IPPNW-Mitgliederversammlung & Jahrestreffen 24. bis 26. April 2015 in Berlin FREITAG, 24. APRIL 2015 SAMSTAG, 25. APRIL 2015 SAMSTAG, 25. APRIL 2015 TAGUNGSWERK JERUSALEMKIRCHE LINDENSTRASSE 85 | 10969 BERLIN TAGUNGSWERK JERUSALEMKIRCHE LINDENSTRASSE 85 | 10969 BERLIN DAS MEISTERSTÜCK | HAUSVOGTEIPLATZ 3-4 | 10117 BERLIN 19:00 Uhr Begrüßung und Einführung: Markt der Möglichkeiten – die IPPNW (neu) entdecken 9:00–10:00 Uhr Kurze Updates zu IPPNW-Themen: ICAN/Atomwaffen | Friedenswinter | Flüchtlinge | Uran und Gesundheit Fukushima und Atomausstieg | Naher Osten | Medical Peace Work ab 20:00 Uhr Come-Together 20:00 Uhr Vortrag mit anschließender Diskussion – Andreas Zumach: Gefährlicher Poker um Atomwaffen. Israel, Iran und die Chancen für eine massenvernichtungsfreie Zone im Nahen und Mittleren Osten. 10:00–11:00 Uhr Vortrag und Diskussion zum Krieg in der Ukraine, Referent: Dr. Karl Grobe-Hagel Begrüßung durch Dr. Barbara Hövener 11:00–11:30 Uhr Kaffeepause DIE AUSFÜHRLICHE TAGESORDNUNG UND DIE MÖGLICHKEIT, SICH ONLINE ANZUMELDEN, FINDEN SIE UNTER 11:30–13:00 Uhr Arbeitsgruppen und Workshops I Regionalgruppenarbeit II Medizin und Gewissen: Pharmakritik III Flüchtlinge IV Atomenergie 13:00–14:00 Uhr Mittagspause kurzlink.de / jahrestreffen 14:00–18:30 Uhr MITGLIEDERVERSAMMLUNG OFFIZIELLER TEIL Rechenschaftsberichte des Vorstandes und der Schatzmeisterin, Stellungnahme der Revisorinnen, Aussprache, Berichte des International Councillors, der StudierendenvertreterInnen und der Geschäftsstellen-MitarbeiterInnen 15:30–16:00 Uhr Kaffeepause 16:00–17:00 Uhr Anträge und Resolutionen 17:00–18:30 Uhr Neuwahl des Vorstandes und des International Councillors anschließend Vorstandssitzung TOP: Wahl des geschäftsführenden Vorstandes SONNTAG, 26. APRIL 2015 MAUERPARK BERLIN | TREFFPUNKT: PLATZ SÜDLICH VOM MAUERPARK SCHWEDTER STR./ ODERBERGER STR. 10:00–12:00 Uhr Öffentliche Aktion: 29 Jahre Tschernobyl – 4 Jahre Fukushima Zum Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl wollen wir die Chance nutzen, viele unserer aktiven Mitglieder in Berlin zu haben und organisieren eine große öffentliche Aktion: Mit einem Dekontaminationszelt werden wir der Bevölkerung vor Augen führen, was im Fall eines Super-GAUs in Deutschland passieren würde. Auf besonderen Wunsch der Berliner Regionalgruppe haben wir als Szenario eine Kernschmelze im Berliner Forschungsreaktor am Wannsee gewählt. Originalfoto: m.a.r.c./ creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0 IPPNW-JAHRESTREFFEN Mitgliederversammlung und Jahrestreffen Kommen Sie vom 24.-26. April 2015 nach Berlin! D er Vorstand und die Berliner Regionalgruppe laden Sie herzlich ein, zum Jahrestreffen vom 24.–26. April 2015 nach Berlin zu kommen. Es ist eine gute Gelegenheit, sich über friedenspolitische, atompolitische und andere gesellschaftliche Themen auszutauschen. Angesichts der kriegerischen Entwicklungen in den letzten Monaten kommt uns unser Privatleben mit seinen Freuden und Sorgen manchmal wie ein Traum vor neben dem Alptraum des Krieges, der anderswo das Leben von Menschen bestimmt. Wir engagieren uns gegen die Kriegsgefahr und suchen nach Wegen angesichts komplexer politischer Situationen. anzustecken und mit ihren Argumenten zu überzeugen. Es gibt einen fundamentalen Wandel in der Art und Weise, wie über Atomwaffen als humanitäre Katastrophe international geredet wird. Doch die Atomwaffenstaaten rüsten eher auf als ab. D D as Jahrestreffen dient auch dazu, unsere Friedensarbeit zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Dabei soll der Skepsis