8/15 D 5,90 €, AT/LUX/IT 6,80 €, CH 10,80 SFR B 7114 Bahn frei für Wildkatzen Das Magazin für Natur, Umwelt und besseres Leben IAL S PE Z st 2015 Augu 10 Seiten zur Kohle fürs Öko-Grillen Bahn frei für Wildkatze und Co. Seltene Arten wandern auf heimlichen Pfaden wieder durch Deutschland Endlich bröckeln die Deiche An Nord- und Ostsee beleben neue Feuchtgebiete die Natur und schützen vor Hochwasser Bohren, bis alles bricht Fracking quetscht Gas aus der Tiefe. Experten sehen Umweltprobleme. Was steht auf dem Spiel? Turbo auf dem Teller Wie wirkungsvoll sind „Superfoods“? Sehen Sie die natur mit neuen Augen. Jetzt auch im App Store. 07/15 D 5,90 €, AT/LUX/IT 6,80 €, CH 10,80 SFR B 7114 Essen gut, alles gut Das Magazin für Natur, Umwelt und besseres Leben L SPEZIA 2015 Juli 10 Seiten über die beste Naturkosmetik Essen gut, Traum von weißen Pferden Symbol der Freiheit oder abgehalftertes Klischee: Wie steht es um die Pferde in der Camargue? alles gut Wir dürfen nicht aufgeben Fleischlos glücklich und gesund leben: Was, wenn wir alle Vegetarier wären? Amphibische Wohnräume NABU-Chef Olaf Tschimpke über Konflikte zwischen Umwelt- und Naturschutz Neue Ideen für Häuser an und auf dem Wasser Gleich downloaden! Das ist meine Natur! Editorial Schleichwege Landschaft. Homo sapiens stanzt für seine Mobilität gezielt Verkehrsnetze in ganze Kontinente. Im Laufe der Zeit werden die Stränge dieser Netze nicht nur immer länger, sondern auch immer breiter. Wohin das führt, kann man in Deutschland par excellence besichtigen. Alleine das Fernstraßennetz aus Autobahnen und Bundesstraßen weist eine Länge von 52 300 Kilometern auf. Von oben betrachtet wirken die halbwegs unberührten Naturareale dazwischen wie Insekten, die sich in Spinnweben verfangen haben. Das schränkt die Beweglichkeit vieler Tier- und Pflanzenarten enorm ein und erschwert ihnen das Überleben beträchtlich. Foto: Wolf Heider-Sawall, privat Wer die afrikanische Savanne aus der Vogelperspektive betrachtet, erkennt recht bald ein eigentümliches Phänomen. Die am Boden nahezu unberührt erscheinende Landschaft ist von Linien durchzogen, die auf bestimmte Punkte zulaufen, beispielsweise Wasserlöcher. Sie stammen von großen Tieren wie Elefanten, Giraffen oder Zebras. Die Pflanzenfresser nutzen immer wieder dieselben Pfade und trampeln sich so quasi eigene Straßen durch den Busch. Dahinter steckt ein unbewusstes und doppeltes Kalkül. Erstens ist es bequem, weil man sich nicht erneut durch die Vegetation kämpfen muss. Zweitens verheißt es relative Sicherheit. Schließlich könnte dort, wo ständig Gefahr durch Beutegreifer lauert, gar kein Pfad entstehen, weil diejenigen, die dort entlanggehen, sofort gefressen werden oder, bei erfolgreicher Flucht, diesen Ort künftig meiden. Auch der Mensch handelt nach diesem Kalkül. Allerdings geht er einen Schritt weiter. Im Bestreben, sich eine möglichst kommode Umwelt zu schaffen, trampelt er nicht nur Wege aufgrund der häufigen und gewohnheitsmäßigen Benutzung quasi von alleine in die Moderner Naturschutz muss sich deshalb nicht nur um das Bewahren von Naturräumen kümmern, sondern auch um deren Vernetzung. Dazu müssen bestehende Verkehrswege mit Grünbrücken passierbar gemacht und beim Neubau von Straßen Übergänge von vornherein eingeplant werden. Die Kosten für derlei Schleichwege liegen in der Regel deutlich unter fünf Millionen Euro pro Stück. Nur etwa 80 recken sich derzeit über unsere Fernstraßen. Es müssten wesentlich mehr werden. Dieses Ziel wäre leicht zu erreichen. Das Bundesverkehrsministerium rechnet für das Jahr 2018 mit Instandhaltungskosten für das Fernstraßennetz von etwa 3,1 Milliarden Euro. Mit einem Bruchteil davon könnten wir der Natur in unserem Land wunderbare Wege öffnen. Wir müssten das nur wollen. Unsere aktuelle Titelgeschichte beleuchtet deshalb die derzeitige Situation und lotet die Perspektiven aus für die geheimen Wege für Wildkatze und Co. Viel Freude beim Erkunden der natur wünscht Ihr Sebastian Jutzi Eine schnelle Schreibe gilt heute als Gütesiegel – „ein Unsinn, sprachlich wie inhaltlich“, meint Klaus Jacob. Er habe schon immer langsam geschrieben, sagt er, manchmal sogar mühsam, aber das Ergebnis konnte sich meist sehen lassen. Zum Journalismus kam der Bauingenieur nach eintönigen Jahren im Büro. Nach einem Aufbaustudium Journalistik landete er in der Lokalredaktion der FAZ. Seit 1994 arbeitet der 62-Jährige als Wissenschaftsjournalist. Der Ingenieur blieb allerdings an ihm haften: „Oft bekomme ich Themen aus dem Umfeld Technik angeboten, dabei schreibe ich viel lieber über die Natur.