ein Plakat, auf dem zu sehen ist, welche Expert_innen nach Basel

SCHWARZMARKT
FÜR NÜTZLICHES WISSEN UND NICHT-WISSEN Nr. 17
und 2 GESPRÄCHSINSTALLATIONEN
ODER EINEN P
L AT Z A M
G E S P R ÄC H S T I S
CH FÜR 1.–!
DO. 28.05.2015 DAMPFZENTRALE BERN
SA. 30.05.2015 STUDIO FOCE LUGANO
SA. 06.06.2015 KASERNE BASEL
ÜBER REVULOTIONÄRE ERWEITERUNGEN,
VIRTUOSE ERFINDUNGEN UND WAS ES HEISST,
EIN AKTEUR ZU SEIN.
SCHWARZMARKT
FÜR NÜTZLICHES WISSEN UND NICHT-WISSEN Nr. 17
und 2 GESPRÄCHSINSTALLATIONEN
PARAHUMAN
Über revolutionäre Erweiterungen, virtuose Erfindungen und was es heisst, ein
Akteur zu sein
Beeinträchtigung, Behinderung, Defekte,
Makel, Mängel, Defizite – diese Begriffe
müssen nicht entmachten, sondern können Wege der Entdeckung und Entwicklung anderer Fähigkeiten sein. Das
wussten schon antike behinderte Superhelden wie der blinde Seher Teiresias und
es steht auch heute im Zentrum einer
Auseinandersetzung über die Bedeutung
des Menschseins.
Behinderung und Anderskörperlichkeit
konfrontieren das gesellschaftliche Verständnis von Souveränität und Zusammenleben mit neuen Denkmöglichkeiten.
Welche befreienden Alternativen bieten
sich an, wenn man Behinderung als
Möglichkeit sieht, unsere erfinderischen,
parahumanen Fähigkeiten auszubauen
und zu entwickeln? Und somit für einen
BASEL
In BASEL am 6. Juni treten im SCHWARZMARKT FÜR NÜTZLICHES WISSEN
UND NICHT-WISSEN Nr.17 insgesamt
über 50 Expertinnen und Experten aus
unterschiedlichen Disziplinen auf – aus
der Kulturtheorie, Comicbuchliteratur,
Unterhaltung, Musik, Sport, Robotik, bildende und performative Kunst, Critical
Disability Studies, Philosophie, Psychologie, Recht, Politik und Aktivismus. Sie
bieten ihr Wissen und ihre Forschungen
in 30-minütigen Eins-zu-Eins-Gesprächen dem Publikum an.
DIE INSTALLATION
Der SCHWARZMARKT FÜR NÜTZLICHES WISSEN UND NICHT-WISSEN wird
in jeder Stadt weiterentwickelt und thematisch
adaptiert. Er versteht sich sowohl als Schauund Produktionsraum, in dem narrative Formate der Wissensvermittlung ausprobiert und
präsentiert werden, als auch als transdisziplinäre Recherche über das Lernen und Verlernen
von Wissen und Nicht-Wissen.
ABLAUF
EXPERTENGESPRÄCH: Wenn Sie eine
Expertin oder einen Experten zum persönlichen Gespräch treffen möchten, orientieren Sie
sich bitte anhand des SCHLAGWORTKATALOGs und buchen am entsprechenden Counter
das gewünschte Angebot für 1.– CHF. Sie haben
zu jeder halben Stunde die Möglichkeit, sich für
die jeweils folgende Runde einzuchecken.
SCHWARZMARKTRADIO: Leihen Sie sich
kostenlos Kopfhörer aus und verfolgen Sie ausgewählte Gespräche auf thematischen Kanälen.
EINTRITT FREI!
DAUER: CA. 3 STUNDEN
DURCHGEHEND GEÖFFNET
CHECK-IN AB 18.30 UHR!
SCHLAGWORTKATALOG
ANSCHAUUNG
ELIZABETH WRIGHT ist eine paralympische Medaillengewinnerin im Schwimmen.
Nachdem sie sich im Alter von 21 Jahren aus
dem Schwimmsport zurückzog, ging Elizabeth
auf die Newcastle University, in Australien,
wo sie ihr Diplom der Schönen Künste erhielt.
Später wurde sie an derselben Universität zu
einem Masterstudium der Philosophie zugelassen, welches sie innerhalb von zwei Jahren mit
der Erforschung der visuellen Interpretation
der weiblichen, behinderten Körper abschloss.
Heute ist Elizabeth Rednerin und Autorin. Ihre
Schwerpunkte sind die Paralympics, Behinderung, Teamarbeit und Selbstvertrauen. «Den
Arm verlieren, das Bein behalten» ist Elizabeths Autobiografie, die sie Anfang dieses Jahres veröffentlicht hat.
GILLINGHAM'S FRAUEN UND
DARÜBER HINAUS: WIE WIR
PROTHESEN ANSCHAUEN AUS
EINER FEMINISTISCHEN SICHT
TAMAR TEMBECK ist Kunsthistorikerin und darstellende Künstlerin, mit einem
langjährigen Interesse an Darstellungen
des Körpers, an der Politik des (un)sichtbaren Unterschieds und Praktiken, welche die
Bereiche Kunst und Medizin verbinden. Ihre
akademische und kuratorische Arbeit konzentriert sich auf Darstellungen von körperlichen
Erkrankungen in der zeitgenössischen Kunst
und Performance. Ihre praktische Arbeit, ausgehend von Körpertheater und Stimmtechnik,
erforscht Möglichkeiten der Verwendung von
Geste und Bewegung als alternative Formen
des Wissensaufbaus. (www.tembeck.org)
SELFIES VON KRANKHEIT:
DRAMATURGIEN DES ALLTAGS
(EN, FR)
Humanismus zu werben, der nicht auf
normalisierender Inklusion besteht, sondern eine fröhliche Koexistenz unterschiedlichster Existenzformen und
Akteure zulässt.
In drei Veranstaltungen präsentieren
Expertinnen und Experten Wissen und
Nicht-Wissen zu Fragen der technischen
Aufwertung, philosophischen Anthropologie und der politischen Bedeutung von
Behinderung bzw. deren abweichenden
und komplexen Erscheinungsformen.
Die Mobile Akademie Berlin inszeniert
Bühnenauftritte und Versammlungsstätten des Wissens. In den performativen
Installationen werden die Rhetorik und
Gesten des Wissenstransfers neu verhandelt, sei es im Dialog oder in alten und
neuen Formen der Versammlung. Jedes
Projekt ist einem spezifischen Thema
gewidmet, das als Live Event aufgeführt
wird und anschließend als mobile
Archiveinheit auf Tour geht.
YVONNE SCHMIDT (Dr. phil.), Theaterwissenschaftlerin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Forschungsprojektleiterin am
Institute for the Performing Arts and Film der
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) sowie
Lehrbeauftragte am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern. Ihre Schwerpunkte
umfassen die Schnittflächen von Theaterwissenschaft und Disability Studies, Schauspieltheorie und Alltagsperformance, Kulturvermittlung sowie Forschungsmethoden in den
Künsten zwischen Theorie und Praxis. 2012
war sie SNF Research Fellow at the University of Illinois im «Program on Disability Arts,
Culture, and Humanities». Ihre Dissertation
schrieb sie zum Thema: Ausweitung der Spielzone. Amateure, Experten, behinderte Darsteller im Gegenwartstheater (erscheint 2015 im
Chronos Verlag Zürich).
STARREN UND ZURÜCKSTARREN: WIE
MAN BEHINDERTEN
PERFORMERN AUF DER BÜHNE
ZUSCHAUT
ARBEIT
KARIN ISLER ist Personalleiterin der
Burckhardt+Partner AG. Das Architektur- und
Generalbauunternehmen beschäftigt über 300
Mitarbeitende an den Standorten Basel, Bern,
Zürich, Lausanne und Genf. Wie verschiedene Zahnräder funktionieren die verschiedenen
Elemente am Arbeitsplatz miteinander. Gleiche
Chancen, der respektvolle Umgang sowie das
Miteinander liegen ihr am Herzen. Es bereitet ihr Freude, dass die Personalabteilung das
Getriebe ölen kann, Blockaden überwinden
hilft und bei Bedarf jedem einzelnen Teil auf
die Sprünge hilft.
BAUEN SIE AUF IHRE STÄRKEN!
NICOLE BERTHERIN ist Geschäftsführerin bei Impulse-Basel. Hauptziel des Vereins ist,
den Zugang zum Arbeitsmarkt für Menschen
mit Behinderung zu erleichtern und somit
deren Inklusion in der Gesellschaft voranzubringen. Schon seit Jahren entwickelt Nicole
Bertherin Konzepte, unter anderem für Radio
X, bei denen die Chancengerechtigkeit im Vordergrund steht. Ganz neu bei Impulse ist der
«iPunkt», das schweizweit erste Label, welches
Firmen auszeichnet, die Menschen mit einer
Behinderung anstellen.