und den Warnungen vor Einseitigkeit und irrationalen Ängsten Raum gegeben werden. Beim Markt der Möglichkeiten am Freitagabend, durch Informationsmaterial und Gespräche, werden Sie einen Eindruck von der Vielfältigkeit des Vereins gewinnen können. Die IPPNWProjekte „Medical Peace Work“, „Famulieren und Engagieren“, „Bridges of Understanding“, „Refugee Camp Project“ und die Global Health Summer School helfen uns zum Beispiel, junge MedizinerInnen für unseren Verein zu gewinnen und das Bild einer besseren, menschlicheren und engagierteren Medizin in den Köpfen der Menschen zu verankern. ng unter: Infos und Anmeldu effen kurzlink.de/jahrestr Danach wird Andreas Zumach zur angespannten Lage im Nahen und Mittleren Osten und zur dringend notwendigen Massenvernichtungswaffenfreien Zone, das heißt auch Atomwaffenfreien Zone, in dieser Region vortragen. Das Ziel, Atomwaffen weltweit zu ächten, ist näher gerückt – die von der IPPNW initiierte Kampagne ICAN hat es geschafft, Regierungen von Ländern wie Österreich, Norwegen, Mexiko, Südafrika und Malaysia und vielen anderen mit ihrem Optimismus und Zukunftsglauben 7 Am Samstag, 25. April 2015 referiert Dr. Karl Grobe-Hagel vormittags zum Krieg in der Ukraine. Nachmittags findet im Rahmen der Mitgliederversammlung die Neuwahl des Vorstands und des International Councillors statt. Wir würden uns sehr freuen, wenn alle Bewerbungen bis spätestens 24. April mit einem kurzen Motivationsschreiben bei der Geschäftsstelle eingereicht werden könnten. em Ziel des Atomausstiegs in Deutschland sind wir ein wenig näher gekommen. Aber noch sind neun AKWs in Betrieb und wir müssen erreichen, dass diese sofort stillgelegt werden. Am Sonntag, dem 26. April, dem 29. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe, wollen wir mit einer gespielten Simulation einer Kernschmelze im Berliner Forschungsreaktor am Wannsee darstellen, was es bedeuten würde, wenn solch ein Ereignis eintreten sollte. Das Wissen und die Erfahrung der älteren Mitglieder sowie die Energie und die frischen neuen Ideen der jungen helfen uns, unsere Ziele zu erreichen. Es ist daher schön zu sehen, wie alte und junge Mitglieder gemeinsam daran arbeiten. Diese Zusammenarbeit war in den letzten zwei Jahren auch im Vorstand sehr konstruktiv und inspirierend. T ragen Sie Ihren Teil zu diesem Zusammenspiel bei, treffen Sie alte WeggefährtInnen wieder und lernen Sie neue kennen. Kommen Sie zahlreich nach Berlin! Wir freuen uns, Sie zu sehen! Herzliche Grüße vom gesamten Vorstand und der Berliner Regionalgruppe Susanne Grabenhorst und Barbara Hövener IPPNW-JAHRESTREFFEN Vorstandswahl 2015 Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich vor fördern einen tollen Kontakt und Austausch. Die studentischen Mitglieder nach deren Start ins Arbeitsleben für den Verein zu halten, ist sehr wichtig – an diesem Übergangspunkt würde ich gerne die guten Idee mit weiterentwickeln. Mittlerweile bin ich im PJ und schreibe an meiner Doktorarbeit in Dresden. Das zusätzliche Engagement ist mir sehr wichtig und ich würde es gerne weiterführen. Auf der Mitgliederversammlung wird Ende April ein neuer Vorstand gewählt. Wir stellen die KandidatInnen hier in alphabetischer Reihenfolge der Nachnamen vor. Dr. Inga Blum Dr. Sabine Farrouh Seit elf Jahren in der IPPNW und ebenso lange gegen Atomwaffen engagiert. Beruflich kurz vor der Facharztprüfung Neurologie. Anästhesistin/Palliativmedizinerin im Ruhestand, verwitwet, zwei Kinder, zwei Enkel – Mitglied der IPPNW seit 1990, seit 2007 im Vorstand, die letzten sechs Jahre davon als Schatzmeisterin im geschäftsführenden Vorstand. In den letzten zwei Jahren im Vorstand habe ich die IPPNW-Blockade am Atomwaffenstützpunkt Büchel mitorganisiert, ein Seminar zu Atomwaffen und Lobbyarbeit organisiert, Workshops und Vorträge zu Atomwaffen gehalten und mich an der Kampagne gegen die Investitionen von Banken in Atomwaffen beteiligt. All dies möchte ich fortsetzen, genau wie auch die angenehme und produktive Zusammenarbeit des scheidenden Vorstandes. Meine nächsten Schwerpunkte sind die diesjährigen 70. Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki im August und der IPPNW-Friedenskongress im Herbst. Ich möchte das schwindende Bewusstsein für das Ur-Thema der IPPNW wieder stärken. Weil Atomwaffen immer noch die größte akute Bedrohung für das globale Überleben sind, weil sie durch das Wiederaufflammen des Kalten Krieges aktuell wieder an Bedeutung gewinnen und weil sie Grundpfeiler eines auf Dominanz und Kontrolle ausgerichteten Sicherheitssystems sind. Nach der Geburt meines zweiten Kindes werde ich bis 2016 in Elternzeit sein, diese werde ich, wie schon meine erste Elternzeit, wieder intensiv für mein Engagement nutzen. Einiges war neu in diesem Vorstand, das junge Team hat frischen Wind in unsere Arbeit gebracht. Wir haben viele Projekte begonnen, die in den nächsten zwei Jahren weitergeführt werden sollen – zum Beispiel unsere Friedenskonferenz im Oktober, der große Fukushima/Tschernobyl-Kongress im Februar 2016, die Verjüngung des Vereins und die Umstrukturierung der Geschäftsstelle nach dem Ausscheiden von Ulla Gorges und Frank Uhe. Dabei ist eine solide Finanz- und Fundraising-Politik von essenzieller Bedeutung. Als inzwischen erfahrene Schatzmeisterin möchte ich diesen Prozess gerne noch zwei Jahre begleiten. Besonders am Herzen liegen mir meine weiteren Themenfelder, die Kampagnen gegen die Rüstungsexporte, die Lage im Nahen Osten, die Situation der Flüchtlinge und natürlich unsere Kernthemen, Atomwaffen und Atomenergie – die „schrecklichen Zwillinge“, die den Fortbestand unserer Welt bedrohen. Durch die Nähe zur Situation meiner Verwandten in Syrien habe ich die Schrecken des Krieges jeden Tag drastisch vor Augen. Das gibt mir Ansporn und Kraft, mich weiter für eine friedlichere Welt einzusetzen. Carlotta Conrad Katja Goebbels Liebe Mitglieder, seit zwei Jahren bin ich im Vorstand der IPPNW aktiv. Die Arbeit im Vorstand und die Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle haben mein Blickfeld erweitert und mir großen Spaß gemacht. Liebe IPPNWlerInnen, ich möchte mich herzlich für das Vertrauen bei der letzten Wahl bedanken und erneut kandidieren. Was ist in den zwei Jahren geschehen? Ich habe eine Tochter bekommen und meine Weiterbildung zur Allgemeinmedizinerin fortgesetzt. Mein Masterstudium „International Health“ musste leider erst einmal ruhen. Innerhalb des Vorstands war ich im Bereich „Soziale Verantwortung“ zusammen mit Carlotta Conrad und der Geschäftsstelle tätig und habe einen guten Einblick in die Vorstandsarbeit bekommen. Die Global Health Summer School, Medical Peace Work und globale Gesundheit im deutschen Kontext liegen mir besonders Der Schwerpunkt Flucht und Asyl der IPPNW ist aktueller denn je, und gemeinsam mit dem Vorstand und dem AK, sowie in der BAG ProAsyl, möchte ich in diesem politischen Feld weiter engagiert bleiben. Ein Ziel für dieses Jahr ist die (Wieder-) Vernetzung der IPPNW mit den Medinetzen und Medibüros. Innerhalb des Vereins sehe ich mich als Schnittstelle zwischen dem Vorstand und den Studierenden. Die Studierendenarbeit war in den