SCHWARZMARKT FÜR NÜTZLICHES WISSEN UND NICHT-WISSEN Nr. 17 und 2 GESPRÄCHSINSTALLATIONEN ODER EINEN P L AT Z A M G E S P R ÄC H S T I S CH FÜR 1.–! DO. 28.05.2015 DAMPFZENTRALE BERN SA. 30.05.2015 STUDIO FOCE LUGANO SA. 06.06.2015 KASERNE BASEL ÜBER REVULOTIONÄRE ERWEITERUNGEN, VIRTUOSE ERFINDUNGEN UND WAS ES HEISST, EIN AKTEUR ZU SEIN. SCHWARZMARKT FÜR NÜTZLICHES WISSEN UND NICHT-WISSEN Nr. 17 und 2 GESPRÄCHSINSTALLATIONEN PARAHUMAN Über revolutionäre Erweiterungen, virtuose Erfindungen und was es heisst, ein Akteur zu sein Beeinträchtigung, Behinderung, Defekte, Makel, Mängel, Defizite – diese Begriffe müssen nicht entmachten, sondern können Wege der Entdeckung und Entwicklung anderer Fähigkeiten sein. Das wussten schon antike behinderte Superhelden wie der blinde Seher Teiresias und es steht auch heute im Zentrum einer Auseinandersetzung über die Bedeutung des Menschseins. Behinderung und Anderskörperlichkeit konfrontieren das gesellschaftliche Verständnis von Souveränität und Zusammenleben mit neuen Denkmöglichkeiten. Welche befreienden Alternativen bieten sich an, wenn man Behinderung als Möglichkeit sieht, unsere erfinderischen, parahumanen Fähigkeiten auszubauen und zu entwickeln? Und somit für einen BASEL In BASEL am 6. Juni treten im SCHWARZMARKT FÜR NÜTZLICHES WISSEN UND NICHT-WISSEN Nr.17 insgesamt über 50 Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Disziplinen auf – aus der Kulturtheorie, Comicbuchliteratur, Unterhaltung, Musik, Sport, Robotik, bildende und performative Kunst, Critical Disability Studies, Philosophie, Psychologie, Recht, Politik und Aktivismus. Sie bieten ihr Wissen und ihre Forschungen in 30-minütigen Eins-zu-Eins-Gesprächen dem Publikum an. DIE INSTALLATION Der SCHWARZMARKT FÜR NÜTZLICHES WISSEN UND NICHT-WISSEN wird in jeder Stadt weiterentwickelt und thematisch adaptiert. Er versteht sich sowohl als Schauund Produktionsraum, in dem narrative Formate der Wissensvermittlung ausprobiert und präsentiert werden, als auch als transdisziplinäre Recherche über das Lernen und Verlernen von Wissen und Nicht-Wissen. ABLAUF EXPERTENGESPRÄCH: Wenn Sie eine Expertin oder einen Experten zum persönlichen Gespräch treffen möchten, orientieren Sie sich bitte anhand des SCHLAGWORTKATALOGs und buchen am entsprechenden Counter das gewünschte Angebot für 1.– CHF. Sie haben zu jeder halben Stunde die Möglichkeit, sich für die jeweils folgende Runde einzuchecken. SCHWARZMARKTRADIO: Leihen Sie sich kostenlos Kopfhörer aus und verfolgen Sie ausgewählte Gespräche auf thematischen Kanälen. EINTRITT FREI! DAUER: CA. 3 STUNDEN DURCHGEHEND GEÖFFNET CHECK-IN AB 18.30 UHR! SCHLAGWORTKATALOG ANSCHAUUNG ELIZABETH WRIGHT ist eine paralympische Medaillengewinnerin im Schwimmen. Nachdem sie sich im Alter von 21 Jahren aus dem Schwimmsport zurückzog, ging Elizabeth auf die Newcastle University, in Australien, wo sie ihr Diplom der Schönen Künste erhielt. Später wurde sie an derselben Universität zu einem Masterstudium der Philosophie zugelassen, welches sie innerhalb von zwei Jahren mit der Erforschung der visuellen Interpretation der weiblichen, behinderten Körper abschloss. Heute ist Elizabeth Rednerin und Autorin. Ihre Schwerpunkte sind die Paralympics, Behinderung, Teamarbeit und Selbstvertrauen. «Den Arm verlieren, das Bein behalten» ist Elizabeths Autobiografie, die sie Anfang dieses Jahres veröffentlicht hat. GILLINGHAM'S FRAUEN UND DARÜBER HINAUS: WIE WIR PROTHESEN ANSCHAUEN AUS EINER FEMINISTISCHEN SICHT TAMAR TEMBECK ist Kunsthistorikerin und darstellende Künstlerin, mit einem langjährigen Interesse an Darstellungen des Körpers, an der Politik des (un)sichtbaren Unterschieds und Praktiken, welche die Bereiche Kunst und Medizin verbinden. Ihre akademische und kuratorische Arbeit konzentriert sich auf Darstellungen von körperlichen Erkrankungen in der zeitgenössischen Kunst und Performance. Ihre praktische Arbeit, ausgehend von Körpertheater und Stimmtechnik, erforscht Möglichkeiten der Verwendung von Geste und Bewegung als alternative Formen des Wissensaufbaus. (www.tembeck.org) SELFIES VON KRANKHEIT: DRAMATURGIEN DES ALLTAGS (EN, FR) Humanismus zu werben, der nicht auf normalisierender Inklusion besteht, sondern eine fröhliche Koexistenz unterschiedlichster Existenzformen und Akteure zulässt. In drei Veranstaltungen präsentieren Expertinnen und Experten Wissen und Nicht-Wissen zu Fragen der technischen Aufwertung, philosophischen Anthropologie und der politischen Bedeutung von Behinderung bzw. deren abweichenden und komplexen Erscheinungsformen. Die Mobile Akademie Berlin inszeniert Bühnenauftritte und Versammlungsstätten des Wissens. In den performativen Installationen werden die Rhetorik und Gesten des Wissenstransfers neu verhandelt, sei es im Dialog oder in alten und neuen Formen der Versammlung. Jedes Projekt ist einem spezifischen Thema gewidmet, das als Live Event aufgeführt wird und anschließend als mobile Archiveinheit auf Tour geht. YVONNE SCHMIDT (Dr. phil.), Theaterwissenschaftlerin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Forschungsprojektleiterin am Institute for the Performing Arts and Film der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) sowie Lehrbeauftragte am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern. Ihre Schwerpunkte umfassen die Schnittflächen von Theaterwissenschaft und Disability Studies, Schauspieltheorie und Alltagsperformance, Kulturvermittlung sowie Forschungsmethoden in den Künsten zwischen Theorie und Praxis. 2012 war sie SNF Research Fellow at the University of Illinois im «Program on Disability Arts, Culture, and Humanities». Ihre Dissertation schrieb sie zum Thema: Ausweitung der Spielzone. Amateure, Experten, behinderte Darsteller im Gegenwartstheater (erscheint 2015 im Chronos Verlag Zürich). STARREN UND ZURÜCKSTARREN: WIE MAN BEHINDERTEN PERFORMERN AUF DER BÜHNE ZUSCHAUT ARBEIT KARIN ISLER ist Personalleiterin der Burckhardt+Partner AG. Das Architektur- und Generalbauunternehmen beschäftigt über 300 Mitarbeitende an den Standorten Basel, Bern, Zürich, Lausanne und Genf. Wie verschiedene Zahnräder funktionieren die verschiedenen Elemente am Arbeitsplatz miteinander. Gleiche Chancen, der respektvolle Umgang sowie das Miteinander liegen ihr am Herzen. Es bereitet ihr Freude, dass die Personalabteilung das Getriebe ölen kann, Blockaden überwinden hilft und bei Bedarf jedem einzelnen Teil auf die Sprünge hilft. BAUEN SIE AUF IHRE STÄRKEN! NICOLE BERTHERIN ist Geschäftsführerin bei Impulse-Basel. Hauptziel des Vereins ist, den Zugang zum Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung zu erleichtern und somit deren Inklusion in der Gesellschaft voranzubringen. Schon seit Jahren entwickelt Nicole Bertherin Konzepte, unter anderem für Radio X, bei denen die Chancengerechtigkeit im Vordergrund steht. Ganz neu bei Impulse ist der «iPunkt», das schweizweit erste Label, welches Firmen auszeichnet, die Menschen mit einer Behinderung anstellen. ETHIK UND UNTERNEHMENSWERT INKLUSIVE: DER IPUNKT ROLLT DURCH DIE FIRMEN DER NORDWESTSCHWEIZ (DE, EN) COMICS FABIAN DEGEN suchte seit Beginn seines Lebens nach fremden