Pressemeldung als - Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft

Pressemitteilung
7. Mai 2015
Chancen der Zuwanderung
Deutschland muss für qualifizierte Zuwanderer attraktiver werden
Berlin – Ohne Zuwanderer würde Deutschland etwas fehlen. Deutschland ist faktisch ein
Einwanderungsland und diese Tatsache hat den hiesigen Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren
vor schmerzhaften Auswirkungen des demografischen Wandels bewahrt. Nur durch Zuwanderung
konnte die prognostizierte Lücke im Fachkräftebedarf fast vollständig geschlossen werden. Dank
ungewöhnlich vieler Zuwanderer entstand zusätzliches Wirtschaftswachstum, wurden die
Sozialkassen entlastet und die Staatsschulden reduziert. Das zeigt eine Analyse des Instituts der
deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).
In den vergangenen 25 Jahren stieg der Anteil der Akademiker unter den Neuzuwanderern von
rund 16 Prozent auf über 31 Prozent. Ein ansteigend hoher Anteil verfügt sogar über die für die
deutsche Wirtschaft besonders wichtigen Abschlüsse im MINT-Bereich. Auch das hat dazu
geführt, dass die Arbeitslosenquote unter den Zuwanderern nur knapp über jener der
Gesamtbevölkerung liegt. Dieser Trend ließe sich durch eine gezieltere Erwerbsmigration aus
Nicht-EU Ländern mit wachsender Bevölkerung sogar noch steigern. Dazu müssten sowohl
Fachkräfte angeworben werden, die akut fehlen, als auch solche, deren Qualifikation eine rasche
Vermittlung in den Arbeitsmarkt wahrscheinlich macht. Weiterhin schlummern große Potentiale in
der Zuwanderung über das Bildungssystem. Während im akademischen Bereich die Bedingungen
schon fast optimal sind, fehlt es an entsprechend guten Regelungen und Angeboten für die
berufliche Ausbildung.
Die Studie des IW zeigt, wie gezieltere Zuwanderung einen substanziellen Beitrag zur
wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands leisten kann. „Wenn es uns gelingt, mittel- und
langfristig mehr und besser qualifizierte Zuwanderer nach Deutschland zu locken, würden dank der
dadurch steigenden Wirtschaftsleistung alle profitieren. Die Bundesregierung darf sich von den
derzeit hohen Zuwanderungszahlen aufgrund der Kriegs- und Armutsmigration nicht täuschen
lassen. Jetzt ist nicht der Moment, die Hände in den Schoss zu legen, sondern es braucht
dringend ein klares Signal an die gut ausgebildeten, international mobilen Fachkräfte, dass sie hier
gebraucht werden und willkommen sind. Das macht Deutschland stark – Das ist das DeutschlandPrinzip“, so Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM.
Die zentrale Bedeutung von Zuwanderung für den Erhalt unseres Lebensstandards, erläutert der
Autor der Studie, Dr. Wido Geis: „Ohne starke Zuwanderung in den nächsten Jahren drohen
Engpässe am Arbeitsmarkt, da nicht alle altersbedingt aus dem Arbeitsleben ausscheidenden
Personen ersetzt werden könnten. Gleichzeitig verschärfen sich die Probleme in unserem
umlageorientierten Renten- und Sozialsystem, da einer wachsenden Zahl an Beitragsempfängern
immer weniger Beitragszahler gegenüberstehen.“
Die vollständige Studie mit zahlreichen Grafiken finden Sie unter www.insm.de/Presse.
Pressesprecher INSM: Florian von Hennet, Tel. 030 27877-174; [email protected]
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und
Wissenschaft. Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt Anstöße für
eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und
Elektro-Industrie finanziert.