Einladung zur Fachtagung - MPZ

Einladung zur Fachtagung
Wissen sie, was sie tun? - Kinder und Jugendliche in komplexen Medienwelten
Datum:
19.06.2015, 9.30 Uhr - 16.00 Uhr
Ort:
Neues Rathaus zu Leipzig, Martin-Luther-Ring 4 - 6, 04109 Leipzig
Veranstalter: Arbeitskreis Medienpädagogik der Stadt Leipzig
Nahezu alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland haben Zugang zum Internet. Die Nutzung findet
dabei nicht mehr nur zu Hause am Schreibtisch statt, sondern ist durch Smartphones, Notebooks und
Tablets zu einem ständigen Begleiter geworden. Sie sind „always on“.
Dabei ist der digitale Raum vom nicht-digitalen Leben praktisch nicht mehr zu trennen. Es ergeben
sich hierdurch neue Nutzungsmuster und viele neue Herausforderungen. Um sich selbstbestimmt in
diesen Welten zu bewegen, benötigt man entsprechende Kompetenzen und sollte auch einmal hinter
die Kulissen der digitalen Welt schauen.
Diese Entwicklung, die aktuell vielen Erwachsenen und Eltern Anlass zur Sorge gibt, kann mithilfe von
schulischen und außerschulischen medienpädagogischen Projekten transparent gemacht werden.
Insbesondere über die Wahrung der Privatsphäre sowie den Schutz der eigenen Daten sollte eine
Auseinandersetzung stattfinden. Wissen Jugendliche was sie tun? Die Förderung einer sinnvollen und
kritischen Nutzung der Medien in diesen komplexen Welten sind wichtige Ziele, denen wir am
19.06.2015 im Rahmen unserer Fachtagung nachgehen wollen.
Den geplanten Ablauf, die Vortrags- und Workshopthemen können Sie dem beiliegenden Programm
entnehmen.
Die Teilnehmerzahl ist auf 120 Personen begrenzt. Für die Vorträge sind zusätzliche Teilnehmer
möglich.
Die Anmeldung ist online unter http://www.mpz-leipzig.de/fachtagung, per E-Mail oder Fax bis zum
08.06.2015 möglich (mit Angabe des gewünschten und eines alternativen Workshops).
Die Teilnehmergebühr beträgt 20 Euro (inkl. Imbiss zum Mittag, Tagungsmaterial und Zertifikat) bzw.
7 Euro (nur Vorträge) und sie ist im Voraus bis zum 15.06.2015 auf folgendes Konto zu überweisen:
Empfänger:
IBAN:
Institut:
Betreff:
Medienpädagogik e. V.
DE92860205000003566202
Bank für Sozialwirtschaft
Medien werden mobil
(BIC:
BFSWDE33LPZ)
Für Lehrerinnen und Lehrer wird die Veranstaltung als Fortbildung (EXT03718) anerkannt. Ein Anspruch auf Kostenerstattung durch die SBA besteht nicht.
Bei Fragen stehen wir Ihnen unter den folgenden Kontaktdaten zur Verfügung:
Medienpädagogik e. V. / Projektbüro VISIONALE
Ansprechpartner: Volker Pankrath
Telefon / Fax:
(0341) 97 35 854 / (0341) 97 35 859
E-Mail:
[email protected]
Programm*
9.30 Uhr
Eröffnung durch Gerlinde Hennig und Prof. Dr. Bernd Schorb als Vertreter des
Arbeitskreises Medienpädagogik der Stadt Leipzig
9.50 Uhr
„Ich habe die AGBs gelesen. Was mache ich nun?“
Theo Hickfang, Wilhelm-Ostwald-Schule, Leipzig
10.10 Uhr
„Unsere Datenspuren im Netz“
Chaos Computer Club e. V., Dresden
11.00 Uhr
„Der Umbruch ins Digitale - Was heißt das? Welche Auswirkungen hat das für den
Einzelnen, für die Gesellschaft, für die Zukunft?“
Thomas Hickfang, Medienpädagogisches Zentrum Leipzig
11.30 Uhr
Podiumsdiskussion mit den Vortragenden und Prof. Dr. Sonja Ganguin, Universität
Leipzig, sowie weiteren Gästen
Moderation: Robert Helbig, SAEK Leipzig
12.15 Uhr
Mittagspause vor Ort (Imbiss)
13.00 Uhr
Workshops
1. Meine Selbstdarstellung und ich. Younow, youtube - Express yourself.
Katja Röckel, Ralf Kirmse und Ulrike Hänisch, HUP Leipzig e. V.
