LANDKREIS SONNEBERG Dienstag, 24. März 2015 Neues Bürgerbüro ist für alle Wolkenrasen-Bewohner da Heute hat in Sonnebergs größtem Wohngebiet eine Beratungs- und Koordinierungsstelle besonderer Art ihren ersten Sprechtag. Freitag wurde das neue Projekt öffentlich vorgestellt. schen im Viertel da sein. Zitzmann erklärt: „Ich freue mich, dass es somit im Landkreis und in der Stadt Sonneberg einen weiteren Kümmerer gibt.“ Schon länger geplant Mit der Idee eines Bürgerbüros – einer Anlaufstelle für alle im Stadtteil lebenden Bevölkerungsschichten – ging man in Sonneberg schon länger schwanger. Über das von der Europäischen Union und den Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte Projekt th.inka und mit dem tatkräftigen Engagement von Stadt und Landkreis, insbesondere aber von Bildungsträgern vor Ort (Sonneberger Ausbildungszentrum/SAZ, Werkstatt für Bildung & Medien / wbm) und der Wohnungsbau GmbH Sonneberg – welche die Kofinanzierung übernimmt – ist das Bürgerbüro nun Realität geworden. Landrätin Christine Zitzmann erinnert sich rückblickend: „Als Herr Beck (SAZ-Leiter Ulrich Beck) während der letzten Kreistagssitzung des Jahres 2014 von dem Vorhaben berichtete, über das SAZ im Sonneberger Wolkenrasen ein ,Bürgerbüro‘ als koordinierende Anlaufstelle für jedermann einzurichten, traf dies nicht nur bei mir auf offene Ohren.“ Viele Monate Arbeit zur Vorbereitung der Installierung eines solchen Büros folgten. Neben dem Be- Carmen Dorst. mühen um einen Träger und Fördergelder fürs Büro, war das geeignete Personal für dessen Betreibung zu finden. Zudem musste das Vorhaben konzeptionell untermauert und öffentlichkeitswirksam propagiert werden. Freitagvormittag nun schlug die Stunde, den Startschuss für seine Arbeit zu geben. Am heutigen Dienstag werden Ines Greifelt und Carmen Dorst (beide wbm-Mitarbeiter) die Beratungstätigkeit im, unweit der „Wolke 14“ in der Gorki-Straße 4 (ehemalige Kita „Märchenland“) beheimateten Büro aufnehmen. Vervollständigt wird das BürgerbüroTeam zudem durch Christina Heinz vom SAZ Sonneberg. Qualität statt Quantität Das neue Bürgerbüro hat seinen Sitz in der Gorki-Straße 4 (einst „Märchenland“) Region verwirklicht werden. Greieflt: „Wir wollen die Bürger vor Ort aktivieren und motivieren – sozial wie beruflich Eigeninitiative zu entwickeln.“ Es gehe aber auch um soziale Integration. Deswegen will man vom ersten Arbeitsmarkt ausgeschlossene Personen besonders fördern. Wichtig sei ebenso, einmal geschaffene bedarfsorientierte Strukturen auch nachhaltig zu sichern. Besondere Mischung Das, was sodann Greifelts Kollegin Heinz hinsichtlich der Situation im Stadtteil und der Zielgruppen des Bürgerbüros darlegte, hatte bereits Landrätin Zitzmann in ihrer einführenden Rede angerissen: Im Wolkenrasen leben – auf relativ engem Raum – zurzeit über 4 600 Menschen. Dabei handelt es sich um Menschen unterschiedlichster Herkunft und mit verschiedensten sozialen Hintergründen. So verzeichnet man hier beispielsweise nicht nur einen höheren Anteil von Arbeitssuchenden und Menschen, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II erhalten, sondern auch einen höheren Anteil an jungen Ausbildungsabbrechern, Menschen mit Migrationshintergrund, von Single-Haushalten und Alleinerziehenden als auch von Rentnern. Schon Zitzmann hatte es auf den Punkt gebracht: „Dies alles sind Bevölkerungsschichten, die mitunter verstärkt Rat und Hilfe benötigen. Und sie alle haben noch etwas gemeinsam: Ihr Wohnsitz ist der Wolkenrasen.