letzten Jahren sehr erfolgreich, die Bundestreffen 8 Gründungsmitglied aktiv mitgearbeitet, besonders im Bereich der Studierendenarbeit und der Kampagne gegen die Finanzierung von Atomwaffen. Würde ich in den Vorstand gewählt werden, wäre ein Schwerpunkt die Einbindung der Studierenden in die Friedensarbeit der IPPNW, denn es liegt mir viel daran, dass sich auch junge Menschen für den Frieden engagieren. Ein weiterer Fokus wäre die Arbeit bei ICAN. Durch die Zusammenarbeit mit dem Vorstand habe ich bereits gute Einblicke in Umfang und Spektrum dieser Tätigkeit erhalten und bin mir über Zeit und notwendige Ressourcen im Klaren. Ich würde mich sehr freuen, Teil eines motivierten Vorstands zu werden und mich dort aktiv für gute Kommunikation und Zusammenarbeit einzusetzen. am Herzen. Nur im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen und politischen Systemen kann Gesundheit gedacht werden, können Lösungsvorschläge erarbeitet werden. Darum bin ich sehr an den Hintergründen interessiert, wie z.B. dem Konzept der sozialen Determinanten für Gesundheit. Darin (und natürlich nicht nur dort) ist Frieden eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein gesundes Leben und somit ist es für mich nur logisch, mich aus der Friedensperspektive für Globale Gesundheit zu engagieren. Ich möchte auch in den nächsten zwei Jahren meine wenige freie Zeit gern der IPPNW widmen, um thematisch weiterzuarbeiten. Sicher aber auch, um den angestoßenen Zukunftsprozess innerhalb des Vereins weiter kreativ mit zu gestalten und zu bereichern. Susanne Grabenhorst Helmut Käss Ärztin für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Ich war von 1984 bis 2009 als niedergelassener Allgemeinarzt in Braunschweig tätig. Nun befinde ich mich im Ruhestand. Die aktuellen kriegerischen Entwicklungen zeigen, wie notwendig die Arbeit der IPPNW nach wie vor ist. Um den Verein für die Herausforderungen der nächsten Jahre zu stärken und seine Zukunftsfähigkeit zu erhalten, arbeiten Vorstand und MitarbeiterInnen an Perspektiven und Konzepten. Als Vorsitzende konnte ich diesen Entwicklungsprozess in den letzten beiden Jahren maßgeblich mitgestalten. Sowohl die Beachtung von Tradition und Erfahrung als auch die Offenheit für Neues sind wichtig. Die Balance zwischen diesen Polen zu finden und eine konstruktive, kreative Zusammenarbeit aller Mitglieder des Vereins zu ermöglichen, sehe ich als eine meiner Aufgaben. In Bündnissen und Netzwerken der Friedensbewegung engagiere ich mich für die Entwicklung sowohl von Strategien als auch von Protesten auf der Straße gegen den gefährlichen Konfrontationskurs in der Politik. Dabei habe ich besonders die sozialen und neuropsychologischen Aspekte von Gewalt und Krieg im Blick, die auch bei der IPPNW-Friedenskonferenz im Oktober eine wichtige Rolle spielen werden. Lokal war ich in Mönchengladbach an der Gründung einer IPPNW-Regiogruppe und eines Netzwerks von Flüchtlingsinitiativen beteiligt. Gerne möchte ich die motivierende Zusammenarbeit mit den anderen Vorstandsmitgliedern und den MitarbeiterInnen fortsetzen. Es hat mir Freude gemacht, mich in einem positiven Arbeitsklima zu engagieren und zu erleben, wie wir als Team zusammengewachsen sind. 1983 gründete sich die IPPNW-Regionalgruppe Braunschweig, wo ich von Anfang an aktiv bin. Für zwei Jahre war ich zwischendurch als IPPNW-Vorstandsmitglied gewählt. Mich interessieren alle Friedensthemen, insbesondere aber aktuell der Ukrainekonflikt, seit langem Israel, die Risiken des „Kampfes Reich gegen Arm“ (z. B. Nord/Süd), die Risiken der