Abluftwäscher für die Glasverarbeitung Ähnlich der Herstellung textiler Flächengebilde werden bei der Produktion von Glasvliesen und Glasgeweben Stoffe verwendet, welche die maschinelle Verarbeitung unterstützen. Diese sogenannten Avivagen sind natürliche oder synthetische Verbindungen. Im vorliegenden Einsatzbeispiel werden sie in wässriger Lösung eingesetzt. Es handelt sich um wachsartige, aber relativ kurzkettige Kohlenwasserstoffe mit sehr niedrigem Stockpunkt. Dazu haben wir Versuche durchgeführt. Außerdem gibt es Anteile, die unter blue haze zu fassen sind. Während des Trocknens entweicht demzufolge eine Mischung aus Wasserdampf, Avivagen, Kohlenwasserstoffen und Glasfaserabrieb. sonUtec GmbH Sonneberger Umwelttechnik Mittlere Motschstraße 26 D-96515 Sonneberg Telefon 03675 / 42530-0 Telefax 03675 / 42530-20 e-mail: [email protected] www.sonutec.net Seite 1 Wie sieht dafür die Abluftreinigung aus? Die Abluftinhaltstoffe schränken die Verfahren ein. Ideal wäre eine Kombination aus Partikelabscheidung und Nachverbrennung. Das ist aber die teuerste Version, von der Investition und den laufenden Kosten her gesehen. Mit einem gewissen Prognoserisiko bot sich als günstigste Lösung eine Abluftwäsche mit Wasseraufbereitung an. Im ersten Schritt mussten die Abluftquellen angeschlossen werden. Für die beiden Trockner wurde dazu eine gemeinsame Absaugung gebaut. Die vorhandenen Maschinenstutzen konnten genutzt werden. Von jedem der Stutzen führt eine Rohrleitung mit motorischer Regulierklappe nach oben zum Sammler. Dieser ist wegen der niedrigen Raumhöhe auf das Dach aufgeständert. Alle Rohrleitungen wurden gegen Kondensation isoliert und die eben verlaufenden mit leichtem Gefälle zum Wäscher hin verlegt. Zusätzlich sind mehrere große Wartungsdeckel angebracht. Es musste in der Planungsphase damit gerechnet werden, dass sich später die wachsartigen Stoffe anlagern könnten und mit den Fasern eine stabile, ständig dicker werdende Schicht bilden. Ein Problem für die strömungstechnische Auslegung der Rohrleitung stellte der stark schwankende Abluftvolumenstrom durch verschiedene Trocknerbelegungen dar. Offensichtlich ist die optimale Konstruktion der Verrohrung durch einen Mix aus Berechnung und Erfahrung gelungen. Nennenswerte Ablagerungen waren selbst nach 2-jährigem Mehrschichtbetrieb nicht zu beobachten. Der Kern der gesamten Anlage ist der Abluftwäscher. Hier erfolgt die mechanische Abscheidung der Wachse und Fasern. Wichtig war es, einen Wäscher zu bauen, der mit wenig Einbauten zum Erfolg führt. Jedes Einbauteil könnte eine Möglichkeit für Ablagerungen und dadurch Verminderung der Absaug- und Abscheidleistung bedeuten. Es war das Ziel, durch schnelles Kühlen die Wachse und zumindest die an Wachsen haftenden Kohlenwasserstoffe zu fester, leicht abscheidbarer Konsistenz hinüber zu führen. Zeitgleich mussten auch die Fasern aus der Abluft herausgeholt werden. Dazu ist der Wäschertyp sonUwet CS als Basis genommen worden. sonUtec GmbH Sonneberger Umwelttechnik Mittlere Motschstraße 26 D-96515 Sonneberg Telefon 03675 / 42530-0 Telefax 03675 / 42530-20 e-mail: [email protected] www.sonutec.net Seite 2 Einige Veränderungen in der Geometrie und Fahrweise wurden geplant und eingearbeitet. Das Grundprinzip besteht in der sofortigen Einleitung der Abluft in einen dichten Waschflüssigkeitsregen und die Ausnutzung der Zentrifugalkräfte der Partikel durch tangentiale Beschleunigung. Am Wäscher sind in verschiedener Höhe Podeste mit Mannlöchern zur Begehung. Die gute Abscheidung ist die eine Seite: was geschieht aber mit dem Gemisch in der Flüssigkeit? Ist überhaupt ein Flüssigkeitskreislauf denkbar? Überleben das die Pumpen? Ein geschlossener Kreislauf war wegen des zähen Wachsanteils und der abrasiven Fasern nicht möglich. Über eine robuste Pumpe wird nun die Flüssigkeit aus dem Wäschersumpf auf ein Schrägbandfilter gegeben und anschließend das Klarwasser mit einer anderen Pumpe in den Wäscher zurückgeführt. Das Filtrat fällt am Abstreifer in einen Behälter. Mit der Volumenstrommessung im Wäschervorlauf kann die berechnete und empirisch korrigierte Flüssigkeitsmenge überprüft werden. Verdampfungs- und Ausschleusverluste werden über zwei automatische Füllstandsregulierungen ergänzt. Beide dienen auch als Überfüllsicherungen für den Wäschersumpf und den Klarwasserbehälter des Flüssigkeitsfilters. Gesteuert werden die Anlagenfunktionen mit der SPS im Schaltschrank. Aus den automatischen Programmabläufen sind die Klappen an den Trocknerstutzen herausgenommen. Durch die Sensibilität der Glasverarbeitung ist es nicht möglich auf den erfahrenen Eingriff der Maschinenbediener zu verzichten. Deshalb müssen diese Klappen manuell eingestellt werden. Wie hat sich die Abluftreinigung bewährt? Die Anlage läuft zuverlässig und störungsfrei und erfüllt entsprechend der offiziellen Reingasmessung die TA-Luft. Das eingewiesene Bedienpersonal kontrolliert und wartet regelmäßig. sonUtec GmbH Sonneberger Umwelttechnik Mittlere Motschstraße 26 D-96515 Sonneberg Telefon 03675 / 42530-0 Telefax 03675 / 42530-20 e-mail: [email protected] www.sonutec.net Seite 3
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