5. HAUSKONZERT im Schumannhaus

Wir spielen für Dich!
5. HAUSKONZERT
Dienstag, 21. April 2015, 20 Uhr
Schumannhaus
Preisträgerkonzert des
Deutschen Musikwettbewerbs
Rie Koyama Fagott
Clemens Müller Klavier
PROGRAMM
Wir spielen für Dich!
Musik macht
glücklich!
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Foto: Thilo Beu
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Programm
Preisträgerkonzert des
Deutschen Musikwettbewerbs
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sonate für Fagott (Horn) und Klavier F-Dur op. 17 (1800)
Allegro moderato
Poco adagio, quasi andante – Rondo.
Allegro moderato
Johann Wenzel Kalliwoda (1801-1866)
Morceau de salon für Fagott und Klavier op. 230 (1854)
Carl Maria von Weber (1786-1826)
Andante e rondo ungarese für Fagott und Klavier
(Orchester) op. 35 (1816)
PAUSE
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Sonate für Fagott (Violine) und Klavier G-Dur KV 379 (1781)
Adagio – Allegro
Tema (con variazioni). Andantino cantabile
Franz Doppler (1821-1883)
Fantaisie pastorale hongroise für Fagott (Flöte)
und Klavier op. 26 (ungewiss)
Rie Koyama Fagott
Clemens Müller Klavier
auch
Programmhefte
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Homepage verfüg
Ein Instrument für viele Fälle
Immerhin etwas mehr als einen Tag soll Ludwig van Beethoven
für die Komposition seiner Hornsonate op. 17 gebraucht haben,
die er dem bedeutendsten Waldhornisten jener Zeit in die Finger
geschrieben hatte. Zusammen mit Johann Wenzel Stich, der
sich Giovanni Punto nannte, hob Beethoven das dreisätzige
Werk am 18. April 1800 in Wien unter großem Jubel aus der
Taufe. Später dann richtete der Komponist das Werk auch für
Violoncello und Klavier ein. Zudem soll Beethoven die Sonate
sogar mit einem Kontrabassisten aufgeführt haben. Dass er darüber hinaus stets auch am Fagott äußersten Gefallen gefunden
hatte, unterstreichen zahlreiche Kammermusikwerke. Und wie
ein Brief von 1825 dokumentiert, verfolgte Beethoven mit größtem Interesse sogar die bautechnische Weiterentwicklung.
Von der Oper bis zu rein
unterhaltsamen Piècen hat
Johann Wenzel Kalliwoda
für nahezu jede Gattung
geschrieben. Heute hören wir
ein Salonstückchen, das Johann Wenzel Kalliwoda 1854
im Original für Fagott und
Klavier geschrieben hat. Von
Hause aus war der Böhme
Gustav Schlick,
Johann Wenzel Kalliwoda
Kalliwoda Geiger im Orchester
des Prager Opernhauses.
1822 trat er dann am Fürstenhof in Donaueschingen eine Stellung auf Lebenszeit an. An den Hof der Fürstenberger lud Kalliwoda immer wieder auch hochrangige Musikerkollegen wie das
Ehepaar Schumann und Franz Liszt ein.
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Willibrord Joseph Mähler, Ludwig van Beethoven (1805)
Zu seinen bisher kaum beachteten Werken gehört auch das „Morceau de salon“ für Fagott und Klavier op. 230, bei dem – so der
heute auftretende Pianist Clemens Müller – „böhmischer Volkston
auf Mendelssohnsche Liedhaftigkeit und Webersche Brillanz“ trifft.
Ungarische Seele
Kann man es rückblickend nur bedauern, dass kein Fagottist
Beethoven zu einem Solo-Werk überreden konnte, so hatte der
Münchner Hofmusikant Georg Friedrich Brandt dafür bei Carl
Maria von Weber doppelten Erfolg. Der eigentlich auf die Klarinette abonnierte Schöpfer des „Freischütz“ schrieb zunächst
1811 ein Fagottkonzert für Brandt. Wenige Jahre später erbat
sich Brandt noch ein zweites Opus von Weber. Diesmal kramte
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Caroline Bardua, Carl Maria von Weber (1821)
dieser jedoch in seiner Schublade und zog das „Andante e rondo
ungarese“ heraus, das er 1809 ursprünglich für Viola und
Orchester komponiert hatte. Laut Weber für Fagott „gänzlich
umgeschmolzen“, eröffnet das Werk mit einem eher nachdenklich gestimmten Thema in c-Moll, dem drei Variationen folgen.