“ Und sie ist sich sicher: „Deshalb ist es nur zu begrüßen, wenn für diese Menschen eine Stelle eingerichtet wird, die allen gemeinsam mit Rat und Tat zur Seite steht.“ Sie betont aber auch: „Unterstreichen will ich, dass hiermit keine Parallelstrukturen geschaffen werden, sondern die vorhandenen ausgebaut und die gemeinsame Netzwerkarbeit verbessert werden soll.“ Aber zurück zu den Ausführungen von Greifelt und Heinz: Das Bürgerbüro soll die Lebensbedingungen besagter Zielgruppen im Sozialraum verbessern. Andererseits soll der Verfestigung individueller Benachteiligungen entgegen gewirkt werden. Heinz: „Das Bürgerbüro soll als zentraler Punkt des regionalen Netzwerkes etabliert werden.“ Im Laufe der offiziellen Vorstellung des Bürgerbüros verwies Projekt-Koordinator Langbein (Jena) von der Thüringer Arbeitsgemeinschaft Soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit (ThAGSG), darauf, dass man „Stadtteile nicht kleiner reden soll als sie sind“. Er halte denn auch nichts davon, den Wolkenrasen als „sozialen Brennpunkt“ abzustempeln. Er charakterisiert Wohnviertel wie diesen stattdessen als „Stadtteile und Sozialräume mit erhöhter Problematik.“ Wohnungsbau-Geschäftsführer Soyer sieht dies ähnlich: „Der soziale Brennpunkt ist der Wolkenrasen für mich mittlerweile nicht mehr. Da gibt es in Sonneberg wirklich andere. Ich denke da beispielsweise an die Altstadt.“ Langbein zog eine kurze Bilanz über die seit 2013 landesweit aufgelaufenen Ergebnisse des th.inka-Projekts, erklärte sogleich aber auch: „Ich bin kein Zahlen-Fetischist. Es geht mehr um die qualitativen und weniger um die quantitativen Ergebnisse, die dabei für den jeweiligen Stadtteil herausschauen.“ Hilfe auf vielerlei Art Das Bürgerbüro unterstützt, vermittelt und begleitet bei BehördenAngelegenheiten, der Jobsuche, dem Ausfüllen von Anträgen und Formularen, der Wohnungssuche und in Miet-Angelegenheiten, bei der Bewältigung persönlicher Problemlagen sowie bei der Integration im Wohnumfeld. Praktisch umgesetzt wird dies in Einzelfall-, Netzwerkund Sozialraum-Arbeit. Durch fortlaufende Dokumentation – die jeweils in ausführlichen Halbjahresberichten kulminiert – wird der Fortgang des Projekts kontinuierlich überprüft. Vorerst bis Ende 2017 wird das Bürgerbüro für die Men- Christina Heinz (l.) und Ines Greifelt (r.) stellten das Projekt im Detail vor. Bürgerbüro Wolkenrasen Schwerpunkte und Ziele Greifelt und Heinz übernahmen es denn auch, nach den Vorreden von Landrätin Zitzmann und Wohnungsbau-Geschäftsführer Peter Soyer, das neue Bürgerbüro Wolkenrasen und, die Schwerpunkte und Zielgruppen seiner zukünftigen Arbeit, vorzustellen. Das mit Stadt und Landkreis, dem Jobcenter und der Wohnungsbau eng zusammenwirkende Bürgerbüro strebt Kooperation statt Konkurrenz an. Diese Kooperation soll durch gezielte Vernetzung der Angebote von Ämtern, Behörden, sozialen Einrichtungen und anderen maßgeblichen Akteuren der Den heutigen Verhältnissen angepasst werden sollen die Benutzungskosten für das Spielmobil des Landkreises Sonneberg. Unterschiedliche Preise Von der Vorstellungsveranstaltung fürs Bürgerbüro in „Wolke 14“ ging es in dieses selbst in der Gorki-Straße. Hier begutachten die Beraterinnen – mit Wohnungsbau-Geschäftsführer Peter Soyer – schon mal ihren Arbeitsplatz. Fotos (4): Löffler Lieferten den zur Vorstellung des Bürgerbüros Versammelten etwas für die Augen und Ohren, aber auch eine Fabel zum Nachdenken: Die Kinder der Frühförderung zeigten unter Leitung von Petra Adelbert die Story von Ferdinand, dem Foto: camera900.de spanischen Stier, der kein Kämpfer sein will. Beratung: In der Gorki-Straße 4, 96515 Sonneberg (1. Stock; ehemalige Kita „Märchenland“) Öffnungszeiten (vorerst): Dienstag 12 bis 17.30 Uhr, Mittwoch 9 bis 12 Uhr Ansprechpartner: Ines Greifelt (0 3675)7 552881; E-Mail: [email protected]); Carmen Dorst (0 3675)7 552871; E-Mail: [email protected] Projektträger: Werkstatt Bildung & Medien GmbH (WBM), Zweckverband Sonneberger Ausbildungszentrum (SAZ), Wohnungsbau Sonneberg GmbH Seite 9 Neue Gebühren für Spielmobil Sonneberg/Schalkau – Neue Benutzungsgebühren soll es künftig für das Spielmobil des Landkreises geben. Wie in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses Jugendamtsmitarbeiterin Doreen Oeckler erläuterte, haben sich die Höhe der Summen für die Benutzung der von diesem Spielmobil transportierten Spielgeräte seit 2003 – also seit nunmehr einem Dutzend Jahren – nicht mehr verändert. Es werde Zeit für eine Anpassung. Dankenswerterweise hatte, einige Zeit nach Anschaffung des Spielmobils, der Schalkauer Sportverein SV „Blau-Weiß“, dieses unter seine Fittiche genommen. Ein Vereinsmitglied steuert es seither zu verschiedensten Veranstaltungen im Landkreis, manchmal auch über dessen Grenzen hinaus (zum Beispiel zum Gestüt nach Meura), baut – mit einem vom Nutzer zu stellenden Helfer – die Gerätschaften auf und ab. Von Stefan Löffler Sonneberg-Wolkenrasen – Der Freitag war der Tag der Sonnenfinsternis, aber auch der Tag des Glücks. „Es sollte jetzt eigentlich dunkel werden – wird es aber nicht“, sagte Freitagvormittag Martin Langbein, der Koordinator für die landesweit elf Projekte der Thüringer Integration, Nachhaltigkeit, Kooperation und Aktivierung (th.inka) in Bezugnahme auf Ersteres. Und bezüglich des Zweiten: „Möge sich dieser Tag für den Stadtteil Wolkenrasen nachträglich auch als ein Tag des Glücks erweisen.“ Applaus bei den zum feierlichen Akt der Vorstellung des neuen Bürgerbüros Wolkenrasen im Stadtteilzentrum „Wolke 14“ versammelten Vertretern von Politik, Bildungswesen, Kirche, Sozialverbänden, Wirtschaft und Bürgerschaft. SON3-1 100 (statt 75) Euro für die kleine Hüpfburg, 150 (statt 125) Euro fürs Bungee-Run und 30 (statt 25) Euro für die Spielgeräte. Die Benutzungskosten für die Button-Maschine bleiben weiterhin bei 15 Euro pro Tag – plus den Kosten des verbrauchten Materials. 2014 wurden die Utensilien des Spielmobils folgendermaßen genutzt: die große Hüpfburg 26 Mal, die kleine elf Mal, das Bungee-Run und die Spielgeräte je fünf Mal. Den dabei erzielten Einnahmen stehen 2 730 Euro Ausgaben gegenüber. Hierbei sind Personalkosten noch nicht berücksichtigt. Oeckler gab zu bedenken, dass der SpielmobilTransporter in die Jahre gekommen ist und somit größere Reparaturen zu erwarten seien. Die große Hüpfburg als auch das Bungee-Run waren bereits im Jahre 2007 überholt worden. Schon Nachfragen da Für dieses Jahr liegen bereits zehn Nachfragen fürs Spielmobil vor. In der Diskussion zur Problematik merkte Antje Rebhan, die als Gleichstellungsbeauftragte als beratendes Mitglied im Jugendhilfeausschuss sitzt, man möge doch bezüglich des Spielmobils darauf schauen, wer die Hauptzielgruppe der Benutzer sei. Ihr hätte – was die Höhe der Gebühren betrifft – eine stärkere Differenzierung zwischen Vereinen und Kindergärten auf der einen sowie Unternehmen beziehungsweise Privatleuten auf der anderen, besser zugesagt – sprich: eine stärkere Belastung der Privatnutzer zugunsten der Kindergärten. Hans-Peter Schmitz, Stellverreter der Landrätin im Jugendhilfeausschuss, kommentierte dies allerdings nur mit: „An 25 Euro Benutzungsgebühr stirbt eine Kita nicht.