ETHIK UND UNTERNEHMENSWERT
INKLUSIVE: DER IPUNKT ROLLT
DURCH DIE FIRMEN DER
NORDWESTSCHWEIZ (DE, EN)
COMICS
FABIAN DEGEN suchte seit Beginn seines
Lebens nach fremden Welten. Glücklicherweise
fand er durch Comics früh Portale zu entfernten
Galaxien und parallelen Weltkonstruktionen.
Auf seinen Reisen sammelte sich ein Informationen-Kuriosum an, welches er gerne in Sprechblasenperformances mit seinem Umfeld teilt. Er
ist auch als Regisseur, DJ, Künstler und Spezialist für Erzählstrukturen und Gameplay-Mechanik in Computerspielen tätig.
LASERBEAMS UND KRYPTONITE: DAS
RINGEN DER SUPERMENSCHEN (DE,
EN)
DAZWISCHEN
CHRISTINE KUHN war schon als Kind
mit den unsichtbaren Welten - den Musen wie
Musik, Dichtung, Märchen -stark verbunden.
Sie entdeckte schon früh das Schreiben als Ventil und bezeichnet sich selber als «Münchhausen», die sich immer wieder aus dem Sumpf
der Dämonen am eigenen Schopf herauszieht.
In anthroposophischen Kliniken entdeckte sie
die Kraft der Märchen als Seelenbegleiter und
fühlte sich in dunklen Momenten mit grossen
Dichtern wie Novalis und Hölderlin stark verbunden. In existentiellen Momenten wird sie
von Musen und Worten der Dichter von Boje
zu Boje im Lebens-Meer begleitet.
LEBENSKÜNSTLERIN ZWISCHEN
DUNKEL UND LICHT (DE)
MICHAEL FEHR ist der Autor von «Kurz
vor der Erlösung» (2013) und «Simeliberg»
(2015). Er notiert seine Texte nicht in schriftlicher Form, sondern diktiert und setzt die einzelnen Textpassagen mithilfe des Computers
und der eigenen Erinnerung zusammen. Bei
Lesungen liest er seine Texte nicht ab, sondern
spricht sie, souffliert von seiner eigenen Stimme. Für «Simeliberg» gewann er 2014 beim
Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt den
Kelag-Preis.
FANTASIE UND FANTASTEREI
– WIE TRÄUME IN DIE REALITÄT
VORDRINGEN (DE)
DEMOKRATIE
MATHIEU MENGHINI ist Historiker
und heute Professor für Kulturgeschichte und
-praxis an der Fachhochschule Westschweiz.
Er hinterfragt die unterschiedlichen Arten,
radikale Kunst und Demokratie zu konjugieren. Von der Hochschule für soziale Arbeit in
Genf aus kooperiert er mit anderen Abteilungen der Fachhochschule wie der Manufacture
für Theater in Lausanne, Kunst und Musik in
Genf oder der École nationale des Beaux arts
in Paris. Zuvor war er Direktor des Centre Culturel Neuchâtelois, des Théâtre du Crochetan
und des Théâtre Forum Meyrin in Genf. Er
war Stiftungsrat der Kulturstiftung Pro Helvetia, entwickelte und organisierte die Festivals
Poétiser la Cité in Neuchâtel und Monthey und
war Co-Autor des poetisch-visuellen Konzerts
«La scène révoltée» am Théâtre de Vevey 2012.
Ausserdem schreibt er für die unabhängige
Tageszeitung Le Courrier.
WER DEFINIERT DIE SUBSTANZ UND
DIE GRENZEN DER KUNST UND DER
MENSCHEN? FÜR EINE KOLLEKTIVE
TRANSAKTION DER SINNE IN DER
DEMOKRATIE (FR)
MICHAEL ELBER & NELE JAHNKE
MICHAEL ELBER gründete mit einigen anderen Verrückten den Verein Theater
HORA. Vor einem Jahr erschien ein 640-seitiges Buch über seinen Wagemut, seine Philosophie und seine zwanzigjährige Arbeit mit
dem Titel «THEATER HORA - Der einzige
Unterschied zwischen uns und Salvador Dali
ist, dass wir nicht Dali sind». Da steht ALLES
drin. Nur die «Freie Republik HORA» fehlt da.
Die Produktion «Freie Republik HORA» ist ein
weiterer Schritt zu seiner Abschaffung als Theatermacher.
NELE JAHNKE kam durch P14 der Volksbühne in Berlin zum Theater und ist mit der
Mobilen Akademie seit einem Praktikum beim
ersten Schwarzmarkt vor 10 Jahren verbunden . Nach dem Abitur arbeite sie in Schottland ein Jahr in einer Whiskeyfabrik bevor sie
sich entschloss doch zu studieren. Sie studierte
Regie an der Zürcher Hochschule der Künste
(ZHdK). Nach dem Studium arbeitete sie als
Performerin, manchmal als Regisseurin und
manchmal ganz andere Sachen, bevor sie vor
drei Jahren fest zum HORA-Team kam. Beim
Theater HORA arbeitet sie eng mit Michael
Elber zusammen, sie assistiert, macht eigene Produktionen, verbringt viel Zeit mit dem
Ensemble und schafft sich gemeinsam mit
Michael Elber als Theatermacherin im Zuge
von «Freie Republik HORA» ab.
«FREIE REPUBLIK HORA»: WAS
DARAN SO SCHWIERIG IST FÜR
UNS, NICHT DIE MONARCHIE
EINZUFÜHREN, OBWOHL WIR SO VIEL
GESCHEITERT SIND (DE)
EVOLUTION
KENNY FRIES hat zwei Jahrzehnte lang
darüber geschrieben, wie körperliche Behinderung zu einer Vernetzung zwischen Individuen und unterschiedlichen Kulturen führt. Er
benutzte das Prisma seines Lebens als Schriftsteller, nämlich seine angeborene Behinderung, um
ein neues Verständnis von einer weiten Reihe von
Werten und Ideen zu schaffen. Seine Auseinandersetzungen handeln von Systemen der Interkonnektivität, zu Darwins Evolution, bis hin zu was Erfahrungen mit Behinderung in Deutschland uns über
die unterschiedlichen Zeit- und kulturabhängigen
Sichtweisen verraten.
ADAPTATION UND VARIATION:
DIE GESCHICHTE MEINER
SCHUHE UND DARWIN'S
EVOLUTIONSTHEORIE (EN)
KATHERINE RUNSWICK-COLE verortet
ihre Arbeit im akademischen Wissenszweig der
«disability studies». Sie ist Mutter eines jungen
Mannes mit einer geistigen Behinderung. Durch
ihre Arbeit und ihren persönlichen Bezug dazu,
was «Behinderung» genannt wird denkt sie, dass
Menschen mit geistigen Behinderung im aktuellen
sozialen und politischen Geschehen nicht als ganzheitlich Mensch angesehen werden. Sie beschäftigt
sich damit was es heisst Mensch zu sein und wie
Behinderung die Kategorie Mensch unterbrechen,
ausdehnen und vergrössern kann.
QUEER(Y)ING BIG SOCIETY (EN)
KATE FORBES-PITT hat Informationsysteme
und Soziologie an der London School of Economics studiert und hat anschliessend in Philosophie
und Sozialen Wissenschaften in Lancaster promoviert. Sie veröffentlichte «The Assumption of
Agency Theory» (Die Annahme der Handlungsfähigkeitstheorie) in 2011, welches die Schaffung
von sozialen «Agenten» unter Menschen, zwischen
Menschen und Technologie und wenn Technologie in unseren Körpern verschwindet theoretisiert.
ADAPT-ABILITY: TECHNOLOGIE,
VERSCHIEDENE FÄHIGKEITEN UND
NORMALISIERUNG (EN)
FÄHIGKEITEN
EMMANUEL ALLOA ist Assistenzprofessor
für Philosophie an der Universität St. Gallen und
seine Schwerpunkte liegen in Phänomenologie
und französischer Philosophie sowie im Bereich
der Ästhetik. Die Überzeugung, dass sich Denken
immer wieder seiner eigenen leiblichen, historischen, gesellschaftlichen Ortung bewusst werden
muss, verleitete ihn vermehrt dazu, sich für die
Grenzen von Praxis und Theorie zu interessieren.
YES WE CAN’T. VERMÖGEN
UND UNVERMÖGEN IN ZEITEN
DER HYPERPRODUKTIVITÄT
(DE, FR, IT, EN, SP)
KATE FORBES-PITT hat Informationsysteme
und Soziologie an der London School of Economics studiert und hat anschliessend in Philosophie
und Sozialen Wissenschaften in Lancaster promoviert. Sie veröffentlichte «The Assumption of
Agency Theory» (Die Annahme der Handlungsfähigkeitstheorie) in 2011, welches die Schaffung
von sozialen «Agenten» unter Menschen, zwischen
Menschen und Technologie und wenn Technologie in unseren Körpern verschwindet theoretisiert.