Welten. Glücklicherweise fand er durch Comics früh Portale zu entfernten Galaxien und parallelen Weltkonstruktionen. Auf seinen Reisen sammelte sich ein Informationen-Kuriosum an, welches er gerne in Sprechblasenperformances mit seinem Umfeld teilt. Er ist auch als Regisseur, DJ, Künstler und Spezialist für Erzählstrukturen und Gameplay-Mechanik in Computerspielen tätig. LASERBEAMS UND KRYPTONITE: DAS RINGEN DER SUPERMENSCHEN (DE, EN) DAZWISCHEN CHRISTINE KUHN war schon als Kind mit den unsichtbaren Welten - den Musen wie Musik, Dichtung, Märchen -stark verbunden. Sie entdeckte schon früh das Schreiben als Ventil und bezeichnet sich selber als «Münchhausen», die sich immer wieder aus dem Sumpf der Dämonen am eigenen Schopf herauszieht. In anthroposophischen Kliniken entdeckte sie die Kraft der Märchen als Seelenbegleiter und fühlte sich in dunklen Momenten mit grossen Dichtern wie Novalis und Hölderlin stark verbunden. In existentiellen Momenten wird sie von Musen und Worten der Dichter von Boje zu Boje im Lebens-Meer begleitet. LEBENSKÜNSTLERIN ZWISCHEN DUNKEL UND LICHT (DE) MICHAEL FEHR ist der Autor von «Kurz vor der Erlösung» (2013) und «Simeliberg» (2015). Er notiert seine Texte nicht in schriftlicher Form, sondern diktiert und setzt die einzelnen Textpassagen mithilfe des Computers und der eigenen Erinnerung zusammen. Bei Lesungen liest er seine Texte nicht ab, sondern spricht sie, souffliert von seiner eigenen Stimme. Für «Simeliberg» gewann er 2014 beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt den Kelag-Preis. FANTASIE UND FANTASTEREI – WIE TRÄUME IN DIE REALITÄT VORDRINGEN (DE) DEMOKRATIE MATHIEU MENGHINI ist Historiker und heute Professor für Kulturgeschichte und -praxis an der Fachhochschule Westschweiz. Er hinterfragt die unterschiedlichen Arten, radikale Kunst und Demokratie zu konjugieren. Von der Hochschule für soziale Arbeit in Genf aus kooperiert er mit anderen Abteilungen der Fachhochschule wie der Manufacture für Theater in Lausanne, Kunst und Musik in Genf oder der École nationale des Beaux arts in Paris. Zuvor war er Direktor des Centre Culturel Neuchâtelois, des Théâtre du Crochetan und des Théâtre Forum Meyrin in Genf. Er war Stiftungsrat der Kulturstiftung Pro Helvetia, entwickelte und organisierte die Festivals Poétiser la Cité in Neuchâtel und Monthey und war Co-Autor des poetisch-visuellen Konzerts «La scène révoltée» am Théâtre de Vevey 2012. Ausserdem schreibt er für die unabhängige Tageszeitung Le Courrier. WER DEFINIERT DIE SUBSTANZ UND DIE GRENZEN DER KUNST UND DER MENSCHEN? FÜR EINE KOLLEKTIVE TRANSAKTION DER SINNE IN DER DEMOKRATIE (FR) MICHAEL ELBER & NELE JAHNKE MICHAEL ELBER gründete mit einigen anderen Verrückten den Verein Theater HORA. Vor einem Jahr erschien ein 640-seitiges Buch über seinen Wagemut, seine Philosophie und seine zwanzigjährige Arbeit mit dem Titel «THEATER HORA - Der einzige Unterschied zwischen uns und Salvador Dali ist, dass wir nicht Dali sind». Da steht ALLES drin. Nur die «Freie Republik HORA» fehlt da. Die Produktion «Freie Republik HORA» ist ein weiterer Schritt zu seiner Abschaffung als Theatermacher. NELE JAHNKE kam durch P14 der Volksbühne in Berlin zum Theater und ist mit der Mobilen Akademie seit einem Praktikum beim ersten Schwarzmarkt vor 10 Jahren verbunden . Nach dem Abitur arbeite sie in Schottland ein Jahr in einer Whiskeyfabrik bevor sie sich entschloss doch zu studieren. Sie studierte Regie an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Nach dem Studium arbeitete sie als Performerin, manchmal als Regisseurin und manchmal ganz andere Sachen, bevor sie vor drei Jahren fest zum HORA-Team kam. Beim Theater HORA arbeitet sie eng mit Michael Elber zusammen, sie assistiert, macht eigene Produktionen, verbringt viel Zeit mit dem Ensemble und schafft sich gemeinsam mit Michael Elber als Theatermacherin im Zuge von «Freie Republik HORA» ab. «FREIE REPUBLIK HORA»: WAS DARAN SO SCHWIERIG IST FÜR UNS, NICHT DIE MONARCHIE EINZUFÜHREN, OBWOHL WIR SO VIEL GESCHEITERT SIND (DE) EVOLUTION KENNY FRIES hat zwei Jahrzehnte lang darüber geschrieben, wie körperliche Behinderung zu einer Vernetzung zwischen Individuen und unterschiedlichen Kulturen führt. Er benutzte das Prisma seines Lebens als Schriftsteller, nämlich seine angeborene Behinderung, um ein neues Verständnis von einer weiten Reihe von Werten und Ideen zu schaffen. Seine Auseinandersetzungen handeln von Systemen der Interkonnektivität, zu Darwins Evolution, bis hin zu was Erfahrungen mit Behinderung in Deutschland uns über die unterschiedlichen Zeit- und kulturabhängigen Sichtweisen verraten. ADAPTATION UND VARIATION: DIE GESCHICHTE MEINER SCHUHE UND DARWIN'S EVOLUTIONSTHEORIE (EN) KATHERINE RUNSWICK-COLE verortet ihre Arbeit im akademischen Wissenszweig der «disability studies». Sie ist Mutter eines jungen Mannes mit einer geistigen Behinderung. Durch ihre Arbeit und ihren persönlichen Bezug dazu, was «Behinderung» genannt wird denkt sie, dass Menschen mit geistigen Behinderung im aktuellen sozialen und politischen Geschehen nicht als ganzheitlich Mensch angesehen werden. Sie beschäftigt sich damit was es heisst Mensch zu sein und wie Behinderung die Kategorie Mensch unterbrechen, ausdehnen und vergrössern kann. QUEER(Y)ING BIG SOCIETY (EN) KATE FORBES-PITT hat Informationsysteme und Soziologie an der London School of Economics studiert und hat anschliessend in Philosophie und Sozialen Wissenschaften in Lancaster promoviert. Sie veröffentlichte «The Assumption of Agency Theory» (Die Annahme der Handlungsfähigkeitstheorie) in 2011, welches die Schaffung von sozialen «Agenten» unter Menschen, zwischen Menschen und Technologie und wenn Technologie in unseren Körpern verschwindet theoretisiert. ADAPT-ABILITY: TECHNOLOGIE, VERSCHIEDENE FÄHIGKEITEN UND NORMALISIERUNG (EN) FÄHIGKEITEN EMMANUEL ALLOA ist Assistenzprofessor für Philosophie an der Universität St. Gallen und seine Schwerpunkte liegen in Phänomenologie und französischer Philosophie sowie im Bereich der Ästhetik. Die Überzeugung, dass sich Denken immer wieder seiner eigenen leiblichen, historischen, gesellschaftlichen Ortung bewusst werden muss, verleitete ihn vermehrt dazu, sich für die Grenzen von Praxis und Theorie zu interessieren. YES WE CAN’T. VERMÖGEN UND UNVERMÖGEN IN ZEITEN DER HYPERPRODUKTIVITÄT (DE, FR, IT, EN, SP) KATE FORBES-PITT hat Informationsysteme und Soziologie an der London School of Economics studiert und hat anschliessend in Philosophie und Sozialen Wissenschaften in Lancaster promoviert. Sie veröffentlichte «The Assumption of Agency Theory» (Die Annahme der Handlungsfähigkeitstheorie) in 2011, welches die Schaffung von sozialen «Agenten» unter Menschen, zwischen Menschen und Technologie und wenn Technologie in unseren Körpern verschwindet theoretisiert. HANDLUNGSFÄHIGKEIT. DIE ERRUNGENSCHAFT DER INTERAKTION UND IMAGINATION (EN) KATHERINE RUNSWICK-COLE verortet ihre Arbeit im akademischen Wissenszweig der «disability studies». Sie ist Mutter eines jungen Mannes mit einer geistigen Behinderung. Durch ihre Arbeit und ihren persönlichen Bezug zu dieser Sache die wir «Behinderung» nennen denkt sie, dass Menschen mit geistigen Behinderung im aktuellen sozialen und politischen Geschehen nicht als ganzheitlich Mensch angesehen werden. Sie beschäftigt sich damit was es heisst, Mensch zu sein und wie Behinderung die Kategorie Mensch unterbrechen, ausdehnen und vergrössern kann. DISHUMAN WERDEN: MENSCH MIT UN/ FÄHIGKEIT DENKEN. (EN) FILM CARRIE SANDAHL (Dr.) ist Professorin in der Abteilung für Behinderung und Bildungsforschung an der Universität von Illinois in Chicago. Sie ist Leiterin des Programms für Kunst und Behinderung, Kultur und Geisteswissenschaften, welches der Forschung der Behinderten-Kunst und deren Schaffung gewidmet ist. