Erfahrungsbericht Auslandssemester: Poznan WS 2014/15 University of Economics Studiengang: Wirtschaftsingenieurwesen Erfahrungsbericht Seite 1 1. Bewerbung Alle nötigen Informationen für das Bewerbungsverfahren findet man auf der Internetseite des International Office ( http://www.international.uni- hannover.de/erasmus). Da sich erfahrungsgemäß vergleichsweise wenige Studenten für ein Auslandssemester in Polen bewerben, sollte es kein großes Problem sein, einen Platz für ein oder zwei Auslandssemester in Polen zu bekommen. Auch wenn man bei der Bewerbung für Polen keine große Konkurrenz hat, sollte man seine Bewerbung gründlich und fehlerfrei abgeben. Nachdem ich meine Bewerbung eingereicht hatte, kamen bereits nach 2 Wochen eine Zusage und die damit verbundene Vorfreude. 2. Organisatorisches vor der Abfahrt Bevor das Abenteuer Auslandssemester starten kann, gibt es noch einige Sachen zu erledigen: Krankenversicherung: Einfach bei seiner Krankenversicherung eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung buchen. Bank: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man in Polen an sein Geld kommt. Man kann natürlich mit seiner Girobankkarte Geld abheben, dies ist jedoch mit Gebühren verbunden. Bei einem Aufenthalt von mehreren Monaten müsste man am Ende eine beachtliche Summe zahlen. Eine weitere Möglichkeit ist es ein kurzfristiges Bankkonto vor Ort zu eröffnen. Die dritte Möglichkeit, für die ich mich entschieden habe, ist es eine MasterCard bei meiner Hausbank ( Volksbank) zu beantragen. Diese hat mich für den Zeitraum meines Auslandsaufenthaltes nix gekostet, da ich noch Student war. Ob das bei anderen Geldinstituten auch so gehandhabt wird, müsste man im Vorfeld mit seinem Bankberater abklären. Anreise: Die Anreise nach Posen ist per Auto, Bahn, Flugzeug oder Reisebus möglich. Flüge nach Posen werden leider nicht von Hannover aus angeboten. Wer jedoch beispielsweise aus NRW kommt, der hat die Möglichkeit mit der Airline WIZAIR aus Dortmund zu fliegen. Dies ist auf der einen Seite eine günstige Möglichkeit schnell nach Posen zu gelangen, jedoch hätte ich ein Problem mit dem vielen Gepäck gehabt. Aus diesem Grund habe ich mich auch Erfahrungsbericht Seite 2 für die Zug-Alternative entschieden. Sofern man sein Ticket rechtzeitig (bis ca. 2 Wochen vor Reiseantritt) bucht, kann man die Zugverbindung Berlin-Posen für 19€ buchen. Für den Fall, dass man sein Ticket kurzfristig bucht, kann der Preis auch schnell bei 49€ liegen, also rechtzeitig buchen! Die Fahrtzeit beträgt knapp 3 Stunden von Berlin aus. Unterkunft: Viele von den ausländischen Studierenden, die mit dem ERASMUS Programm nach Posen kommen werden in dem Studentenwohnheim „Feniks“ untergebracht. Dort gibt es jedoch nur Doppelzimmer. Da ich persönlich ein Einzelzimmer bevorzuge, habe ich mir ein Zimmer in einem anderen Studentenwohnheim gesucht ( http://www.sofahostel.pl/). Hier muss man zwar etwas mehr für sein Zimmer zahlen, da man hier aber seine Privatsphäre hat ist es das Geld auf jeden Fall Wert (ca. 180€/Monat). Das Zimmer befindet sich in einer Wohnung in der insgesamt 10 Studenten leben und sich 2 Badezimmer und eine Küche teilen. Kurswahl: Vor Abfahrt muss man sich die Kurse auswählen und dieses Learning Agreement nach Posen schicken und im International Office abgeben. Allerdings kann man seine Kurse innerhalt der ersten zwei Wochen problemlos ändern. 