Freunde im Gespräch Newsletter der Freunde der Gesellschaft Jesu e.V. Ausgabe 52 - Juli/August 2015 Editorial Liebe Freundinnen und Freunde von uns Jesuiten, ein Hauptthema in dieser Ausgabe des Newsletters ist der Beruf des „Bruders“ im Jesuitenorden. Sein Bild hat sich gewandelt. Wir berichten weiter von Freundetreffen, zwei Flüchtlingsinitiaven und dem neu entdeckten Abrahamsegen. Zudem verweise ich auf einige Personalien: vom Novizenmeister bis zur Gelübdeablegung und einem Todesfall. Gute Lektüre wünscht Ihr Eberhard von Gemmingen SJ Gut Freund mit den Spendern „Das Kruzifix hängt nicht umsonst über meinem Schreibtisch“, mit diesen Worten ist schon fast alles gesagt über Bruder Armin Cieslik. Aber eben nur fast. Denn neben dieser treuen Ergebenheit, dem „sich ganz führen lassen vom Herrn“, hat der gebürtige Danziger viele unbekannte Ecken. In diesem Juli beging er sein 55. Ordensjubiläum. Lesen Sie weiter hier Hier führt Bruder Cieslik (ganz rechts) die Reihe der Mitbrüder im Seniorenpflegeheim in München-Unterhaching an. Was ich immer schon von Jesuiten wissen wollte Was macht ein Bruder? Pater, Bruder, Frater, Priester? Was gibt es heute nicht alles im weiten Orden der Jesuiten. Es sind unterschiedliche Titel und verschiedene apostolische Aufgaben, aber ein und dieselbe Berufung. Greifen wir heute den Lebensentwurf des Bruders heraus, der über die Jahrhunderte eine deutliche Wandlung durchgemacht hat. Kurz gesagt ist ein Bruder ein Jesuit ohne Priesterweihe. Doch in dem „Ohne“ steckt keine Hierarchisierung. Vielmehr hat die Generalkongregation des Ordens die Gleichwertigkeit von Brüdern und Patres betont. Der Bruder ist wie der Pater ein Mann, der von Jesus persönlich berufen ist, um Gefährte und Nachfolger Jesu zu sein. Er hat teil an der einen apostolischen Sendung des Ordens für Glaube und Gerechtigkeit. Zur Geschichte und Aktualität lesen Sie weiter hier Termine Freunde-Messe: In St. Michael München am 22. September um 18 Uhr. Anschließend Empfang mit Impuls von Pater Provinzial Stefan Kiechle SJ Spracherfinder vorgestellt: Der Kirchenhistoriker Klaus Schatz SJ wird am 27.10.2015 in St. Michael, München, den Jesuiten Alexandre de Rhodes vorstellen, dessen Geschichte vor 400 Jahren in seiner Geburtsstadt Avignon begann und in Vietnam endete. Schatz wird aus seinem Buch mit dem Titel „...dass diese Mission eine der blühendsten des Ostens werde...“ lesen. Es ist das Resultat seiner bekanntermaßen tiefen Recherchen. Vor der Lesung um 19 Uhr im Michaelssaal zelebriert Pater Schatz die Abendmesse um 18 Uhr in St. Michael. Weltweite Klänge auf Tour: Das international besetzte Jugendmusikprojekt der Jesuitenmission kommt mit seinen Mitgliedern im Oktober nach Deutschland. Wenn Sie wissen wollen, ob die jungen Musiker auch in Ihrer Stadt Halt machen, dann schauen Sie hier nach. Dialog mit Muslimen: Im Herbst startet wieder die beliebte Gesprächsreihe im Forum der Jesuiten in St. Michael, München. Dieses Mal moderiert Islamfachmann Tobias Specker SJ, und muslimische Gäste stellen sich dem Publikum. Über die genauen Termine informieren Sie sich bitte hier. Wechsel im Noviziat Junge Männer begleiten, von der menschlichen Reifung zur tragfähigen Entscheidung für ein Leben im Orden, so sieht Pater Josef Maureder SJ (u.) die Aufgabe des Novizenmeisters. Zum 1. August übergab er diese wichtige Aufgabe an Pater Thomas Hollweck SJ (re.), bislang Spiritual und Priesterseelsorger in Hamburg. Pater Christof Wolf SJ hat den scheidenden Novizenmeister zu seinen Erfahrungen befragt. Hier das Interview. Seite 1 Freunde im Gespräch Newsletter der Freunde der Gesellschaft Jesu e.V. „Was wird aus der Familie?