Ansichtsexemplar: Wegen geändertem Lay-Out nicht als Flugblatt-Ausdruck geeignet Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V. Regionalgruppe Essen c/o Heinz-W. Hammer Holtener Straße 2, 45143 Essen Tel. & Fax: 0201 – 62 26 30 ☛ [email protected] ☛ www.cubafreundschaft.de Was hat Cuba mit dem Thema KRIEG & FRIEDEN zu tun? Der cubanische Revolutionsführer Fidel Castro fasste die Position seines Landes in einer großen Rede am 17. November 2005 in der Aula Magna der Universität zu Havanna wir folgt zusammen: »Die Welt, in der wir leben, ist keine Welt voll Güte, es ist eine Welt voll Egoismus, es ist keine Welt voll Gerechtigkeit, es ist eine Welt voll Ausbeutung, Mißbrauch, Plünderung, wo jedes Jahr Millionen Kinder sterben, weil ein paar Cent für Arzneimittel fehlen, ein paar Vitamine, Mineralsalze und ein paar wenige Dollar für Nahrungsmittel, ausreichend, damit sie leben könnten. Was ist das für eine Welt, in der ein barbarisches Imperium das Recht proklamiert, überraschend und vorbeugend 70 oder mehr Länder angreifen zu dürfen, wo es in der Lage ist, den Tod in jeglichen Winkel der Welt zu bringen, indem ausgetüftelte Waffen und Tötungstechniken verwendet werden? (…) Wir haben uns niemals die Herstellung von Atomwaffen vorgenommen, denn wir brauchen sie nicht. Wir besitzen eine andere Art Atomwaffen dank der unbesiegbaren Kraft der moralischen Waffen. Deshalb sind wir nie auf die Idee gekommen, Atomwaffen herzustellen, wie wir auch nie auf die Idee gekommen sind, nach biologischen Waffen zu suchen. Wozu? Waffen, um den Tod zu bekämpfen, um AIDS zu bekämpfen, um Krankheiten zu bekämpfen, um Krebs zu bekämpfen, dem widmen wir unsere Ressourcen.« Auch wegen einer solch konsequenten Antikriegshaltung wird Cuba seit über 50 Jahren mit einem Wirtschaftskrieg überzogen. Das, was beschönigend »Embargo« genannt wird, ist eine umfassende Wirtschafts-, Finanz- und Handelsblockade seitens der USA, deren Ziele dem Memorandum der US-Regierung vom 6. April 1960 gemäß folgende gewesen sind: »Ernüchterung und Ablehnung aufgrund von wirtschaftlicher Unzufriedenheit und Bedrängnis hervorzurufen [...] das wirtschaftliche Leben Kubas durch Verweigerung von Geld und Versorgungsgütern zu schwächen, um die Nominal- und die Reallöhne zu mindern, um Hunger, Verzweiflung und den Sturz der Regierung herbeizuführen«. 76% der Cubaner/innen wurden unter dieser Blockade geboren! Der cubanische Außenminister Bruno Rodríguez Parrilla erklärte am 13.11.2012 bei deren Vollversammlung: »Wie im Bericht des Generalsekretärs aufgeführt, betragen die in mehr als 50 Jahren aufgelaufenen wirtschaftlichen Schädigungen bis zum Jahr 2011 eine Billion Sechsundsechzig Milliarden Dollar« und führte den Delegierten die tägliche Barbarei mit Detailbeispielen vor Augen (siehe: http://www.cubafreundschaft.de/FidelReden%20(4)%20ab%201%20-%202012/201212,%20GI%20%20Rede%20Bruno%20Rodriguez%20Parilla%20vor %20UNO.pdf). Die UN-Vollversammlung verurteilte diese Blockadepolitik im Jahr 2012 zum 21. Mal hintereinander fast einstimmig. Doch der unerklärte Krieg gegen Cuba trägt nicht »nur« wirtschaftlichen Charakter; damit gaben sich die USA und ihre Partner nicht zufrieden. Cuba hat 1959 mit der Revolution die große Befreiung vollbracht. Unter dem Opfer von 20.000 Menschenleben zerschlug es die blutige Diktatur von Batista, einer Marionette der Vereinigten Staaten. Als Antwort folgten neben der Blockade die direkte militärische Invasion in der Schweinebucht, die Raketenkrise, über 621 registrierte