Aachen, 05.05.2015 Sehr geehrte Bundestagsabgeordnete der StädteRegion Aachen, die unterzeichnenden Organisationen möchten Sie mit diesem offenen Brief bitten, uns die unten stehenden Fragen zu beantworten. Obwohl Fracking nach Einschätzung des Bundesumweltministeriums keinen nennenswerten Beitrag zu unserer Energieversorgung leisten kann, soll die gefährliche Fördermethode mit dem Gesetzesentwurf für alle unkonventionellen Erdgasvorkommen grundsätzlich erlaubt werden. Jetzt wäre die Gelegenheit, Fracking über das Bundesberggesetz zu verbieten! Wir möchten Sie daher mit diesem offenen Brief bitten, uns die folgenden Fragen zu beantworten, die wir sowohl der Presse zuleiten, als auch auf unseren Internetseiten veröffentlichen werden. Werden Sie für das Gesetzespaket stimmen oder sich für ein grundsätzliches Fracking-Verbot einsetzen? Werden Sie sich in Ihrer Fraktion für die Freigabe der Abstimmung im Bundestag einsetzen? Werden Sie sich für eine namentliche Abstimmung im Bundestag einsetzen? Wir meinen, die Bürgerinnen und Bürger haben ein Anrecht zu erfahren, wie „ihre Volksvertreter“ sich in dieser wichtigen Frage entscheiden. Zeigen Sie, dass Ihnen die Anliegen Ihrer Wählerinnen und Wähler wichtig sind und der Schutz des Wassers, der Umwelt und unsere Gesundheit höchste Priorität hat! Die Umweltministerin Hendricks propagiert, die strengsten Regelungen im Bereich Fracking vorzulegen, doch der Gesetzesentwurf enthält zahlreiche Schlupflöcher, die der Energiewirtschaft die Möglichkeit geben, ihre Interessen auf Kosten von Naturund Klimaschutz, unseres Trinkwassers sowie der Gesundheit von Bürgerinnen und Bürgern durchzusetzen. Wir halten den am 1.4.2015 von der Bundesregierung eingebrachten Gesetzentwurf zu Fracking für ein „Fracking-Ermöglichungsgesetz“ und lehnen diesen daher ab! Wir fordern ein klares NEIN zu Fracking ohne jegliche Hintertürchen! Begründung: - Fracking ist eine Hochrisikotechnologie, die Gefahren für Mensch, Natur und Umwelt sind nicht kalkulierbar. Umweltpolitisch wird erneut eine Möglichkeit zur Förderung fossiler Brennstoffe geschaffen, statt auf regenerative Energien zu setzen. Bohrungen unterhalb von 3.000 Metern sollen grundsätzlich erlaubt werden, dies ist nicht hinnehmbar. Zu „wissenschaftlichen Zwecken“ soll Fracking auch oberhalb von 3.000 Metern möglich sein. Die Risiken sind beim wissenschaftlichen Fracking dieselben. Eine demokratisch nicht legitimierte „Expertenkommission“, bekommt die Entscheidungskompetenz über Ausnahmeregelungen. Hiermit wird die parlamentarische Ebene umgangen. - - Die Entsorgung des mit hochgiftigen Stoffen belasteten Lagerstättenwassers wird nicht klar reguliert. Auch nach der neuen Regelung kann es unbehandelt in den Boden verpresst werden. Das Gebiet der Städteregion, vornehmlich Nordkreis, in dem die Aufsuchungserlaubnisse schon an die Firma Wintershall vergeben sind, ist der Untergrund durch den Bergbau schon so sehr geschädigt, dass durch das Fracking weitere Bergschäden an Häusern und Gebäuden zu erwarten sind. Unsere Region gehört zur Niederrheinischen Bucht, eines der erdbebengefährdetsten Gebieten nördlich der Alpen. Durch das Fracking könnten zusätzliche Erdbeben ausgelöst werden. Wir fordern eine namentliche Abstimmung im Bundestag! Wir fordern Sie als Mitglied des Bundestages unserer Region öffentlich auf, diesem Gesetzentwurf nicht zuzustimmen! Setzen Sie sich im Sinne der Bürgerinnen und Bürger für ein Verbot von Fracking ein! Besten Dank Mit freundlichen Grüßen, die unterzeichnenden Organisationen mit deren namentl. VertreterInnen NaturFreunde - Bezirk Nordeifel Bezirksleiter Bruno Barth NaturFreunde - Ortsgruppe Merkstein Vorsitzender Lothar Bildhauer Initiative NO Fracking -Inofrack Sprecherin Marika Jungblut Interessengemeinschaft Bergbausiedlung Streiffeld - IGBS Detlef Neckenbürger IG-Bau Ortsverband Alsdorf Ortsverbandsvorsitzender Michael Poick
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