2. Messenger, Netzwerke, Cloudanwendungen & Co. - Sichere Alternativen aktiv
kennenlernen
Jana Maurer, Landesfilmdienst Sachsen e. V.
3. „Sag mir deinen Namen und ich sag dir, wer du bist." - Datenschutz mit Jugendlichen thematisieren
Jördis Dörner und Susan Panzer, SAEK Leipzig
4. Sehen als Lernprozess - kreativ-rezeptive Methoden der Auseinandersetzung mit
dem klassischen Medium Film
Simone Bauer, Filmschule Leipzig e. V.
5. Medienwelten sind Lebenswelten - „Ich bin online, also bin ich!“
Birgit Czeschka, Medienwerkstatt Leipzig ein Projekt der LeISA GmbH
6. Identitätsbildung im Grundschulalter - Mit Smartphones, Tablets, Games oder in
Netzwerken Mediengeschichte(n) aktiv gestalten
André Sobotta, Landesfilmdienst Sachsen e. V.
7. Fotos im Netz - spannend und gleichzeitig problematisch
Jochen Janus, KINDERVEREINIGUNG Leipzig e. V. Projekt KAOS
15.30 Uhr
Feedback der TeilnehmerInnen in den Workshopgruppen
16.00 Uhr
Veranstaltungsende
*
Kurzfristige Änderungen im Programmablauf sind möglich.
Workshopbeschreibungen
W1: Meine Selbstdarstellung und ich. Younow, youtube - Express yourself.
(Zielgruppe: MultiplikatorInnen, pädagogische Fachkräfte (Schule und außerschulisch))
Selbstdarstellungen von Pubertierenden oder Kindern oder Erwachsenen sind in der Hand der Datenindustrie. Was bedeutet es, dass ich mich dort präsentiere? Worauf sollte ich achten, wenn ich mich
online darstelle? Und klingt das alles nur nach Zeigfinger?
Nein, unser Workshop will sensibilisieren für die Medienwelten, in denen wir uns bewegen. Wir zeigen
und erklären einige der beliebtesten Webseiten und Apps und sprechen darüber, wie Jugendliche sie
zu ihrer Selbstdarstellung nutzen. Gemeinsam diskutieren wir Möglichkeiten, in Elternhaus oder Schule damit umzugehen, dass Heranwachsende solche Plattformen auch unreflektiert nutzen, denn: "Es
kommt drauf an, dass wir darüber sprechen".
W2: Messenger, Netzwerke, Cloudanwendungen & Co. - Sichere Alternativen aktiv kennenlernen
(Zielgruppe: pädagogische Fachkräfte (Schule und außerschulisch, ab Klasse 1))
Facebook, Instagram, WhatsApp, YouTube & Google - das sind die Favoriten bzw. Schlagwörter der
jugendlichen Mediennutzung. Aber neben diesen bekannten Internetriesen gibt es eine Vielzahl an
empfehlenswerten und nicht-kommerziellen Angeboten, die ebenso wunderbar in die pädagogische
Praxis integriert werden können.
Im Rahmen des Workshops sollen Merkmale zusammengetragen werden, die für die Nutzung von
alternativen Angeboten sprechen und folglich erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit einige Alternativen kennenzulernen, praktisch auszuprobieren und deren Anwendung im eigenen pädagogischen Kontext zu diskutieren.
W3: „Sag mir deinen Namen und ich sag dir, wer du bist." - Datenschutz mit Jugendlichen thematisieren
(Zielgruppe: pädagogische Fachkräfte (Schule und außerschulisch, ab Klasse 5))
Schnell eine App herunterladen, dann ein Bild posten, die beste Freundin darauf verlinken und später
noch online abfragen, wer mit ins Kino kommt... Diese vielen kleinen Informationen über sich selbst
geben Jugendliche tagtäglich von sich preis. Kostenlose Angebote im Netz bezahlen sie mit der Weiterverwendung ihrer Angaben - Daten sind zur Währung geworden.
