Aktiv für Amnesty International: Motivation aus der Begegnung mit Menschenrechtsverteidiger/innen „Ich war mir stets sicher, dass jede Information, die ich […] weitergab, in alle Ecken der Welt hinausgetragen würde.“ Die tunesische Menschenrechtsverteidigerin Radhia Nasraoui vertraut Amnesty International: „Amnestys Slogan ,Menschenrechte für alle‘ ist keine leere Worthülse. Die hunderten Postkarten, die mein Ehemann und ich erhalten haben, sind der lebende Beweis einer wirksamen Solidarität von Amnesty‐Mitgliedern, die über unsere schwierige Situation Bescheid wissen.“ Radhia Nasraoui ist keine Unbekannte auf dem internationalen Menschenrechtsparkett. Ihr Name wurde als Kandidatin für den diesjährigen Friedensnobelpreis kolportiert. Die Rechtsanwältin aus Tunis prangert seit Jahrzehnten unermüdlich die Menschenrechtsverletzungen in ihrem Land an. Wegen ihres Engagements, das sie nach dem „arabischen Frühling“ ungebrochen fortsetzt, wurden sie und ihre Familienangehörigen bedroht, schikaniert und belästigt. Amnesty‐Aktivistinnen und Aktivisten in Österreich sprechen von Radhia Nasraoui wie von einer Freundin. Über die Jahre hinweg wachten sie über ihr Schicksal und wurden immer wieder zu ihrem Schutz aktiv. Dies geht auf eine persönliche Begegnung vor zehn Jahren zurück, als zahlreiche Aktivistinnen und Aktivisten von Amnesty International Österreich die Menschenrechtsverteidigerin aus Tunis während ihres einwöchigen Aufenthalts in Österreich persönlich kennenlernen durften. „Sich für andere Menschen einzusetzen, gibt dem eigenen Leben Sinn“, meint Linda Sepúlveda, Vorstandsmitglied von Amnesty International und in einer ehrenamtlichen Gruppe aktiv tätig. Das Wissen um Veränderung bewegt die Amnesty‐Aktivistinnen und Aktivisten. Begegnungen mit Menschenrechtsverteidigerinnen und –verteidigern wirken sinnstiftend. Die kleineren und größeren Erfolge – von verbesserten Haftbedingungen für Gewissensgefangene bis hin zur Freilassung derselben – sind Bestätigung, dass der Einsatz für die Menschenrechte nicht vergebens ist. Amnesty International ist eine Menschenrechtsbewegung, getragen von Menschen, die an Veränderung und Gestaltungsmöglichkeiten glauben. Die Aktivitäten sind vielfältig und umfassen – um nur ein paar zu nennen – Benefizveranstaltungen, Vorträge, Kasperltheater, Performances und insbesondere Info‐ Tische, bei denen wir PassantInnen die Gelegenheit bieten, mittels einer Unterschrift für einen bedrohten Menschen in irgendeinem Land der Welt selbst aktiv zu werden. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Amnesty International Österreich sind als Gruppen in einer Reihe von Städten quer über Österreich organisiert und als solche in Kontakt mit Vereinen, Schulen, Pfarren, Medien und vor allem der Bevölkerung vor Ort. Gemeinsam ist uns das Ziel, der Welt ein menschenrechtlicheres Antlitz zu verleihen. Dafür arbeiten wir mit den Menschenrechtsverteidigerinnen und –verteidigern in vielen Ländern. Radhia Nasraoui: „Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen habe ich verstanden, dass Amnestys Arbeit für Opfer die Behörden daran erinnert, dass diese Person nicht vergessen ist, sondern dass hunderte und sogar tausende Menschen weltweit sich um ihr Schicksal kümmern.“
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