„Im Frieden ist der Mensch am besten.“ (Japanisches Sprichwort) Informationen, Polemiken und Meinungen aus Guben Linker Stadtanzeiger 25. Jahrgang / Nr. 1 / April 2015 Preis: Spendenbeitrag Kopieren oder Weitergabe an Freunde und Bekannte ist erwünscht. Gedanken zum 08. Mai 2015 Fragt der Enkel den Alten: „Opa, was hast du eigentlich 2015 getan, als der Bürgerkrieg in der Ukraine ausbrach?“ Schließlich hast du doch im selben Europa gelebt – 70 Jahre in Frieden! Die Vorgänge in der Ukraine sind undurchsichtig. Die Puppenspieler halten sich im Hintergrund, während die Marionetten die Machtverhältnisse zu ihren Gunsten verändern wollen. Der Westen droht Russland - vorerst nur mit Sanktionen. Das Feindbild ist klar definiert. Die Massenmedien machen Stimmung mit: „Wer stoppt Putin?“ und „Putin, der neue Hitler“. Die Propagandashow läuft auf Hochtouren, um das deutsche Volk wieder mal auf (Kriegs-) Kurs zu bringen. Ein Blick zurück zeigt Parallelen zur heutigen Situation. In der Ukraine marschieren derweil die Faschisten vom Rechten Sektor und von Swoboda und bekleiden Regierungsämter. Unser Bundespräsident forderte auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2014, dass Deutschland mehr Verantwortung in der Welt übernehmen müsse: „Und gerade wenn die Vereinigten Staaten nicht ständig mehr leisten können, müssen Deutschland und seine europäischen Partner für ihre Sicherheit zunehmend selbst verantwortlich sein. Zudem sollte es heute für Deutschland und seine Verbündeten selbstverständlich sein, Hilfe anderen nicht einfach zu versagen, wenn Menschenrechtsverletzungen in Völkermord, Kriegsverbrechen, ethnischen Säuberungen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit münden.“ Und weiter: „Deutschland wird nie rein militärische Lösungen unterstützen, es wird politisch besonnen vorgehen und alle diplomatischen Möglichkeiten ausschöpfen. Aber wenn schließlich der äußerste Fall diskutiert wird – der Einsatz der Bundeswehr –, dann gilt: Deutschland darf weder aus Prinzip "nein" noch reflexhaft "ja" sagen.“ Wer aber bestimmt, was Recht und was Unrecht ist? Nehmen Sie einfach mal die Fernbedienung zur Hand und sie wissen es bzw. es wird Ihnen suggeriert, was Sie glauben müssen! Unterdessen herrscht in der Ukraine der Bürgerkrieg. Menschen sterben – Soldaten, auch unschuldige Zivilisten. Die Ukraine kämpft gegen russische Separatisten. Die Ukrainische Regierung fordert den Einsatz von internationalen Friedenstruppen. Wie friedlich es nach deren Einsatz zugeht, kann man in Afghanistan, im Irak und in Libyen sehen. In Kürze sollen an die Ukraine umfangreiche Waffenlieferungen erfolgen. Die Lieferanten werden - wen wundert’s? – Rüstungsunternehmen aus den Vereinigten Staaten sein. Mehr Waffen für mehr Frieden. Diese Formel, das hat die Geschichte bewiesen, funktioniert nicht. Sie wirkt wie das Feuer unter einem verschlossenen Wasserdampfkessel: Beim Überschreiten des Grenzdruckes fliegt alles auseinander. Austragungsort dieses Spektakels wird dann unser geliebtes Europa sein. Mit freundlicher Unterstützung der Bundeswehr, wenn es nach unserer „Verteidigungs“-ministerin geht. Im Westen also nichts Neues! Die Zeche zahlen werden wir alle in Form unserer Steuern und schlimmstenfalls - mit unserem Leben! Von Guben bis Donezk sind es gerade einmal 2.000 Kilometer. Eine Mittelstreckenrakete fliegt bis zu 5.500 