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Artikel publiziert sowie zusammen mit Philip Auslander eine Anthologie mit dem Titel «Bodies in Commotion» (University of Michigan Press) veröffentlicht. Aktuell arbeitet sie an einem abendfüllenden Dokumentarfilm mit dem Titel «Code of the freaks» über Hollywoods Darstellungen von Behinderung. DIE ARBEIT AN CODE OF THE FREAKS: KRITIK ALS RACHE (EN) GESELLSCHAFT BRIAN MCGOWAN ist ehemaliger Leiter der Fachstelle Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen der Stadt Bern und ist Mitinitiator von sensability.ch, ein Beratungsangebot zur Sensibilisierung von Menschen ohne Behinderungen durch Menschen mit Behinderungen. Als Historiker setzt er sich für den Abbau von gesellschaftlich gewachsenen Hindernissen in Kopf und Umwelt ein. DIE FACHSTELLE GLEICHSTELLUNG VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNG BRAUCHE ES IN BASEL NICHT MEHR UND SOLL ABGESCHAFFT WERDEN – PRÄSIDIALER WEITBLICK ODER BESCHÄMUNG FÜR BASEL? (DE, EN) MARTIN HAUG ist der Beauftragte für Gleichstellung und Inklusion von Menschen mit Behinderung des Kantons Basel-Stadt. Einige Jahre Entwicklungszusammenarbeit in Asien öffnen ihm die Augen für das Potential benachteiligter Menschen. 25 Jahre Arbeit mit Menschen mit Behinderung zeigen ihm klar, dass aufgrund gesellschaftlicher Abwertung und Barrieren im Umfeld ihr wirkliches Potential unentdeckt bleibt. TEILNAHME VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNG AM ÖFFENTLICHEN LEBEN – (K)EINE SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT! (DE) GLEICHSTELLUNG JULIA REICHERT ist als Dramaturgin in verschiedenen Theatern in Deutschland und in der Schweiz tätig - und hatte das Glück, in ihren Projekten verschiedene soziale und künstlerische Peripherien und Mikrokosmen zu erkunden. Sie ist besonders interessiert am Theater als soziale Kunstform, am performativen Lernen und an dem Paradoxon einer Darstellung der Ausgeschlossenen / Unterrepräsentierten. WENN DU DIE REGELN NICHT ÄNDERST, BLEIBT DAS SPIEL IMMER GLEICH – EIN INSZENIERTES PARA-WM-FUSSBALLSPEKTAKEL (DE, EN) KONRAD STOKAR leitet die Vereinigung cerebral Schweiz, die Selbsthilfeorganisation für Menschen mit cerebraler Behinderung. Er lebt selbst mit einer entsprechenden Bewegungseinschränkung und hat sich schon Ende der Neunzigerjahre beruflich an massgeblicher Stelle für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz eingesetzt. Seither hat er im Non-Profit-Bereich sowie in der Privatwirtschaft verschiedene Funktionen im Kommunikationsbereich ausgeübt. Zudem ist er Gründungsmitglied von BewegGrund, der führenden integrativen Tanzcompany der Schweiz. GLEICHE RECHTE FÜR BEHINDERTE IN DER SCHWEIZ: GESTERN UND HEUTE (DE, EN, FR) MIRJAM GASSER ist Tänzerin bei BewegGrund, hat beim Eidg. Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (EBGB) gearbeitet und mehrere Jahre das Projekt Miss Handicap mitgestaltet. Seit zwei Jahren arbeitet sie beim WWF Schweiz als Projektleiterin Energiewende. Überzeugt, dass viele Wege zum Ziel führen, setzt sie sich auf verschiedene Weisen für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen ein. VIELE WEGEN FÜHREN NACH ROM: GLEICHSTELLUNG EINMAL ANDERS (DE, FR, EN) GRENZEN EMMANUEL ALLOA ist Assistenzprofessor für Philosophie an der Universität St. Gallen und seine Schwerpunkte liegen in Phänomenologie und französischer Philosophie sowie im Bereich der Ästhetik. Die Überzeugung, dass sich Denken immer wieder seiner eigenen leiblichen, historischen, gesellschaftlichen Ortung bewusst werden muss, verleitete ihn vermehrt dazu, sich für die Grenzen von Praxis und Theorie zu interessieren. WAS UNTER DIE HAUT GEHT. ÜBER FREMDKÖRPER, ORGANTRANSPLANTATION UND AUTOIMMUNITÄT (DE, FR, IT, EN, SP) PETRA STOKAR wurde in den Niederlanden geboren. Sie hat eine körperliche Behinderung und lebt rund um die Uhr mit persönlicher Assistenz. Heute verfügt sie über ein Team von Assistierenden und kann dadurch ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen. Petra hat vor kurzem ihren Master in Art Education abgeschlossen. Ihre Ausbildung hat sie in England an der University of East London begonnen und an der Berner Hochschule der Künste zu Ende geführt. Petra hat sich darauf spezialisiert, Menschen mit und ohne Behinderungen in Malerei zu unterrichten und die dafür benötigten Werkzeuge selbst zu entwickeln. Sie ist verheiratet und lebt in der Schweiz. MALEN JENSEITS VON GRENZEN (EN, NL) KUNST. PUNKT: EINE BEHINDERUNG ERZEUGT NICHT AUTOMATISCH GUTE KUNST – SIE VERHINDERT SIE ABER AUCH NICHT. NETZWERK ANDREAS SCHMUTZ ist Präsident der integrativen Tanzcompany BewegGrund, bei der Menschen mit und ohne Behinderungen tanzen. Er ist seit Geburt körperbehindert. Den Tänzer in sich hat er vor 18 Jahren als Gründungsmitglied von BewegGrund entdeckt. Wenn er nicht gerade tanzt, arbeitet er als Anwalt und Mediator oder komponiert und spielt Musik. BEWEGGRUND : EIN VEREIN FÜR MENSCHEN MIT FREUDE AM TANZ MIT ODER OHNE BEHINDERUNG PETRA & KONRAD STOKAR PETRA STOKAR wurde in den Niederlanden geboren. Sie hat eine körperliche Behinderung und lebt rund um die Uhr mit persönlicher Assistenz. Heute verfügt sie über ein Team von Assistierenden und kann dadurch ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen. Petra hat vor kurzem ihren Master in Art Education abgeschlossen. Ihre Ausbildung hat sie in England an der University of East London begonnen und an der Berner Hochschule der Künste zu Ende geführt. Petra hat sich darauf spezialisiert, Menschen mit und ohne Behinderungen in Malerei zu unterrichten und die dafür benötigten Werkzeuge selbst zu entwickeln. Sie ist verheiratet und lebt in der Schweiz. KONRAD STOKAR leitet die Vereinigung cerebral Schweiz, die Selbsthilfeorganisation für Menschen mit cerebraler Behinderung. Er lebt selbst mit einer entsprechenden Bewegungseinschränkung und hat sich schon Ende der Neunzigerjahre beruflich an massgeblicher Stelle für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz eingesetzt. Seither hat er im Non-Profit-Bereich sowie in der Privatwirtschaft verschiedene Funktionen im Kommunikationsbereich ausgeübt. Zudem ist er Gründungsmitglied von BewegGrund, der führenden integrativen Tanzcompany der Schweiz. ZU ZWEIT ZU DRITT SEIN: CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN IM ZUSAMMENLEBEN MIT PERSÖNLICHER ASSISTENZ. (DE,EN) REISE BERNADETTE SEEHOLZER war ursprünglich Krankenschwester und Hebamme. Mit 30 Jahren