“ Schließlich wurden die neuen Benutzungskosten fürs Spielmobil einstimmig beschlossen. Sie treten ab 1. sl April diesen Jahres in Kraft. Das Spielmobil hat an Bord: eine große und eine kleine Hüpfburg, ein Bungee-Run, weitere Sport- und Spielgeräte sowie eine Button-Maschine. Während bisher für die große Hüpfburg Kindereinrichtungen, Schulen und freie Träger 75 Euro und nur 25 Euro für die kleine zahlten, für Bungee-Run hingegen 75 Euro und für die Spielgeräte 15 Euro berappten, steigern sich diese Summen – in derselben Reihenfolge – nun auf 100, 50, 100 beziehungsweise 20 Euro. Städte, Gemeinden und Vereine zahlten bisher: für die große Hüpfburg 100, für die kleine 50, fürs Bungee-Run 100, für die Spielgeräte 20 Euro. Hier erfolgt die Steigerung auf 125, 75,125 und 25 Euro. Wenn Unternehmen oder Privatleute bestellen, ergeben sich folgende neue Benutzungsgebühren (in Klammern die alten Werte): 150 (statt 125) Euro für die gro- Jugendamtsleiter Stefan Löffler mit dem vom SV „Blauße Hüpfburg, Weiß“ Schalkau betreutem Spielmobil. Foto; camera900.de Kinderschutz noch gestärkt Sonneberg – Auswirkungen des neuen Bundeskinderschutzgesetzes auf die Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe beziehungsweise in Verbänden und Organisationen waren Thema in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses des Landkreises. Hintergrund: Am 1. Januar 2012 ist das neue Bundeskinderschutzgesetz in Kraft getreten. Das Gesetz steht für umfassende Verbesserungen im Kinderschutz in Deutschland. Unter anderem verbietet es strikt die Beschäftigung vorbestrafter Sexualtäter. Dieser Schutz wurde – in einem erweiterten Maß – auch auf den Bereich der Ehrenämter ausgedehnt, wenn in diesen Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe übernommen werden. Das bedeutet: Wenn im Auftrag ehrenamtliche Betreuer beschäftigt wer- den, die in geförderten Projekten der freien Kinder- und Jugendhilfe beschäftigt werden, haben diese künftig ein erweitertes Führungszeugnis vorzuweisen. Im Landkreis beschäftigen die Volkssolidarität, die Kreissportjugend (KSJ), die Evangelischlutherische Kirchgemeinde und der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) solche Kräfte. Beate Meißner, stimmberechtigtes Mitglied im Ausschuss für die CDU und auch KSJ-Vorsitzende, war es in diesem Zusammenhang ein Bedürfnis, darauf hinzuweisen, dass man das nun Geforderte beim KSJ schon lange praktiziere: „Der KSJ hat schon seit vielen Jahren einen Ehrenkodex, in dem dies festgeschrieben ist. Unsere Übungsleiter haben das alles sl schon.“ Johannespassion in der Kirche Coburg – Am Karfreitag, dem 3. April, erklingt ab 17 Uhr die Johannespassion von Johann Sebastian Bach in der Heilig-Kreuz-Kirche. Neben dem Coburger Bachchor singen und spielen renommierte Solisten sowie das Main-Barockorchester Frankfurt. Die Geschichte von Leiden und Sterben Jesu Christi erfährt in der Erzählung nach Johannes eine besonders packende und dramatische Deutung. Unmittelbar geht der Thomaskantor Bach mit der Textvorlage um: Dramatik und Leidenschaft stehen im Vordergrund dieser musikalischen Umsetzung. Das Zentrum des christlichen Glaubens: Leiden, Sterben und Auferstehung Jesu, hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Zu beachten: Eintrittskarten gibt es nur in der Tourist-Information Coburg, (0 95 61) 89 80 44.
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