Internationale Nachrichten März 2015

März 2015 | Nachrichten aus dem internationalen Verband
Herausgeber: Kolpingwerk e.V. | Verantwortlich: Dr. Markus Demele, Generalsekretär
Kolpingplatz 5-11, 50667 Köln/Germany | Tel. +49-221-77 88 0-13
[email protected] | www.kolping.net
Internationale Nachrichten
Liebe Kolpingschwestern und Kolpingbrüder,
Ostern ist für uns Christen das Fest der Hoffnung. Es ist eine Zeit, in der wir ganz besonders erfahren dürfen, dass Gott einen
guten Weg mit uns beschreiten will. Für die Gemeinschaft der Kolpingmitglieder und Menschen, die in den Kolpingprojekten
lernen und arbeiten gehört die Gemeinschaft ganz essentiell zu diesem guten Weg. Wir sind nicht allein unterwegs.
Das ist auch ein roter Faden, der sich durch die Internationalen Nachrichten aus dem vergangenen Monat zieht. Gemeinschaftlich erreichen Menschen mehr. Sei es in der Partnerschaftsarbeit oder im Lernen voneinander, sei es in der Unterstützung von Flüchtlingen oder der Ausbildung junger Menschen – die Idee Adolph Kolpings, in Gruppen und Gemeinschaften die
Kräfte zu bündeln.
Für die österliche Zeit wünsche ich Euch im Namen des ganzen Teams im Generalsekretariat viel Hoffnung und Freude an der
Gemeinschaft im Internationalen Kolpingwerk.
Treu Kolping,
Euer Markus Demele.
International
KOLPING INTERNATIONAL jetzt auf dem Smartphone
Für viele ist das Handy aus dem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Viele haben sogar ein Smartphone und surfen
damit im Internet, lesen ihre Emails oder informieren sich über die aktuellen Nachrichten. Mit Apps wird aus dem Telefon
dann ein echter Alleskönner. Auch KOLPING INTERNATIONAL bietet Nutzern von Handys mit dem Betriebssystem Android
oder eines iPhones die Möglichkeit, sich schnell und komfortabel über die Aktivitäten aus der internationalen Kolpingwelt zu
informieren. Zwei- bis dreimal die Woche kommen aktuelle Meldungen von Aktionen und Initiativen aus Asien, Afrika, Lateinamerika, den USA und Europa direkt auf das Handy. Darüber hinaus gibt es interessante Videos und Bilder, die anschaulich
machen, was Kolpingsfamilien in der Welt bewegt und was sie alles in Bewegung setzen. Die App kann einfach über den
Store des Telefons kostenlos heruntergeladen werden.
März 2015 | Seite 2 von 4
International
Konferenz für und mit Brasilien
Die Partnerschaftsarbeit zwischen europäischen und brasilianischen Kolpingsfamilien steht im Ursprung der Geschichte von
KOLPING INTERNATIONAL. Heute hat das Land, das fast die Hälfte Südamerikas einnimmt, viel mediale Aufmerksamkeit, weil
es die Fußballweltmeisterschaft und bald auch die Olympischen Spiele ausrichten wird. Das Kolpingwerk in Brasilien setzt sich
jedoch weiterhin für die Menschen ein, die nicht im Blickpunkt, sondern meist am Rande der Gesellschaft stehen. Viele der
mehr als 200 Millionen Brasilianerinnen und Brasilianer leben unter schwierigsten Bedingungen. Die Partner aus Europa wollen helfen, dies zu ändern. Die Jahrzehnte währenden Partnerschaften sind zu Freundschaften zwischen Familien und Kolpinggruppen geworden. Die Leidenschaft, mit der sich Kolpingschwestern und Kolpingbrüder für die konkrete Not der Menschen einsetzen ist beeindruckend. Auf einer Konferenz der Partner Brasiliens wurden jetzt Austausch und die Planungen für
die kommenden Monate besprochen. Vertreten waren Engagierte aus den deutschen Diözesanverbänden Limburg, Hildesheim, Regensburg, Fulda, Speyer und Essen. Vom Kolpingwerk Österreich war Wolfgang Engelmaier vertreten. Mit einer Videoschaltung konnten dann noch einige Grüße mit dem Vorstand und Mitarbeitern im Nationalbüro in Sao Paolo ausgetauscht werden. Damit wurden im Generalsekretariat in Köln gemeinsam die Weichen für eine weiterhin fruchtbare Zusammenarbeit gestellt.