Umweltverschmutzung und der Klimaerwärmung. Im Moment halte ich den 60. Jahrestag des Russell-Einstein-Manifests von 1955 für eine Möglichkeit, auf die Gefährlichkeit von Kriegen und die Notwendigkeit, dass sie verboten werden sollten, hinzuweisen. Ich würde gern meine Eigenschaften im Vorstand einbringen. Helmut Lohrer Ich lebe mit meiner Familie in Villingen-Schwenningen und führe dort eine Hausarztpraxis. Seit meinem ersten Semester bin ich in der IPPNW aktiv. In den letzten Jahren vertrete ich die deutsche Sektion im International Council der IPPNW. Zusammen mit ICAN, der Internationalen Kampagne zur Abschaffung der Atomwaffen, kämpft die IPPNW für eine weltweite Ächtung der Atomwaffen. Dieses Anliegen unterstütze ich aus ganzem Herzen. Gleichzeitig darf die IPPNW jedoch ihr ursprüngliches Ziel nicht vergessen: In Europa wird wieder Krieg geführt. In der Ukraine stehen auf beiden Seiten des Konflikts Mächte im Hintergrund, die über Atomwaffen verfügen. Es besteht die reale Gefahr einer Eskalation bis hin zum Atomwaffeneinsatz. Friedensarbeit und die Verhütung eines Atomkrieges, Gründungsanliegen unserer Organisation, müssen somit wieder unser Schwerpunkt sein. Hierfür will ich mich auf deutscher und auf internationaler Ebene einsetzen Bei der internationalen Arbeit sind meine Schwerpunkte: Atomwaffen humanitär begründeter Militärinterventionismus – Vernetzung mit Sektionen aus Afrika, Lateinamerika und Südasien – die Themen der Süd-Nord-Kooperation: Kleinwaffen, Uranabbau und Wirtschaftsimperialismus. Frederik Holz Mein Name ist Frederik Holz. Ich bin Medizinstudent in Berlin, 26 Jahre alt und kurz vor dem PJ. Zusammen mit einer Kommilitonin habe ich 2012 die IPPNW-Studierendengruppe in Berlin wieder ins Leben gerufen, die sich seither zu einem eingespielten Team entwickelt hat. Die positiven Erfahrungen in der Berliner Gruppe haben mich dazu ermutigt, mich 2013 zum deutschen Studierendensprecher wählen zu lassen. Auch bei der Entwicklung von ICAN in Deutschland habe ich als 9 IPPNW-JAHRESTREFFEN Alex Rosen Katharina Thilke Ich bin Kinderarzt und seit 15 Jahren IPPNW-Mitglied. Ich heiße Katharina Thilke, bin 28 Jahre alt und arbeite als Assistenzärztin in der Pädiatrie in Köln. Ich war vier Jahre im internationalen Vorstand, habe mehrere IPPNWFahrradtouren organisiert und eine medizinische Flüchtlingshilfe in Düsseldorf gegründet. Die Arbeit im deutschen Vorstand war jedoch bislang die intensivste meiner IPPNW-Karriere. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, gemeinsam mit meinen VorstandskollegInnen, den MitarbeiterInnen, den AKs und unseren engagierten Mitgliedern die Arbeit der IPPNW mitgestalten zu können. Als Verantwortlicher für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit habe ich mich für eine größere Sichtbarkeit der IPPNW eingesetzt und dafür, dass unsere Aussagen stets auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen fußen. Neben den klassischen Publikationsformaten haben wir digitale Medien und soziale Netzwerke weiter für unsere Anliegen erschließen können. Thematisch habe ich durch meine Arbeit für die International Campaign to Abolish Nuclear Weapons, die medizinischen Aufarbeitung der Atomkatastrophe von Fukushima, die gesundheitlichen Folgen ionisierender Strahlung und die Plakatausstellung „Hibakusha Weltweit“ daran gearbeitet, die Synergien der Bereiche Atomwaffen und Atomenergie aufzuzeigen, mit der „Nuklearen Kette“ als verbindendem Element. Es wäre mir eine große Freude, gemeinsam mit meinen VorstandskollegInnen für weitere zwei Jahre Verantwortung