AMNESTY INTERNATIONAL Sektion der Bundesrepublik Deutschland e. V. Pressegruppe des Bezirks München und Oberbayern Volkartstr. 76, 80636 München E: [email protected] PRESSEINFORMATION LIEBE IST EIN MENSCHENRECHT. Trotz immer wiederkehrender Drohungen aus Politik und Gesellschaft kämpft Alice Nkom, die erste Frau die in Kamerun ihre Zulassung als Rechtsanwältin erhielt, seit über 40 Jahren für die Rechte der LGBTIGemeinschaft. Am 8. Juni ist die Amnesty Menschenrechtspreisträgerin von 2014 in der Münchner Seidlvilla zu Gast. München, Mai 2015. Unter Lebensgefahr setzt sich die Anwältin für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen in Kamerun ein – und zwar gegen die vorherrschende Meinung. Denn die Unterdrückung sexueller Minderheiten ist in vielen Ländern Afrikas Staatsdoktrin. Auch in Kamerun, der Heimat von Alice Nkom. Am 8. Juni 2015 ist sie in der Münchner Seidlvilla zu Gast. Dort wird sie über ihre Arbeit und über die Lage von LGBTIs in Kamerun berichten. Hintergrund: Im Jahr 1969 erhielt Alice Nkom als erste Frau in Kamerun ihre Zulassung als Anwältin. 2003 gründet sie „ADEFHO“, die landesweit erste Organisation zur Verteidigung der Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen. Zehn Jahre später errang sie den ersten juristischen Freispruch in einem kamerunischen LGBTI-Verfahren. Wie leidenschaftlich sie vor Gericht auftritt, kann man in dem Dokumentarfilm "Born this way", der über die Schwulenszene Kameruns berichtet, beobachten. Der Film wurde im vergangenen Jahr auf der Berlinale gezeigt. Als „hoffnungslos“ hatte Alice Nkom die Situation der LGBTI in Kamerun einmal beschrieben. Die Regierung bediene sich systematisch der Strafjustiz um kritische Stimmen und die Opposition zum Schweigen zu bringen. Die Straflosigkeit stelle ein weitreichendes Problem dar, denn Polizeikräfte und Gefängnispersonal würden für ihre Misshandlungen nicht belangt. Selbst Fälle offensichtlicher Folter und nicht legaler Tötungen blieben unbestraft. Auch die LGBTI-Community leidet unter dem Klima der Straflosigkeit, wie der Fall von Eric Lembembe zeigt. Der Leiter der „Cameroon Foundation for AIDS“ wurde im Sommer 2013 in seiner Wohnung tot aufgefunden. Gegen Repression und Vorfälle dieser Art, die im südlichen Afrika seit Jahren zunehmen, kämpft Alice Nkom. Regelmäßig wird sie dabei von der kamerunischen Regierung und SEITE 2 / 2 anderen Stellen unter Druck gesetzt. Im Jahr 2012 drohte ihr selbst die Verhaftung wegen angeblich gesetzwidrigen Verhaltens. Doch Alice Nkom macht weiter. Weitere Informationen (für Nachfragen der Redaktion): Stephanie Grotzer Regionalbüro Süd Abt. Kampagnen und Kommunikation Telefon: +49 (0)89 - 9705 1667-117 | Fax: +49 (0)89 - 9705 1667-719 Mail: [email protected] Weiter Informationen (Quellen): https://www.amnesty.de/amnesty-menschenrechtspreis-fuer-alice-nkom http://www.seidlvilla.de/ AMNESTY INTERNATIONAL ist eine von Regierungen, politischen Parteien, Ideologien, Wirtschaftsinteressen und Religionen unabhängige Menschenrechtsorganisation. Amnesty kämpft seit 1961 mit Aktionen, Appellbriefen und Dokumentationen für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen auf der ganzen Welt. Die Organisation hat weltweit drei Millionen Unterstützer. 1977 erhielt Amnesty den Friedensnobelpreis. Kernstück der Arbeit Amnesty Internationals sind die Gruppen. Sie setzen sich mit viel Phantasie und Ausdauer für die von ihnen betreuten Opfer politischer Verfolgung ein. Mit Informationsständen, Mahnwachen, Unterschriftenund Postkartenaktionen, Konzerten, Vorträgen und vielen anderen Aktivitäten tragen Amnesty-Mitglieder die Stimme der Opfer in die Öffentlichkeit.
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