HANDLUNGSFÄHIGKEIT. DIE
ERRUNGENSCHAFT DER INTERAKTION
UND IMAGINATION (EN)
KATHERINE RUNSWICK-COLE verortet
ihre Arbeit im akademischen Wissenszweig der
«disability studies». Sie ist Mutter eines jungen
Mannes mit einer geistigen Behinderung. Durch
ihre Arbeit und ihren persönlichen Bezug zu dieser Sache die wir «Behinderung» nennen denkt
sie, dass Menschen mit geistigen Behinderung
im aktuellen sozialen und politischen Geschehen
nicht als ganzheitlich Mensch angesehen werden.
Sie beschäftigt sich damit was es heisst, Mensch zu
sein und wie Behinderung die Kategorie Mensch
unterbrechen, ausdehnen und vergrössern kann.
DISHUMAN WERDEN: MENSCH MIT UN/
FÄHIGKEIT DENKEN. (EN)
FILM
CARRIE SANDAHL (Dr.) ist Professorin in der
Abteilung für Behinderung und Bildungsforschung
an der Universität von Illinois in Chicago. Sie ist
Leiterin des Programms für Kunst und Behinderung, Kultur und Geisteswissenschaften, welches
der Forschung der Behinderten-Kunst und deren
Schaffung gewidmet ist. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Artikel publiziert sowie zusammen mit
Philip Auslander eine Anthologie mit dem Titel
«Bodies in Commotion» (University of Michigan
Press) veröffentlicht. Aktuell arbeitet sie an einem
abendfüllenden Dokumentarfilm mit dem Titel
«Code of the freaks» über Hollywoods Darstellungen von Behinderung.
DIE ARBEIT AN CODE OF THE FREAKS:
KRITIK ALS RACHE (EN)
GESELLSCHAFT
BRIAN MCGOWAN ist ehemaliger Leiter
der Fachstelle Gleichstellung von Menschen mit
Behinderungen der Stadt Bern und ist Mitinitiator
von sensability.ch, ein Beratungsangebot zur Sensibilisierung von Menschen ohne Behinderungen
durch Menschen mit Behinderungen. Als Historiker setzt er sich für den Abbau von gesellschaftlich
gewachsenen Hindernissen in Kopf und Umwelt
ein.
DIE FACHSTELLE GLEICHSTELLUNG
VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNG
BRAUCHE ES IN BASEL NICHT MEHR
UND SOLL ABGESCHAFFT WERDEN
– PRÄSIDIALER WEITBLICK ODER
BESCHÄMUNG FÜR BASEL? (DE, EN)
MARTIN HAUG ist der Beauftragte für Gleichstellung und Inklusion von Menschen mit Behinderung des Kantons Basel-Stadt. Einige Jahre Entwicklungszusammenarbeit in Asien öffnen ihm die
Augen für das Potential benachteiligter Menschen.
25 Jahre Arbeit mit Menschen mit Behinderung
zeigen ihm klar, dass aufgrund gesellschaftlicher
Abwertung und Barrieren im Umfeld ihr wirkliches Potential unentdeckt bleibt.
TEILNAHME VON MENSCHEN MIT
BEHINDERUNG AM ÖFFENTLICHEN
LEBEN – (K)EINE
SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT! (DE)
GLEICHSTELLUNG
JULIA REICHERT ist als Dramaturgin in
verschiedenen Theatern in Deutschland und in
der Schweiz tätig - und hatte das Glück, in ihren
Projekten verschiedene soziale und künstlerische
Peripherien und Mikrokosmen zu erkunden. Sie
ist besonders interessiert am Theater als soziale
Kunstform, am performativen Lernen und an dem
Paradoxon einer Darstellung der Ausgeschlossenen / Unterrepräsentierten.
WENN DU DIE REGELN NICHT
ÄNDERST, BLEIBT DAS SPIEL IMMER
GLEICH – EIN INSZENIERTES
PARA-WM-FUSSBALLSPEKTAKEL
(DE, EN)
KONRAD STOKAR leitet die Vereinigung
cerebral Schweiz, die Selbsthilfeorganisation für
Menschen mit cerebraler Behinderung. Er lebt
selbst mit einer entsprechenden Bewegungseinschränkung und hat sich schon Ende der Neunzigerjahre beruflich an massgeblicher Stelle für die
Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz eingesetzt. Seither hat er im
Non-Profit-Bereich sowie in der Privatwirtschaft
verschiedene Funktionen im Kommunikationsbereich ausgeübt. Zudem ist er Gründungsmitglied
von BewegGrund, der führenden integrativen
Tanzcompany der Schweiz.
GLEICHE RECHTE FÜR BEHINDERTE IN
DER SCHWEIZ: GESTERN UND HEUTE
(DE, EN, FR)
MIRJAM GASSER ist Tänzerin bei BewegGrund, hat beim Eidg. Büro für die Gleichstellung
von Menschen mit Behinderungen (EBGB) gearbeitet und mehrere Jahre das Projekt Miss Handicap mitgestaltet. Seit zwei Jahren arbeitet sie beim
WWF Schweiz als Projektleiterin Energiewende.
Überzeugt, dass viele Wege zum Ziel führen, setzt
sie sich auf verschiedene Weisen für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen ein.
VIELE WEGEN FÜHREN NACH ROM:
GLEICHSTELLUNG EINMAL ANDERS
(DE, FR, EN)
GRENZEN
EMMANUEL ALLOA ist Assistenzprofessor
für Philosophie an der Universität St. Gallen und
seine Schwerpunkte liegen in Phänomenologie
und französischer Philosophie sowie im Bereich
der Ästhetik. Die Überzeugung, dass sich Denken
immer wieder seiner eigenen leiblichen, historischen, gesellschaftlichen Ortung bewusst werden
muss, verleitete ihn vermehrt dazu, sich für die
Grenzen von Praxis und Theorie zu interessieren.
WAS UNTER DIE HAUT GEHT.
ÜBER FREMDKÖRPER,
ORGANTRANSPLANTATION UND AUTOIMMUNITÄT (DE, FR, IT, EN, SP)
PETRA STOKAR wurde in den Niederlanden
geboren. Sie hat eine körperliche Behinderung
und lebt rund um die Uhr mit persönlicher Assistenz. Heute verfügt sie über ein Team von Assistierenden und kann dadurch ein selbstbestimmtes
Leben in den eigenen vier Wänden führen. Petra
hat vor kurzem ihren Master in Art Education
abgeschlossen. Ihre Ausbildung hat sie in England
an der University of East London begonnen und
an der Berner Hochschule der Künste zu Ende
geführt. Petra hat sich darauf spezialisiert, Menschen mit und ohne Behinderungen in Malerei zu
unterrichten und die dafür benötigten Werkzeuge
selbst zu entwickeln.
Sie ist verheiratet und lebt in der Schweiz.
MALEN JENSEITS VON GRENZEN
(EN, NL)
KUNST. PUNKT: EINE BEHINDERUNG
ERZEUGT NICHT AUTOMATISCH GUTE
KUNST – SIE VERHINDERT SIE ABER
AUCH NICHT.
NETZWERK
ANDREAS SCHMUTZ ist Präsident der integrativen Tanzcompany BewegGrund, bei der
Menschen mit und ohne Behinderungen tanzen.
Er ist seit Geburt körperbehindert. Den Tänzer in
sich hat er vor 18 Jahren als Gründungsmitglied
von BewegGrund entdeckt. Wenn er nicht gerade
tanzt, arbeitet er als Anwalt und Mediator oder
komponiert und spielt Musik.
BEWEGGRUND : EIN VEREIN FÜR
MENSCHEN MIT FREUDE AM TANZ MIT
ODER OHNE BEHINDERUNG
PETRA & KONRAD STOKAR
PETRA STOKAR wurde in den Niederlanden
geboren. Sie hat eine körperliche Behinderung
und lebt rund um die Uhr mit persönlicher Assistenz. Heute verfügt sie über ein Team von Assistierenden und kann dadurch ein selbstbestimmtes
Leben in den eigenen vier Wänden führen. Petra
hat vor kurzem ihren Master in Art Education
abgeschlossen. Ihre Ausbildung hat sie in England
an der University of East London begonnen und
an der Berner Hochschule der Künste zu Ende
geführt. Petra hat sich darauf spezialisiert, Menschen mit und ohne Behinderungen in Malerei zu
unterrichten und die dafür benötigten Werkzeuge
selbst zu entwickeln.
Sie ist verheiratet und lebt in der Schweiz.
KONRAD STOKAR leitet die Vereinigung
cerebral Schweiz, die Selbsthilfeorganisation für
Menschen mit cerebraler Behinderung. Er lebt
selbst mit einer entsprechenden Bewegungseinschränkung und hat sich schon Ende der Neunzigerjahre beruflich an massgeblicher Stelle für die
Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz eingesetzt. Seither hat er im
Non-Profit-Bereich sowie in der Privatwirtschaft
verschiedene Funktionen im Kommunikationsbereich ausgeübt. Zudem ist er Gründungsmitglied
von BewegGrund, der führenden integrativen
Tanzcompany der Schweiz.
