Tagungswerk Jerusalemkirche | Lindenstraße 85 | 10969 Berlin FREITAG 24. APRIL 2015, 20.00 UHR Andreas Zumach: Gefährlicher Poker um Atomwaffen Israel, Iran und die Chancen für eine massenvernichtungsfreie Zone im Nahen und Mittleren Osten Öffentlicher Vortrag mit Diskussion Eintritt frei Sollte aus der vorläufigen Vereinbarung von Lausanne über das iranische Nuklearprogramm bis Ende Juni trotz aller massiven Widerstände in Washington, Jerusalem, Riad und Teheran ein verbindliches Abkommen werden, wäre nicht nur die Gefahr einer Atomwaffenentwicklung im Iran für mindestens 25 Jahre gebannt. Damit wüchsen auch die Chancen für die Vereinbarung einer massenvernichtungswaffenfreie Zone in der Konfliktregion des Nahen und Mittleren Ostens. Am bisherigen Unwillen der israelischen Regierung, sich auch nur auf erste Gespräche über das Ziel einer solchen Zone einzulassen, könnte die Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag (NPT) scheitern, die am 28. April in New York beginnt. Ein weiteres Hindernis für eine gemeinsame Erklärung aller 191 NPT-Vertragsstaaten zum Abschluss der Konferenz. Ende Mai sind die Pläne der USA und Russlands zur „Modernisierung“ und Aufrüstung ihrer atomaren Waffenarsenale. Auch die in Deutschland stationierten Atombomben der USA sollen durch neue Systeme mit größerer Zielgenauigkeit und Zerstörungskraft ersetzt werden. Das ist eine völlige Mißachtung der bereits im Mai 2010 einstimmig beschlossenen Forderung des Deutschen Bundestages nach dem vollständigen und ersatzlosen Abzug der amerikanischen Atombomben. Die Bundesregierung hat bislang nichts zur Umsetzung dieser einstimmigen Parlamentsentscheidung unternommen. Wie dringend es ist, dass die USA, Russland, statt atomarer aufzurüsten, endlich ihre völkerrechtliche Verpflichtung aus dem NPT zur Abschaffung ihrer Atomwaffen erfüllen, zeigt der Ukraine-Konflikt. Niemals seit den spannungsreichsten Zeiten des Kalten Krieges in den 70er Jahren war das Risiko eines – wenn auch zunächst unabsichtlichen – militärischen Zusammenstosses der USA/ NATO mit Russland und einer Eskalation bis hin zum Einsatz atomarer Waffen größer als in diesem Konflikt. Aus diesem Grund haben die Wissenschaftler des „Bulletin of Atomic Scientists“ im Januar dieses Jahrens den Minutenzeiger ihrer Atomkriegsuhr von fünf vor Zwölf auf drei vor Zwölf vorgerückt. Foto: Andreas Schoelzel Veranstaltung im Rahmen des Jahrestreffens 2015 der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Körtestraße 10 | 10967 Berlin Tel. 030 / 6980740 | Fax 030 / 6938166 | [email protected] www.ippnw.de
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