Europa
Ost-Ost-Lernen: Kommunikation, Kooperation und Solidarität fördern
Voneinander Lernen und Begegnung gehören zum Selbstverständnis des Internationalen Kolpingwerkes. Die Erfahrungen aus
vergleichbaren Länderkontexten sind wichtig, um nicht ständig das „Rad neu zu erfinden“. Solche Begegnungen ergänzen die
klassischen Partnerschaften zwischen Diözesanverbänden in Westeuropa, die eine lange Tradition haben, und Verbänden mit
einer jüngeren Geschichte. Im März dieses Jahres fand deshalb auf Initiative von KOLPING INTERNATIONAL eine Begegnung
von Polen und Serben in Krakau statt. Das Exposure- und Dialogprogramm bot vielfältige Möglichkeiten zur kollegialen Beratung. Die Gäste aus Serbien nutzten den Aufenthalt, um Einblicke in die vielfältige Kolping-Praxis in Polen zu gewinnen und
die eigenen Ansätze zu reflektieren. Neben zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen aus der Geschäftsstelle, die für die Durchführung des BMZ Projektes Verantwortung tragen, gehörten zu der Gruppe Anna Ledjel, die Vorsitzende des Verbandes und
Brigita Keri, die Vorsitzende der Kolpingfamilie Sajan.
Die Polen, bis 2004 selbst noch Empfänger von Entwicklungshilfegeldern der Bundesregierung, inspirierten die vier Vertreter
aus Serbien mit Berichten über den Fundraising-Alltag und viele weitere erfolgreiche Verbandsaktivitäten. Abschließend waren
sich alle einig, dass der Aufbau von Ost-Ost-Brücken einen wichtigen Beitrag leistet zur Zukunft des Kolpingwerkes in Mittelund Osteuropa.
Deutschland
Flüchtlinge finden Aufnahme im Diözesanverband Paderborn
Das Kolping-Bildungswerk Paderborn betreibt seit mehr als einem Jahr zentrale Unterbringungen zunächst in Nieheim und
nun in Bad Driburg. Dort finden 300 bis 350 Flüchtlinge einen ersten Ort, an dem sie nach den vielen Strapazen erst einmal
zur Ruhe kommen können. Es sind überwiegend junge Männer, zwischen 20 und 30 Jahren sowie Familien mit Kindern. Michael Wöstemeyer, Leiter der Flüchtlingseinrichtungen, setzt für Bad Driburg auf familiären Umgang. Menschen, die oftmals
wochenlang auf der Flucht waren, sollen ein geschütztes Zuhause bekommen. Doch schon nach maximal drei Wochen werden
sie auf die einzelnen Kommunen verteilt. Dort können auch Vereine und Einzelpersonen Unterstützung leisten. Handlungsansätze sind zum Beispiel die Mitarbeit bei „Runden Tischen“, Unterstützung bei Behördengängen, Spiel und Spaß für Kinder
und Familien, Sprachkurse, Mithilfe in Kleiderkammern sowie Einladung zu Gottesdiensten. Kolping ist hier wieder einmal
ganz nahe bei den Menschen, die unsere Hilfe am nötigsten haben.