ZU ZWEIT ZU DRITT SEIN: CHANCEN
UND HERAUSFORDERUNGEN
IM ZUSAMMENLEBEN MIT
PERSÖNLICHER ASSISTENZ. (DE,EN)
REISE
BERNADETTE SEEHOLZER war ursprünglich Krankenschwester und Hebamme. Mit 30 Jahren trat sie in einen internationalen katholischen
Missionsorden ein, mit dem sie insgesamt 11 Jahre
in ostafrikanischen Ländern lebte und wirkte. Nach
ihrer Erblindung absolvierte sie eine Umschulung
zur Masseurin . Sie hat heute eine kleine Massagepraxis in Basel.
UNTERWEGS MIT BLINDEM
VERTRAUEN (DE, EN)
WALTER BEUTLER ist zwar im Rollstuhl,
lässt sich aber nicht behindern. Sein Leben ist so
reich, dass er mit niemandem tauschen möchte
– um keinen Preis. Er ist militanter Leser, Übersetzer und Sprachhandwerker mit schriftstellerischen Ambitionen. Und er ist reisebegeistert, hat
viel von der Welt gesehen. In den letzten Jahren
etwas ruhiger geworden, und innerlich bewegter –
vertiefter, noch immer suchend, noch immer vom
Leben berührt.
MIT DEM ROLLSTUHL ANS ENDE
DER WELT (DE, SP, FR)
KOMMUNIKATION
SENSIBILISIERUNG
JONAS STRAUMANN ist Musiker. Und Journalist. Und Inhaber des interaktiven Magazins
hearZONE. Laufbahnevaluationen haben ihm
aufgrund seiner Hörbehinderung wenig schmackhafte Berufe empfohlen. Doch der zielstrebige Einzelkämpfer entwickelt eine Begeisterung
für Gestaltung, Medien und Musik, und vertieft
diese trotz vieler Barrieren mit dem Ziel, eine
Online-Plattform für Hörbehinderte und Gehörlose zu schaffen. An seinem 19. Geburtstag schaltet
er hearZONE online.
BRIAN MCGOWAN ist ehemaliger Leiter der
Fachstelle Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen der Stadt Bern und ist Mit-Initiator von
sensability.ch, ein Beratungsangebot zur Sensibilisierung von Menschen ohne Behinderungen durch
Menschen mit Behinderungen. Als Historiker setzt
er sich für den Abbau von gesellschaftlich gewachsenen Hindernissen in Kopf und Umwelt ein.
HEARZONE: EINE INTERAKTIVE
ZEITSCHRIFT FÜR MENSCHEN MIT
HÖRBEHINDERUNG
FEHLKOMMUNIKATION
NICK JOYCE ist ein renommierter Musikjournalist, der seit 1986 für unterschiedlichste Zeitungen schreibt. Er hat Grössen wie David Bowie, U2,
Massive Attack u.v.a. interviewt. Immer wieder
von Neuem wird er in einer Interviewsituation
damit konfrontiert seinem Gegenüber eine sehr
persönliche Information preiszugeben: seine starke
Sehbehinderung.
KEIN AUGENKONTAKT : GESTÄNDNISSE
EINES SEHBEHINDERTEN
MUSIKJOURNALISTEN (DE,EN)
NADJA SIEGER tourt seit 1987 als Nadeschkin
gemeinsam mit Bühnenpartner Ursus mit verschiedensten Produktionen in Kleintheatern, im
Zirkus oder im Fernsehen zwischen Wien, Berlin,
New York, Melbourne und Wangen im Allgäu.
2006 trat das Komiker-Duo erstmals mit Gebärdensprachdolmetschern auf und experimentiert
seither immer wieder mit dem pantomimischen
und komischen Potential dieser Sprache sowie der
Interaktion mit den Dolmetschern.
MISSVERSTÄNDNISSE GEHÖREN IN DER
GEBÄRDENSPRACHE EINFACH DAZU!
- UND DAS IST GENIAL! (DE)
KUNST
SIMONE KURZ hat Kunst und Marketing
studiert und in Hamburg bei den «Schlumpern»
ihren Einstieg in die Kunst von Menschen mit
einer Beeinträchtigung erfahren. Sie arbeitet seit
1996 in der Schweiz als Fehlerpflegerin und Kuratorin, seit 1998 in der Kreativwerkstatt Bürgerspital Basel. Die Vermittlung von korrektem Malen
und Zeichnen interessiert sie nicht, was fasziniert,
sind die Menschen und der einzigartige, ja vielleicht eigenartige Stil des Einzelnen.
WER DEFINIERT BEDÜRFNISSE VON
MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN?
(DE,EN)
ROLF ACKLIN arbeitet als Projektassistent
für das Kurzfilmfestival «look&roll», sowie als
Rollstuhltrainer an der Schule für Körper- und
Mehrfachbehinderte (SKB) und als Moderator für
Sensibilisierungsprojekte der Procap und der Behindertenkonferenz Zürich (BKZ). Auch spielt er seit
16 Jahren Rollstuhlbasketball und hat bei unterschiedlichen Teams gespielt und gecoacht, sowie ein
Jahr Rollstuhlbasketball in Texas gespielt. Sein Wissen über das Thema Behinderung hat er sich auch
im Beruf, aber vor allem «on the road» angeeignet.
SOLL ICH HELFEN ODER NICHT?
WIE KINDER UND ANDERE
BEHINDERUNGS-BANAUSEN
SENSIBILISIERT WERDEN. (DE,EN)
SEX
KLAUS BIRNSTIEL ist Literaturwissenschaftler an der Universität Basel. Er lebt mit einem
250 kg schweren Rollstuhl, welcher viele der von
seinem Körper nicht abgedeckten Funktionen
übernimmt. In seiner Arbeit beschäftigt er sich
mit kulturellen Repräsentationen von Behinderung und Sexualität, aber auch mit der Frage nach
dem Verhältnis von Körpern und Technik. Dabei
ist es nicht nur die Neugier der Nicht-Behinderten, deren kultureller Niederschlag Birnstiel interessiert, sondern auch die Frage, auf welche Weise
behinderte Körper zurück blicken können, wenn
sie sich den Blicken der Anderen ausgesetzt sehen.
KÖRPERSPRACHE/ WÖRTERLIEBE
– EIN PAAR SÄTZE ÜBER SEX
UND BEHINDERUNG (DE, EN)
THERESE KÄMPFER arbeitet in der Abteilung Pflegeentwicklung und Bildung des Paraplegiker Zentrum in Nottwil. Sie ist verantwortlich für
die Patientenbildung im Zentrum. Unter anderem
leitet sie Seminare rund um das Thema „Sexualität und Querschnittlähmung“ und berät frisch
verletzte PatientInnen zu diesem Thema. Sie ist
Krankenschwester, Lehrerin, Mutter zweier Kin-
der und Rollstuhlfahrerin. “Das wiedererlangen
einer befriedigenden Sexualität gehört zu einer
ganzheitlichen Rehabilitation, das Erlernen einer
neuen Sexualkompetenz zentral. Eine gut informierte Frau, die ihre Möglichkeiten und Wünsche
kennt, diese auch einfordern und kommunizieren
kann, ist attraktiv.“
ICH SPÜRE DEINE LUST (DE)
SPEKTAKEL
NINA MÜHLEMANN ist derzeit im dritten
Jahr ihres Doktorandenstudiums am Kings College London, wo sie zuvor schon ihren Master
in englischer Literatur abgeschlossen hat. Neben
ihrer Doktorarbeit schreibt und bloggt Nina für
«Disability Arts Online». Ihre Arbeit die Darstellung von Menschen mit einer Behinderung als
Supercrip oder Superhuman, die in den Mainstream-Medien und -Kultur während der Paralympics
in London sehr präsent war. Wie haben Künstler
mit einer Behinderung, zum Beispiel Mat Fraser,
Sue Austin oder Liz Carr, darauf reagiert? Haben
sie in ihren Projekten die Idee des Supercrips abgelehnt, weiterentwickelt oder angenommen?
SPEKTAKEL? «INSPIRATIONSPORNO»?
WIE BEHINDERTE KÜNSTLER DIE
DARSTELLUNG VON BEHINDERUNG
NAVIGIEREN (DE,EN)
YVONNE SCHMIDT (Dr. phil.), Theaterwissenschaftlerin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin
und Forschungsprojektleiterin am Institute for the
Performing Arts and Film der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) sowie Lehrbeauftragte am
Institut für Theaterwissenschaft der Universität
Bern. Ihre Schwerpunkte umfassen die Schnittflächen von Theaterwissenschaft und Disability Studies, Schauspieltheorie und Alltagsperformance,
Kulturvermittlung sowie Forschungsmethoden in
den Künsten zwischen Theorie und Praxis. 2012
war sie SNF Research Fellow at the University of
Illinois im «Program on Disability Arts, Culture,
and Humanities». Ihre Dissertation schrieb sie
zum Thema: Ausweitung der Spielzone. Amateure, Experten, behinderte Darsteller im Gegenwartstheater (erscheint 2015 im Chronos Verlag
Zürich).