Vom dramatischen bis zum virtuosen Fach darf das Fagott
zeigen, was so alles in ihm steckt. Frech, keck und auch etwas
burlesk gibt es sich danach im ungarisch angehauchten Rondo,
das einem mit seiner Rhythmik zwischenzeitlich ganz schön in
die Beine fährt.
„Das Fagott ist dem Orchester in vielen Fällen sehr von
Nutzen. Sein Klang ist nicht sehr stark und neigt, weil vollständig ohne Glanz und Adel, sehr leicht dem Grotesken zu,
was stets zu berücksichtigen ist, wenn man das Instrument
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hervortreten lassen will. […] Es ist sehr zu beklagen und von
großem Nachteil für die Blasinstrument-Orchester, dass man
die Fagotte fast ganz aus ihnen verbannt hat; der raue,
scharfe Klangcharakter solcher Orchester würde durch eine
entsprechende Anzahl großer und kleiner Fagotte erheblich
gemildert werden.“
Wer über das Image eines Instruments im 19. Jahrhundert
sachverständige Auskunft bekommen möchte, der sollte
auch heute noch einen Blick in die „Instrumentationslehre“
von Hector Berlioz werfen. Und wie im Fall des natürlich
ebenfalls von ihm abgehandelten Fagotts erfährt man einiges über die Vorzüge, aber auch über so manche nachteilige
Charakterzüge eines solch individuellen Instrumentes. Als
Monsieur sein Standardwerk 1844 veröffentlichte, war
zumindest die Blütezeit des Fagotts als ein auch mit Originalkompositionen bedachtes Soloinstrument schon vorüber.
Den Anfang hatte da im
Barock Antonio Vivaldi mit
seinen knapp 40 Fagottkonzerten gemacht, und auch
Wolfgang Amadeus Mozart
ehrte 1773 die sängerischen
Qualitäten dieses größten
Holzblasinstruments mit
einem Solokonzert. Wie in
einer imaginären Opernszene kann das Fagott aber
Wolfgang Amadeus Mozart,
postum gemalt von
Barbara Krafft (1819)
nun auch seine Empfindsamkeit, Kantabilität und nicht zuletzt seine virtuosen Züge
in Szene setzen – in der Bearbeitung der zweisätzigen
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Violinsonate G-Dur KV 379, die Mozart eines späten Abends
im April 1781 in tatsächlich nur einer Stunde aus dem
Ärmel gezaubert bzw. hingeworfen haben soll.
Mit der „Fantaisie pastorale hongroise“ von Franz Doppler
erlebt man ein Bravourstück, wie es typisch für das romantische Virtuosenzeitalter war.
Ursprünglich hatte Doppler,
der angesehene Orchesterposten wie an der Budapester Oper bekleidete, das
Werk für sein Instrument,
die Flöte geschrieben. Der in
der heutigen Ukraine geborene Doppler war zudem ein
äußerst talentierter Komponist sowie ein Arrangeur mit
Ágost Elek Canzi,
Franz Doppler (1853)
dem entsprechenden Gespür
fürs Effektvolle. Von den
insgesamt 19 Ungarischen Rhapsodien für Klavier, die aus der
Feder seines alten Lehrers Franz Liszt stammten, hat er immerhin sechs für Orchester bearbeitet. Ob die Melodien in der für
Fagott und Klavier eingerichteten Fantaisie pastorale
hongroise op. 26 wirklich der ungarischen Volkskehle abgelauscht wurden, mag eher fraglich sein. Dafür scheinen der
Belcanto-Charme und das spieltechnische Feuerwerk für das
Fagott wie maßgeschneidert.
Guido Fischer
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ORCHESTERFEST
So 7. Juni 2015, ab 11 Uhr
Beethovenhalle
Am 7. Juni öffnet die Beethovenhalle ihre Türen, wenn das
Beethoven Orchester Bonn und sein Generalmusikdirektor Stefan
Blunier herzlich zum ORCHESTERFEST einladen. Es gibt wieder ein
buntes Programm, kreative Aktionen und viel Spaß rund um die
Musik: Wir spielen für Dich!