trat sie in einen internationalen katholischen Missionsorden ein, mit dem sie insgesamt 11 Jahre in ostafrikanischen Ländern lebte und wirkte. Nach ihrer Erblindung absolvierte sie eine Umschulung zur Masseurin . Sie hat heute eine kleine Massagepraxis in Basel. UNTERWEGS MIT BLINDEM VERTRAUEN (DE, EN) WALTER BEUTLER ist zwar im Rollstuhl, lässt sich aber nicht behindern. Sein Leben ist so reich, dass er mit niemandem tauschen möchte – um keinen Preis. Er ist militanter Leser, Übersetzer und Sprachhandwerker mit schriftstellerischen Ambitionen. Und er ist reisebegeistert, hat viel von der Welt gesehen. In den letzten Jahren etwas ruhiger geworden, und innerlich bewegter – vertiefter, noch immer suchend, noch immer vom Leben berührt. MIT DEM ROLLSTUHL ANS ENDE DER WELT (DE, SP, FR) KOMMUNIKATION SENSIBILISIERUNG JONAS STRAUMANN ist Musiker. Und Journalist. Und Inhaber des interaktiven Magazins hearZONE. Laufbahnevaluationen haben ihm aufgrund seiner Hörbehinderung wenig schmackhafte Berufe empfohlen. Doch der zielstrebige Einzelkämpfer entwickelt eine Begeisterung für Gestaltung, Medien und Musik, und vertieft diese trotz vieler Barrieren mit dem Ziel, eine Online-Plattform für Hörbehinderte und Gehörlose zu schaffen. An seinem 19. Geburtstag schaltet er hearZONE online. BRIAN MCGOWAN ist ehemaliger Leiter der Fachstelle Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen der Stadt Bern und ist Mit-Initiator von sensability.ch, ein Beratungsangebot zur Sensibilisierung von Menschen ohne Behinderungen durch Menschen mit Behinderungen. Als Historiker setzt er sich für den Abbau von gesellschaftlich gewachsenen Hindernissen in Kopf und Umwelt ein. HEARZONE: EINE INTERAKTIVE ZEITSCHRIFT FÜR MENSCHEN MIT HÖRBEHINDERUNG FEHLKOMMUNIKATION NICK JOYCE ist ein renommierter Musikjournalist, der seit 1986 für unterschiedlichste Zeitungen schreibt. Er hat Grössen wie David Bowie, U2, Massive Attack u.v.a. interviewt. Immer wieder von Neuem wird er in einer Interviewsituation damit konfrontiert seinem Gegenüber eine sehr persönliche Information preiszugeben: seine starke Sehbehinderung. KEIN AUGENKONTAKT : GESTÄNDNISSE EINES SEHBEHINDERTEN MUSIKJOURNALISTEN (DE,EN) NADJA SIEGER tourt seit 1987 als Nadeschkin gemeinsam mit Bühnenpartner Ursus mit verschiedensten Produktionen in Kleintheatern, im Zirkus oder im Fernsehen zwischen Wien, Berlin, New York, Melbourne und Wangen im Allgäu. 2006 trat das Komiker-Duo erstmals mit Gebärdensprachdolmetschern auf und experimentiert seither immer wieder mit dem pantomimischen und komischen Potential dieser Sprache sowie der Interaktion mit den Dolmetschern. MISSVERSTÄNDNISSE GEHÖREN IN DER GEBÄRDENSPRACHE EINFACH DAZU! - UND DAS IST GENIAL! (DE) KUNST SIMONE KURZ hat Kunst und Marketing studiert und in Hamburg bei den «Schlumpern» ihren Einstieg in die Kunst von Menschen mit einer Beeinträchtigung erfahren. Sie arbeitet seit 1996 in der Schweiz als Fehlerpflegerin und Kuratorin, seit 1998 in der Kreativwerkstatt Bürgerspital Basel. Die Vermittlung von korrektem Malen und Zeichnen interessiert sie nicht, was fasziniert, sind die Menschen und der einzigartige, ja vielleicht eigenartige Stil des Einzelnen. WER DEFINIERT BEDÜRFNISSE VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN? (DE,EN) ROLF ACKLIN arbeitet als Projektassistent für das Kurzfilmfestival «look&roll», sowie als Rollstuhltrainer an der Schule für Körper- und Mehrfachbehinderte (SKB) und als Moderator für Sensibilisierungsprojekte der Procap und der Behindertenkonferenz Zürich (BKZ). Auch spielt er seit 16 Jahren Rollstuhlbasketball und hat bei unterschiedlichen Teams gespielt und gecoacht, sowie ein Jahr Rollstuhlbasketball in Texas gespielt. Sein Wissen über das Thema Behinderung hat er sich auch im Beruf, aber vor allem «on the road» angeeignet. SOLL ICH HELFEN ODER NICHT? WIE KINDER UND ANDERE BEHINDERUNGS-BANAUSEN SENSIBILISIERT WERDEN. (DE,EN) SEX KLAUS BIRNSTIEL ist Literaturwissenschaftler an der Universität Basel. Er lebt mit einem 250 kg schweren Rollstuhl, welcher viele der von seinem Körper nicht abgedeckten Funktionen übernimmt. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit kulturellen Repräsentationen von Behinderung und Sexualität, aber auch mit der Frage nach dem Verhältnis von Körpern und Technik. Dabei ist es nicht nur die Neugier der Nicht-Behinderten, deren kultureller Niederschlag Birnstiel interessiert, sondern auch die Frage, auf welche Weise behinderte Körper zurück blicken können, wenn sie sich den Blicken der Anderen ausgesetzt sehen. KÖRPERSPRACHE/ WÖRTERLIEBE – EIN PAAR SÄTZE ÜBER SEX UND BEHINDERUNG (DE, EN) THERESE KÄMPFER arbeitet in der Abteilung Pflegeentwicklung und Bildung des Paraplegiker Zentrum in Nottwil. Sie ist verantwortlich für die Patientenbildung im Zentrum. Unter anderem leitet sie Seminare rund um das Thema „Sexualität und Querschnittlähmung“ und berät frisch verletzte PatientInnen zu diesem Thema. Sie ist Krankenschwester, Lehrerin, Mutter zweier Kin- der und Rollstuhlfahrerin. “Das wiedererlangen einer befriedigenden Sexualität gehört zu einer ganzheitlichen Rehabilitation, das Erlernen einer neuen Sexualkompetenz zentral. Eine gut informierte Frau, die ihre Möglichkeiten und Wünsche kennt, diese auch einfordern und kommunizieren kann, ist attraktiv.“ ICH SPÜRE DEINE LUST (DE) SPEKTAKEL NINA MÜHLEMANN ist derzeit im dritten Jahr ihres Doktorandenstudiums am Kings College London, wo sie zuvor schon ihren Master in englischer Literatur abgeschlossen hat. Neben ihrer Doktorarbeit schreibt und bloggt Nina für «Disability Arts Online». Ihre Arbeit die Darstellung von Menschen mit einer Behinderung als Supercrip oder Superhuman, die in den Mainstream-Medien und -Kultur während der Paralympics in London sehr präsent war. Wie haben Künstler mit einer Behinderung, zum Beispiel Mat Fraser, Sue Austin oder Liz Carr, darauf reagiert? Haben sie in ihren Projekten die Idee des Supercrips abgelehnt, weiterentwickelt oder angenommen? SPEKTAKEL? «INSPIRATIONSPORNO»? WIE BEHINDERTE KÜNSTLER DIE DARSTELLUNG VON BEHINDERUNG NAVIGIEREN (DE,EN) YVONNE SCHMIDT (Dr. phil.), Theaterwissenschaftlerin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Forschungsprojektleiterin am Institute for the Performing Arts and Film der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) sowie Lehrbeauftragte am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern. Ihre Schwerpunkte umfassen die Schnittflächen von Theaterwissenschaft und Disability Studies, Schauspieltheorie und Alltagsperformance, Kulturvermittlung sowie Forschungsmethoden in den Künsten zwischen Theorie und Praxis. 2012 war sie SNF Research Fellow at the University of Illinois im «Program on Disability Arts, Culture, and Humanities». Ihre Dissertation schrieb sie zum Thema: Ausweitung der Spielzone. Amateure, Experten, behinderte Darsteller im Gegenwartstheater (erscheint 2015 im Chronos Verlag Zürich). DIE FREAK-SHOW: DAMALS, HEUTE UND IHRE ZEITGENÖSSISCHEN ALTERNATIVEN SPORT ARMIN KÖHLI arbeitet für die NGO Geneva Call in Kriegs- und Krisengebieten. Im Dialog mit bewaffneten Akteuren versucht er, den Schutz von ZivilistInnen zu verbessern. Mit 15 Jahren wurden ihm nach einem Unfall beide Unterschenkel amputiert. Der Ultradistanz-Radfahrer erreichte als Behindertensportler regelmässig Spitzenresultate. 