DIE FREAK-SHOW: DAMALS,
HEUTE UND IHRE ZEITGENÖSSISCHEN
ALTERNATIVEN
SPORT
ARMIN KÖHLI arbeitet für die NGO Geneva
Call in Kriegs- und Krisengebieten. Im Dialog mit
bewaffneten Akteuren versucht er, den Schutz von
ZivilistInnen zu verbessern. Mit 15 Jahren wurden ihm nach einem Unfall beide Unterschenkel
amputiert. Der Ultradistanz-Radfahrer erreichte
als Behindertensportler regelmässig Spitzenresultate. 2004 bestritt er das längste Velorennen der
Welt von Kairo nach Kapstadt und wurde Dritter. Er verband dabei Sport und Politik: Mit seinen «Touren gegen Landminen» unterstützte er
die internationale Bewegung gegen diese perfiden
Waffen, die Menschen verstümmeln sollen.
OHNE HAND UND FUSS. DIE WELT VON
PEDALEN UND PROTHESEN. (DE,EN)
ROLF ACKLIN arbeitet als Projektassistent
für das Kurzfilmfestival «look&roll», sowie als
Rollstuhltrainer an der Schule für Körper- und
Mehrfachbehinderte (SKB) und als Moderator
für Sensibilisierungsprojekte der Procap und der
Behindertenkonferenz Zürich (BKZ). Auch spielt
er seit 16 Jahren Rollstuhlbasketball und hat bei
unterschiedlichen Teams gespielt und gecoacht,
sowie ein Jahr Rollstuhlbasketball in Texas gespielt.
Sein Wissen über das Thema Behinderung hat er
sich auch im Beruf, aber vor allem «on the road»
angeeignet.
BEWUNDERNSWERTE
SPITZENSPORTLER?
– ROLLSTUHLBASKETBALL
INTERNATIONAL UND IN DER
SCHWEIZ (DE,EN)
lichkeit transformiert werden kann. Er ist interessiert daran, Geschichten über Mutationen/
Asymmetrien zu erzählen und zu erklären, wie
er seine eigenen Grenzen in eine Tanzproduktion
verwandelt.
ASYMMETRISCH BILATERAL: ARBEITEN
EINES MUTIERTEN TÄNZERS (EN, IT, FR)
ANDREAS SCHMUTZ ist Präsident der integrativen Tanzcompany BewegGrund, bei der Menschen mit und ohne Behinderungen tanzen. Er ist
seit Geburt körperbehindert. Den Tänzer in sich
hat er vor 18 Jahren entdeckt. Wenn er nicht gerade tanzt, arbeitet er als Anwalt und Mediator oder
komponiert und spielt Musik.
DIE BEHINDERUNG PASST ZUM TANZ
WIE DER FISCH ZUM FAHRRAD! (DE,EN)
TEILUNG
ANJA REICHENBACH ist Projektleiterin bei
Blindspot, einer nationalen Förderorganisation für
Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung, und setzt sich seit gut sieben Jahren für die
Umsetzung von inklusiver Praxis in der Schweiz
ein. Die gelernte Sozialagogin weiss, was Inklusion bedeutet, denn sie hat eine degenerative Netzhauterkrankung und absolvierte alle bisherigen
Lebensphasen inkludiert und durfte wählen, welche Ausbildungsmöglichkeiten die Richtigen für
sie waren.
UNMÖGLICHKEITEN SIND DIE
WIRKLICHEN MÖGLICHKEITEN – ÜBER
INKLUSION UND SEPARATION UNSERER
JUGEND (DE)
WALTER BEUTLER ist zwar im Rollstuhl,
lässt sich aber nicht behindern. Sein Leben ist so
reich, dass er mit niemandem tauschen möchte
– um keinen Preis. Er ist militanter Leser, Übersetzer und Sprachhandwerker mit schriftstellerischen Ambitionen. Und er ist reisebegeistert, hat
viel von der Welt gesehen. In den letzten Jahren
etwas ruhiger geworden, und innerlich bewegter –
vertiefter, noch immer suchend, noch immer vom
Leben berührt.
INKLUSION – EIN
PARADIGMENWECHSEL (DE, SP, FR)
THEATER
NOHA BADIR ist seit 3 Jahren eingefleischter,
eingefischter, ausgefuchster und unbelehrbarer
Beatrice Egli Fan und hat schon etliche Konzerte besucht. Er kam 1994 als Geschenk an die
Menschheit und des Theater HORA auf die Welt.
Von 2012 bis Sommer 2014 absolvierte er die
Schauspielausbildung beim Theater HORA.
TIZIANA PAGLIARO ist überzeugte Italienerin, Stellvertreterin von Laura Pausini und
seit 2007 bei Theater HORA als Schauspielerin,
Tänzerin und Euphonium-Bläserin. Für eine Plakatserie von insieme wurde sie 2010 als Model
gebucht. Zusammen mit Gianni Blumer spielte
sie im Videoclip Morgefrüeh des Schweizer Reggae-Sängers DODO Jud.
ICH DENKE ICH LIEBE DICH &
BEATRICE EGLI: ENSTEHUNG UND
VORGEHEN IM PROJEKT REPUBLIK
HORA (DE)
RAHEL BUCHER ist Theaterschaffende,
Journalistin und Mitinitiantin vom Kollektiv
Frei_Raum und dem inklusiven Kultur- und Gastrozentrum «Heitere Fahne» in Wabern/Bern. Sie
ist zuständig für die Realisierung eigener Theaterprojekte sowie für den Aufbau eines Ensembles
von PerformerInnen mit und ohne Behinderung.
Rahel interessiert sich für das Besondere im Alltag
der Menschen. Theater versteht sie als einen Ort,
der es möglich macht, künstlerische Inhalte und
soziale Begegnungen zu verbinden.
THEATER INKLUSIV: DAS KREATIVE
POTENZIAL DES UNGLEICHGEWICHTS
(DE, EN)
SYNÄSTHESIE
UNSICHTBARKEIT
FLORIAN GROND ist Postdoktorant an der
Universität McGill in Kanada. Er ist ebenfalls
ein Mitglied des Zentrums für Interdisziplinäre
Recherche in Musik, Medien und Technologie in
Montreal. In seiner Arbeit, die in unterschiedlichen Zeitschriften, Büchern und Konferenzunterlagen sowie in Japan, Europa, Nordamerika
ausgestellt wird, liegt der Schwerpunkt an den
Schnittstellen der Wissenschaft und der Kunst, mit
besonderem Interesse an Klängen. (www.grond.at)
KENNY FRIES hat zwei Jahrzehnte lang darüber geschrieben, wie körperliche Behinderung zu
einer Vernetzung zwischen Individuen und unterschiedlichen Kulturen führt. Er benutzte das Prisma seines Lebens als Schriftsteller, nämlich seine
angeborene Behinderung, um ein neues Verständnis von einer weiten Reihe von Werten und Ideen
zu schaffen. Seine Auseinandersetzungen handeln
von Systemen der Interkonnektivität, zu Darwins
Evolution, bis hin zu was Erfahrungen mit Behinderung in Deutschland uns über die unterschiedlichen Zeit- und kulturabhängigen Sichtweisen
verraten.
AUDIBLE SCULPTURES (DE,EN)
NICK JOYCE ist ein renommierter Musikjournalist, der seit 1986 für unterschiedlichste Zeitungen schreibt. Er hat Grössen wie David Bowie, U2,
Massive Attack u.v.a. interviewt. Immer wieder
von Neuem wird er in einer Interviewsituation
damit konfrontiert seinem Gegenüber eine sehr
persönliche Information preiszugeben: seine starke
Sehbehinderung.
EIN ANDERSARTIGES DJ-SET: WEIL MAN
AUCH MIT DEN OHREN SIEHT. (DE,EN)
MICHAEL FEHR ist der Autor von «Kurz vor
der Erlösung» (2013) und «Simeliberg» (2015). Er
notiert seine Texte nicht in schriftlicher Form, sondern diktiert und setzt die einzelnen Textpassagen
mithilfe des Computers und der eigenen Erinnerung zusammen. Bei Lesungen liest er seine Texte
nicht ab, sondern spricht sie, souffliert von seiner
eigenen Stimme. Für «Simeliberg» gewann er
2014 beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt
den Kelag-Preis.