Im Workshop "Sag mir deinen Namen und ich sag dir, wer du bist" werden verschiedene Herangehensweisen an das Thema Datenschutz mit Jugendlichen erprobt und vorgestellt. So geht es um Methoden, die Datenspuren im Netz sichtbar machen, um das Anregen von Diskussionen sowie um die
Förderung des selbstkritischen Umgangs mit Daten. Ziel des Workshops ist es, einen Methodenpool
für die praktische Medienarbeit mit Jugendlichen zum Thema Datenschutz im Netz zu erarbeiten.
W4: Sehen als Lernprozess - kreativ-rezeptive Methoden der Auseinandersetzung mit dem
klassischen Medium Film
(Zielgruppe: pädagogische Fachkräfte (Schule und außerschulisch, Klassen 1 - 12))
Der Workshop beschäftigt sich mit den praktischen Möglichkeiten, den klassischen Film als historisch
entstandenes Kulturgut sowie als zeitgemäßes Lern- und Bildungsstimulans zu verstehen.
Teil 1: Frühe Filmbeispiele und praktische Demonstrationsmöglichkeiten
Teil 2: Aktuelle Filmthemen und moderne Gestaltungsweisen
W5: Medienwelten sind Lebenswelten - „Ich bin online, also bin ich!“
(Zielgruppe: pädagogische Fachkräfte (Schule und außerschulisch, ab 5. Klasse))
Online zu sein, ist gegenwärtig eine beliebte Freizeitbeschäftigung von Jugendlichen. Sie spielen,
unterhalten, präsentieren und vernetzen sich auf verschiedenen Plattformen. Sie erstellen und verbreiten Fotos, Filme, Musik. Sie sind ExpertInnen ihrer individualisierten Medienwelt, ob via Computer,
Tablet oder Smartphone.
Der Workshop „Medienwelten sind Lebenswelten“ vermittelt Methoden, um mit Jugendlichen über ihre
medialen Nutzungsgewohnheiten ins Gespräch zu kommen.
Ziel ist es, einen Zugang zu jugendlichen Medienaktivitäten und auch Anregungen für eine aktive
Auseinandersetzung sowie Reflexion im Kontext Schule zu erhalten.
W6: Identitätsbildung im Grundschulalter - Mit Smartphones, Tablets, Games oder in Netzwerken Mediengeschichte(n) aktiv gestalten
(Zielgruppe: pädagogische Fachkräfte (Schule und außerschulisch, ab Klasse 1))
Immer mehr Kinder verbringen immer mehr Zeit vor Fernsehern, Computern, Spielkonsolen und Co.
Begriffe wie Abhängigkeit, Sucht, Realitätsverlust werden in der öffentlichen Debatte häufig verwendet. Die Diskussion ist geprägt von einer passiven Haltung der NutzerInnen gegenüber den Medien.
Wir plädieren für eine aktive, selbstbestimmte "Vereinnahmung" von Medien durch die Nutzenden
bereits von den ersten Medienkontakten an. Doch wie verhilft man den Kindern zu den nötigen Kompetenzen für eine altersangemessene selbstbestimmte Medienauswahl und Mediennutzung?
Auf der Basis der Erfahrungen aus dem Modellprojekt „Kompetente Medienkinder“ werden praktische
Beispiele zum Ausgangspunkt genommen um zu vermitteln, wie Medien im pädagogischen Prozess
sinnvoll eingesetzt werden können. Anhand entwicklungspsychologischer und medienpädagogischer
Erkenntnisse erproben die Teilnehmenden gemeinsam verschiedene Möglichkeiten aktiver Medienarbeit.
W7: Fotos im Netz - spannend und gleichzeitig problematisch
(Zielgruppe: pädagogische Fachkräfte (Schule und außerschulisch))
Nach einem Einstieg (Theorie, Medienrecht, aktuelle Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen)
geht es auf Recherchetour ins World Wide Web: Welche Fotos finden wir von Leuten? Was sagen
diese Fotos aus? Welche eigenen Erfahrungen gibt es mit der Nutzung von Fotos im Netz?