Fruchtfolge und Fruchtwechsel: Auf die richtige Reihenfolge kommt es an Damit es nicht zu einer Bodenermüdung kommt, die durch eine einseitige Nährstoffentnahme entstanden ist, sollten Sie auf die Fruchtfolge und den Fruchtwechsel achten. Mit anderen Worten: Beachten Sie die Reihenfolge, in der Sie die verschiedenen Gemüse anbauen. Ein ausgelaugter Boden ist nicht nur verantwortlich für eine schlechte Ernte, sondern auch für anfälligere und mickrige Pflanzen. Und diese sind dann ein gefundenes Fressen für verschiedene Pflanzenschädlinge und -krankheiten sowie einen Pilzbefall. Für einen gesunden Boden ist die Auswahl der Pflanzen wichtig. Sorgen Sie für die größtmögliche Vielfalt. Vergessen Sie aber nicht dabei, dass die richtigen Nachbarn beieinander stehen. In diesem Gleichgewicht fühlen sich viele nützliche Insekten und andere Tiere wohl – und unliebsame Gäste finden sich nicht so schnell ein. Während Sie bei der Fruchtfolge die Hauptkultur mit einer passenden Vor- und Nachkultur abstimmen, achten Sie beim Fruchtwechsel darauf, dass die verschiedenen Gemüsesorten im jährlichen Rhythmus ihren Standort wechseln. Die Pflanzen werden bei der Fruchtfolge nicht nur auf die unterschiedlichen Kulturzeiten abgestimmt, sondern auch auf ihren Nährstoffbedarf. So bekommen die Schwach-, Mittel- und Starkzehrer die Nahrung, die sie benötigen. Übersichtlicher gestalten sich Fruchtfolge und Fruchtwechsel erst einmal auf dem Papier. Machen Sie sich Notizen, wie beispielsweise Aussaattermine, und zeichnen Sie die einzelnen Beete samt Wechsel auf. So kommen Sie nicht durcheinander. Die dreijährige Fruchtfolge – die klassische Planung der Fruchtfolge Sie teilen das zugedachte Beet in drei Abschnitte ein. Dabei bepflanzen Sie einen Abschnitt mit Starkzehrern, den nächsten mit Mittelzehrern und den Letzten mit Schwachzehrern. Damit haben Sie das Beet für das erste Jahr eingeteilt. Im zweiten Jahr rücken alle um einen Abschnitt weiter. Im folgenden Jahr wird erneut um einen Abschnitt gewandert. Im vierten Jahr beginnt die Folge wieder von vorne. Im Winter können Sie den Boden mit einer Gründüngung versehen. Durch diese regeneriert sich nicht nur der Boden, sondern ist auch permanent bedeckt. So kann dieser bei Regen nicht ausgewaschen werden und das Bodenleben bleibt aktiv – denn auch die Bodenbewohner sorgen für einen guten Untergrund. Die vierjährige Fruchtfolge – geeignet für schlechtere Böden Das zugedachte Beet wird nun in vier Abschnitte unterteilt. Auch bei dieser Unterteilung erfolgt ein jährliches „Aufrücken“. Den vierten Abschnitt nutzen Sie für eine Gründüngung. Dieser Abschnitt wird im zweiten Jahr mit Starkzehrern besetzt. Für eine neutrale Gründüngung eignet sich Phacelia. Damit tun Sie nicht nur dem Boden Gutes, sondern auch Bienen, die sich von Phacelia magisch angezogen fühlen. Auch Fruchtfolge und Fruchtwechsel Seite 1 von 4 Senf können Sie als Gründünger verwenden. Allerdings nur dann, wenn Sie danach keinen Kohl anbauen möchten – die beiden vertragen sich nicht. Ausnahmen bei der Fruchtfolge Ihre Erdbeerpflanzen können Sie zwei bis drei Jahre im Beet belassen. Danach werden die Pflanzen komplett ausgetauscht, da sie im Ertrag nachlassen. Sollten Sie Rhabarber im Beet stehen haben, behält dieser über Jahre den gleichen Standort. Auch Ihre Tomaten können Sie einige Jahre in Folge am gleichen