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Berlin, 30. März 2015
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4/2015
Gemeinsame Presseerklärung im Anschluss an das Treffen der
Verteidigungsminister des Weimarer Dreiecks
am 30. März 2015 in Potsdam
Europa ist heute mehr denn je von Krisen und kriegerischen Auseinandersetzungen
umgeben. Gleichzeitig hat Europa in der zurückliegenden Zeit aber auch gezeigt, dass
es willens, bereit und in der Lage ist, auf diese Herausforderungen angemessen zu
reagieren. Das Treffen der Verteidigungsminister des Weimarer Dreiecks dient daher
vor allem der weiteren, engen Konsultation und strategischen Diskussion darüber, wie
wir zusammen besser zu unserer gemeinsamen Sicherheit sowohl im Rahmen der EU
als auch der NATO beitragen können.
Wir haben uns heute zu den Themen Europäische Union, NATO und regionale Krisen
ausgetauscht und vereinbart, unsere Zusammenarbeit und unseren Dialog weiter zu
stärken. Dabei bildet die Fortentwicklung der Gemeinsamen Sicherheits- und
Verteidigungspolitik der EU (GSVP) ein zentrales Anliegen. Bei der Umsetzung der
Schlussfolgerungen des Europäischen Rates vom Dezember 2013 sind bereits gute
Fortschritte gemacht worden. Beispielhaft dafür sind die Strategie der Europäischen
Union für maritime Sicherheit, der EU-Politikrahmen für die Cyberabwehr und der
politische Rahmen für die systematische und langfristige Verteidigungszusammenarbeit zu nennen.
Wir wollen die im Juni diesen Jahres anstehenden Entscheidungen zur weiteren
Stärkung der GSVP mit einem gemeinsamen Brief der Außen- und
Verteidigungsminister des Weimarer Dreiecks an die Hohe Vertreterin der Union für
Außen- und Sicherheitspolitik mit frischen Impulsen vorbereiten. In diesem Schreiben
werden wir, die Verteidigungsminister, darauf bestehen, dass die Verteidigung eine
Priorität auf der europäischen Agenda haben sollte, und wir werden Vorschläge
unterbreiten, die die Effektivität und Sichtbarkeit der GSVP verbessern, die
gemeinsame Entwicklung militärischer Fähigkeiten voranbringen und die Zukunft der
europäischen Rüstungsindustrie mitgestalten sollen.
Als sichtbares politisches Zeichen des Gestaltungswillens des Weimarer Dreiecks im
Bereich der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik wollen wir unter
anderem die Fortschritte der Europäischen Union durch folgende Maßnahmen
vorantreiben:
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Beauftragung und Mitgestaltung einer neuen Europäischen Außen- und
Sicherheitspolitischen Strategie;
Unterstützung von Maßnahmen in den Bereichen Ausbildung, Hilfeleistung,
Beratung und Mentoring für Partnerländer und regionale Organisationen im
Rahmen der Initiativen Enable and Enhance und Train and Equip;
Vorbereitung der EU-Battlegroups auf den Einsatz für Eintrittsoperationen;
Kontinuierliches
Engagement
bei
der
Umsetzung
der
vier
Kernfähigkeitsprogramme
(Satellitenkommunikation,
ferngesteuerte
unbemannte Luftfahrzeugsysteme, Luftbetankung und Cyber) im Rahmen der
Europäischen Verteidigungsagentur;
Unterstützung bei der Umsetzung der Vorbereitenden Maßnahme als
Grundlage für Forschungsprogramme im Zusammenhang mit der
Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik;
Aufzeigen von Wegen zur weiteren Stärkung der Zusammenarbeit zwischen EU
und NATO.
Die Verbesserung der militärischen Fähigkeiten der Europäer stärkt gleichzeitig die
NATO. Ausgelöst durch das völkerrechtswidrige Vorgehen Russlands auf der Krim
und die Politik Moskaus in den letzten Monaten, hat die Allianz eine Reihe von
Maßnahmen beschlossen, um die Entschlossenheit und Solidarität ihrer
Mitgliedsstaaten zu verdeutlichen.
Frankreich, Polen und Deutschland sind bei der Umsetzung der Beschlüsse des
NATO-Gipfels in Wales in besonderem Maße engagiert und werden im Rahmen der
Gestellung der Speerspitze als Rahmennationen ihre enge Zusammenarbeit durch
praktische Maßnahmen flankieren und eine umfassende Zusammenarbeit im Hinblick
auf die Umsetzung der NATO-Zusicherungsmaßnahmen anstreben.
Frankreich, Polen und Deutschland haben gemeinsame sicherheitspolitische
Interessen. Kein Land in Europa ist heute mehr in der Lage allen Herausforderungen
der europäischen Sicherheit alleine zu begegnen. Das Weimarer Dreieck kann durch
strategische Konsultationen und praktische Impulse einen wichtigen Beitrag für die
Sicherheit Europas leisten.