3. Aufenthalt in Polen Bei der Ankunft wird man dann von seinem persönlichen „Buddy“ empfangen. Dieser Buddy ist in der Regel ebenfalls noch Student und kontaktiert dich vor deiner Ankunft. Vor allem in den ersten Tagen ist diese Person eine große Hilfe, vor allem wenn man über keine Polnisch-Kenntnisse verfügt. Es gibt die Möglichkeit bereits 2 Wochen vor Beginn der Orientierungsphase an einem Englischaufbaukurs teilzunehmen, um einerseits seine Englischkenntnisse etwas aufzufrischen und andererseits bereits die ersten Kontakte mit den zukünftigen Kommilitonen zu knüpfen. Aufgrund dessen, dass ich noch mit meiner Masterarbeit beschäftigt war, konnte ich dieses Angebot leider nicht wahrnehmen. Man sollte jedoch spätestens zu Beginn der Orientierungsphase anreisen, was bei mir auch der Fall war. Der erste Tag beginnt mit einem offiziellen Einführungsprogramm der Universität und des ESN-Teams, welches für die Erasmusstudenten zuständig ist. Inhalt des Erfahrungsbericht Seite 3 Einführungsprogramms sind u.a. eine Universitätsführung, Stadttour, City-Rally, Welcome-Party und auch noch etliche andere Aktivitäten, die während des Ganzen Aufenthaltes organisiert werden. Wie bereits erwähnt hat man nun innerhalb der ersten 2 Wochen die Gelegenheit verschiedene Vorlesungen zu besuchen und seine Kursauswahl dementsprechend anzupassen. Dabei gibt es Vorlesungen, die es nur für Erasmusstudenten gibt, aber auch welche, in denen heimische Studenten teilnehmen. Meiner Meinung nach ist es auch wichtig das Land, in dem man reist näher kennen zu lernen. Aus diesem Grund habe ich mich unter anderem für die Kurse „History & Culture in Poland“ und „Polish Language for Beginners“ entschieden, welche ich sehr empfehlen kann. Das gelernte Polnisch hilft definitiv sich besser im Alltag und sei’s nur im Supermarkt nach den Preis zu fragen zu verständigen, da es recht viele Menschen in Polen gibt, die schlecht bis gar kein Englisch sprechen können. Zu den restlichen Kursen lässt sich sagen, dass alle Vorlesungen auf Englisch gehalten werden, wobei das Niveau meiner Meinung nach nicht so hoch ist. Es ist also machbar dem Dozenten gut zu folgen. Benotet werden die Kurse unterschiedlich. In einigen Fällen werden Klausuren geschrieben, in anderen müssen Einzel- oder Gruppenpräsentationen gehalten werden und in wiederrum anderen werden verschiedene ausgearbeitete Case-Studies benotet. Insgesamt lässt sich jedoch sagen, dass es mit geringem Aufwand möglich ist gute Noten zu erhalten und dass nur im seltensten Fall jemand durchfällt. Das ESN-Team hat während des Semesters verschiedenste Städtetrips, wie beispielsweise nach Warschau, Krakau und Breslau organisiert, welche sich definitiv gelohnt haben und ich jedem nur empfehlen kann mitzumachen. Vor allem die Reise nach Krakau mit Anschließender Besichtigung von Auschwitz war ein Highlight meines Aufenthaltes. Sobald man seine Studentenkarte erhält (innerhalb der ersten Tage) kann man sich an bestimmten Orten eine vergünstigte Karte für das Straßenbahnnetz in Posen holen. Als Student gibt es das Angebot, eine 4-Monatskarte für 150 Pln (ca. 40€) zu kaufen. Auch das fahren mit den Zügen innerhalb Polens ist sehr günstig. Studenten erhalten einen Preisnachlass von 51% auf alle Tickets, wobei auch hier rechtzeitig im Voraus gebucht werden muss (bis 4 Tage vor Reiseantritt). Da ich auch während meines Auslandsaufenthaltes auf Sport nicht verzichten wollte, musste ich mir ein geeignetes Fitnessstudio suchen. Am Ende entschied ich mich für das Gym „Fabryka Formy“, welches sehr gut ausgestattet war und nur 6 Stationen Erfahrungsbericht Seite 4 von meinem Studentenwohnheim entfernt lag. Die Kosten betrugen ca. 36€/Monat, was aber im Vergleich zu anderen Gym’s definitiv das Geld wert war. Abschließend möchte ich jedem noch sagen, dass die Zeit in Posen bisher zu den schönsten in meinem Leben gehören. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht und ich kann jedem nur raten ein Auslandssemester zu machen!!! Reist viel, lernt viele Leute kennen, nehmt alles mit was geht. Und genießt jeden Moment. Erfahrungsbericht Seite 5
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