Am 23./24. Mai ist es wieder so weit auf der Trabrennbahn Gelsenkirchen: Es steht für eine zukunftsweisende Art der Jugendkultur: Rebellisch, internationalistisch, solidarisch und selbst organisiert. Ein Fußballturnier, das Städteturnier „Spiele ohne Grenzen“ mit spannenden Geschicklichkeitsspielen, Songcontest und Open-Air-Konzert, Podiumsdiskussionen zum Kampf um die Rettung der Umwelt und zur Solidarität mit dem kurdischen Freiheitskampf sind nur die Highlights. Weiter gibt es Essenstände mit regionalen und internationalen Spezialitäten, Zu Besuch bei Flüchtlingen in der Behelfsunterkunft Kapitelwiese Hüpfburg, Ponyreiten und Flugzeugbau für Kinder, einen Graffiti-Sprayer-Wettbewerb und zahlreiche interessante Workshops. Auf dem Platz wird auch wieder ein großes Zeltcamp sein, wo man günstig übernachten kann. Die Essener Mannschaft für die „Spiele ohne Grenzen“ trainiert jeden Sonntag ab 16 Uhr auf dem Platz vor der Christuskirche in Altendorf (Straßenbahn Röntgenstraße). Die Nähe zur Essener Stadtgrenze zog immer auch viele Essener mit Kind und Kegel auf die Trabrennbahn. Und zahlreiche Essener helfen traditionell bei der Vorbereitung des Pfingstjugendtreffens mit. So wird von Essener Unterstützern das Zeltcamp organisiert. Helfer können sich gerne über die Homepage melden. Zum dritten Mal findet die Zukunftsdemonstration als Auftakt zum Pfingstjugendtreffen in Essen statt: Am Pfingstsamstag, 23. Mai, 10 Uhr geht es los auf dem Willy-Brandt-Platz! Alle weiteren Informationen finden sich hier: www.pfingstjugendtreffen.de Fracking ist kein Energie-Boom, sondern ein Verbrechen! Am 1. April beschloss die Bundesregierung einen Gesetzentwurf zur Regelung des Fracking in Deutschland, das noch den Bundestag passieren muss. Mit Probebohrungen zu angeblich rein wissenschaftlichen Zwecken soll das Tor zum kommerziellen Fracking weit geöffnet werden. Deshalb wird es aus8. Mai, 17 Uhr: Altenessen, Altenessener Str./Winkhausstr. Kundgebung zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus 6. Juni, ab 14 Uhr: Kultursaal „Horster Mitte“, GE-Horst, Schmalhorststr. 1, Internationales Solidaritätsfest zur Verabschiedung der Teilnehmer an den RojavaSolidaritätsbrigaden 12. Juni, 11 Uhr: COURAGE-Zentrum, Goldschmidtstr. 3, Kommunalpolitisches Frühstück zum Thema „Prima Klima in Essen?“ vor dem Hintergrund der Bewerbung um die „Grüne Hauptstadt Europas“ Essen steht AUF Goldschmidtstr.3, 45127 Essen Mail:[email protected] Tel. 0201-45862613 oder 0201-323800 ViSdP Dietrich Keil, Bonifaciusstr. 257, 45309 Essen drücklich nicht verboten. Am Ende kann dann eine „Expertenkommission“ auch kommerzielles Fracking genehmigen. Die internationalen Energiekonzerne haben ihre Claims schon abgesteckt, so Wintershall (BASF) bei uns im Ruhrtal. Für ihre Profite sind diese Leute willens und fähig, die Haut unserer Erde großflächig zu perforieren und dafür verheerende Folgen für unser Trinkwasser, für das Klima und die Stabilität der Erdkruste billigend in Kauf zu nehmen. Dabei zeigt schon die hemmungslose Ausplünderung konventioneller Gasvorkommen, dass dieser Raubbau so nicht weitergehen kann. In den Niederlanden wurde die weitere Gasförderung in der Provinz Groningen verboten, weil sie zum erhöhten Sicherheitsrisiko für 600.000 Menschen geworden ist. Zehntausende Häuser sind bereits durch immer schwerere Erdbeben beschädigt. Fracking ist noch gefährlicher: Nur ein vollständiges und weltweites Verbot des Fracking kann weitere schwere und irreparable Schäden für Mensch und Umwelt verhindern. Mitglieder vom Bezirksteam Nord von „Essen steht AUF“ machten sich im März ein Bild von der Unterbringung von Flüchtlingen in zwei Gebäuden der ehemaligen Hauptschule in Stoppenberg. Dabei gewannen wir einen guten Eindruck von der Betreuungsituation. Wir sprachen mit den beiden sehr engagierten Sozialhelfern, die die Flüchtlinge ganztägig betreuen. Das könnte sich verschlechtern, wenn die Stadt Essen die Arbeit der Sozialhelfer an das Gebäudeservice-Unternehmen Stölting vergibt, um „Geld zu sparen“. Dadurch sollen 60 Mitarbeiter der städtischen RGE ihren Arbeitsplatz verlieren. Auch unschöne Dinge sind uns aufgefallen: Den Flüchtlingen stehen nur die allgemeinen Schultoiletten zur Verfügung, für die sie nachts längere Wege über den Gang in Kauf nehmen müssen. Zum Duschen müssen sie nach draußen auf den Hof. Und sie dürfen sich nichts selbst kochen. Die meisten Flüchtlinge wünschen sich vor allem Arbeit, um nicht mehr untätig herumzusitzen zu müssen, und eine eigene Wohnung. Die Unterkünfte werden im Auftrag der Stadt von der Firma European Homecare (EHC) betrieben. Die Firma war im Herbst in die Schlagzeilen geraten, nachdem Mitarbeiter von ihr beauftragter Wachdienste in Burbach und in Essen Asylbewerber übel misshandelt hatten. Der EHC-Mitarbeiter Ridda Martini ist persönlich sehr engagiert. Doch bleibt es problematisch, die Flüchtlingsbetreuung in die Hände privater Unternehmen zu geben, für die das ein Geschäftsmodell ist, um Gewinne zu erzielen. So bleibt als Gesamteindruck, dass sich im Umgang mit Flüchtlingen in Essen vor dem Hintergrund einer Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft und dem Engagement von ProAsyl und anderen Initiativen derzeit einiges zum Positiven geändert hat. Das gilt allerdings nicht für die Grundübel der rigorosen Abschottungs- und Abschreckungspolitik der EU, die dazu führt, dass das Mittelmeer zum Massengrab für zehntausende Flüchtlinge wurde. Zu fordern ist: • Unterbringung der Flüchtlinge in Wohnungen und Auflösung aller Sammelunterkünfte • Aufhebung des Arbeitsverbots • mehr sozialer Wohnungsbau • finanzielle Entlastung der Kommunen durch Länder und Bund. Hartwig Mau
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