SINN WIRD KLANG UND KLANG WIRD
SINN – REZITATION UND DAS
VERGESSEN DAVON IN UNSERER
KULTUR (DE)
TANZ
ALESSANDRO SCHIATTARELLA hat die
letzten 15 Jahre als professioneller Tänzer gearbeitet und war mit renommierten Tanzkompanien auf Tournee. Seine Mutation oder Asymmetrie
begann mehr oder weniger zur gleichen Zeit wie
seine Karriere, veränderte seinen Körper und seine Identität. Er selbst glaubt, dass eine Grenze
oftmals selbst kreiert ist und in eine neue Mög-
DAS UNERWEITERTE: WAS IST
MIT DENEN PASSIERT, DIE ALS
UNGEEIGNET BEFUNDEN
WURDEN (EN)
SABINE EHRAT leitet den Psychologischen
Dienst im REHAB Basel, einem Rehabilitationszentrum für querschnittgelähmte und hirnverletzte Menschen nach einem Unfall oder einer
Erkrankung. Das Zentrum strebt eine umfassende
soziale und wenn möglich berufliche Wiedereingliederung ihrer Patienten in die Gesellschaft ein.
Die Neuropsychologin und Psychotherapeutin
kennt die Veränderungen des Denkens und Erlebens, welche durch eine Hirnverletzung auftreten
können, und unterstützt täglich Betroffene in ihr
neues Leben zurückzufinden.
HIRNVERLETZT! LEBEN
LERNEN MIT EINER «UNSICHTBAREN»
BEHINDERUNG (DE)
THOMAS BRUNNSCHWEILER ist promovierter Germanist, Journalist und Autor. Seit
seiner Jugendzeit hat er immer wieder manische
und depressive Phasen erlebt und ist daher auch
psychiatrieerfahren. Er arbeitete zwölf Jahre in
der Kreativwerkstatt des Bürgerspital Basel. Heute
widmet er sich ganz dem Schreiben und kulturellen Projekten.
BIPOLAR IM LEBENSCAR (DE, EN)
ZEIT
CARRIE SANDAHL (Dr.) ist Professorin in der
Abteilung für Behinderung und Bildungsforschung
an der Universität von Illinois in Chicago. Sie ist
Leiterin des Programms für Kunst und Behinderung, Kultur und Geisteswissenschaften, welches
der Forschung der Behinderten-Kunst und deren
Schaffung gewidmet ist. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Artikel publiziert sowie zusammen mit
Philip Auslander eine Anthologie mit dem Titel
«Bodies in Commotion» (University of Michigan
Press) veröffentlicht. Aktuell arbeitet sie an einem
abendfüllenden Dokumentarfilm mit dem Titel
«Code of the freaks» über Hollywoods Darstellungen von Behinderung.
IN UNSEREM EIGENEN TEMPO:
CRIP TIME ALS ÄSTHETIK (EN)
PRAKTISCHE ÜBUNGEN
PINA DOLCE malt, stellt Videos her, fotografiert und schreibt Gedichte. Ihre Bilder zeugen von
einer reflektierenden Wahrnehmung der Welt, die
selbst Sehende ihre eigene Wahrnehmung hinterfragen lässt. Die Farben sucht sich die Künstlerin
nach ihrer inneren Vorstellung aus. Dolces künstlerische Vision formuliert sie wie folgt: «Die Dunkelheit ist wie ein geschützter Raum. Er bietet die
Möglichkeit, etwas Neues zu sehen.»
IN DER NACHT FLIEGT DIE SEELE
WEITER: EIN WORKSHOP (DE, EN)
PIRMIN VOGEL ist gehörlos und trägt ein
Hörgerät sowie ein Cochlear Implantat. Er ist lautsprachlich kommunizierend aufgewachsen, besuchte erst die Regelschule und später die Berufsschule
für Hörgeschädigte. Die Gebärdensprache lernte er
durch seine Sportaktivität mit anderen Gehörlosen
kennen. Bis heute bewegt sich der gelernte Polygraf
mit Bachelor of Arts in den drei unterschiedlichen
Welten von Hörenden, Schwerhörigen und Gehörlosen. Er ist mit deren unterschiedlichsten Kommunikationsproblemen bestens vertraut und gibt sein
Wissen in Workshops u.a. an Swisscom Kundenberater und Schulen weiter.
SITUATIONEN IM ALLTAG, DIE NICHT
GEHÖRT WERDEN (DE)
TAMAR TEMBECK ist Kunsthistorikerin und
darstellende Künstlerin, mit einem langjährigen
Interesse an Darstellungen des Körpers, an der
Politik des (un)sichtbaren Unterschieds und Praktiken, welche die Bereiche Kunst und Medizin
verbinden. Ihre akademische und kuratorische
Arbeit konzentriert sich auf Darstellungen von
körperlichen Erkrankungen in der zeitgenössischen Kunst und Performance. Ihre praktische
Arbeit, ausgehend von Körpertheater und Stimmtechnik, erforscht Möglichkeiten der Verwendung
von Geste und Bewegung als alternative Formen
des Wissensaufbaus. (www.tembeck.org)
ÜBUNG, AUSDRUCK, SUBJEKTIVITÄT:
ENTWICKLUNG VON GLEICHUNGEN (EN,
FR)
THOMAS BRUNNSCHWEILER ist promovierter Germanist, Journalist und Autor. Seit seiner Jugendzeit hat er immer wieder manische und
depressive Phasen erlebt und ist daher auch psychiatrieerfahren. Er arbeitete zwölf Jahre in der Kreativwerkstatt des Bürgerspital Basel. Heute widmet er
sich ganz dem Schreiben und kulturellen Projekten.
ANAGRAMMIEREND DURCHS LEBEN
(DE)
//KARIN HARRASSER & ROBERT
RIENER IM GESPRÄCH//
19:30 – 20.00 // 20.30 – 21.00 Uhr im
SCHWARZMARKTRADIO
KYBERNETISCHE KÖRPER UNTER
SPANNUNG: REHABILITATION UND
SPORT (DE)
KARIN HARRASSER beschäftigt sich mit
der Kultur- und Wissensgeschichte der Prothetik.
Obwohl wir längst in enger Kooperation mit technischen Apparaten leben, haben wir nur ein eingeschränktes Arsenal an Bildern, Erzählungen und
Begriffen, um dieses Zusammenleben (und zusammen Sterben) mit Maschinen zu begreifen. Das
hängt auch damit zusammen, dass die Möglichkeit
der technischen Erweiterbarkeit des Menschen mit
gesundheitspolitischen und ökonomischen Fragen legiert ist. Es stellen sich die klassischen Fragen nach dem guten Leben, nach dem Recht auf
Imperfektion, nach Ressourcengerechtigkeit. Und
es stellen sich ein paar nachklassische Fragen nach
Modellen des Ko-Handelns mit Maschinen, nach
Parahumanität und der Erweiterung der Physik
hin zu einer ‹Pataphysik: Hin zu einer Wissenschaft
vom Singulären.
ROBERT RIENER ist ordentlicher Professor
für Sensomotorische Systeme am Departement
für Gesundheitswissenschaften und Technologie.
Da es sich bei seiner Stelle um eine Doppelprofessur gemeinsam mit der Universität handelt, ist
er zudem am Forschungszentrum für Paraplegiologie der Universitätsklinik Balgrist aktiv. Seit seiner Tätigkeit in Zürich entwickelt Riener Roboter und Displaytechniken zur Unterstützung des
Bewegungslernens in der Rehabilitation und im
Sport. Schwerpunkte seiner aktuellen Forschung
liegen in den Bereichen der menschlichen Bewegungssynthese, Biomechanik, Virtuellen Realität,
Mensch-Maschine Interaktion und Rehabilitationsrobotik. Der unter seiner Leitung entwickelte
Armtherapieroboter ARMin wurde mehrfach ausgezeichnet (humanTech Innovationspreis, Swiss
Technology Award, Auszeichnung der Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin). Er ist der Organisator des Cybathlon, die erste Meisterschaft für robotergestützte Parathleten, welches in 2016 erstmals
in Zürich stattfinden wird.
BERN
DIE GESPRÄCHSINSTALLATION
Am 28. Mai treten in BERN am Community
Arts Festival sechs Expertinnen und Experten in einen Dialog über Behinderungen und
deren kreatives und innovatives Potential.
Wie kann man lernen, Dinge anders zu tun
als gewohnt? Welche Wege der Entdeckung
und Entwicklung anderer Fähigkeiten, welche anderen Perspektiven auf die vermeintlich „normale“ Gesellschaft tun sich auf ?
Über insgesamt drei Runden beleuchten
jeweils zuerst zwei Experten kontrovers
über technische Innovation, Sexualität und
Inspiration, bevor die Diskussion geöffnet
wird für das am Gesprächstisch sitzende
Publikum. Ab einem Schweizer Franken
kann sich jeder einen Platz am Gesprächstisch ergattern. Einfach nur zuhören ist
kostenlos.
Sichern Sie sich einen Platz am
Gesprächstisch für CHF 1.–
Check-In ab 18.30 Uhr!