Kilometer. Denken Sie mal drüber nach! Und informieren Sie sich,… … nicht nur in den Massenmedien! Für weitere 70 Jahre Frieden müssen wir wohl etwas mehr tun, als nur unseren Politikern blindlings zu vertrauen. Steffen Buckel- Ehrlichmann Sicherheit in Guben Kommentar von Gabi Scholz Guben ist sicher und lebenswert Im Namen aller Stadtverordneten sprach die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Kerstin Nedoma, am 11. Februar 2015 den Opfern der Überfälle und Straftaten das tief empfundene Mitgefühl und Bedauern aus und versicherte, dass die Gemeindevertreter im politischen Raum alles unternehmen werden, um die wahrgenommene Situation in Guben zu verbessern und damit ihren Beitrag leisten, dass die Zahl von Straftaten nicht weiter ansteigt. Seither ist viel passiert in Guben. Die Polizei setzt ein Konzept um, dessen Kern die gewünschten Doppelfußstreifen bilden. Die Mehrzahl der brutalen Raubüberfälle konnten Dank kriminalistischer Kleinarbeit und deutsch-polnischer Zusammenarbeit aufgeklärt werden. Doch Gubens amtierendem Bürgermeister ist das alles scheinbar noch zu wenig. Er fordert offen eine totale Videoüberwachung! Den Datenschutz will er damit opfern und der Überwachung den roten Teppich ausrollen. Das Argument, wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten ist zynisch. Die informationelle Selbstbestimmung geht verloren, die Freiheit wird eingeschränkt. Die Videoüberwachungsfanatiker stellen per se alle Bürgerinnen und Bürger unter Verdacht. Das kann niemand wollen! Die Vorsitzende der SVV erklärte am 11. Februar 2015: „Die freiheitliche Gesellschaft muss stets die Balance zwischen Freiheit und Sicherheit finden. Freiheit und Sicherheit sind zwei Seiten einer Medaille. Nur eine hinreichende Sicherheit vor Kriminalität und Gewalt ermöglicht eine freiheitliche Entfaltung und ein freies Leben. Dies zu gewährleisten ist in erster Linie die Aufgabe von Polizei und Staatsanwaltschaft. Damit jedoch die Ermittlungsbehörden ihre Arbeit sinnvoll und zufriedenstellend erfüllen können, müssen sie vernünftig ausgestattet sein. Die SVV hat im vergangenen Jahr bereits einen Aufruf an die Landesregierung verabschiedet, der eine angemessene Ausstattung der Polizei verlangt.“ Die Durchsetzung dieser Forderungen sollten auch zukünftig unser aller gemeinsames Anliegen sein und nicht das Formulieren immer neuer Schlagzeilen. Guben hat mit der Sicherheitsthematik zuletzt sehr viele negative Medienmeldungen produziert. Selbst bundesweit, wie viele Anrufe von Bekannten und Verwandten aus allen Bundesländern belegen. Es ist an der Zeit, dass unser Guben sein positives Image zurück gewinnt. Dazu müssen wir unsere Kräfte bündeln und die Strahlkraft der Neiße als Bindeglied unserer Doppelstadt nutzen. Veranstaltungstipp Kuba: Kuba steht nicht erst seit heute vor enormen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen. Die ökonomischen und gesellschaftlichen Veränderungen auf der Insel, die neuen ökonomischen Partner oder die stärker gewordene Position Lateinamerikas – wer das wirklich Interessante über Kuba erfahren will , hat es gewöhnlich nicht leicht, denn in vielen hiesigen Medien ist kaum Platz für positive Meldungen, oft werden Vorurteile gefestigt, wichtige Zusammenhänge verschwiegen oder Halbwahrheiten präsentiert. Doch: Wie sieht der Sozialismus Kubas im 21. Jahrhundert aus? Und wo steht Kuba in Lateinamerika und international? Der Vortrag „Wohin führt der Weg Kubas?