesamtkriminalität war erneut die Diebstahlskriminalität. Im Jahr 2014 waren 47,9 % aller erfassten Straftaten in den Grenzgemeinden Diebstahlsdelikte (2013: 44,1 %). Diebstahlsdelikte Leichter Anstieg der Diebstahlsdelikte gegenüber dem Vorjahr Die Anzahl der Diebstahlsdelikte ist gegenüber dem Vorjahr um 67 Fälle bzw. 0,7 % gestiegen (2014: 9.856 Fälle; 2013: 9.789 Fälle). Deutliche Steigerungen in den Fallzahlen zeigten sich in den Deliktsbereichen Diebstahl von Fahrrädern von 2.284 auf 2.608 Delikte (+14,2 %) und Diebstahl in/aus Garagen, Carports von 471 auf 680 Delikte (+44,4 %). Auch die Fälle des Wohnungseinbruchdiebstahls sind erneut gestiegen (2014: 207 Fälle; 2013: 197 Fälle). Deutlicher Rückgang beim Auto-Diebstahl Stark gesunken ist hingegen die Zahl der Auto-Diebstähle: Im Jahr 2014 wurden 379 Fälle erfasst. Das waren 272 Fälle bzw. 41,8 % weniger als 2013. Es konnten 29,6 % aller Delikte geklärt werden (2013: 19,4 %). Es wurden 123 TV ermittelt, davon hatten 94 bzw. 76,4 % keine deutsche Staatsbürgerschaft. Von diesen nichtdeutschen TV hatten 90 die polnische (2013: 62 TV) und einer die litauische (2013: vier TV) Staatsbürgerschaft. Territorialer Schwerpunkt im Jahr 2014 war Frankfurt (Oder) mit 38,5 % aller Kraftwagen-Diebstähle, gefolgt von Eisenhüttenstadt mit 21,9 % und Guben mit 13,7 %. Gewaltkriminalität1 Rückgang der Gewaltkriminalität Im Jahr 2014 wurden 442 Gewaltdelikte registriert. Das entsprach einem Rückgang um 54 Straftaten bzw. 10,9 % gegenüber dem Vorjahr (2013: 496 Fälle). Rauschgiftkriminalität Anstieg der Rauschgiftkriminalität Im Jahr 2014 wurden in den Grenzgemeinden 772 Fälle der Rauschgiftkriminalität registriert. Das waren 365 Fälle bzw. 89,7 % mehr als im Vorjahr. Seite 2 von 3 Straßenkriminalität2 Rückgang der Straßenkriminalität Im Jahr 2014 wurden 4.552 Straftaten bei Straßenkriminalität registriert. Das war ein Rückgang von 110 Fällen gegenüber dem Vorjahr (2013: 4.662 Fälle). Wirtschaftskriminalität Rückgang der Wirtschaftskriminalität Im Jahr 2014 sind die Fallzahlen um 296 auf 164 Straftaten gesunken, dies entsprach einem Rückgang von 64,3 % im Vergleich zum Vorjahr (2013: 460 Fälle). Sachbeschädigung Rückgang der Sachbeschädigungen Im Jahr 2014 sind die Sachbeschädigungen um 308 Straftaten bzw. 13,1 % auf 2.040 Fälle gesunken (2013: 2.348 Fälle). Betrugsdelikte Rückgang der Betrugsdelikte Im Jahr 2014 wurden 2.111 Betrugsstraftaten registriert. Das waren 242 Fälle bzw. 10,3 % weniger als im Vorjahr (2013: 2.353 Fälle). Der Rückgang war insbesondere beim Erschleichen von Leistungen um 230 Fälle bzw. 43,6 % auf 297 Straftaten (2013: 527 Fälle) festzustellen. 1 Zur Gewaltkriminalität zählen folgende Delikte: Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme, Angriff auf den Luft- und Seeverkehr 2 Zur Straßenkriminalität zählen folgende Delikte: Vergewaltigung und sexuelle Nötigung überfallartig (Einzeltäter), Vergewaltigung und sexuelle Nötigung überfallartig (durch Gruppe), exhibitionistische Handlungen und Erregung öffentlichen Ärgernisses, Raubüberfälle auf Geld- und Werttransporte, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer, Handtaschenraub, sonstige Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen, gefährliche und schwere Körperverletzung auf Straßen, Wegen oder Plätzen, erpresserischer Menschenraub i. V. m. Raubüberfall auf Geld- und Werttransporte, Geiselnahme i. V. m. Raubüberfall auf Geld- und Werttransporte, Diebstahl insgesamt an/aus Kraftfahrzeugen, Taschendiebstahl, Diebstahl insgesamt von Kraftwagen, einschließlich unbefugter Gebrauch*), Diebstahl insgesamt von Mopeds und Krafträdern, einschließlich unbefugter Gebrauch*), Diebstahl insgesamt von Fahrrädern, einschließlich unbefugter Gebrauch*), Diebstahl insgesamt von/aus Automaten*), Landfriedensbruch (§§ 125, 125a StGB), Sachbeschädigung an Kfz, sonstige Sachbeschädigung auf Straßen, Wegen oder Plätzen. Seite 3 von 3
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