«Wir sind geflogen und schauen, was der Flug gekostet hat»

Dienstag, 12. Mai 2015 / Nr. 109
Kanton/Stadt Zug
Neue Zuger Zeitung
20
«Es war gar von Zauberformel die Rede»
VERKEHR Die elektronische
Busspur auf der Artherstrasse
erfüllt ihren Zweck nicht. Eine
Fraktion im Kantonsrat ärgert
das, und sie verlangt nun
Antworten.
Zug überholen kann. Dies dank einer
Lichtsignalanlage, die die Gegenfahrbahn während der Stosszeit für den
öffentlichen Verkehr quasi freiräumt.
Damit soll die Fahrplanstabilität gesichert werden. Doch eine erste Bestandesaufnahme der Baudirektion zeigt
nun: Der Stau von Oberwil stadteinwärts war oft so gross, dass der Bus
selbst in der wartenden Autokolonne
feststeckte und gar nicht auf die Gegenfahrbahn ausweichen konnte (Ausgabe
von Sonntag).
Diese Tatsache hat nun den ersten
politischen Vorstoss aufs Tapet gebracht.
Die kantonsrätliche Fraktion der Alternative-die Grünen hat gestern beim
Regierungsrat eine Kleine Anfrage
eingereicht. Sie hatte sich bereits in
der Debatte um die Busspur kritisch
gezeigt, wie aus ihrer Mitteilung hervorgeht. Sie wertet das Projekt nämlich
SAMANTHA TAYLOR
[email protected]
Die elektronische Busspur, die seit
rund eineinhalb Monaten im Bereich
der Artherstrasse in Betrieb ist, erfüllt
ihren Zweck nicht. Das Ziel der installierten Anlage ist, dass der Bus von
Oberwil her den morgendlichen Stau
auf der Gegenfahrbahn zwischen der
Kreuzung Mänibach und dem Casino
als «Strassensanierung im Mäntelchen
einer Busspur».
Angepriesen als ideale Lösung
In ihrer Kleinen Anfrage betonen die
Alternative-die Grünen nun, dass der
«Kann der
Regierungsrat hinter
seinen Äusserungen
stehen?»
Busspur geprüft worden und als ideale
Lösung taxiert sei. Von Zauberformel sei
gar die Rede gewesen. «Kann der Regierungsrat heute noch hinter diesen Äusserungen stehen?», fragt die Fraktion in
ihrem Vorstoss. Ausserdem will sie wissen,
ob die damals gemachten Berechnungen
und Planungen betreffend dem KostenNutzen-Verhältnis seitens der Baudirektion eine Fehleinschätzung seien.
Was ist geplant?
AU S D E M VO R STO S S
Regierungsrat und vor allem der Baudirektor in einer Mitteilung vom Juni 2012
sowie in der Kantonsratsdebatte, die rund
ein Jahr später geführt wurde, mehrfach
betont hätten, dass die elektronische
Kritisiert werden seitens der Fraktion
ausserdem in einer zusätzlichen Mitteilung die Aussagen von Baudirektor Heinz
Tännler im betreffenden Artikel in der
«Zentralschweiz am Sonntag» zum Verkehrsaufkommen. Konkret führt der Baudirektor darin aus, dass es derzeit ein
enormes Verkehrsaufkommen im Stadtzentrum gebe und eine langfristige Lösung nötig sei. Die Regierung habe aber
bei der Debatte um die elektronische
Busspur explizit betont, dass diese nicht
im Zusammenhang mit einem allfälligen
Stadttunnel stehe. Heute scheine es allerdings so, als habe die Baudirektion
mit der elektronischen Busspur eine
Vorlage ausgearbeitet, die ohne Reduktion von Fahrzeugen gar nicht funktionieren könne. «War der Regierungsrat
bereits 2012 im Bild, dass die elektronische Busspur nur mit einem allfälligen
Stadttunnel erfolgreich sein wird?», erkundigt sich die Fraktion darum in ihrem
Vorstoss. Und schliesslich interessiert die
Frager, ob der Regierungsrat unabhängig
vom Entscheid betreffend Stadttunnel an
den gemachten Investitionen für die
elektronische Busspur festhalten werde.
«Was plant die Regierung, um die Ziele
der Fahrzeitreduktion von 5 bis 7 Minuten für den öffentlichen Verkehr trotzdem
zu erreichen?»
«Wir sind geflogen und schauen, was der Flug gekostet hat»
ZUG Das erste Zuger GenussFilm-Festival ist Geschichte.
Die Macher ziehen Bilanz und
schauen bereits vorwärts
aufs nächste Jahr.
Am Samstag endete das erste Zuger
Genuss-Film-Festival. Und dies mit dem
Film «The Hundred Foot Journey», der
wie alle anderen Streifen im Kino Seehof
zu sehen war. Vor dem Filmstart wurden
im Kinosaal die Preise und Auszeichnungen an die Fotografen vergeben, die
im Rahmen des Festivals und in Zusammenarbeit mit der «photo15» die
Woche über ihre Werke gezeigt hatten.
«The Hundred Foot Journey» ist ein
sehenswerter Film. Spannend gemacht,
schöne Bilder und letztlich mit einem
kitschigen Happy End. «Härzig», war
das mehrheitliche Urteil des Publikums.