“ Trotzdem recherchierte er für diese Ausgabe eine Geschichte über Fracking (ab S. 48). 08-15 natur 3 Inhalt natur 08/15 Klicken Sie auf unsere Internetseite www.natur.de. Dort finden Sie Faszinierendes aus Natur und Umwelt, unsere Datenbank für Leserfotos und vieles mehr. Welche Themen Sie dort unter anderem erwarten, verraten wir auf Seite 55 Natur 14 Endlich bröckeln die Deiche An Deutschlands Küsten werden wieder mehr Wiesen geflutet. Sie sollen der Natur Raum geben und Menschen vor Hochwasser schützen 20 Euronatur-Fotowettbewerb 2015 Eine Auswahl der schönsten Beiträge: Faszinierende Einblicke in seltene Momente der Natur Umwelt 48 Sprung in der Tiefe Ist die Sorge um das Fracking begründet? Wird die Anwendung der Fördertechnologie verboten? 56 Eine Wasserstraße verliert ihre Einwohner: der Jangtse Der Chinesische Flussdelfin? Schon verschwunden. Folgt bald der Jangtse-Glattschweinswal? Siebter Teil der Serie „Umweltmacht China“ 66 Stall statt Schule Wenn Stadtkinder auf einem Bauernhof Tiere füttern und Ställe ausmisten, verändert das ihre Einstellung 70 Hammer des Monats Brasilien richtet im kommenden Jahr die Olympischen Spiele aus und pfeift auf Umwelt- und Naturschutz Stall statt Schule: Bauernhof-Praktikum Seite 66 4 natur 08-15 Titel: Andy Rouse / NHPA / Photoshot; Fotos Inhalt: davemhuntphoto / Fotolia, Rainer Kwiotek / Zeitenspiegel, mauritius images / imageBROKER / Frank Sommariva, Piotr Kwatera / Euronatur, Martin Egbert 38 Spaziergang mit Günter Faltin Seit 30 Jahren zeigt der Gründer der Teekampagne, wie Wirtschaften nachhaltig funktioniert. Im Interview erklärt er, weshalb wir neue Manager brauchen Titelthema 26 Bahn frei für die Natur! Die Lebensräume von Tieren und Pflanzen werden immer mehr zerschnitten. Die verbleibenden Rückzugsgebiete sollen vernetzt werden 32 Wege für die Wildkatze Sie ist ein wichtiger Beutegreifer Mitteleuropas. Ein spezielles Hilfsprogramm schafft neue Wege für den Jäger auf Samtpfoten 36 Natur in Zahlen Weitwandern ... oder sterben Damit Wildkatze, Rothirsch und Co. wieder durch die deutschen Lande ziehen können, braucht es mehr Grünbrücken Seite 26 Besser leben 74 Spezial: Grillen Woher unsere Holzkohle kommt, wie man sie herstellt und warum Oliven womöglich die bessere Kohle sind 84 Beobachtungstipp Gruß aus der fernen Vergangenheit: Hühnergott Alle zugleich: Der Euronatur-Fotowettbewerb 2015 Seite 20 94 Superfoods Was steckt hinter den vermeintlichen Wundergewächsen? Rubriken 6 12 44 54 62 92 97 98 Ansichten Briefe aus Deutschland Fundstücke Leserfoto und Impressum Bücher & Filme Rätsel natur macht Geschichte Vorschau Spezial: Grillen mit und ohne Kohle Seite 74 08-15 natur 5 6 natur 08-15 Foto: Jordi Chias / www.naturepl.com Doppeldecker Das Fakarava-Atoll, rund 500 Kilometer nordöstlich von Tahiti gelegen, ist ein kurioses Gebilde: 16 Quadratkilometer Land, die fast rechteckig eine mehr als 1100 Quadratmeter große Lagune einfassen. Immerhin ein paar Hundert Menschen leben hier, inmitten des Pazifischen Ozeans. Und unzählige Meeresschildkröten. Insbesondere die Jungtiere wissen die vergleichsweise wellen- und haiarme Lagune für ihre ersten Schwimmzüge zu schätzen. So auch diese Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas), der Jordi Chias begegnete. Über die Begegnung war sie weit weniger erfreut als er – zunächst, so der spanische Unterwasserfotograf, versuchte sie ihm mit strammen Flossenschlägen zu entkommen. Als das nicht gelang, hielt sie plötzlich inne, bewegte sich überhaupt nicht mehr. „Das sah merkwürdig aus“, erzählt Chias. „Es schien eine Art Strategie zu sein – die Schildkröte wollte sich wohl tarnen und wie ein Stück Treibholz wirken.“ Doch die Taktik des Tieres ging nicht ganz auf. Anstatt übersehen zu werden, war es durch die nun spiegelglatte Wasseroberfläche gleich doppelt sichtbar. Fototechnik: Canon EOS 5D, 15 mm, ISO 100, f/10, 1 Sek. 08-15 natur 7
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