Attentatsversuche auf den Revolutionsführer Fidel Castro, Morde an Alphabetisatoren, an revolutionären Bauern und Arbeitern, Frauen und Kindern. Es folgten die chemische und biologische Kriegsführung, bspw. mittels Einschleusung von für Menschen, Tiere und Pflanzen tödliche Erreger bis hin zu der Serie von Terroranschlägen auf cubanische Tourismuszentren in den 90er Jahren. Und welche Rolle spielen dabei die MIAMI 5? Die cubanische Regierung legte 2001 dem UN-Menschenrechtsrat eine Klage vor, in der bis 1999 3.478 Tote und 2.099 Invalide aufgrund solcher Terroranschläge nachgewiesen wurde. Anfang der 90er Jahre hatte die cubanische Regierung deshalb Aufklärer in den Terroristensumpf nach Miami gesandt, um weitere Anschläge gegen ihr Land zu verhindern. Im Juni 1998 übergab sie durch den weltberühmten kolumbianischen Schriftsteller Gabriel García Márquez an die US-Regierung umfangreiche Unterlagen über terroristische Aktivitäten in Südflorida, die auf diesem Wege gesammelt worden waren. Statt jedoch endlich den MafiaSumpf trocken zu legen, verhaftete das FBI am 12. September 1998 eine Gruppe cubanischer Kundschafter, die »Miami 5« (so benannt nach dem Ort der Verhaftung): Gerardo Hernández, René González, Ramón Labañino, Antonio Guerrero und Fernando González. 4 x lebenslänglich und weitere 77 Jahre Haft für Aktivitäten gegen den Terror In einem Schauprozess in Miami wurden diese Kundschafter im Dezember 2001 zu langjährigen bis zu mehrmals lebenslangen Haftstrafen verurteilt und sie sind nun seit 14 ½ Jahren (!) zu Unrecht in verschiedenen US-Gefängnissen inhaftiert bzw. (René) nach Verbüßung seiner Haft zusätzlich mit Fußfessel für drei Jahre »auf Bewährung« ausgerechnet in Miami festgesetzt. Gegen die Bestimmungen des Völkerrechts wird ihren Familienangehörigen nur eingeschränkt oder gar kein Besuchsrecht erteilt. Gegen diese schreienden Ungerechtigkeiten wird weltweit protestiert: In 80 Ländern arbeiten über 200 Solidaritätskomitees; in der Bundesrepublik ist dies das Komitee ¡Basta Ya! (www.miami5.de). Unter den die MIAMI 5 Unterstützenden befinden sich die zehn Nobelpreisträger José Ramos-Horta (Präsident der Republik East Timor), Wole Soyinka, Adolfo Pérez Esqivel, Nadine Gordimer, Rigoberta Menchú, José Saramago, Zhores Alferov, Darío Fo, Günter Grass und Máiread Corrigan Maguire sowie der gesamte mexikanische Senat, die Nationalversammlung von Panama, Mitglieder aller politischen Gruppierungen im europäischen Parlament, einschließlich zweier Vizepräsidenten und zweier ehemaliger Präsidenten, und Hunderte von Gesetzgebern aus Brasilien, Belgien, Chile, Deutschland, Irland, Japan, Mexiko, Schottland und dem Vereinigten Königreich. Im Mai 2005 erklärte die UN Arbeitsgruppe zu Willkürlichen Inhaftierungen die Gefangenschaft der Cuban Five für ungerechtfertigt und willkürlich und als Verstoß gegen Artikel 14 des Internationalen Pakts für Zivile und Politische Rechte. Wir rufen alle Menschen, denen die Gerechtigkeit am Herzen liegt, dazu auf, sich dieser weltweiten Bewegung anzuschließen und selbst aktiv zu werden. Beispielsweise bei der internationalen Aktion »An jedem 5. des Monats für die Fünf!«, bei der per Fax, e-mail oder Post die Forderung nach sofortiger Begnadigung an US-Präsident Obama gesandt werden: Per Briefpost: President Barack Obama/ The White House/1600 Pennsylvania Ave, NW/Washington, DC 20500, U.S.A. oder per Fax: 001-202-456-2461 oder Internet: http://www.whitehouse.gov/contact/
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