Standort anpflanzen, sofern kein Befall mit Krankheiten aufgetreten ist. Kombinationen der Fruchtfolge (Vorfrucht und mögliche Nachfrucht) für verschiedene Gemüsesorten Blumenkohl mögliche Vorkultur: Spinat mögliche Nachkultur: Feldsalat Buschbohnen mögliche Vorkultur: frühe Möhren, früher Kopfsalat, Kohlrabi, Radieschen mögliche Nachkultur: Endivien, Feldsalat, Grünkohl Endivien mögliche Vorkultur: Buschbohnen, Möhren, Zwiebeln Erbsen mögliche Nachkultur: Endivien, Grünkohl, Rosenkohl Gurken mögliche Vorkultur: Puffbohnen, Senf mögliche Nachkultur: Spinat Kartoffeln mögliche Nachkultur: Grünkohl, Rosenkohl Knoblauch mögliche Vorkultur: Erbsen, Puff- und Stangenbohnen Kohl mögliche Vorkultur: Erbsen, Radieschen, Spinat, Stangensellerie mögliche Nachkultur: Feldsalat, Spinat Kohlrabi mögliche Vorkultur: Radieschen, Salat, Spinat mögliche Nachkultur: Feldsalat, Winterrettich Fruchtfolge und Fruchtwechsel Seite 2 von 4 Mangold mögliche Vorkultur: Senf mögliche Nachkultur: Feldsalat, Senf Möhren mögliche Vorkultur: Winterlauch mögliche Nachkultur: späte Buschbohnen, Endivien Paprika mögliche Vorkultur: Radieschen, Salat mögliche Nachkultur: Senf Porree mögliche Vorkultur: Kohlrabi, Salat Radieschen mögliche Nachkultur: Feldsalat, Salat Rote Bete mögliche Vorkultur: Kohlrabi, Radieschen, Salat mögliche Nachkultur: Senf Schwarzwurzeln mögliche Nachkultur: Feldsalat, Senf Sellerie mögliche Vorkultur: Winterspinat Stangenbohnen mögliche Vorkultur: frühe Möhren mögliche Nachkultur: Feldsalat Tomaten mögliche Vorkultur: Kohlrabi, Senf, Spinat mögliche Nachkultur: Senf Zucchini mögliche Nachkultur: Senf Zwiebeln mögliche Nachkultur: Endivien Fruchtfolge und Fruchtwechsel Seite 3 von 4 Weitere Artikel rund um Garten, Terrasse und Balkon Die Mischkultur im Garten – auf eine gute Nachbarschaft kommt es an! Mischkultur: Verschiedene Gemüsesorten und ihre Nährstoffansprüche Mischkultur im Garten: Wer verträgt sich mit wem? Beipflanzung von Kräutern und Gemüse innerhalb der Mischkultur 2 Kommentare dazu: Eine Frage: Mir ist nicht ganz klar weshalb z. b. beim Blumenkohl (Starkzehrer) als Vorkultur nur Spinat und Nachkultur nur Feldsalat steht. Warum sind nicht auch all die anderen Mittelzehrer als Vorkultur und all die anderen Schwachzehrer als Nachkultur aufgezählt? Ist das wie bei der Mischkultur das sich bestimmte Reihenfolgen bewährt haben? In der Fruchtfolge sind mir für den Blumenkohl nur Spinat und Feldsalat als Vor- bzw. Nachkultur bekannt. Wie schon von Dir erwähnt, handelt es sich hier um bewährte Reihenfolgen innerhalb der Fruchtfolge. Auch bei der Mischkultur muss letztlich eine Fruchtfolge bzw. ein Fruchtwechsel eingehalten werden. Denn einige Gemüsesorten, wie beispielsweise der Kohl, benötigen eine Anbaupause, die je nach Gemüsesorte einige Jahre beträgt. Wichtig beim Gemüseanbau ist zudem auch die Verwandtschaft. So sollen Mitglieder derselben Familie nicht nebeneinander oder nacheinander auf dasselbe Beet gepflanzt werden. Dies gilt auch für die Gründüngungspflanzen, wie beispielsweise Senf. Dieser Kreuzblütler – auch die Kohlsorten sind Kreuzblütler – kann die Kohlhernie übertragen. Selbstredend, dass dieser nicht nach oder vor den Kohlarten angepflanzt werden soll. Quelle: http://www.mein-gartenbuch.de/fruchtfolge-fruchtwechsel/ Fruchtfolge und Fruchtwechsel Seite 4 von 4
© Copyright 2024 ExpyDoc