“ bringt Sie den Antworten auf diese Fragen ein gutes Stück näher. Reichlich illustriert mit Fotos, Beispielen, Zahlen und Fakten wird er von der AG Cuba Si am Donnerstag, dem 23.04.2015, um 16.00 Uhr im Werk II des Fabrik e.V. in der Mittelstraße 18 in Guben. Diese Veranstaltung ist für Sie kostenlos. Die LINKE. im Rathaus Planung Gemäß den Vorgaben der EU ist auch eine Stadt wie Guben verpflichtet, einen Lärmaktionsplan aufzustellen. Hintergrund ist der Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Umgebungslärm, denn dieser kann, wie landläufig bekannt ist, krank machen. Nun liegt das Papier eines Planungsbüros vor, welches leider erst nach seiner Fertigstellung den Stadtverordneten bekannt gegeben wurde. Der Inhalt löste teilweise heftige Diskussionen aus, denn einige der vorgeschlagenen Maßnahmen, z.B. ein ganztägiges LKW-Fahrverbot finden keine Unterstützung der Stadtverordneten. Zukunftsorientierung Guben schreitet voran auf dem Weg der erneuerbaren Energien. In Bresinchen soll es eine weitere Photovoltaikanlage geben. Der Weg ist in den Ausschüssen, in Abstimmung mit dem Ortsbeirat, frei gemacht worden. Wir unterstützen dieses Vorhaben und hoffen, dass davon auch eine Signalwirkung ausgeht. Erledigung Das Wilhelm-Pieck-Monument in der Klaus-Herrmann-Straße ist konserviert und damit vor dem weiteren Verfall gerettet. Die Kosten blieben genau im avisierten Rahmen, so dass jetzt zumindest die monetäre Debatte um das Monument beendet sein dürfte. Nun können wir uns dem zuwenden, was ein Denkmal bewirken soll – das Nachdenken über die Geschichte. Fotos Jörg-Dieter Reschke Aufregung Die Neuorganisation der Nutzung des Kulturzentrums Obersprucke sorgte für sehr viel Aufregung bei den Vereinen, die sich regelmäßig dort treffen. Auch wir wurden davon überrascht, dass es Veränderungen geben soll. Nun wird es im Kulturausschuss dazu eine Debatte geben müssen, denn niemand kann Interesse daran haben, dass das Vereinsleben in Guben aus finanziellen Gründen einschläft. Blockierung Wie in den vergangenen Jahren gang und gäbe, sollte es auch jetzt nach der abgelaufenen Kommunalwahl zu einer Neubesetzung der Aufsichtsräte in den städtischen Gesellschaften kommen. Eigentlich ein formaler Akt, der noch nie Schwierigkeiten bereitete. Anders in diesem Jahr. Die FDP schickte ihren suspendierten Bürgermeister für alle städtischen Gesellschaften (GuWo, GSW, SWG) ins Rennen. Obwohl ihm die Führung der Dienstgeschäfte durch den Landrat untersagt wurde, will die FDP ihm damit die Türen öffnen. Ein unverschämter Versuch, der von allen anderen Fraktionen abgelehnt wurde. Da die FDP aber, zumindest bisher keine Anstalten machte, einen anderen Vertreter aufzustellen, können die neuen Aufsichtsräte nicht benannt werden. Aktuelles aus der Stadt Aktivitäten des Gubener Bootsvereins 2015 Der derzeit milde Winter kündigt den nahenden Frühling an. Seit 2008 führen die Mitglieder des Bootsvereins im Frühjahr eine Müllberäumung an und in der Neiße durch. In diesem Jahr handelt der Verein erstmalig mit einer Legitimation der Stadt Guben und beugt so eventuellen Strafanzeigen vor. Veranstaltungen: Am 28.03.2015 findet das traditionelle Neißetreiben statt. Treffpunkt ist die Gubiner Stadion. Danach geht’s zur Neißeinsel. Gestartet wird in der Unterneiße. Die Teilnehmer