2004 bestritt er das längste Velorennen der Welt von Kairo nach Kapstadt und wurde Dritter. Er verband dabei Sport und Politik: Mit seinen «Touren gegen Landminen» unterstützte er die internationale Bewegung gegen diese perfiden Waffen, die Menschen verstümmeln sollen. OHNE HAND UND FUSS. DIE WELT VON PEDALEN UND PROTHESEN. (DE,EN) ROLF ACKLIN arbeitet als Projektassistent für das Kurzfilmfestival «look&roll», sowie als Rollstuhltrainer an der Schule für Körper- und Mehrfachbehinderte (SKB) und als Moderator für Sensibilisierungsprojekte der Procap und der Behindertenkonferenz Zürich (BKZ). Auch spielt er seit 16 Jahren Rollstuhlbasketball und hat bei unterschiedlichen Teams gespielt und gecoacht, sowie ein Jahr Rollstuhlbasketball in Texas gespielt. Sein Wissen über das Thema Behinderung hat er sich auch im Beruf, aber vor allem «on the road» angeeignet. BEWUNDERNSWERTE SPITZENSPORTLER? – ROLLSTUHLBASKETBALL INTERNATIONAL UND IN DER SCHWEIZ (DE,EN) lichkeit transformiert werden kann. Er ist interessiert daran, Geschichten über Mutationen/ Asymmetrien zu erzählen und zu erklären, wie er seine eigenen Grenzen in eine Tanzproduktion verwandelt. ASYMMETRISCH BILATERAL: ARBEITEN EINES MUTIERTEN TÄNZERS (EN, IT, FR) ANDREAS SCHMUTZ ist Präsident der integrativen Tanzcompany BewegGrund, bei der Menschen mit und ohne Behinderungen tanzen. Er ist seit Geburt körperbehindert. Den Tänzer in sich hat er vor 18 Jahren entdeckt. Wenn er nicht gerade tanzt, arbeitet er als Anwalt und Mediator oder komponiert und spielt Musik. DIE BEHINDERUNG PASST ZUM TANZ WIE DER FISCH ZUM FAHRRAD! (DE,EN) TEILUNG ANJA REICHENBACH ist Projektleiterin bei Blindspot, einer nationalen Förderorganisation für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung, und setzt sich seit gut sieben Jahren für die Umsetzung von inklusiver Praxis in der Schweiz ein. Die gelernte Sozialagogin weiss, was Inklusion bedeutet, denn sie hat eine degenerative Netzhauterkrankung und absolvierte alle bisherigen Lebensphasen inkludiert und durfte wählen, welche Ausbildungsmöglichkeiten die Richtigen für sie waren. UNMÖGLICHKEITEN SIND DIE WIRKLICHEN MÖGLICHKEITEN – ÜBER INKLUSION UND SEPARATION UNSERER JUGEND (DE) WALTER BEUTLER ist zwar im Rollstuhl, lässt sich aber nicht behindern. Sein Leben ist so reich, dass er mit niemandem tauschen möchte – um keinen Preis. Er ist militanter Leser, Übersetzer und Sprachhandwerker mit schriftstellerischen Ambitionen. Und er ist reisebegeistert, hat viel von der Welt gesehen. In den letzten Jahren etwas ruhiger geworden, und innerlich bewegter – vertiefter, noch immer suchend, noch immer vom Leben berührt. INKLUSION – EIN PARADIGMENWECHSEL (DE, SP, FR) THEATER NOHA BADIR ist seit 3 Jahren eingefleischter, eingefischter, ausgefuchster und unbelehrbarer Beatrice Egli Fan und hat schon etliche Konzerte besucht. Er kam 1994 als Geschenk an die Menschheit und des Theater HORA auf die Welt. Von 2012 bis Sommer 2014 absolvierte er die Schauspielausbildung beim Theater HORA. TIZIANA PAGLIARO ist überzeugte Italienerin, Stellvertreterin von Laura Pausini und seit 2007 bei Theater HORA als Schauspielerin, Tänzerin und Euphonium-Bläserin. Für eine Plakatserie von insieme wurde sie 2010 als Model gebucht. Zusammen mit Gianni Blumer spielte sie im Videoclip Morgefrüeh des Schweizer Reggae-Sängers DODO Jud. ICH DENKE ICH LIEBE DICH & BEATRICE EGLI: ENSTEHUNG UND VORGEHEN IM PROJEKT REPUBLIK HORA (DE) RAHEL BUCHER ist Theaterschaffende, Journalistin und Mitinitiantin vom Kollektiv Frei_Raum und dem inklusiven Kultur- und Gastrozentrum «Heitere Fahne» in Wabern/Bern. Sie ist zuständig für die Realisierung eigener Theaterprojekte sowie für den Aufbau eines Ensembles von PerformerInnen mit und ohne Behinderung. Rahel interessiert sich für das Besondere im Alltag der Menschen. Theater versteht sie als einen Ort, der es möglich macht, künstlerische Inhalte und soziale Begegnungen zu verbinden. THEATER INKLUSIV: DAS KREATIVE POTENZIAL DES UNGLEICHGEWICHTS (DE, EN) SYNÄSTHESIE UNSICHTBARKEIT FLORIAN GROND ist Postdoktorant an der Universität McGill in Kanada. Er ist ebenfalls ein Mitglied des Zentrums für Interdisziplinäre Recherche in Musik, Medien und Technologie in Montreal. In seiner Arbeit, die in unterschiedlichen Zeitschriften, Büchern und Konferenzunterlagen sowie in Japan, Europa, Nordamerika ausgestellt wird, liegt der Schwerpunkt an den Schnittstellen der Wissenschaft und der Kunst, mit besonderem Interesse an Klängen. (www.grond.at) KENNY FRIES hat zwei Jahrzehnte lang darüber geschrieben, wie körperliche Behinderung zu einer Vernetzung zwischen Individuen und unterschiedlichen Kulturen führt. Er benutzte das Prisma seines Lebens als Schriftsteller, nämlich seine angeborene Behinderung, um ein neues Verständnis von einer weiten Reihe von Werten und Ideen zu schaffen. Seine Auseinandersetzungen handeln von Systemen der Interkonnektivität, zu Darwins Evolution, bis hin zu was Erfahrungen mit Behinderung in Deutschland uns über die unterschiedlichen Zeit- und kulturabhängigen Sichtweisen verraten. AUDIBLE SCULPTURES (DE,EN) NICK JOYCE ist ein renommierter Musikjournalist, der seit 1986 für unterschiedlichste Zeitungen schreibt. Er hat Grössen wie David Bowie, U2, Massive Attack u.v.a. interviewt. Immer wieder von Neuem wird er in einer Interviewsituation damit konfrontiert seinem Gegenüber eine sehr persönliche Information preiszugeben: seine starke Sehbehinderung. EIN ANDERSARTIGES DJ-SET: WEIL MAN AUCH MIT DEN OHREN SIEHT. (DE,EN) MICHAEL FEHR ist der Autor von «Kurz vor der Erlösung» (2013) und «Simeliberg» (2015). Er notiert seine Texte nicht in schriftlicher Form, sondern diktiert und setzt die einzelnen Textpassagen mithilfe des Computers und der eigenen Erinnerung zusammen. Bei Lesungen liest er seine Texte nicht ab, sondern spricht sie, souffliert von seiner eigenen Stimme. Für «Simeliberg» gewann er 2014 beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt den Kelag-Preis. SINN WIRD KLANG UND KLANG WIRD SINN – REZITATION UND DAS VERGESSEN DAVON IN UNSERER KULTUR (DE) TANZ ALESSANDRO SCHIATTARELLA hat die letzten 15 Jahre als professioneller Tänzer gearbeitet und war mit renommierten Tanzkompanien auf Tournee. Seine Mutation oder Asymmetrie begann mehr oder weniger zur gleichen Zeit wie seine Karriere, veränderte seinen Körper und seine Identität. Er selbst glaubt, dass eine Grenze oftmals selbst kreiert ist und in eine neue Mög- DAS UNERWEITERTE: WAS IST MIT DENEN PASSIERT, DIE ALS UNGEEIGNET BEFUNDEN WURDEN (EN) SABINE EHRAT leitet den Psychologischen Dienst im REHAB Basel, einem Rehabilitationszentrum für querschnittgelähmte und hirnverletzte Menschen nach einem Unfall oder einer Erkrankung. Das Zentrum strebt eine umfassende soziale und wenn möglich berufliche Wiedereingliederung ihrer Patienten in die Gesellschaft ein. Die Neuropsychologin und Psychotherapeutin kennt die Veränderungen des Denkens und Erlebens, welche durch eine Hirnverletzung auftreten können, und unterstützt täglich Betroffene in ihr neues Leben zurückzufinden. HIRNVERLETZT! LEBEN LERNEN MIT EINER «UNSICHTBAREN» BEHINDERUNG (DE) THOMAS BRUNNSCHWEILER ist promovierter Germanist, Journalist und Autor. Seit seiner Jugendzeit hat er immer wieder manische und depressive Phasen erlebt und ist daher auch psychiatrieerfahren. Er arbeitete zwölf Jahre in der Kreativwerkstatt des Bürgerspital Basel. Heute widmet er sich ganz dem Schreiben und kulturellen Projekten. BIPOLAR IM LEBENSCAR (DE, EN) ZEIT CARRIE SANDAHL (Dr.) ist Professorin in der Abteilung für Behinderung und Bildungsforschung an der Universität von Illinois in Chicago. Sie ist Leiterin des Programms für Kunst und Behinderung, Kultur und Geisteswissenschaften, welches der Forschung der Behinderten-Kunst und deren Schaffung gewidmet ist. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Artikel publiziert sowie zusammen mit Philip Auslander eine Anthologie mit dem Titel «Bodies in Commotion» (University of Michigan Press) veröffentlicht. Aktuell arbeitet sie an einem abendfüllenden Dokumentarfilm mit dem Titel «Code of the freaks» über Hollywoods Darstellungen von Behinderung. IN UNSEREM EIGENEN TEMPO: CRIP TIME ALS ÄSTHETIK (EN) PRAKTISCHE ÜBUNGEN PINA DOLCE malt, stellt Videos her, fotografiert und schreibt Gedichte. Ihre Bilder zeugen von einer reflektierenden Wahrnehmung der Welt, die selbst Sehende ihre eigene Wahrnehmung hinterfragen lässt. Die Farben sucht sich die Künstlerin nach ihrer inneren Vorstellung aus. Dolces künstlerische Vision formuliert sie wie folgt: «Die Dunkelheit ist wie ein geschützter Raum. Er bietet die Möglichkeit, etwas Neues zu sehen.» IN DER NACHT FLIEGT DIE SEELE WEITER: EIN WORKSHOP (DE, EN) PIRMIN VOGEL ist gehörlos und trägt ein Hörgerät sowie ein Cochlear Implantat. Er ist lautsprachlich kommunizierend aufgewachsen, besuchte erst die Regelschule und später die Berufsschule für Hörgeschädigte. Die Gebärdensprache lernte er durch seine Sportaktivität mit anderen Gehörlosen kennen. Bis heute bewegt sich der gelernte Polygraf mit Bachelor of Arts in den drei unterschiedlichen Welten von Hörenden, Schwerhörigen und Gehörlosen. Er ist mit deren unterschiedlichsten Kommunikationsproblemen bestens vertraut und gibt sein Wissen in Workshops u.a. an Swisscom Kundenberater und Schulen weiter. SITUATIONEN IM ALLTAG, DIE NICHT GEHÖRT WERDEN (DE) TAMAR TEMBECK ist Kunsthistorikerin und darstellende Künstlerin, mit einem langjährigen Interesse an Darstellungen des Körpers, an der Politik des (un)sichtbaren Unterschieds und Praktiken, welche die Bereiche Kunst und Medizin verbinden. Ihre akademische und kuratorische Arbeit konzentriert sich auf Darstellungen von körperlichen Erkrankungen in der zeitgenössischen Kunst und Performance. Ihre praktische Arbeit, ausgehend von Körpertheater und Stimmtechnik, erforscht Möglichkeiten der Verwendung von Geste und Bewegung als alternative Formen des Wissensaufbaus. (www.tembeck.org) ÜBUNG, AUSDRUCK, SUBJEKTIVITÄT: ENTWICKLUNG VON GLEICHUNGEN (EN, FR) THOMAS BRUNNSCHWEILER ist promovierter Germanist, Journalist und Autor. Seit seiner Jugendzeit hat er immer wieder manische und depressive Phasen erlebt und ist daher auch psychiatrieerfahren. Er arbeitete zwölf Jahre in der Kreativwerkstatt des Bürgerspital Basel. Heute widmet er sich ganz dem Schreiben und kulturellen Projekten. ANAGRAMMIEREND DURCHS LEBEN (DE) //KARIN HARRASSER & ROBERT RIENER IM GESPRÄCH// 19:30 – 20.00 // 20.30 – 21.00 Uhr im SCHWARZMARKTRADIO KYBERNETISCHE KÖRPER UNTER SPANNUNG: REHABILITATION UND SPORT (DE) KARIN HARRASSER beschäftigt sich mit der Kultur- und Wissensgeschichte der Prothetik. Obwohl wir längst in enger Kooperation mit technischen Apparaten leben, haben wir nur ein eingeschränktes Arsenal an Bildern, Erzählungen und Begriffen, um dieses Zusammenleben (und zusammen Sterben) mit Maschinen zu begreifen. Das hängt auch damit zusammen, dass die Möglichkeit der technischen Erweiterbarkeit des Menschen mit gesundheitspolitischen und ökonomischen Fragen legiert ist. Es stellen sich die klassischen Fragen nach dem guten Leben, nach dem Recht auf Imperfektion, nach Ressourcengerechtigkeit. Und es stellen sich ein paar nachklassische Fragen nach Modellen des Ko-Handelns mit Maschinen, nach Parahumanität und der Erweiterung der Physik hin zu einer ‹Pataphysik: Hin zu einer Wissenschaft vom Singulären. ROBERT RIENER ist ordentlicher Professor für Sensomotorische Systeme am Departement für Gesundheitswissenschaften und Technologie. Da es sich bei seiner Stelle um eine Doppelprofessur gemeinsam mit der Universität handelt, ist er zudem am Forschungszentrum für Paraplegiologie der Universitätsklinik Balgrist aktiv. Seit seiner Tätigkeit in Zürich entwickelt Riener Roboter und Displaytechniken zur Unterstützung des Bewegungslernens in der Rehabilitation und im Sport. Schwerpunkte seiner aktuellen Forschung liegen in den Bereichen der menschlichen Bewegungssynthese, Biomechanik, Virtuellen Realität, Mensch-Maschine Interaktion und Rehabilitationsrobotik. Der unter seiner Leitung entwickelte Armtherapieroboter ARMin wurde mehrfach ausgezeichnet (humanTech Innovationspreis, Swiss Technology Award, Auszeichnung der Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin). Er ist der Organisator des Cybathlon, die erste Meisterschaft für robotergestützte Parathleten, welches in 2016 erstmals in Zürich stattfinden wird. BERN DIE GESPRÄCHSINSTALLATION Am 28. Mai treten in BERN am Community Arts Festival sechs Expertinnen und Experten in einen Dialog über Behinderungen und deren kreatives und innovatives Potential. Wie kann man lernen, Dinge anders zu tun als gewohnt? Welche Wege der Entdeckung und Entwicklung anderer Fähigkeiten, welche anderen Perspektiven auf die vermeintlich „normale“ Gesellschaft tun sich auf ? Über insgesamt drei Runden beleuchten jeweils zuerst zwei Experten kontrovers über technische Innovation, Sexualität und Inspiration, bevor die Diskussion geöffnet wird für das am Gesprächstisch sitzende Publikum. Ab einem Schweizer Franken kann sich jeder einen Platz am Gesprächstisch ergattern. Einfach nur zuhören ist kostenlos. Sichern Sie sich einen Platz am Gesprächstisch für CHF 1.– Check-In ab 18.30 Uhr! 19:00 UHR // DIALOG 1 LEBENSQUALITÄT DURCH HERAUSFORDERUNG: EINE ANDERE SICHTWEISE AUF EVOLUTION (DE) HEINZ FREI nimmt seit über dreissig Jahren an den Paralympics teil und hat zahlreiche Medaillen errungen, darunter allein fünfzehn Goldmedaillen. Ferner kann er auf zahlreiche Siege bei Leichtathletik-EMs und -WMs zurückblicken und war mehrfach Schweizer Sportler des Jahres. 