Herzlich willkommen!
Eintritt
frei!
Foto: Thilo Beu
www.beethoven-orchester.de
Info: 0228 - 77 66 11
Foto: Dorothee Falke
RIE KOYAMA
Rie Koyama
Rie Koyama wurde bei über 20 nationalen und internationalen Wettbewerben hintereinander mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Sie war Stipendiatin der Jürgen Ponto-Stiftung
und seit 2010 der Rohm Music Foundation (Japan). Als
Solistin konzertierte sie unter anderem mit dem Beethoven
Orchester Bonn, dem Brandenburgischen Staatsorchester
Frankfurt/Oder, den Heidelberger Philharmonikern, dem
Stuttgarter Kammerorchester, dem Osaka Symphony Orchestra, dem Korean Chamber Orchestra, der Polnischen
Kammerphilharmonie, der Stettiner Philharmonie, der
Szekerland Philharmony/Rumänien und dem Haydn Streichorchester/Niederlande.
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Rie Koyama war Fagottistin im Stuttgarter Kammerorchester
unter der Leitung von Dennis Russell Davies und Michael
Hofstetter, im Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim und am Bach-Collegium Stuttgart unter der Leitung
von Helmuth Rilling.
Orchestertourneen und Konzertreisen führten sie in viele
Länder Europas, nach Ägypten, Vietnam, Japan, Taiwan,
Venezuela, Chile, Peru, Argentinien, Brasilien und Kolumbien.
Darüber hinaus war sie bei zahlreichen Festivals im In- und
Ausland zu Gast, darunter bei den Festspielen MecklenburgVorpommern, den Hitzacker Musikwochen, dem Schwetzinger
Mozartfest, dem Festival International de Colmar und den
Rencentres Musicales de Haute-Provence (Frankreich), dem
Prager Frühling sowie bei Festivals in Lima, Santiago de
Chile, Taiwan und Japan.
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CLEMENS MÜLLER
Clemens Müller
Clemens Müller, geboren 1983 in Tübingen, studierte in der
Jugendklasse der Musikhochschule Trossingen. Bis 2007 hat
er dort sein Klavierstudium bei Prof. Tomislav NedelkovicBaynov absolviert. Parallel dazu studierte er bei Prof. Peter
Nelson Klavier-Liedgestaltung. Zurzeit absolviert er die Solistenklasse der Musikhochschule Trossingen im Fach Liedgestaltung sowie Klavier solo in der Solistenklasse der Musikhochschule Saarbrücken bei Prof. Thomas Duis und Fedele
Antonicelli.
Clemens Müller ist Preisträger nationaler und internationaler
Musikwettbewerbe, so erspielte er sich mehrere Preise bei
„Jugend musiziert“ sowie einen zweiten Preis bei den
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„Concorsi Internazionali della Val Tidone“ 2001 in Italien.
2004 erhielt er ein Stipendium der Hans und Eugenia
Jütting-Stiftung. Im Rahmen des internen Wettbewerbs der
Musikhochschule Trossingen wurde ihm 2006 der Förderpreis
der Iris-Marquardt-Stiftung zuerkannt. Außerdem war er
2008 Stipendiat der Kunststiftung Baden-Württemberg. Seit
2006 unterrichtet an der Musikhochschule Trossingen.
Wichtige künstlerische Anregungen hat er von Karl-Heinz
Kämmerling, Alfredo Perl, Johan van Beek, Boris Lvov, Dominique Merlet, Kemal Gekic, Cornelis Witthoefft und Axel
Bauni erhalten.
Er war als Solist, Lied-Begleiter und Kammermusikpartner bei
den Schwetzinger Festspielen, den Donaueschinger Musiktagen und den Weingartner Musiktagen zu hören. Rundfunkund Fernsehaufnahmen entstanden mit dem SWR.
Neben dem Standardrepertoire widmet sich Clemens Müller
verstärkt zeitgenössischer Musik.
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THEATER- UND KONZERTKASSE
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IMPRESSUM
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Generalmusikdirektor
Stefan Blunier
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Redaktion
Markus Reifenberg
Lisa Valdivia
Texte
Guido Fischer
Gestaltung
res extensa, Norbert Thomauske
Druck
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Für die Überlassung der Fotos
danken wir den Künstlern und
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Preis des Programmheftes: 2,00 €
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