“ Das Thema Ehe und Familie treibt die Menschen um. Diese Feststellung traf P. Eberhard von Gemmingen SJ nach den beiden Begegnungstreffen mit Freunden der Jesuiten in Augsburg und Regensburg im Juni und Juli. Vor der Familiensynode im Herbst im Vatikan beschäftigt viele Katholiken, was der Papst und seine Berater zu ihren bohrenden Fragen sagen werden. In Augsburg erfuhren die Jesuiten-Freunde von P. Thomas Gertler SJ, wie der heilige Ignatius lehrt, das Tun Gottes im eigenen Leben zu entdecken. In Regensburg erhielt die relativ junge Initiative des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes, in Flüchtlingslagern interessierten jungen Menschen ein Fernstudium zu ermöglichen, nachhaltigen Applaus. Diese Facette der Ignatianischen Pädagogik wurde von P. Rüdiger Funiok SJ ( Bild rechs) präsentiert. Lesen Sie weiter hier ? Wo ist Pater M? Sie sind auf der Suche nach einem Jesuitenpater, den Sie in Ihrer Jugend kannten, in einer Kirche predigen hörten und jetzt gerne wüssten, wo er steckt, weil Sie ihm ein paar Zeilen schreiben möchten? Schreiben Sie uns und wir versuchen, ihn für Sie aufzuspüren. Ausgabe 52 - Juli/August 2015 Segen - eine persönliche Ansprache Seit Januar gibt es ihn, den Abrahamsegen - ein besonderes Seelsorgeangebot für Menschen, die kurz vor dem Ruhestand stehen, in St. Michael, der Citykirche in München. Der Kirchenrektor Pater Karl Kern SJ begrüßte die Laieninitiative, die speziell jene Menschen im Blick hat, die am Beginn der dritten Lebensphase eine gewisse Angst vor dem Neuen befällt. Peter und Hiltrud Schönheit, engagierte Katholiken aus München, hatten durch Beruf und Ehrenamt erfahren, dass viele kurz vor der Rente fragen: Wie damit umgehen, wenn man nicht mehr gebraucht wird? Gibt es Möglichkeiten für einen Neuanfang? „Wir möchten, dass dieser Lebensabschnitt zum Segen wird - wie Abraham der Neuanfang im vorgerückten Alter zum Segen wurde.“ Jeden zweiten Mittwoch im Monat, das nächste Mal am 12. August, wird anschließend an die Abendmesse in St. Michael dieser besondere Abrahamsegen mit Handauflegen gespendet. Auf unserem Bild spendet P. Claus Pfuff SJ den Segen bei einer Trauung. Sankt Georgen hilft Flüchtlingen Die ersten Flüchtlinge haben ihre Zimmer bezogen. Seit Juli füllt sich langsam das alte Gästehaus der Jesuitenkommunität auf dem Campus der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen. Nach einem halben Jahr Verhandlungen konnte die Hochschulverwaltung mit der Stadt Frankfurt einen fünfjährigen Mietvertrag über die Nutzung abschließen. Die Betreuung der Flüchtlinge übernahm der Migrationsdienst der Frankfurter Caritas. Platz ist für bis zu 17 Flüchtlinge. Es gibt viel Engagement: So bietet der AStA eine Teestube; auch an Sprachkurse ist gedacht. Einblick in die aktuelle Situation der Flüchtlinge in Syrien erhalten Sie über den Bericht der Jesuiten in Aleppo auf unserer Hompage Impuls Machte Jesus auch Ferien? Jedenfalls hat Jesus seinen Jüngern einmal gesagt: „Kommt mit an einen einsamen Ort und ruht euch ein wenig aus“. Markus 6,31. Seine Jünger durften „Ferien“ machen. Aber Jesus selbst? Brauchte er „Aus-Zeiten“, machte er „Aus-Zeiten“? Im Neuen Testament steht nichts davon. Machte man überhaupt zur Zeit Jesu so etwas wie Ferien oder gibt es das erst, seitdem die Menschen angestellt sind und Urlaub haben. Machten früher Bauern und Handwerker „Ferien“? Die Antwort lautet: Sie hatten regelmäßige Zeiten der Ruhe, der Erholung und Besinnung. Sie glaubten, dass Gott dafür den Sonntag gemacht hatte. Denn nachdem Gott die Welt und den Menschen geschaffen hatte, „ruhte Gott am siebten Tag“. Gen. 2,1. Jesus ruhte wohl am Sabbat, nicht unbedingt mit Nichtstun, aber mit Ruhe und Muße, dass Gott in seiner Seele neuen Platz fand. Seite 2 Freunde im Gespräch Newsletter der Freunde der Gesellschaft Jesu e.V. Personalien ●Moritz Kuhlmann und Sebastian Maly (links von oben nach unten) werden am 6. September in St. Klara ihre Ersten Gelübde ablegen. Danach wird es Ernst: Moritz Kuhlmann wird an der Hochschule für Philosophie sein Philosophiestudium abschließen. Sebastian Maly wird ein Magisterium in der außerschulischen Jugend-arbeit am Aloisiuskolleg machen. ●Wechsel in Leipzig: Jörg Nies, bereits mit Erfahrungen in der Jugend- und