University of Tampere

Erfahrungsbericht - Tampere, Finnland
Ich muss zugeben, dass die University of Tampere (UTA) ursprünglich nicht mein Erstwunsch bei der
Bewerbung um ein Auslandssemester gewesen ist. Im Nachhinein bin ich allerdings sehr glücklich,
dass ich den Platz an der UTA bekommen habe, denn das Auslandssemester war für mich einfach toll.
Unterkunft
Ab dem 15. Mai war online die Bewerbung bei TOAS für ein möbliertes Studentenwohnheim
möglich. Am 15. Mai um 7.00 Uhr deutscher Zeit (8.00 Uhr finnischer Zeit) saß ich auch schon vor
dem PC, da es ab dieser Zeit freigeschaltet wurde. Leider ist die Internetseite abgestürzt, weil sich
wahrscheinlich zu viele Studenten aus verschiedenen Ländern für eine Wohnung beworben haben.
Einige Stunden später hat es dann funktioniert und ich konnte mich für eine Wohnung bei TOAS
bewerben. Grundsätzlich empfehle ich sich am 15. oder spätestens am 16. Mai für die Wohnung zu
bewerben, da man sonst eine Wohnung weiter weg von der Uni bekommen könnte oder sich selbst
eine suchen muss. Ich hatte das Glück, dass ich eine Wohnung in Lapinkaari bekommen habe. In der
Nähe war ein schöner See und bis zum Zentrum war es auch nicht weit.
Wichtig ist, dass man sich für die Wohnung schon bewirbt, obwohl die University of Tampere einen
noch nicht angenommen hat. Ende Mai habe ich nämlich erst die Annahmebestätigung erhalten.
Ich habe mir ein Fahrrad angeschafft und würde es eigentlich jedem empfehlen, falls man nicht weit
vom Zentrum entfernt wohnt. Es werden gebrauchte Fahrräder für 60 EUR bei Etappi (Tampere
Employment and Training Centre Etappi) angeboten. Der Tutor müsste eigentlich wissen, wo es
sich befindet. Ansonsten kann man es auch sehr gut im Internet finden.
Der Bus zum Studentenwohnheim fuhr leider nur alle 20 Minuten, weshalb ich das Fahrrad empfehlen
würde. Aber ohne Fahrrad kommt man auch sehr gut zu Recht, da die Fahrkarte nur 33 EUR im Monat
kostet.
Ich habe eine Tutorin und eine Ersatztutorin erhalten. Die Kontaktdaten zu beiden habe ich von der
UTA zugesendet bekommen. Kurze Zeit später hatte mich auch schon meine Tutorin per E-Mail
kontaktiert.
Grundsätzlich holt der Tutor den Schlüssel von TOAS ab und empfängt auch einen am Bahnhof.
Meine Tutorin hat mich zwar abgeholt, jedoch nicht meinen Schlüssel, weil sie sehr viel gearbeitet hat.
Deshalb habe ich die erste Nacht im Dream Hostel (http://www.dreamhostel.fi/en/home/) übernachtet
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und würde das Hostel auch weiterempfehlen. Schöner wäre es allerdings gewesen gleich die erste
Nacht in der eigenen Wohnung im Studentenwohnheim zu übernachten. Falls also der Tutor sagt, dass
die Schlüsselabholung nicht möglich ist, würde ich darauf bestehen und auch den Ersatztutor
kontaktieren.
Ich würde empfehlen vielleicht eine Woche vor der Orientation Week anzukommen. So hat man
genug Zeit sich an der Uni anzumelden und muss nicht lange anstehen. Bei TAMY kann man gegen
eine Gebühr von 20 EUR das Starting Kit abholen. Darin enthalten sind häufig ein Topf, Pfanne,
Teller Gläser und Besteck.
Studium an der Gasthochschule
Das Semester war wie an der Viadrina in 2 Blöcke unterteilt. Einige Kurse wurden nur in einem der
beiden Blöcke angeboten. Andere wiederum waren blockübergreifend. Es wurden zahlreiche
Bachelorkurse angeboten, die häufig mit Projektarbeiten verbunden waren. Man konnte auch als
Bachelorstudent Masterkurse belegen. Häufig musste man jedoch in den Masterkursen Essays
schreiben. Diese wurden fair bewertet jedoch empfand ich die Essays als relativ zeitaufwendig.
Der Kurs „Managing E-Business“ wurde von meinen Freunden sehr empfohlen. Der Kurs ist ein
Masterkurs und etwas zeitintensiv jedoch sehr realitätsnah. Ich selbst würde „Game Theory“
empfehlen, weil ich mit dem Kurs sehr zufrieden war. Eine Kursübersicht mit den jeweiligen
Fakultäten und dazugehörigen Kursen findet ihr hier:
https://www10.uta.fi/opas/teaching/index.htm?&uiLang=en&kieli=en
Die Professoren in Finnland sind sehr hilfsbereit und gehen auf die Studenten ein. Ich war ehrlich
gesagt ziemlich überrascht wie schnell auf meine E-Mails geantwortet wurde und wie schnell das
jeweilige Problem gelöst wurde.
Das Essen in der Mensa war einfach nur toll. Für 2,60 EUR gab es einen Salat, 2 Getränke, eine
Hauptmahlzeit und 2 Scheiben Brot mit Aufstrich.