2005 feierte er schließßlich in Berlin seinen 100. Marathonsieg. Trotz seines für einen Spitzensportler hohen Alters von über 50 Jahren bleibt Frei erfolgreich, so holte er sich drei seiner fünfzehn Goldmedaillen an den Sommer-Paralympics 2008 und 2012. Heute amtiert Frei als Sportreferent der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung, Rollstuhl Sport Schweiz Nottwil. In einem Interview mit der Solothurner Zeitung fragt sich der Sportler: «Was wäre ich ohne diesen Unfall? Wäre ich ein normaler Büezer irgendwo?» und antwortet darauf: «Ich hätte sicher weniger Sporterfolge gehabt, ich hätte die Welt nicht so gesehen.» STEFAN KELLER fliegt schon seit vielen Jahren. Als kleiner Junge mit dem Regenschirm, dann mit Modellflugzeugen und später mit einem selbstgebauten Deltagleiter. Der Gleitschirm und Deltaflug kam dazu; Er ist Gründer und Inhaber der FLUSO Gleitschirmschule für Rollstuhlfahrer und Fussgänger. Eine starke thermische Turbulenz hat ihn 2013 vom Himmel gefegt und buchstäblich zu Boden geworfen, seitdem ist er inkompletter Paraplegiker. Unter dem Motto «jetzt erst recht» fliegt er wieder und führt seine Flugschule weiter. Er arbeitet auch als Coach, Berater und Motivationsredner und thematisiert in seinen Vorträge u.a. die Frage nach dem aufrechten Gang:»technisch und nüchtern betrachtet ist der aufrechte Gang auf zwei Beinen und zwei Füssen seit der Erfindung des Rades im Grunde genommen veraltet. « Beim Gleitschirmfliegen sei der Rollstuhl sogar von Vorteil. 20:00 UHR // DIALOG 2 DAS SPEKTAKEL PERFORMEN: ÜBER DIE ROLLE VON INSPIRATION UND HANDLUNGSFÄHIGKEIT (EN) ELIZABETH WRIGHT setzte sich als Teenager das Ziel, eine paralympische Sportlerin zu werden, was dazu geführt hat, dass sie an zwei Paralympischen Spielen als Schwimmerin teilgenommen hat und sie drei Medaillen gewinnen liess: zweimal Bronze und einmal Silber. Nachdem sie sich im Alter von 21 Jahren aus dem Schwimmsport zurückzog, ging Elizabeth auf die Newcastle University, in Australien, wo sie ihr Diplom der Schönen Künste erhielt. Später wurde sie an derselben Universität zu einem Masterstudium der Philosophie zugelassen, welches sie innerhalb von zwei Jahren mit der Erforschung der visuellen Interpretation der weiblichen, behinderten Körper abschloss. Heute ist Elizabeth Rednerin und Autorin. Ein Grossteil ihrer Kunden sind Schulen, aber sie referiert auch in Unternehmen. Ihre Schwerpunkte sind die Paralympics, Behinderung, Teamarbeit und Selbstvertrauen. «Den Arm verlieren, das Bein behalten» ist Elizabeths Autobiografie über das Erwachsenwerden in Australien mit einer Behinderung als auch ihre Paralympischen Reise, die sie Anfang dieses Jahres veröffentlicht hat. Elizabeth ist auch ein Botschafterin für den Behindertensport Yorkshire und Schirmherrin der EDRIC (Europäische Dysmelia Reference Information Centre). NINA MÜHLEMANN ist derzeit im dritten Jahr ihres Doktorandenstudiums am Kings College London, wo sie zuvor schon ihren Master in englischer Literatur abgeschlossen hat. Sie publiziert in der «Contemporary Theatre Review» und hat ihre Thesen an vielen Konferenzen und Tagungen präsentiert, unter anderem am «London Theatre Seminar» oder beim Internationalen Theaterforschungsverband. Ausserdem hat sie Mat Frasers Auftritt am King’s College London für das Arts and Humanities Festival 2013 ermöglicht. Neben ihrer Doktorarbeit schreibt und bloggt Nina für « Disability Arts Online». Ihre Arbeit konzentriert sich auf Performance-Kunst-Projekte von behinderten Künstlern, welche bei den Paralympics 2012 in London präsentiert wurden. Sie untersucht die Darstellung von Menschen mit einer Behinderung als Supercrip oder Superhuman, die in den Mainstream-Medien und -Kultur während der Paralympics in London sehr präsent war. Wie haben Künstler mit einer Behinderung, zum Beispiel Mat Fraser, Sue Austin oder Liz Carr darauf reagiert? Haben sie in ihren Projekten die Idee des Supercrips abgelehnt, weiterentwickelt oder angenommen? 21:00 UHR // DIALOG 3 SEX BRAUCHT KEINEN KÖRPER (DE) KLAUS BIRNSTIEL ist Literaturwissenschaftler an der Universität Basel. Er lebt mit einem 250 kg schweren Rollstuhl, welcher viele der von seinem Körper nicht abgedeckten Funktionen übernimmt. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit kulturellen Repräsentationen von Behinderung und Sexualität, aber auch mit der Frage nach dem Verhältnis von Körpern und Technik. In seinen Forschungen zeigt sich, dass behinderte Körper immer schon fasziniert haben. Dabei ist es nicht nur die Neugier der Nicht-Behinderten, deren kultureller Niederschlag Birnstiel interessiert, sondern auch die Frage, auf welche Weise behinderte Körper zurück blicken können, wenn sie sich den Blicken der Anderen ausgesetzt sehen. ALEX OBERHOLZER studierte Mathematik, Literatur, Kunstgeschichte und Publizistik. Schon als Student arbeitete er als Lehrer sowie als Film- und Fernsehkritiker für ver- schiedene Zeitungen und Zeitschriften und als Filmredaktor bei Radio 24. Filmkritiker wurde er, weil er sich als Student seine Liebe zum Film nicht leisten konnte und so einen Weg fand, viele Filme anschauen zu dürfen. Noch heute ist er begeisterter Filmkritiker und ist, insbesondere bei Radio 24 nicht mehr wegzudenken. Daneben arbeitet er beim Bund, in der Kommunikation des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV). Die ersten zehn Jahre seines Lebens verbrachte er wegen einer angeborenen Körperbehinderung und einer Kinderlähmung in der Rehabilitationsklinik. Als Kind und Jugendlicher hatte er grosse Mühe, seinen Körper zu akzeptieren. Erst die Tatsache, dass sich Frauen in ihn verliebten haben es ihm ermöglicht, seinen Körper anzunehmen. Heute lebt er in Zürich und ist Vater von vier Kindern. LUGANO DIE GESPRÄCHSINSTALLATION Am 30. Mai tauschen sich 4 ExpertInnen am ORME Festival in Lugano in inszenierten Dialogen aus. Über zwei Runden wird unter anderem über Prothesenästhetik sowie die vielfältigen und komplexen Darstellungsformen von Behinderung in Film und Theater diskutiert, wobei die Debatte jeweils geöffnet wird für das am Gesprächstisch sitzende Publikum. 20:00 UHR // DIALOG 1 VON DER PRAXIS ZUR THEORIE: REPRÄSENTATIONEN VON BEHINDERUNG AUF DER BÜHNE UND IM FILM (IT) ANTONELLO CECCHINATO wurde an der Scuola Teatro Dimitri ausgebildet und arbeitet seit über 20 Jahren für die Associazione Giullari di Gulliver, welches zu Beginn als Wandertheater in Sommercamps im Tessin tingelte. Innerhalb der Associazione Giullardi di Gulliver ist er Teil der Erzähltheatertruppe «Confabula» und arbeitet mit der Kompagnie des Theater-Forums UHT. Bis heute ist das Hauptziel des Vereins die Förderung und Unterstützung kreativer Tätigkeit in Schulen, Institutionen, Verbänden und Unternehmen. Integratives Theater sieht er als Form des Widerstands gegen Vorurteile und gegen jeden Versuch, unnötige physikalische Unterteilungen zu verhängen. Er ist Verfechter von geistiger Offenheit und Menschlichkeit. Er versucht Grenzen zu überwinden und die Begegnung und den intensiven kulturellen Austausch zu fördern. Diese Begegnungen sind immer mit einem gemeinsamen, kreativen Ziel, nämlich der Aufführung und des künstlerischen Wertes vor Augen verbunden. FLAVIA MONCERI ist eine radikale, politische Philosophin. Aufgrund der immer komplexeren Diversifizierung der modernen Gesellschaften fordert sie, dass die Politik individualisiert wird, ausgehend vom eigenen Körper und der eigenen Situation. Sie ersetzt das demokratische Ideal der Souveränität aller durch die Souveränität des Einzelnen und sucht in diesem Sinne nach