März 2015 | Seite 3 von 4
Deutschland
Beeindruckende Arbeit für Jugendliche in der Kolpingsfamilie Regen
Voll des Lobes zeigte sich der Landespräses des Kolpingwerkes Bayern, Msgr. Christoph Huber, anlässlich seines Besuches des
Berufsbildungszentrums der Kolpingsfamilie Regen. Msgr. Huber war nach seinem Rundgang durch die verschiedenen Abteilungen des Berufsbildungszentrums sehr angetan von der nachhaltigen Jugendsozialarbeit, die hier in Regen geschieht. Neben
dem hohen technischen Standard der Ausbildungswerkstätten beeindruckte den Gast vor allem das menschliche Bemühen um
die der Kolpingsfamilie anvertrauten Jugendlichen. Man spüre, so Huber, dass sich die Ausbildungsmeister und die pädagogischen Mitarbeiter mit großem sozialem Engagement der jungen Menschen annehmen, ihnen berufliche Perspektiven aufzeigen und sozialen Halt im Alltag vermitteln. Huber sprach Einrichtungsleiter Norbert Loibl ein großes Kompliment für diese
überzeugende Arbeit aus.
Deutschland
Warnung vor Globalisierung der Gleichgültigkeit
Vor einer Globalisierung der Gleichgültigkeit hat Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg, bei den "Kölner Gesprächen" des
Kolpingwerkes gewarnt. Christen seien durch das Zweite Vatikanische Konzil aufgerufen, die Freude und Hoffnung , Trauer
und Angst aller Menschen zu teilen, sagte er am Samstagabend vor rund 200 bundesweit tätigen Leitungskräften des Verbandes im Kolpinghaus International in Köln. Deshalb seien die Christen eingeladen, sich für die Armen einzusetzen, denen
das tägliche Brot fehle, für die Millionen Arbeitssklaven, meist Frauen und Kinder, die in Bergwerken und Steinbrüchen, in
Plantagen und Textilfabriken, als Kindersoldaten oder in der Prostitution arbeiten müssten. Schick betonte die Errungenschaften des Konzils, am Gottesdienst und am Gebet in der Muttersprache teilzuhaben und die Liturgie als Laien vielfältig zu gestalten. "Wenn wir das nicht oder nur mäßig tun, dann haben wir das Konzil nicht verwirklicht. Wenn wir uns für unseren
Glauben einsetzen, ihn bezeugen, auch im öffentlichen Leben und am Arbeitsplatz, wenn wir uns informieren und schulen
lassen, damit wir Zeugnis geben können, dann haben wir das Konzil verwirklicht." Schick erinnerte die Kolpingmitglieder
daran, dass es heute kaum noch Wandergesellen gebe. "Aber es gibt Flüchtlinge, Asylanten und unbegleitete Jugendliche, die
hier bei uns heute fremder sind als die damaligen Gesellen. Adolph Kolping würde uns heute mit aller Dringlichkeit auffordern, ihnen zu helfen, dass sie ihre Vertreibungs- und Fluchttraumata überwinden, dass sie die deutsche Sprache lernen, dass
sie einen Beruf erlernen und ausüben können, dass sie sich integrieren. Integration würde sicher eine wichtige Aufgabe für
Adolph Kolping 2015 darstellen, und er würde uns auffordern, alles dafür Nötige zu tun."
Ungarn
Prominenz für das Kolpingwerk in Ungarn
Zoltán Meszlényi ist nicht nur ein Seliger der katholischen Kirche sondern war auch von 1939 bis 1945 Präses im Kolpingwerk
Ungarn. Als solcher setzte er sich für die Ausbreitung der Ideen Adolph Kolpings in seinem Heimatland ein. 1937 wurde er
zum Bischof geweiht. Er starb 1952 in kommunistischer Gefangenschaft. Seit er 2009 in Esztergom selig gesprochen wurde,
stieg seine Popularität in Ungarn stetig an. Jetzt hat Péter Kardinal Erdő, der Erzbischof von Esztergom-Budapest und Primas
von Ungarn in einem Schreiben an die Kolpingmitglieder in Ungarn, Zoltán Meszlényi zum Patron des Kolpingwerkes in Ungarn erklärt. Der Vorstand und Nationalsekretärin Judit Hudson berichteten, dass durch die vermehrte Berichterstattung zu
dieser Ernennung immer Menschen in Ungarn die Arbeit des Kolpingwerkes kennenlernen.