für unseren Verein übernehmen zu dürfen. Dr. med. Eva-Maria Schwienhorst Seit 2004 bei der IPPNW, ehemalige Studierendensprecherin und seit 2006 als Stellvertretetende International Councillor im Vorstand. Durch famulieren & engagieren habe ich 2005 in Kanada Erfahrungen im Bereich „Frieden durch Gesundheit“ (Peace through Health) gesammelt, der in den Folgejahren als Medical Peace Work weiterentwickelt wurde. Ich sehe medizinische Friedensarbeit als wertvolles Instrument für die IPPNW, Studierenden und Berufstätigen in Gesundheitsberufen weltweit die Kernbotschaften von Frieden/Gesundheit und Gewalt/Krankheit näher zu bringen. In der aktuellen dritten EU-finanzierten Projektphase entwickeln wir das Lehrkonzept bis 2016 weiter. Nach Weiterbildung in Pädiatrie und Tropenmedizin arbeite ich aktuell bei der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW), und so lautet mein zweiter Schwerpunkt in der IPPNW Globale Gesundheit / Global Health. Beides sind wichtige Ansätze für die Nachwuchsförderung in der IPPNW. Daneben bin ich in der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen tätig. In den letzten Jahren meiner Vorstandstätigkeit habe ich die Kollegialität mit meinen bewundernswerten Kollegen sehr geschätzt und würde mich freuen, die Arbeit in den genannten Bereichen für die IPPNW als Stellvertretetende International Councillor weiterführen zu können! IPPNW-Mitglied bin ich seit sieben Jahren. Während meiner Studienzeit in Münster habe ich mich in der IPPNW-Studierendengruppe engagiert. Außerdem war ich in der AG Public Health der BVMD aktiv. Ein inhaltlicher Schwerpunkt war das Thema Globale Gesundheit / Global Health. Teilnahmen am Tropenmedizinkurs in Leipzig, an der IPPNW-Summer School so wie eine Famulatur in Malawi haben mich bereichert. 2011 habe ich mich im Rahmen von „famulieren & engagieren“ in Serbien mit der Entstehung des Jugoslawienkrieges und seinen Folgen auseinander gesetzt. Dies hat mich dazu bewogen 2014 an der IPPNW-Begegnungsreise nach Palästina und Israel teilzunehmen. Die Thematik Flucht und Asyl beschäftigt mich seit einigen Jahren. Als Freiwillige war ich in einer NGO aktiv. Außerdem bin ich Unterstützerin des Medinetzes in Düsseldorf. In dem Kölner Verein Rom e.V. planen wir derzeit eine Reihe zur Förderung von Gesundheit für Flüchtlingsfamilien. Ich bin motiviert, diese Inhalte in die IPPNW-Arbeit einfließen zu lassen. Außerdem kann ich mir vorstellen, in Zukunft die Junge IPPNW mit zu organisieren und weiter wachsen zu lassen. d noch bis zur Bewerbungen sin möglich. Bitte g n lu m am rs ve er Mitglied pril spätestens 24. A is b e si ie S en h reic ationsschreiben iv ot M en rz ku mit einem stelle ein. bei der Geschäfts IPPNW-JAHRESTREFFEN Die dringende Notwendigkeit, Atomwaffen abzuschaffen Resolution für die Mitgliederversammlung Die Mitgliederversammlung der IPPNW möge beschließen: Als Hauptargument gegen diesen neuen Weg wird auch von der deutschen Bundesregierung immer wieder vorgebracht, dass ohne die Mitwirkung der Atomwaffenstaaten keine Ächtung von Atomwaffen möglich sei. Dieses Argument sehen wir in den erfolgreichen Prozessen zur Ächtung von biologischen und chemischen Waffen, Landminen und Streubomben widerlegt und berufen uns hierbei auf zahlreiche Expertisen und Publikationen der internationalen Friedens- und Abrüstungsgemeinschaft. M it großer Sorge beobachten wir den Bürgerkrieg in der Ukraine und den fortschreitenden Konflikt zwischen der NATO und Russland, der auch atomar eskalieren könnte. Auch auf der koreanischen Halbinsel, im Nahen und