Studenten-arbeit und Berufungspastoral, übernimmt in Leipzig die Leitung des „Freiraums“, den P. Clemens Blattert SJ aufgebaut hat. Blattert geht nach Berlin und widmet sich dem Neustart der Berufungspastoral. Unsere Toten Am 17. Juli ist der weit über St. Michael in München hinaus bekannte Jesuitenpater Alfons „Klino“ Klein nach langer Krankheit gestorben. Wir trauern um sein reiches und langes Wirken als Priester und Seelsorger. Lesen Sie hier unseren ausführlichen Nachruf. Noch ein Hinweis: Seine autobiografischen Lebenserinnerungen sind unter dem Titel „Dem Ungeist widerstehen“ 2013 in den Ignatianischen Impulsen veröffentlicht worden. Sie können bei INIGO Medien bestellt werden. Medien „Revolution der Zärtlichkeit“; „An Grenzen gehen“; „Verbeulte Kirche“; „Macht Wirbel!“; „Diese Wirtschaft tötet“ – das sind einige der Schlüsselworte von Papst Franziskus. Mit ihm wurde erstmals ein Jesuit zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. In Band 67 der Reihe „Ignatianische Impulse“ geht P. Provinzial Stefan Kiechle SJ den Fragen nach: Welches sind die spirituellen Quellen von Papst Franziskus? Wie prägte ihn der Jesuitenorden? Wie verändert er die Kirche? Wie inspiriert er unser christliches Leben und Tun? Der Titel: „Grenzen überschreiten“ zu beziehen über die INIGO Medien GmbH. Hier finden Sie eine Leseprobe. Ausgabe 52 - Juli/August 2015 ●In wenigen Tagen feiern wir zwei große Jubiläen des langjährigen Leiters der Gemeinschaft der Jesuitenfreunde, Pater Eugen Hillengass. Am 14. August kann er seinen 85. Geburtstag feiern, am 18. September den 65. Jahrestag seines Eintritts in den Jesuitenorden begehen. Pater Hillengass war viele Jahre „Generalökonom“ des Jesuitenordens in Rom und dann rund zehn Jahre lang Geschäftsführer von Renovabis, des Osteuropa-Hilfswerks der Katholischen Kirche in Deutschland, mit Sitz in Freising bei München. Ungeachtet seines Alters geht er regelmäßig zum Beichte-Hören und macht Messvertretungen. Auch im Team der Online-Exerzitien ist er aktiv. An dieser Stelle wollen wir ihm besonders danken und alles Gute für die Zukunft wünschen. Jesuiten in USA bündeln Kräfte für Flüchtlinge Auch in USA engagieren sich Jesuiten für Flüchtlinge. Mitbrüder des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes sowie die juristischen Fakultäten an 13 Jesuiten-Hochschulen kooperieren, um den Rechststatus von Flüchtlingen aus Zentral- und Südamerika zu stärken. Zum Thema Flüchtlinge empfehlen wir den Artikel „Ich werde euch zu Menschenfischern machen“ von Michael Gmelch in der aktuellen Ausgabe der Stimmen der Zeit. Mädchen in einem Flüchtlingslager auf Haiti Wenn Sie diesen Newsletter nicht mehr beziehen wollen, dann klicken Sie auf ABBESTELLUNG Wenn Sie spenden möchten Unser Spendenkonto bei der Liga-Bank, BLZ 750 903 00, Konto-Nr.: 2121441 BIC: GENODEF1M05, IBAN: DE31 7509 0300 0002 1214 41 oder online hier Verantwortlich: Eberhard von Gemmingen SJ, Redaktion: Brigitte Schmitt, Kontakt Tel. 089-38185-230 Bilder: SJ-Archiv Seite 3 Freunde im Gespräch Newsletter der Freunde der Gesellschaft Jesu e.V. Ausgabe 52 - Juli/August 2015 Hier präsentieren wir einige Brüder - nicht selten die „guten Seelen“ ihrer Kommunität - in Bildern Karl-Heinz Lang SJ, Koch, München Michael Hainz SJ, Institut für Gesellschaftspolitik, München Michael Koop SJ, Erwachsenenbildung, Berlin Theodor Rogoß SJ, ehm. Altenpfleger und Verwalter, HohenEichen -Dresden Michael Schöpf SJ, Leiter Institut für Gesellschaftspolitik, München Dieter Metzler SJ, Krankenpfleger, Kladow, Berlin Christian Schmidt SJ, Pförtner, Berlin Kurt Zimmer SJ, zuständig für die Mitbrüder, Berchmanskolleg, München Markus Pillat SJ Bibliothekar und Archivar, Rom Michael Kampik SJ, Künstler, München Dieter Müller SJ, Jesuiten-Flüchtlingsdienst, München Dietmar Bauer SJ; Sprachlehrer, pastorale Mithilfe, München Seite 4 Herbert Bittmann SJ, ehem. Koch, Kladow, Berlin
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