Berlin, den 2. April 2015 Sehr geehrte Damen und Herren, Wir freuen uns, Sie zur Eröffnung der folgenden Austellungen einladen zu dürfen: Falkenrot Preis 2015 peter krauskopf Chia-En jao Xeno-epistemics Eröffnungen: Donnerstag, 16. April 2015, 19 – 22 Uhr Ausstellungsräume Kottbusser Straße 10 Ausstellungen: 17. April – 10. Mai 2015 Dienstag – Sonntag, 14 – 19h Seite 1 Peter Krauskopf Der 2005 ins Leben gerufene Falkenrot Preis wird 2015 zum neunten Mal vergeben. Der Berliner Maler Peter Krauskopf (Jahrgang 1966) ist der diesjährige Falkenrot-Preisträger. Der Preis wird durch das Künstlerhaus Bethanien Berlin vergeben. Bisherige PreisträgerInnen waren SEO (2005), Maik Wolf (2006), Sven Drühl (2007), Torben Giehler (2008), Tony Matelli (2011), Slawomir Elsner (2012), Maki Na Kamura (2013) und Michaela Meise (2014). "Mit Peter Krauskopf wird ein Künstler ausgezeichnet, dessen Bilder beim Publikum Verwunderung, ja ungläubiges Staunen auslösen. Der Künstler beschäftigt sich mit Wahrnehmungsphänomenen. Er spielt mit unseren Fähigkeiten zur Gedächtnisbildung. Insofern haben seine Bilder auch mit der Erinnerung und dem Verschwinden zu tun. Die Motivation, etwas abstrakt zu definieren, entsteht mit der Zeit von allein durch den Vorgang des Malens und die materialimmanente Natur der Farbe. Krauskopf gibt etwas und nimmt zugleich etwas zurück. Er bietet eine Information an und negiert sie gleichzeitig, indem er Bildpassagen übermalt oder abkratzt - und damit beide Handlungen zu einer neuen Information modifiziert. Der Künstler selbst genießt hierbei die eigene Verwunderung, die ihn in dem Moment ergreift, in dem etwas zerstört wird. Die Bilder von Peter Krauskopf haben nichts zu erzählen, aber viel zu sagen. Sie sprechen von Risiko und von Kampf. Dabei teilen sie nicht alles mit, was sagbar wäre. An der Art des Malens wird freilich deutlich, dass der Künstler auf der Suche ist, das Unfassliche fassbar zu machen. Was ihn nicht davon abhält, die sichtbaren Zeichen trotzdem zu interpretieren." (Christoph Tannert) Unser besonderer Dank gilt allen Leihgebern sowie Michael Schultz, Berlin. Mit freundlicher Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten. Anlässlich der Verleihung des Falkenrot Preises 2015 an Peter Krauskopf erscheint ein Katalog, herausgegeben vom Künstlerhaus Bethanien, mit einem Vorwort von Christoph Tannert und einem ausführlichen Essay von Fernando Castro Flórez. (Design: Susanne Bax, Berlin) Chia-En Jao Die künstlerische Praxis Chia-En Jaos artikuliert sich in experimentellen Serien, die Vorstellungen von Identität, Grenzen und kollektiver Erfahrung erforschen und die Kräfteverhältnisse in unterschiedlichen ästhetischen und politischen Regimen ausloten. Die daraus resultierenden Arbeiten – hauptsächlich Videos, projektbasierte Installationen, Licht- und Videoprojektionen – beziehen den Betrachter oft als Akteur im Rahmen eines Konzepts mit ein, das der Künstler ausgehend von persönlichen Erfahrungen entwickelt. Jaos Werke sind stets voll Humor, aber gleichzeitig von unbestechlicher beobachterischer Präzision. Er nutzt private und persönliche Materialien für seine Arbeit und hinterfragt mit diesem Vorgehen sowohl die Legitimität der Veröffentlichung persönlicher Erinnerungen als auch die Art und Weise, in der unsere Anschauungen durch die vorherrschenden Kräfte – vor allem die Massenmedien – geformt werden. In der Ausstellung Xeno-epistemics präsentiert Jao die 3 Kanal-Videoprojektionen Statement und REM Sleep. Die Videos in Statement zeigen von Jao zusammengetragene Statements taiwanesischer Künstler aus unterschiedlichen Generationen. Jao nutzt das Künstler-Statement, jene gängige Form der Einflussnahme des Künstlers auf die Rezeption seines Werks, um völlig andersartige, befremdliche Assoziationen herzustellen, indem Seite 2 er unbekannte Passanten oder das Ausstellungspublikum jene Künstler verbal verkörpern lässt und ihnen deren Worte in den Mund legt: Mithilfe solcher re-enactments verdeutlicht Jao, wie die Bedeutung von Kunst in ihren linguistischen und performativen Aspekten erzeugt wird und zeigt die Unterschiede zwischen Kunst- und Alltagssprache sowie Veränderungen in deren Gebrauch und Terminologie im Zeitverlauf auf. REM Sleep betrachtet das Trennende bzw. Gemeinsame im Hinblick auf Menschen unterschiedlicher Herkunft vom Standpunkt von Individuen, die temporär ihrem vertrauten gesellschaftlichen Kontext entrissen sind – eine Thematik, für die Jao vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen mit dem Leben in unterschiedlichen Kulturen eine besondere Sensibilität entwickelt hat. In REM Sleep hat der Künstler in Taiwan zahlreiche Gastarbeiter verschiedenster Nationalitäten zu ihren Wünschen und Träumen per Video interviewt und die interessante Beobachtung gemacht, dass sich trotz unterschiedlicher kultureller Prägung die persönlichen Vorstellungen und Träume während des Lebens in der Fremde wesentlich annähern , wohingegen mentale Grenzen sich abbauen. Chia-En Jao, geboren 1976 in Taiwan, lebt und arbeitet in Taipeh. Er absolvierte seine Ausbildung an der Taipei National University of the Arts (BFA), der École Supérieure des Beaux-Arts, Paris (Diplom Arts Plastiques) sowie am Goldsmiths College, London (MFA) und war Teilnehmer zahlreicher Ausstellungen im internationalen Kontext, darunter u.a. die Taipei Biennale 2010. Derzeit ist Chia-En Jao Stipendiat des Ministry of Culture, R.O.C. (Taiwan) im Rahmen des Internationalen Atelierprogramms. Sein Aufenthalt wird außerdem freundlich unterstützt durch die Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland. www.chiaenjao.co.uk Für weitere Informationen und Bildmaterial steht Ihnen das Pressebüro des Künstlerhauses Bethanien gerne zur Verfügung. [email protected] Seite 3
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