Wegen und Möglichkeiten, wie der Begriff der Staatsbügerschaft, d.h. der Mitgliedschaft, Rechte und Partizipation, auf jedes Individuum der Gemeinschaft ausgeweitet werden kann. In ihrem Modell versucht sie den Staatsbürger von Geschlecht sowie menschlichen oder köperlichen Fähigkeiten zu befreien. Seit Jahren reflektiert sie darüber, was «Behinderung» genannt wird, sowie über Geschlechts- und Genderunterschiede und Interkulturalität. Sie versucht Etiketten zu vermeiden oder diese zur Diskussion zu stellen und zu dekonstruieren, im Wissen, dass man nie ganz darauf verzichten kann. 21:00 UHR // DIALOG 2 PROTHESENÄSTHETIK: MIT TECHNIK ANDERS WERDEN KARIN HARRASSER beschäftigt sich mit der Kultur- und Wissensgeschichte der Prothetik. Obwohl wir längst in enger Kooperation mit technischen Apparaten leben, haben wir nur ein eingeschränktes Arsenal an Bildern, Erzählungen und Begriffen, um dieses Zusammenleben (und zusammen Sterben) mit Maschinen zu begreifen. Das hängt auch damit zusammen, dass die Möglichkeit der technischen Erweiterbarkeit des Menschen mit gesundheitspolitischen und ökonomischen Fragen legiert ist. Es stellen sich die klassischen Fragen nach dem guten Leben, nach dem Recht auf Imperfektion, nach Ressourcengerechtigkeit. Und es stellen sich ein paar nachklassische Fragen nach Modellen des Ko-Handelns mit Maschinen, nach Parahumanität und der Erweiterung der Physik hin zu einer ‹Pataphysik: Hin zu einer Wissenschaft vom Singulären. KLAUS BIRNSTIEL ist Literaturwissenschaftler an der Uni Basel. Er lebt mit einem 250 kg schweren Rollstuhl, welcher viele der von seinem Körper nicht abgedeckten Funktionen übernimmt. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit kulturellen Repräsentationen von Behinderung und Sexualität, aber auch mit der Frage nach dem Verhältnis von Körpern und Technik. In seinen Forschungen zeigt sich, dass behinderte Körper immer schon fasziniert haben. Dabei ist es nicht nur die Neugier der Nicht-Behinderten, deren kultureller Niederschlag Birnstiel interessiert, sondern auch die Frage, auf welche Weise behinderte Körper zurück blicken können, wenn sie sich den Blicken der Anderen ausgesetzt sehen. LUGANO ITALIANO LA INSTALLAZIONI CONVERSANTI Il 30 di maggio, in occasione dell›Orme Festival di Lugano, si potrà assistere a un dibattito a due riprese sul tema delle protesi e sulle numerose e complesse forme di rappresentazione dell›handicap nel mondo del cinema e del teatro. La discussione, una sorta di dialogo in scena, verrà introdotta ogni volta da due esperti e poi aperta al pubblico. Ore 20:00 // DIALOGO 1 DALLA PRATICA ALLA TEORIA: LA RAPPRESENTAZIONE DELL'HANDICAP NEL CINEMA E NEL TEATRO ANTONELLO CECCHINATO si è formato alla Scuola Teatro Dimitri e lavora da più di vent›anni per l›Associazione Giullari di Gulliver, nata in seguito a un›esperienza itinerante di teatro in varie colonie estive del Canton Ticino. L›intento principale dell›associazione è promuovere e sostenere attività d›animazione creative ed espressive nelle scuole e nelle istituzioni. Ricopre un ruolo nel gruppo di attori-narratori Confabula e collabora con la Compagnia UHT, che sviluppa la tecnica del Teatro Forum - uno spettacolo interattivo che prevede la partecipazione del pubblico. Il teatro integrato è per lui una forma di resistenza nei confronti della discriminazione fisica e dei pregiudizi che ruotano attorno al tema della disabilità. Apertura spirituale, superamento dei confini, dialogo interculturale: sono queste le parole chiave. E questo incontro con l›altro è legato sempre a un obiettivo comune e creativo, alla rappresentazione di un valore artistico. FLAVIA MONCERI è un filosofo politico radicale. Sostiene che, a causa della complessa diversificazione della società moderna, la politica stia attraversando un processo di individualizzazione, conformemente al corpo e alla situazione di ognuno di noi. La sovranità «del singolo» si sostituisce all›ideale democratico di sovranità. In questo senso Monceri studia come il concetto di cittadinanza - ovvero l›appartenenza, i diritti e la partecipazione - possa essere esteso a ogni individuo che fa parte della società. Con il suo modello intende liberare il concetto di cittadinanza dall›identità sessuale e dalla discriminazione fisica. Da anni riflette su quello che viene chiamato «handicap», sulla sessualità e sul multiculturalismo. E cerca di astenersi dall›uso di etichette, con la consapevolezza che non se ne potrà mai fare a meno. Ore 21:00 // DIALOGO 2 PROTESI: DIVENTARE QUALCUN ALTRO ATTRAVERSO LA TECNICA KARIN HARRASSER si occupa, tra le altre cose, della storia culturale delle protesi. Viviamo in un mondo nel quale la tecnica e i suoi «congegni» accompagnano il nostro vivere già da molto tempo, ma di come queste macchine funzionino abbiamo solo una vaga idea. E questo perché le possibilità che la tecnica può avere sull›estensione della persona sono legate a questioni di natura economica e politico-sanitaria. Un discorso che ci riporta ai classici temi del «buon vivere», del diritto a essere imperfetti, delle pari opportunità. Und es stellen sich ein paar nachklassische Fragen nach Modellen des Ko-Handelns mit Maschinen, nach Parahumanität und der Erweiterung der Physik hin zu einer ‹Pataphysik: Hin zu einer Wissenschaft vom Singulären. KLAUS BIRNSTIEL è assistente di Letteratura Tedesca all›Università di Basilea. Vive su una sedia a ruote, senza la quale non potrebbe vivere, perché affetto da una grave miopatia. Si occupa soprattutto del rapporto tra handicap e sessualità, corpo e tecnica. Le sue ricerche dimostrano quanto il corpo nella suo stato di disabilità sia sempre riuscito ad affascinare. Non si tratta solamente di curiosità da parte della persona non-disabile, le cui ripercussioni interessano particolarmente Birnstiel, ma anche della domanda «Che tipo di sguardo può avere il disabile nei riguardi di se stesso, quando il suo corpo è esposto allo sguardo degli altri?» IMPRESSUM TEAM MOBILE AKADEMIE BERLIN Konzept: Hannah Hurtzig Kurator & Projektleitung: Sarah Lewis Company management: Philipp Hochleichter TEAM BASEL/BERN/LUGANO Projektassistenz: Zoé Kilchenmann (Recherche & Interviews), Philine Erni (PR), David Basic (Administration) Technische Leitung (Basel): Thomi Kohler Technische Assistenz (Basel): Tobias Rüegg Technische Leitung (Bern und Lugano): David Baumgartner / lichtdesign.ch, Barbara Widmer (Bern), Marzio Picchetti (Lugano) Grafische Gestaltung: Maurice Ettlin MOBILE AKADEMIE BERLIN IN ZUSAMMENARBEIT MIT: wildwuchs FESTIVAL (BASEL) Künstlerische Leitung: Gunda Zeeb, www.wildwuchs.ch COMMUNITY ARTS FESTIVAL (BERN) Künstlerische Leitung: Susanne Schneider, www.beweggrund.org ORME (LUGANO) Künstlerische Leitung: Emanuel Rosenberg, www.ormefestival.ch MIT BESONDEREM DANK AN: Hochschule für Heilpädagogik Zürich (HfH), Studiengang Gebärdensprachdolmetschen Gebärdendolmetscherinnen: Johanna Wüthrich, Monika Beyeler, procom Dolmetschdienst www.mobileacademy-berlin.com www.blackmarket-archive.com https://www.facebook.com/blackmarket17 www.ormefestival.ch
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