Kompetenzen erkennen und entwickeln in der Berufsfindung Forum I Methoden der Berufswahlvorbereitung in Sonderschulen Fachtagung INSOS Olten, 20.3.2015 ● 120 Schüler (17 Klassen = Kindergarten bis BVK, Basale Förderklasse) ● davon : 2 Berufsvorbereitungsklassen mit je 7-8 Schülern pro Klasse (BVK): ● Schulzeiten Mo, Di & Do bis 16.20 Uhr / Mittwoch & Fr bis 15.00 Uhr ● viel praktisches Arbeiten: Garten, Werken, Kochen, Hauswirtschaft, Handarbeit >> grosse Methodenvielfalt; das Bildungsangebot ist in jedem der Arbeitsbereiche in kleinste Arbeitsschritte herunter gebrochen und für verschiedene Lernniveaus ausgearbeitet Ziel ist es, dass die Schüler ihre praktischen Fähigkeiten, Interessen und Leidenschaften ausbauen können. Wir wollen den Menschen fordern und fördern, damit er/sie sich weiter entwickeln kann. Wir machen unsere Jugendlichen mit Neuem vertraut, dass im ersten Moment vielleicht nicht auf der Hand liegt oder als ganz „normal“ erscheint. Wir wollen ihnen die Chance geben, vielfältige Erfahrungen zu machen! Aktuelle Situation in der Berufswahlvorbereitung - Schüler haben meist reale Wahlmöglichkeiten aus nur knapp 20 Berufen! - 15 minütige Tests der IV-Berufsberatung ergeben z.Teil fragwürdige Prognosen und keine Vorschläge für inklusive Alternativen - integrative Assistenzdienste und Jobcoaching in der Schweiz noch zu wenig entwickelt - IV Gelder fliessen direkt in „Anschluss“-Institutionen - was machen diejenigen, die nicht in eine Institution wollen??? >> Nachdenken über besondere Massnahmen nötig! Neue Wege zur Inklusion in der HPS Trübbach Persönliche Zukunftsplanung, Unterstützte Beschäftigung und Sozialraumorientierung ... >> während der Schulzeit ? ! Neue Ansätze und Sichtweisen sind nötig bezogen auf ... Behinderung in unserer Gesellschaft behinderte Menschen Arbeitgeber Unterstützungssysteme für Menschen mit Behinderungen Jeder Mensch ist bildungsfähig Selbstbestimmung heisst, Kontrolle über das eigene Leben zu haben, die auf der Wahl von akzeptablen Wahlmöglichkeiten besteht! Gilt dies auch für Menschen mit Behinderungen, dann besteht eine gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben. „Die Beschäftigten geben in die Gesellschaft zurück, sie muss es aber auch annehmen können.“ Nadine Voss, Leiterin Feinwerk, Hamburg Grundlagen für berufliche Integration an der HPS Trübbach 1. Berufskunde Theorie: >>Selbstbestimmung erarbeiten<< Schlüsselqualifikationen zur Erweiterung beruflicher Handlungskompetenz - Kommunikation - Konfliktbewältigung - Kooperation - Kundenkontakt - Verwaltungsarbeit: Lebenslauf, Briefe, Verträge, Agenda etc. „Informationen waren früher immer für andere Entscheider, niemals für die Betroffenen gedacht.“ K. Candussi, Geschäftsführer ATEMPO, Berlin 2. Unterstützte Beschäftigung und Sozialraumorientierung während der Schulzeit: >> Verantwortung übernehmen<< ● Unterwegs im Sozialraum: 1x wöchentlich an Arbeitsprozessen bei Arbeitgebern im Dorf teilhaben ● Produktivität bei sinnvoller Beschäftigung erfahren ● sich eigene Handlungsräume erobern ● Interessen entwickeln und sich der eigenen Fähigkeiten bewusst werden ● Selbstbewusstsein durch Übernahme von Verantwortung stärken ● sich persönliche und berufliche Perspektiven erschliessen ● Selbstbestimmt wählen und sich gezielt weiter entwickeln dürfen ● lernen, zu entscheiden, was sie wo, wann und mit wem wollen ● Persönlich und beruflich wachsen 3. Persönliche Zukunftsplanung: >>Schnittmenge von Stärken, Zielen & Möglichkeiten<< „Persönliche Zukunftsplanung bezieht sich auf eine Familie von methodischen Planungsansätzen um gemeinsam mit Menschen mit einer Behinderung, ihren Familien und Freunden positiv Veränderungsprozesse auf der Ebene der Person, der Organisation sowie des Gemeinwesens zu gestalten und umzusetzen.“ (Übersetzung nach John O`Brien 1996) Wo kann Persönliche Zukunftsplanung eingesetzt werden? 1. Herausfinden, was Menschen in ihrem Leben ändern wollen 2. Abklären des erforderlichen Unterstützungsbedarfs 3. Koordination der Hilfen und Unterstützungsleistungen 4. Gemeinsam und kreativ an Problemlösungen zu arbeiten 5. Menschen zu mobilisieren, motivieren und sensibilisieren 6. Organisationen entsprechend umzugestalten (Übersetzung nach Anderson-Sanders 2004) Phasen Persönlicher Zukunftsplanung 1. Erstellung eines persönlichen Profils 2. Erkundung von Fähigkeiten und Interessen 3. Entwicklung einer Vision 4. Erkundung von Möglichkeiten und Hemmnissen 5. Erstellung eines Aktionsplans 6. Durchführung des Aktionsplans 7. Reflexion des Erreichten Zusammenfassung: Methoden der Berufswahlvorbereitung Selbstbestimmung erarbeiten ● Schlüsselqualifikationen für Handlungskompetenz erlernen ● persönliche Zukunftsplanung in Theorie & Praxis ● Individuelle Berufsorientierung: Verantwortung übernehmen ● Hospitationen ● Praktika ● >> persönliche Arbeitsperspektive entwickeln Persönliche Zukunftsplanung Bilal Entwicklung einer Vision Erstellung eines Aktionsplans Dank des Unterstützerkreises bei seiner PZP hat Bilal einen Nischenarbeitsplatz gefunden
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