Provinzsymposium der Jesuiten Kennenlernen – mal ernst, mal heiter In der Osterwoche haben rund 170 Jesuiten aus Deutschland und der Schweiz in Schwäbisch Gmünd über die Herausforderungen des Ordens diskutiert: In verschiedenen "Ateliers" ging es um das intellektuelle Apostolat und den Flüchtlingsdienst, um Cityseelsorge und Exerzitien, um Mission, internationale Zusammenarbeit und Hilfe für Syrien und vieles mehr. Erstmals kamen dabei die Mitbrüder aus den beiden Nachbarprovinzen zu einem jährlichen Provinzsymposium“ zusammen. Das Kennenlernen und ein Austausch über die Werke und Arbeitsfelder standen im Mittelpunkt, um Herausforderungen und Eckpfeiler für die gemeinsame Zukunft abzustecken. Langfristig ist ein Zusammengehen der Deutschen mit der Schweizer, Österreichischen und Litauischen Provinz geplant. Aus Rom nahm der Assistent des Ordensgenerals für Zentraleuropa, Severin Leitner SJ, und aus Brüssel der Vorsitzende der Europäischen Provinzialskonferenz, John Dardis SJ,(re) an dem Treffen teil. Höhepunkt der Zusammenkunft war die Eucharistiefeier, bei der vier Jesuiten ihre Letzten Gelübde ablegten. Philipp Görtz SJ, Fredrik Heiding SJ und Christoph Hermann SJ, die zur Deutschen Provinz gehören, sowie ihr Mitbruder aus der Schweiz, Paul Oberholzer SJ, wurden so endgültig in den Orden eingegliedert. Der deutsche Provinzial Stefan Kiechle SJ und sein Schweizer Amtskollege Christian Rutishauser SJ nahmen die Gelübde gemeinsam entgegen. Gast aus Syrien berichtet über die Lage Bei dem Provinzsymposium gedachten die Jesuiten auch ihres genau vor einem Jahr im syrischen Homs ermordeten niederländischen Mitbruders Frans van der Lugt SJ. Hierzu war der Jesuit Mourad Abou-Seif SJ (li) aus Aleppo zu Gast und informierte über die aktuelle Situation der Christen in Syrien. Die Versorgungslage der Bevölkerung sei inzwischen so prekär, dass die Kirche allein in der Stadt Aleppo täglich 18.000 Mahlzeiten zubereitet, auch medizinisch werden die Menschen versorgt. Eine seiner Thesen: letztlich geht es bei dem Krieg in Syrien und im Irak auch um einen Konflikt zwischen Moskau und Washington. Er könne sich zu einem Weltbrand ausbreiten. Pater Abou-Seif musste aus Sicherheitsgründen vor drei Monaten das Land verlassen. Am ersten Tag zelebrierten die beiden Neupriester Mathias Kramm und Arnold Weis eine Eucharistiefeier. In seiner Predigt stellte Matthias Kramm SJ (re) die Treue der Märtyrer in den Mittelpunkt, insbesondere von Frans van der Lugt SJ, der trotz Belagerung bei den leidenden Menschen bleiben wollte und die Jesuitenkommunität in der Altstadt von Homs für christliche und muslimische Flüchtlingsfamilien öffnete. „Ich sehe keine Moslems oder Christen“, hatte er kurz vor seinem Tod gesagt. „Ich sehe nur Menschen.“ In der Abschlussmesse berichtete der Internationale Direktor des JesuitenFlüchtlingsdienstes, Peter Balleis SJ, (oben Mitte, links neben ihm Pater Karl Hermann, der die Rupert Mayer Mission in Simbabwe leitet) von der quälenden Sorge und der Freude über die Befreiung des entführten Mitarbeiters in Afghanistan, den indischen Mitbruders Alexis Prem Kumar SJ. 264 Tage lang war er in den Händen unbekannter Entführer, und niemand konnte vorher wissen, ob man den ständig gefesselten Mitbrüder aus der Gefangenschaft zurückbekommen würde. Wie üblich bei solchen Symposien gestalteten an einem Abend einige Humor-begabte Mitbrüder ein sogenanntes „Gouter“, also einen bunten Abend mit Sketschen, bei dem mancher Diskussionsbeitrag liebenswürdig durch den Kakao gezogen wurde. Ohne Lachen geht es bei auf Arbeit und Exerzitien getrimmten Jesuiten auch nicht. Die folgenden Fotos sprechen für sich… Für viele Lacher sorgte Pater Christoph Albrecht, der in der Schweizer Provinz den Jesuiten-Flüchtlingsdienst betreut. Auf Wiedersehen!
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