Hohengrieben: Der Alte Fritz kehrt zurück

Jeetze-Kurier Salzwedel | 19
Montag, 27. April 2015
Gerhard Schulz (von links) begrüßte den Alten Fritz (Bernd Schulz), seine Schwester Wilhelmine von
Bayreuth (Silke Pieper) und seine Frau Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern (Anke Schulz).
Die Besucher tanzten gern nach der Musik, die „Scheres Crew“ für sie spielte. Die Melodien vereinten Jung und Alt auf der Tanzfläche des
Festzeltes.
Fotos: Anke Pelczarski
Hohengrieben: Der Alte Fritz kehrt zurück
Zelttanz und Oldtimerausstellung lockten hunderte Besucher in den kleinen Ort / Fachvortrag, Musik und Technik kamen gut an
Der 26-Seelen-Ort Hohengrieben verhundertfachte
am Wochenende locker
seine Einwohnerzahl:
Zelttanz und Oldtimertreffen erwiesen sich erneut
als Publikumsmagnet.
Von Anke Pelczarski
Hohengrieben l „Die Altmark ist
ein herrliches Ländchen. Wir
sind sehr begeistert von der
mittelalterlichen Stadt Salzwedel“, schwärmte Konrad von
Freyberg. Der 82-Jährige, der
im Automobilwerk Eisenach
als Leiter der Konstruktionsgruppe Motor arbeitete, sprach
am Freitagabend über die Antriebe der Fahrzeuge zu jener
Zeit und über Motoren, die
zwar entwickelt wurden, aber
nie zum Einsatz kamen.
Der Alte Fritz, der die Errichtung von Hohengrieben
im Jahr 1749 anordnete, schaute ebenfalls vorbei. Er brachte
eine 3,30 Meter hohe Statue
mit, die künftig in dem kleinen Ort die Blicke auf sich und
die Schulscheune ziehen wird.
„Scheres Crew“ lockte bereits während des Pellkartoffelessens die ersten Tänzer
aufs Parkett. Dort blieb bis in
den frühen Morgen ebenso
wie beim Treff am Sonnabendabend kaum ein Platz frei. „So
ein kleines Dorf. Man muss
staunen, was die Leute auf die
Nicole Gordes (links) und Selina
Gabriel tanzten ausgelassen.
Für diesen Trecker gab es keinen
freien Eintritt: Tim Drebenstedt
(3) mit seinem Vater Jens.
Rüdiger Franz aus Bergfriede (2. von links) erklärte seinen Trecker
Marke Eigenbau.
Beine stellen“, lobte Marieta
Schulze aus Wüllmersen.
Gestern standen die Oldtimer im Mittelpunkt. Ob zweioder vierrädrig, die Liebhaber
der alten Technik kamen zuhauf. Auch der Regen am Vormittag schreckte nur wenige
ab. „Dafür sind wir den Ausstellern, Freunden, Bekannten
und Gästen sehr dankbar“, sagte Mitorganisator Tino Fuhrmann. Ulf Henschel, der aus
Fleetmark stammt, und seine
Partnerin Andrea Hartmann
(beide leben heute in Potsdam)
hatten extra die Jugendweihefeier mit dem Besuch des Festes
verbunden. „Mit dem kleinen
BMW würde ich auch fahren“,
merkte sie an. Derweil war Tim
Drebenstedt (3) aus Kuhfelde
mit seinem Trecker unterwegs.
„Wir mussten Eintritt bezahlen, weil da das H für den Oldtimer fehlt“, sagte Papa Jens
Drebenstedt schmunzelnd.
Rüdiger Franz aus Bergfrie-
Elias Altmann (5) aus Hilmsen testete schon mal den Sitz am Lenkrad.
Georg Mahlfeld (links) und Philipp Gromeier schauten interessiert
unter die Motorhaube des Wartburg 353.
de hatte einen Trecker Marke
Eigenbau mitgebracht. Er war
nach einem halben Jahr Arbeit Weihnachten 2014 fertig
geworden. Die Vorderachse,
Baujahr 1942, gehörte zu einem
amerikanischen Geländewagen. Der Motor wurde 1962 gebaut. „Ich wollte etwas Außer- Konrad von Freyberg referierte über Motoren. Er arbeitete im Autogewöhnliches bauen“, sagte er. mobilwerk Eisenach als Leiter der Konstruktionsgruppe Motor und
Mehr Bilder im Netz unter
www.volksstimme.de/
salzwedel
war dort bis zur Werksschließung 1991 tätig.
Der Alte Fritz wird lebensgroß in
Hohengrieben einen Ehrenplatz
bekommen.
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Ulf Henschel und Andrea Hartmann sahen sich den BMW an.
Gerhard Schulz wies einen Neuankömmling, der sich trotz des Regens auf den Weg nach Hohengrieben
gemacht hatte, ein. Die Gäste schauten neugierig zu.
Die Besucher schunkelten beim „Hohengrieben-Lied“, das Gerald Schere Eggert geschrieben hat, ausgelassen mit.
Marlene und Ralf Kutschan aus Nettgau rollten auf historischen Motorrädern zum Oldtimertreffen.