Gemeindevorstand, Der Bürgermeister im April 2016 Bürgerbüro in

Gemeindevorstand, Der Bürgermeister im April 2016
Bürgerbüro in der Ernst-Ludwig-Straße 40-42 öffnet am 7.April
Liebe Egelsbacherinnen, liebe Egelsbacher,
mit der Eröffnung des Bürgerbüros in der Ortsmitte steht Ihnen ab sofort ein moderner
Dienstleistungsbereich der Gemeindeverwaltung zur Verfügung. Mit Inbetriebnahme dieser
„Nebenstelle“ des Rathauses, müssen Sie sich an neue Abläufe und Zuständigkeiten gewöhnen. Denn
über Jahrzehnte bedeutete der Gang „auf die Gemeinde“ eben immer eine Fahrt, seltener den
Fußweg, in die Freiherr-vom-Stein-Straße 13.
Warum also nun diese Änderung? Ich weiß, dass viele von Ihnen zweifeln, ob eine solches
Bürgerbüro oder eine Ausweitung der Büroflächen eine gute und/oder notwendige Entscheidung sei.
Eine oft gehörte Aussage lautet: „Es ging doch auch bisher im Rathaus immer irgendwie“! Eine
andere: „Und was dies wieder alles kostet? Ich lese immer, dass die Gemeinde kein Geld habe“. Ja,
das sind berechtigte Fragen. Ich versuche an diese Stelle Ihnen in kurz und verständlich Antworten zu
geben:
1) Warum brauchen wir überhaupt ein Bürgerbüro?
Das Rathaus ist im November 1967 eingeweiht worden. Damals hatte Egelsbach 7700 Einwohner,
heute sind es knapp 11500! Im Vorwort der Broschüre anlässlich dieser Rathauseinweihung heißt
es: „Jetzt (also 1967, Anm. J.Sieling) schafft ein neuer Zweckbau auch die räumlichen
Voraussetzungen, die mit der rapiden Bevölkerungszunahme der letzten Jahre verbundenen
Mehraufgaben der Gemeinde bewältigen zu können“. Diese Feststellung trifft auch knapp 50
Jahre später wieder zu. Die Raumkapazitäten im Rathaus reichen bei weitem weder für die
Mitarbeiter, noch für die immer zahlreicher werdenden Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern,
Dienstleistern, Bauherren und Investoren aus. Ebenso fehlen Räume für die wichtige Arbeit der
Fraktionen, für die größeren Prüfungen der Kommunalaufsicht und der Kreisrevision, für
Beratungsangebote diverser Institutionen und last but not least ein dauerhaftes Trauzimmer. Der
jetzige Zustand zwingt fast täglich zu Umzügen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, das
Absagen von Terminen oder zu aufwändigem Hin- und Hertragen von Büroausstattung. Dies ist
ein unbefriedigender Zustand für alle Betroffenen, also auch für Sie, liebe Bürgerinnen und
Bürger. Zudem frisst auch die zunehmende Ausstattung in der IT- und Bürogerätelandschaft Jahr
für Jahr mehr Fläche. Schauen Sie sich bitte mal im neuen Bürgerbüro um. Sie werden staunen,
welche Geräte heute für eine ordnungsgemäße Erledigung benötigt werden (z.B. diverse
Scannersysteme). Aber auch bestehende Anforderungen an den Daten- und
Persönlichkeitsschutz, der ja gerade in den vom Umzug betroffenen Arbeitsgebieten von größter
Bedeutung ist, müssen eingehalten werden. Dieser Standard ist im Altbau eindeutig nicht
gegeben. Schließlich verursacht auch die Zunahme der Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse
erhöhten Raumbedarf. Weil aktuelle Prognosen des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
sowie diverser Forschungsinstituten für unsere Gemeinde eine weitere Bevölkerungszunahme
auf 12000-13000 Personen bis zum Jahr 2025 dokumentieren, wird definitiv eine weitere
Nachfragesteigerung nach Dienstleistungen der Kommunalverwaltung eintreten. Mit der
Einrichtung des Bürgerbüros (aber auch der verstärkten Zusammenarbeit mit
Nachbarkommunen) versuchen wir dieser Entwicklung rechtzeitig und kostenbewusst Rechnung
zu tragen.