19:00 UHR // DIALOG 1
LEBENSQUALITÄT DURCH
HERAUSFORDERUNG: EINE ANDERE
SICHTWEISE AUF EVOLUTION (DE)
HEINZ FREI nimmt seit über dreissig Jahren an den Paralympics teil und hat zahlreiche
Medaillen errungen, darunter allein fünfzehn
Goldmedaillen. Ferner kann er auf zahlreiche Siege bei Leichtathletik-EMs und -WMs
zurückblicken und war mehrfach Schweizer
Sportler des Jahres. 2005 feierte er schließßlich in Berlin seinen 100. Marathonsieg. Trotz
seines für einen Spitzensportler hohen Alters
von über 50 Jahren bleibt Frei erfolgreich, so
holte er sich drei seiner fünfzehn Goldmedaillen an den Sommer-Paralympics 2008 und
2012. Heute amtiert Frei als Sportreferent der
Schweizer Paraplegiker-Vereinigung, Rollstuhl
Sport Schweiz Nottwil. In einem Interview mit
der Solothurner Zeitung fragt sich der Sportler:
«Was wäre ich ohne diesen Unfall? Wäre ich
ein normaler Büezer irgendwo?» und antwortet
darauf: «Ich hätte sicher weniger Sporterfolge
gehabt, ich hätte die Welt nicht so gesehen.»
STEFAN KELLER fliegt schon seit vielen Jahren. Als kleiner Junge mit dem Regenschirm, dann mit Modellflugzeugen und später mit einem selbstgebauten Deltagleiter. Der
Gleitschirm und Deltaflug kam dazu; Er ist
Gründer und Inhaber der FLUSO Gleitschirmschule für Rollstuhlfahrer und Fussgänger. Eine
starke thermische Turbulenz hat ihn 2013 vom
Himmel gefegt und buchstäblich zu Boden
geworfen, seitdem ist er inkompletter Paraplegiker. Unter dem Motto «jetzt erst recht»
fliegt er wieder und führt seine Flugschule weiter. Er arbeitet auch als Coach, Berater und
Motivationsredner und thematisiert in seinen
Vorträge u.a. die Frage nach dem aufrechten
Gang:»technisch und nüchtern betrachtet ist
der aufrechte Gang auf zwei Beinen und zwei
Füssen seit der Erfindung des Rades im Grunde
genommen veraltet. « Beim Gleitschirmfliegen
sei der Rollstuhl sogar von Vorteil.
20:00 UHR // DIALOG 2
DAS SPEKTAKEL PERFORMEN:
ÜBER DIE ROLLE VON INSPIRATION
UND HANDLUNGSFÄHIGKEIT (EN)
ELIZABETH WRIGHT setzte sich als
Teenager das Ziel, eine paralympische Sportlerin zu werden, was dazu geführt hat, dass sie
an zwei Paralympischen Spielen als Schwimmerin teilgenommen hat und sie drei Medaillen gewinnen liess: zweimal Bronze und einmal Silber. Nachdem sie sich im Alter von 21
Jahren aus dem Schwimmsport zurückzog,
ging Elizabeth auf die Newcastle University,
in Australien, wo sie ihr Diplom der Schönen
Künste erhielt. Später wurde sie an derselben
Universität zu einem Masterstudium der Philosophie zugelassen, welches sie innerhalb von
zwei Jahren mit der Erforschung der visuellen
Interpretation der weiblichen, behinderten
Körper abschloss. Heute ist Elizabeth Rednerin
und Autorin. Ein Grossteil ihrer Kunden sind
Schulen, aber sie referiert auch in Unternehmen. Ihre Schwerpunkte sind die Paralympics,
Behinderung, Teamarbeit und Selbstvertrauen.
«Den Arm verlieren, das Bein behalten» ist
Elizabeths Autobiografie über das Erwachsenwerden in Australien mit einer Behinderung als
auch ihre Paralympischen Reise, die sie Anfang
dieses Jahres veröffentlicht hat. Elizabeth ist
auch ein Botschafterin für den Behindertensport Yorkshire und Schirmherrin der EDRIC
(Europäische Dysmelia Reference Information
Centre).
NINA MÜHLEMANN ist derzeit im dritten
Jahr ihres Doktorandenstudiums am Kings College London, wo sie zuvor schon ihren Master in
englischer Literatur abgeschlossen hat. Sie publiziert in der «Contemporary Theatre Review»
und hat ihre Thesen an vielen Konferenzen
und Tagungen präsentiert, unter anderem am
«London Theatre Seminar» oder beim Internationalen Theaterforschungsverband. Ausserdem hat sie Mat Frasers Auftritt am King’s
College London für das Arts and Humanities
Festival 2013 ermöglicht. Neben ihrer Doktorarbeit schreibt und bloggt Nina für « Disability
Arts Online». Ihre Arbeit konzentriert sich auf
Performance-Kunst-Projekte von behinderten
Künstlern, welche bei den Paralympics 2012
in London präsentiert wurden. Sie untersucht
die Darstellung von Menschen mit einer Behinderung als Supercrip oder Superhuman, die in
den Mainstream-Medien und -Kultur während
der Paralympics in London sehr präsent war.
Wie haben Künstler mit einer Behinderung,
zum Beispiel Mat Fraser, Sue Austin oder Liz
Carr darauf reagiert? Haben sie in ihren Projekten die Idee des Supercrips abgelehnt, weiterentwickelt oder angenommen?
21:00 UHR // DIALOG 3
SEX BRAUCHT KEINEN KÖRPER (DE)
KLAUS BIRNSTIEL ist Literaturwissenschaftler an der Universität Basel. Er lebt mit
einem 250 kg schweren Rollstuhl, welcher
viele der von seinem Körper nicht abgedeckten Funktionen übernimmt. In seiner Arbeit
beschäftigt er sich mit kulturellen Repräsentationen von Behinderung und Sexualität, aber
auch mit der Frage nach dem Verhältnis von
Körpern und Technik. In seinen Forschungen
zeigt sich, dass behinderte Körper immer schon
fasziniert haben. Dabei ist es nicht nur die Neugier der Nicht-Behinderten, deren kultureller
Niederschlag Birnstiel interessiert, sondern
auch die Frage, auf welche Weise behinderte
Körper zurück blicken können, wenn sie sich
den Blicken der Anderen ausgesetzt sehen.
ALEX OBERHOLZER studierte Mathematik, Literatur, Kunstgeschichte und Publizistik. Schon als Student arbeitete er als Lehrer
sowie als Film- und Fernsehkritiker für ver-
schiedene Zeitungen und Zeitschriften und als
Filmredaktor bei Radio 24. Filmkritiker wurde
er, weil er sich als Student seine Liebe zum Film
nicht leisten konnte und so einen Weg fand, viele Filme anschauen zu dürfen. Noch heute ist er
begeisterter Filmkritiker und ist, insbesondere
bei Radio 24 nicht mehr wegzudenken. Daneben arbeitet er beim Bund, in der Kommunikation des Bundesamtes für Sozialversicherungen
(BSV). Die ersten zehn Jahre seines Lebens verbrachte er wegen einer angeborenen Körperbehinderung und einer Kinderlähmung in der
Rehabilitationsklinik. Als Kind und Jugendlicher hatte er grosse Mühe, seinen Körper zu
akzeptieren. Erst die Tatsache, dass sich Frauen in ihn verliebten haben es ihm ermöglicht,
seinen Körper anzunehmen. Heute lebt er in
Zürich und ist Vater von vier Kindern.
LUGANO
DIE GESPRÄCHSINSTALLATION
Am 30. Mai tauschen sich 4 ExpertInnen
am ORME Festival in Lugano in inszenierten Dialogen aus. Über zwei Runden
wird unter anderem über Prothesenästhetik sowie die vielfältigen und komplexen Darstellungsformen von Behinderung in Film und Theater diskutiert,
wobei die Debatte jeweils geöffnet wird
für das am Gesprächstisch sitzende Publikum.
20:00 UHR // DIALOG 1
VON DER PRAXIS ZUR THEORIE:
REPRÄSENTATIONEN VON
BEHINDERUNG AUF DER BÜHNE UND
IM FILM (IT)
ANTONELLO CECCHINATO wurde an
der Scuola Teatro Dimitri ausgebildet und
arbeitet seit über 20 Jahren für die Associazione Giullari di Gulliver, welches zu Beginn als
Wandertheater in Sommercamps im Tessin
tingelte. Innerhalb der Associazione Giullardi
di Gulliver ist er Teil der Erzähltheatertruppe «Confabula» und arbeitet mit der Kompagnie des Theater-Forums UHT. Bis heute ist
das Hauptziel des Vereins die Förderung und
Unterstützung kreativer Tätigkeit in Schulen,
Institutionen, Verbänden und Unternehmen.
Integratives Theater sieht er als Form des
Widerstands gegen Vorurteile und gegen jeden
Versuch, unnötige physikalische Unterteilungen zu verhängen. Er ist Verfechter von geistiger Offenheit und Menschlichkeit. Er versucht
Grenzen zu überwinden und die Begegnung
und den intensiven kulturellen Austausch zu
fördern. Diese Begegnungen sind immer mit
einem gemeinsamen, kreativen Ziel, nämlich
der Aufführung und des künstlerischen Wertes
vor Augen verbunden.