Nach dem Film gings an den Ständen
der 3. Zuger Gluscht vorbei zum grossen
Zelt auf dem Landsgemeindeplatz. Dem
Apéro folgte nahtlos das Steh-Dinner,
das von den Landfrauen zubereitet worden war. Nik Hartmann, der, wie schon
zuvor im Kino, als Moderator agierte,
entlockte den Landfrauen das eine oder
andere Geheimnis und sorgte für allseits
gute Stimmung.
Nik Hartmann
interviewt die
Landfrauen Vreni
Chervet, Janine
Fischer, Heidi
Hofstetter und
Monika Bernhard
(von links).
Bild Charly Keiser
Leiter, zeigte sich sehr erfreut ob der «sehr
gelungenen» ersten Festival-Ausgabe.
Und auch Ulrich Straub, Verwaltungsratspräsident der Genuss Film AG, war des
Lobes voll für die Festivalpremiere.
Matthias Luchsinger, den operativen
Leiter, freut es besonders, dass alle Abläufe so gut funktioniert haben. «Und
auch das Zusammenspiel der auswärtigen Köche mit dem Team des Rathaus-
«Sehr gelungene Erstausgabe»
Bevor die Party mit dem DJ begann,
zogen Protagonisten des Festivals Bilanz:
«Es war toll, aber wir brauchen noch
mehr Mitglieder», sagte Roland Wismer,
Präsident des Vereins Freunde GenussFilm-Festival. Stefan Meier, kulinarischer
kellers, der tadellose Service und die
tollen Talks mit den guten Moderatoren
waren grandios.» Verbesserungspotenzial sieht der Zuger in der Infrastruktur.
Dies hinsichtlich der Toiletten und auch
im Zelt.
Das zweite Zuger Genuss-Film-Festival finde zu 90 Prozent statt, sagt Luchsinger. Geplant sei, dass der Anlass im
selben Zeitraum, Anfang Mai 2016, statt-
findet. Diese Woche sei die Nachbesprechungs-Phase, während der alles analysiert und falls nötig für die Zukunft
optimiert werde. «Wir entscheiden dann,
ob baulich alles richtig war, oder ob ein
anderer Ort zum Essen und zum Beispiel
ein grösseres Publikumszelt als Begegnungszone nötig wären.»
Kommuniziert werde in den nächsten
Wochen, die Programmplanung beginne
im Sommer, und klar sei, dass es wieder
grossartige Filme, Köche und Moderatoren gebe, sagt Luchsinger und fügt an:
«Wir hatten am Abend 85 Prozent Auslastung, was sehr schön ist. Ein Wachstum ist sicher an allen Seiten geplant.
Wir sind nun geflogen und schauen,
was der Flug gekostet hat.»
CHARLY KEISER
[email protected]
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PUBLIKUMSVORTRAG:
HERNIEN: LEISTEN- UND
BAUCHWANDBRÜCHE
FINANZEN Der Regierungsrat
schickt ein Paket an Verordnungen in die Vernehmlassung. Das Entlastungsprogramm 2015–2018 rollt an.
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Die AndreasKlinik Cham Zug lädt Sie ein zum Publikumsvortrag:
Wann:
Dienstag, 19. Mai 2015, 19.00– 20.00 Uhr
Wo:
AndreasKlinik Cham Zug, Rigistrasse 1, 6330 Cham
Referent: Dr. med. Remo Näf, Facharzt für Chirurgie,
speziell Viszeralchirurgie
JETZT IN BASEL
www.thelionking.ch
Ihre Teilnahme am Vortrag ist kostenlos und unverbindlich.
Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Deshalb bitten wir Sie um telefonische
Anmeldung.
Nächster Vortrag:
21. Mai 2015, 19.00 - 20.00 Uhr, Kniearthrose es muss nicht immer ein Kunstgelenk sein
AndreasKlinik Cham Zug, Rigistrasse 1, CH-6330 Cham, T 041 784 07 84
[email protected], www.hirslanden.ch/andreasklinik
Mehr Überblick.
Zum Entscheiden.
Entlastungsprogramm:
Start zur Vernehmlassung
red. Der Zuger Regierungsrat will mit
258 Massnahmen die laufende Rechnung
ab 2018 dauerhaft um 111 Millionen
Franken entlasten. Er muss für rund die
Hälfte der Massnahmen Anträge an den
Kantonsrat stellen. Die übrigen Massnahmen kann er in eigener Regie umsetzen;
darunter Verordnungsänderungen. Diese
sind erarbeitet und durch den Regierungsrat in erster Lesung verabschiedet worden.
Nun haben die Parteien und betroffenen
Institutionen zwei Monate Zeit, zu den
Verordnungsänderungen Stellung zu nehmen. Mit den Verordnungsänderungen
werden die gesetzlichen Grundlagen für
die Umsetzung von 16 Massnahmen gelegt. Darunter solche, welche die Angestellten betreffen. Auch Tarifanpassungen
werden umgesetzt. Mit weiteren Anpassungen werden Leistungen abgebaut. Der
Regierungsrat ist überzeugt, damit einen
weiteren Schritt in der Umsetzung des
Entlastungsprogramms 2015–2018 gemacht zu haben. Mit Einbezug der Rückmeldungen aus der Vernehmlassung wird
der Regierungsrat die Verordnungsänderungen Ende August in zweiter Lesung
verabschieden. Parallel dazu werden bis
Ende Juni die notwendigen Gesetzesanpassungen erarbeitet und dann in die
Vernehmlassung geschickt.
www...
Bonus: Die Vernehmlassungsunterlagen zum
Entlastungsprogramm gibt es auf
www.zugerzeitung.ch/bonus