2) Warum wurde nicht einfach am Rathaus angebaut?
Ein Anbau wurde in den vergangenen Jahren in der Tat mehrfach durch die politischen Gremien
diskutiert. Unabhängig von dessen Kosten, die ein Vielfaches über der jetzigen Jahresmiete
liegen, sprachen sowohl bauliche, organisatorische und kundenorientierte Aspekte am Ende
gegen diese Variante. Es ist hier nicht ausreichend Platz ins Detail zu gehen. Aber gerade die
Hoffnung, durch die Verlagerung von erheblicher Kundenfrequenz die Ortsmitte und damit den
örtlichen Einzelhandel zu stärken, machte das nun realisierte Projekt Bürgerbüro so attraktiv.
Denn künftig können Sie bei Ihren regelmäßigen Besorgungen im Ort mal „nebenbei auf die
Gemeinde gehen“.
3) Was erwartet Sie im Bürgerbüro?
Sie können im Bürgerbüro alle so genannten „bürgernahen Dienstleistungen“ abrufen. Am
einfachsten ist es so erklärt: Alles was bisher im Erdgeschoss des Rathauses angeboten wurden,
finden Sie nun im Bürgerbüro (eine genaue Aufstellung finden Sie im Flyer Bürgerbüro Service weiter
unten auf dieser Internetseite). Das 7-köpfige Team erwartet Sie in modern, freundlich und
kundenfreundlich ausgestatteten Räumlichkeiten:
2 Wartebereiche, modernes Aufrufsystem zur schnellstmöglichen Kundenbetreuung, 1 Informationsund Kassentheke mit 2 Zahlstationen (bisher eine), Formularauslagen, 5 schallisolierte
Beratungszimmer, barrierefreier Zugang zu allen Büros und der behindertengerechten Toilette,
Kaffeeautomat, Kinderspielecke.
Wir sind sicher, dass Sie schnell die Vorzüge dieser Einrichtung schätzen werden.
Und vor allem können wir Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, schon von Beginn an deutlich
erweiterte Öffnungszeiten anbieten. Statt bisher 17 Stunden stehen Ihnen 25 bzw. 29 (in der
1.Woche eines Monats durch Samstagöffnung) Wochenstunden zur Verfügung. Darüber hinaus
können Sie außerhalb der Öffnungszeiten feste Beratungstermine vereinbaren. Dies vermeidet für
Sie Wartezeit und wir können wir uns bestens auf Ihr Anliegen vorbereiten.
Seien Sie offen für Neues! Unser Bürgerbüro-Team, aber auch alle anderen beteiligten Einheiten der
Gemeindeverwaltung, haben in den vergangenen Monaten viel Mühe und Herzblut für den Erfolg
dieses Projektes investiert.
Sicherlich wird es am Anfang manchmal noch ein wenig haken, nicht alles kann bei einer solchen
erheblichen Umstellung seit Jahrzehnten bestehender Strukturen, reibungslos klappen.
Ich bitte aus diesem Grund um Ihr Verständnis und Ihre Geduld. So bin ich sicher, dass das
Bürgerbüro bereits nach wenigen Wochen nur noch positiv in aller Munde ist.
Aber wir werden uns auf dem bisher erarbeiteten Konzept nicht ausruhen. Eine Gemeindeverwaltung
muss nicht nur der zunehmenden Digitalisierung sondern gerade mit den sich stetig wandelnden
Nutzerwünschen Schritt halten. Dass wir bereits zu Beginn an einem Tag bereits um 07.00 Uhr und
den 1.Samstag im Monat öffnen, ist für mich ein klares Bekenntnis zu dieser strikten
Kundenorientierung. Wenn sich Ihre Arbeitsverhältnisse ändern, kann eine Gemeindeverwaltung
nicht auf Ihren „Traditionsöffnungszeiten“ stehen bleiben.
So bitte ich Sie um rege Nutzung unseres Angebots, aber auch um Kritik und
Verbesserungsvorschläge. Entsprechende Mitteilungs- und Fragebögen werden wir demnächst im
Bürgerbüro auslegen. Vielen Dank für Ihr Engagement!
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Sieling
Bürgermeister