FLAVIA MONCERI ist eine radikale,
politische Philosophin. Aufgrund der immer
komplexeren Diversifizierung der modernen Gesellschaften fordert sie, dass die Politik
individualisiert wird, ausgehend vom eigenen
Körper und der eigenen Situation. Sie ersetzt
das demokratische Ideal der Souveränität aller
durch die Souveränität des Einzelnen und sucht
in diesem Sinne nach Wegen und Möglichkeiten, wie der Begriff der Staatsbügerschaft, d.h.
der Mitgliedschaft, Rechte und Partizipation, auf jedes Individuum der Gemeinschaft
ausgeweitet werden kann. In ihrem Modell
versucht sie den Staatsbürger von Geschlecht
sowie menschlichen oder köperlichen Fähigkeiten zu befreien. Seit Jahren reflektiert sie
darüber, was «Behinderung» genannt wird,
sowie über Geschlechts- und Genderunterschiede und Interkulturalität. Sie versucht Etiketten zu vermeiden oder diese zur Diskussion
zu stellen und zu dekonstruieren, im Wissen,
dass man nie ganz darauf verzichten kann.
21:00 UHR // DIALOG 2
PROTHESENÄSTHETIK: MIT TECHNIK
ANDERS WERDEN
KARIN HARRASSER beschäftigt sich mit
der Kultur- und Wissensgeschichte der Prothetik. Obwohl wir längst in enger Kooperation mit
technischen Apparaten leben, haben wir nur
ein eingeschränktes Arsenal an Bildern, Erzählungen und Begriffen, um dieses Zusammenleben (und zusammen Sterben) mit Maschinen
zu begreifen. Das hängt auch damit zusammen, dass die Möglichkeit der technischen
Erweiterbarkeit des Menschen mit gesundheitspolitischen und ökonomischen Fragen legiert
ist. Es stellen sich die klassischen Fragen nach
dem guten Leben, nach dem Recht auf Imperfektion, nach Ressourcengerechtigkeit. Und es
stellen sich ein paar nachklassische Fragen nach
Modellen des Ko-Handelns mit Maschinen,
nach Parahumanität und der Erweiterung der
Physik hin zu einer ‹Pataphysik: Hin zu einer
Wissenschaft vom Singulären.
KLAUS BIRNSTIEL ist Literaturwissenschaftler an der Uni Basel. Er lebt mit einem
250 kg schweren Rollstuhl, welcher viele der
von seinem Körper nicht abgedeckten Funktionen übernimmt. In seiner Arbeit beschäftigt
er sich mit kulturellen Repräsentationen von
Behinderung und Sexualität, aber auch mit
der Frage nach dem Verhältnis von Körpern
und Technik. In seinen Forschungen zeigt sich,
dass behinderte Körper immer schon fasziniert
haben. Dabei ist es nicht nur die Neugier der
Nicht-Behinderten, deren kultureller Niederschlag Birnstiel interessiert, sondern auch die
Frage, auf welche Weise behinderte Körper
zurück blicken können, wenn sie sich den Blicken der Anderen ausgesetzt sehen.
LUGANO ITALIANO
LA INSTALLAZIONI
CONVERSANTI
Il 30 di maggio, in occasione dell›Orme
Festival di Lugano, si potrà assistere a
un dibattito a due riprese sul tema delle protesi e sulle numerose e complesse
forme di rappresentazione dell›handicap nel mondo del cinema e del teatro.
La discussione, una sorta di dialogo in
scena, verrà introdotta ogni volta da
due esperti e poi aperta al pubblico.
Ore 20:00 // DIALOGO 1
DALLA PRATICA ALLA TEORIA:
LA RAPPRESENTAZIONE
DELL'HANDICAP NEL CINEMA E
NEL TEATRO
ANTONELLO CECCHINATO si è formato alla Scuola Teatro Dimitri e lavora da più di
vent›anni per l›Associazione Giullari di Gulliver, nata in seguito a un›esperienza itinerante di
teatro in varie colonie estive del Canton Ticino.
L›intento principale dell›associazione è promuovere e sostenere attività d›animazione creative ed espressive nelle scuole e nelle istituzioni.
Ricopre un ruolo nel gruppo di attori-narratori
Confabula e collabora con la Compagnia UHT,
che sviluppa la tecnica del Teatro Forum - uno
spettacolo interattivo che prevede la partecipazione del pubblico.
Il teatro integrato è per lui una forma di resistenza nei confronti della discriminazione fisica
e dei pregiudizi che ruotano attorno al tema
della disabilità. Apertura spirituale, superamento dei confini, dialogo interculturale: sono
queste le parole chiave. E questo incontro con
l›altro è legato sempre a un obiettivo comune
e creativo, alla rappresentazione di un valore
artistico.
FLAVIA MONCERI è un filosofo politico
radicale. Sostiene che, a causa della complessa diversificazione della società moderna, la
politica stia attraversando un processo di individualizzazione, conformemente al corpo e alla
situazione di ognuno di noi. La sovranità «del
singolo» si sostituisce all›ideale democratico
di sovranità. In questo senso Monceri studia
come il concetto di cittadinanza - ovvero l›appartenenza, i diritti e la partecipazione - possa
essere esteso a ogni individuo che fa parte della
società. Con il suo modello intende liberare il
concetto di cittadinanza dall›identità sessuale e
dalla discriminazione fisica.
Da anni riflette su quello che viene chiamato
«handicap», sulla sessualità e sul multiculturalismo. E cerca di astenersi dall›uso di etichette,
con la consapevolezza che non se ne potrà mai
fare a meno.
Ore 21:00 // DIALOGO 2
PROTESI: DIVENTARE QUALCUN
ALTRO ATTRAVERSO LA TECNICA
KARIN HARRASSER si occupa, tra le altre
cose, della storia culturale delle protesi.
Viviamo in un mondo nel quale la tecnica e i
suoi «congegni» accompagnano il nostro vivere
già da molto tempo, ma di come queste macchine funzionino abbiamo solo una vaga idea.
E questo perché le possibilità che la tecnica
può avere sull›estensione della persona sono
legate a questioni di natura economica e politico-sanitaria. Un discorso che ci riporta ai classici temi del «buon vivere», del diritto a essere
imperfetti, delle pari opportunità. Und es stellen sich ein paar nachklassische Fragen nach
Modellen des Ko-Handelns mit Maschinen,
nach Parahumanität und der Erweiterung der
Physik hin zu einer ‹Pataphysik: Hin zu einer
Wissenschaft vom Singulären.
KLAUS BIRNSTIEL è assistente di Letteratura Tedesca all›Università di Basilea. Vive su
una sedia a ruote, senza la quale non potrebbe
vivere, perché affetto da una grave miopatia.
Si occupa soprattutto del rapporto tra handicap e sessualità, corpo e tecnica. Le sue ricerche dimostrano quanto il corpo nella suo stato
di disabilità sia sempre riuscito ad affascinare.
Non si tratta solamente di curiosità da parte
della persona non-disabile, le cui ripercussioni interessano particolarmente Birnstiel, ma
anche della domanda «Che tipo di sguardo può
avere il disabile nei riguardi di se stesso, quando
il suo corpo è esposto allo sguardo degli altri?»
IMPRESSUM
TEAM MOBILE AKADEMIE BERLIN
Konzept: Hannah Hurtzig
Kurator & Projektleitung: Sarah Lewis
Company management: Philipp Hochleichter
TEAM BASEL/BERN/LUGANO
Projektassistenz: Zoé Kilchenmann (Recherche &
Interviews), Philine Erni (PR), David Basic
(Administration)
Technische Leitung (Basel): Thomi Kohler
Technische Assistenz (Basel): Tobias Rüegg
Technische Leitung (Bern und Lugano):
David Baumgartner / lichtdesign.ch, Barbara
Widmer (Bern), Marzio Picchetti (Lugano)
Grafische Gestaltung: Maurice Ettlin
MOBILE AKADEMIE BERLIN IN
ZUSAMMENARBEIT MIT:
wildwuchs FESTIVAL (BASEL)
Künstlerische Leitung: Gunda Zeeb,
www.wildwuchs.ch
COMMUNITY ARTS FESTIVAL (BERN)
Künstlerische Leitung: Susanne Schneider,
www.beweggrund.org
ORME (LUGANO)
Künstlerische Leitung: Emanuel Rosenberg,
www.ormefestival.ch
MIT BESONDEREM DANK AN:
Hochschule für Heilpädagogik Zürich (HfH),
Studiengang Gebärdensprachdolmetschen
Gebärdendolmetscherinnen: Johanna Wüthrich,
Monika Beyeler, procom Dolmetschdienst
www.mobileacademy-berlin.com
www.blackmarket-archive.com
https://www.facebook.com/blackmarket17
www.ormefestival.ch