können sich dann bis Höhe Stadion bzw. Pegelhäuschen treiben lassen. Im vergangenen Jahr nahmen immerhin 56 Begeisterte an unserer Aktion teil. Abgesichert wird das Treiben durch polnische Rettungsschwimmer und Mitglieder des Bootsvereins. Für die Kinder gibt es ein extra Highlight: das Mini- Neißetreiben von den Neißeterrassen bis zur Neißeinsel. Entsprechende Sicherheitsausrüstung halten wir vor. Im April beginnen wir die Bootssaison an der Oberneiße. Für den Mai ist ein Hafenfest für Bootstouristen und Gubener Bürger geplant. Dann besteht auch die Möglichkeit, von Booten aus einen Blick auf die Hafenanlage zu werfen. Dafür sorgt der Bootsverein. Nicht wegzudenken aus dem Terminkalender des Vereins ist das Gubener Frühlingsfest an der Neiße. Auch hier sind wir präsent. Speziell für unsere Schulkinder werden wir in den Sommerferien zweimal wöchentlich Trainingsfahrten unternehmen. Genaue Infos entnehmen Sie dem Ferienkalender der Stadt Guben. Zum Schluss noch ein Appell: Leider gibt es beidseits der Neiße immer noch Bürger, die ihre Abfälle wie Autoreifen und Schutt in der Natur entsorgen. Deshalb meine Bitte, schaffen Sie Ihren Müll auf die Kippe der Firma AGNS. Dort ist er am besten aufgehoben. Joachim Klos Wir gratulieren unseren Genossinnen und Genossen zum Geburtstag im April Joachim Pehle Günter Schneider Margot Dammaschke Christa Radt Christa Barth Diethelm Pagel Katrin Leppich Martin Stürmer zum 90. zum 85. zum 79. zum 79. zum 77. zum 63. zum 53. zum 39. Zum Gedenken an Farid Guendoul In der Nacht zum 13.02.2015 jährte sich zum 16. Mal die tödliche Hetzjagd auf den Algerier Farid Guendoul. Rechtsextreme hielten seine reine Anwesenheit für ausreichend um ihn zu bedrohen, zu jagen und verbluten zu lassen. Die Justiz verurteilte den Haupttäter Alexander Bode zu 2 Jahren Haft. Warum ist dieses Gedenken für die Stadt Guben so wichtig. Dieser Gedenkstein erinnert uns daran wohin Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus führt. Es führt zur willkürlichen Auswahl von Opfern; auch deren Tod in Kauf nehmend. In der derzeitigen Debatte in Guben spielt die öffentliche Sicherheit eine entscheidende Rolle. Nimmermüde werden in deren Sog leider auch Parolen laut, die wiederum Ausländer stigmatisieren. Ihnen die Schuld zuweisen. Sie verjagen wollen. Die in Guben untergebrachten Asylsuchende sind gerade aus Kriegsgebieten geflohen. Viele ältere Einwohner wissen was Flucht und Vertreibung bedeutet. Jedoch der braune Mob macht sie jetzt schon für Dinge verantwortlich, für die die Flüchtlinge gar nichts können. Diese Äußerungen und Aktionen sind nicht nur intolerant, fremdenfeindlich und rassistisch sondern verursachen so ein Mehr an Unsicherheit für unsere Stadt. Zusammen mit allen demokratischen Kräften wird die Linke dem stets Einhalt gebieten. Die Mehrheit der Gubener heißt die Asylsuchenden willkommen. Deshalb gingen wir auch dieses Jahr am 13. Februar mit öffentlicher Aufmerksamkeit zum Gedenkstein. Peter Stephan Öffnungszeiten Büro Berliner Str. 1 Di und Do 14:00-16:00 Sitzung der Fraktion DIE LINKE In der SVV Guben Jeweils Montag ab 19:30 Uhr Rathaus (Turm West) Tel. 03561 68713002 Fotos Jörg- Dieter Reschke Impressum: Zeitung von DIE LINKE Guben V.i.S.d.P.: Gabriele Scholz, Berliner Str. 1, 03172 Guben Redaktionsschluss: 02.03.2015 Auflage: 6.000 Stück
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