Mittleren Osten, auf dem indischen Subkontinent und im südchinesischen Meer erhalten bestehende Konflikte durch Atomwaffen eine noch bedrohlichere Dimension. Die deutsche IPPNW sieht daher die dringende Notwendigkeit, sich auch weiterhin konsequent für eine Verhütung des Atomkriegs zu engagieren und hierauf einen ihrer Arbeitsschwerpunkte zu legen. W ir sind uns dessen bewusst, dass ein Vertrag zur Ächtung von Atomwaffen vorerst eine rein symbolische Funktion hätte, setzen jedoch auf die völkerrechtlichen Konsequenzen und den moralischen Druck, der durch ein solches Vertragswerk auf den weiteren Prozess erzeugt werden würde. Das ultimative Ziel bleibt dabei selbstverständlich eine Atomwaffenkonvention, die die Abschaffung aller Atomwaffen in einem rechtsverbindlichen, überprüf- und durchsetzbaren Prozess unter Beteiligung aller Atomwaffenstaaten realisieren würde. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der erste Schritt zur Abschaffung einer Waffengattung immer deren internationale Ächtung war. Zum Engagement der deutschen IPPNW gehören Aufklärung über die verheerenden Folgen eines Atomkrieges, allgemeine präventive Friedensarbeit, kontinuierliches Engagement gegen die nukleare Kette vom Uranabbau bis hin zum Atommüll sowie eine Unterstützung der globalen Bemühungen um eine Ächtung von Atomwaffen. Begründung Der Krieg in Osteuropa und die Eskalation des Konflikts unter Beteiligung mehrerer Atomwaffenstaaten zeigt, dass wir, neben unseren anderen Aktivitäten, auch diesen Erfolg versprechenden Ansatz weiter unterstützen sollten. Die Zeiger der sogenannten „Doomsday Clock“ wurden im Januar wieder näher an Mitternacht gerückt – drei Minuten vor Zwölf: So nah an einem Atomkrieg war die Welt seit 1984 nicht mehr. Gerade in diesen Zeiten der drohenden Konfrontation ist die Notwendigkeit, Atomwaffen endgültig abzuschaffen, größer denn je. Statt abzurüsten, werden Atomwaffenarsenale derzeit weltweit modernisiert. Gleichzeitig sind seit Ende des Kalten Krieges drei neue Atomwaffenstaaten hinzugekommen. Ein erneutes nukleares Wettrüsten und eine weitere nukleare Proliferation drohen. Daher sehen wir in der derzeitigen „Humanitären Initiative“ und dem Vorhaben, eine internationale vertragliche Ächtung von Atomwaffen zu erwirken, eine vielversprechende Chance, den nuklearen Abrüstungsprozess voranzubringen – notfalls zunächst auch ohne Mitwirkung der Atomwaffenstaaten. Das Motto muss lauten: „Offen für alle, blockierbar durch keinen.“ D ie sogenannte „Humanitäre Initiative“ basiert zu großen Teilen auf der langjährigen Arbeit der IPPNW und erfuhr 2007 durch die Gründung der Kampagne ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons) einen neuen Schub. Publikationen zu den gesundheitlichen Folgen von Atomwaffen und die Studien zu den globalen Auswirkungen eines Atomkriegs auf Klima, Landwirtschaft und Nahrungsmittelversorgung, an denen die IPPNW maßgeblich beteiligt war, haben entscheidend zu einem Umdenken der internationalen Gemeinschaft beigetragen. In den letzten drei Jahren hat dieser Prozess zu drei erfolgreichen internationalen Konferenzen geführt, die im Dezember 2014 in der Selbstverpflichtung der österreichischen Regierung gipfelten, sich aktiv für den Beginn eines Prozesses zur völkerrechtlichen Ächtung von Atomwaffen einzusetzen, die sog. „Austrian Pledge“. Dies ist vor allem der beharrlichen Arbeit der mittlerweile weitgehend eigenständig global agierenden Kampagne ICAN zu verdanken. ICAN CIVIL SOCIETY FORUM WIEN, DEZEMBER 2014 11
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