Benin
Pfarrgemeinde Seliger Adolph Kolping
Und zu welcher Pfarrei gehörst Du? In Benin können einige Menschen darauf mit: Seliger Adolph Kolping antworten. In einem
Außenbezirk von Abomey (zwischen Abomey und Bohicón gelegen) wurde vor kurzem eine neue Pfarrei gegründet, die Pfarrei
„Seliger Adolph Kolping“ heißt. Der Rohbau der Kirche ist fertig. Zwar besteht der Altar noch aus einem einfachen Tisch, aber
es gibt viele weitere Pläne für den Aufbau der Kirche. Derzeit wird geprüft, ob es möglich ist, in den kommenden Altar eine
Reliquie Adolph Kolpings einzulassen. Der Rest der Pfarreistrukturen befinde sich noch im Aufbau. Der junge Pfarrer und wei-
März 2015 | Seite 4 von 4
tere Vertreter des Pfarrgemeinderates haben unserem Projektereferenten Peter Schwab bei seinem Besuch jedenfalls ambitionierte Pläne für die Pfarrei Seliger Adolph Kolping vorgestellt. Vom Rhein in die Welt, das ist die Geschichte des Internationalen Kolpingwerkes.
Chile
Einsatz für Flutopfer
Eine verheerende Flut hat die Region Atacama und Antofagasta in Chile heimgesucht. Außergewöhnlich starke Regenfälle auf
Landschaften fast ohne Vegetation haben große Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht. Fast 30.000 Menschen sind
betroffen. Die Kolpingjugend Chile hilft. In Zusammenarbeit mit Pfarreien aus der betroffenen Region beteiligen sich die jungen Leute an der Verteilung von Nahrungsmitteln, Decken und auch Handwerkszeug. Damit können die Betroffenen ihre
Wohnungen und Häuser zumindest provisorisch reparieren. Die Zusammenarbeit mit den Pfarreien stellt sicher, dass es bei der
Verteilung gerecht zugeht. Es ist nicht das erste Mal, dass sich das Kolpingwerk Chile an den Hilfsaktionen nach Naturkatastrophen beteiligt. So zuletzt beteiligte man sich tatkräftig bei dem verheerenden Erdbeben im Jahr 2010.
Philippinen
Berufsbildung als Zukunftshilfe
Eine gute Tradition haben bei Kolping Philippinen Berufsbildungskurse für junge Menschen. Im Laufe der Jahre hat man die
Gestaltung und den Ablauf der Kurse immer wieder den Gegebenheiten und dem Bedarf im Land angepasst. Die Nachfrage,
nach Arbeitskräften für Küchen und Backstuben ist weiterhin hoch. Männer und Frauen, die Fähigkeiten im Kochen und Backen für Restaurants und Großküchen vorweisen können, finden allemal eine Arbeitsstelle und können in der Folge besser für
die Zukunft planen. Viele der Teilnehmer an den Kursen entwickeln im Laufe des Trainings einen solchen Unternehmergeist,
so dass sie sich sogar selber selbständig machen. Vielen haben auf diese Weise in ihren Restaurants neue Arbeitsplätze geschaffen.
Wie es bei Kolping üblich ist, lernen die jungen Menschen aber nicht nur fachlich ihr Metier zu beherrschen. Neben der Handhabung von Lebensmitteln und Hygienestandards spielen auch persönliche Tugenden wie Pünktlichkeit und Fleiß eine Rolle.
Kolping nimmt hier den ganzen Menschen in den Blick und ermutigt die Teilnehmer dazu, selbst Verantwortung für ihre Gesellschaft zu übernehmen. Eine gute Arbeitsstelle oder eine lukrative Selbständigkeit sind wichtige Grundlagen dafür. Besonders profitiert das Kolpingwerk auf den Philippinen von der Partnerschaft mit dem deutschen Diözesanverband Osnabrück und
von der Förderung durch das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung durch KOLPING INTERNATIONAL.