Das Studium an der Gasthochschule war sehr gut organisiert. Auch das Freizeitangebot, dass von der
Uni bzw. den universitären Einrichtungen angeboten wurde, war sehr gut. Es wurden ständig
interessante Veranstaltungen von TAMY und auch anderen angeboten. Diese wurden über die ISListe, für die man sich per E-Mail registrieren sollte, bekannt gegeben. Ich würde die Registrierung in
der IS-Liste jedem empfehlen. Eigentlich jede Woche waren verschiedene spannende Veranstaltungen.
Falls die Möglichkeit besteht, würde ich versuchen auch Kurse an der TAMK (Tampere University of
Applied Sciences) zu belegen. Die Kurse von denen ich gehört habe, waren sehr spannend und
praxisnah.
Lebenshaltungskosten
Die Lebenshaltungskosten sind höher als in Deutschland. Obst und Gemüse sind häufig doppelt so
teuer, wobei man natürlich sagen kann, dass Lebensmittel in Deutschland sehr günstig sind. LIDL war
der günstigste Supermarkt in Finnland. Wenn man aber häufig beispielsweise in der Uni essen geht
oder etwas beim Einkaufen auf die Preise schaut, dann kam man sehr gut zu Recht.
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Alltag und Freizeit
Wie schon erwähnt es gibt sehr viele Freizeitmöglichkeiten in Tampere und auch außerhalb von
Tampere. Tampere ist einfach eine tolle und schöne Stadt und immer ist etwas los, wenn man etwas
unternehmen möchte.
Alle Zugtickets kosten nur die Hälfte für Studenten. Aber auch Bustickets mit ExpressBus
(http://www.expressbus.fi/etusivu) kosten nur die Hälfte. Wenn man früh genug Tickets von OnniBus
bucht, kann man sogar für 3 EUR beispielsweise nach Helsinki fahren
(http://www.onnibus.com/en/index.htm) jedoch nicht zum Flughafen. Zum Flughafen von Helsinki
kommt man sehr gut mit ExpressBus.
Es werden auch viele Studentenfahren angeboten. ESN Fint bietet beispielsweise Fahrten nach
Lappland, Moskau und St. Petersburg an. Oder auch Trips, wo man in einem Cottage (eine Art
Sommerhäuschen) in Finnland übernachtet. Das Cottage ist etwas typisch finnisches und es ist etwas,
was man auf jeden Fall gemacht haben sollte. Ein Cottage kam man auch mit Freunden mieten oder
wenn man beispielsweise nach Lappland fährt, so kann man auch dort eins mieten.
Die meisten Erasmus Studenten haben mit ESN Fint den Lappland Trip gebucht. Es ist relativ teuer
aber ich würde es ebenfalls jedem empfehlen. Als die Buchung freigeschaltet wurde, wurde der Trip
jedoch schon nach 2 Stunden ausgebucht. Deshalb sollte man bei der Buchung schnell sein.
Es werden aber auch tolle Trips von StudentTrips angeboten. Auf Facebook kann man sich
informieren welche Fahrten wann angeboten werden (https://www.facebook.com/studenttrips.fi). Ich
habe mit StudentTrips einen Baltic Trip gebucht. Es war eine einwöchige Fahrt von Helsinki über
Tallinn, Riga, Vilnius und wieder zurück. Ich war sehr begeistert von der Fahrt und relativ günstig war
sie auch. Die Fahrt war direkt in der Woche nach dem 1. Block. Parallel wurde auch eine Fahrt
beispielsweise nach St. Petersburg mit ESN Fint angeboten.
Da das Erasmus Geld leider erst im Oktober überwiesen wurde und man bereits für den Lappland Trip
(etwa 400 EUR) vorher bezahlen musste, würde ich raten etwas erspartes Geld auf dem Konto zu
haben. Aber auch vielleicht für andere Fahrten, denn man wird denk ich nicht so oft die Gelegenheit
haben so kostengünstig zu reisen.
Fazit
Schlechteste Erfahrung:
Falls man persönliche Sachen in der Küche im Studentenwohnheim stehen gelassen hat, sind diese
gelegentlich verschwunden und man hat diese auf einem anderen Stockwerk auffinden können. Wenn
man Pech hatte, so hat man seine Sachen nicht mehr wieder gesehen.
Waschzeiten im Studentenwohnheim mussten mind. 3 Wochen vorher gebucht werden. Häufig auch
schon Monate im Voraus. Falls man doch nicht zu der gebuchten Zeit konnte, so haben wir es sehr gut
durch eine Facebook Gruppe geklärt oder es an Freunde weitergegeben.
Beste Erfahrung:
Es war einfach ein tolles Auslandssemester. Ich habe sehr viel gesehen. Viele tolle Menschen kennen
gelernt. Aber selbstverständlich auch studiert und bin mit meinen Studienleistungen sehr zufrieden.
Die Finnen waren immer sehr hilfsbereit und haben sehr gutes Englisch gesprochen. Ich habe sehr
viele tolle Erfahrungen in Finnland gemacht und bin sehr glücklich und dankbar, dass ich mein
Auslandssemester in Tampere machen durfte!
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