Goldbergs Thema des Monats Mai_2015

Goldbergs Thema des Monats
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Gold – ein verlorenes Investment?
Um Gold ist es im Laufe der vergangenen Jahre zunehmend stiller geworden. Nachdem das gelbe Metall seit der Jahrtausendwende immer wieder von sich reden gemacht hatte und zeitweise in aller Munde gewesen war, erntet man heute im besten
Fall nur ein mitleidiges Lächeln, wenn man dieses Thema zur
Sprache bringt. Häufiger fällt die Reaktion deprimiert, mitunter
aber sogar wütend aus. Und nicht einmal die eskalierende griechische Schuldenkrise konnte jüngst die Fantasie für Gold als
Krisenmetall neu beleben. Zwar hatte das Edelmetall bis zum
Januar dieses Jahres gegenüber dem Euro deutlich zulegen
können, nachdem die Europäische Zentralbank ihre Absicht bekundet hatte, ein quantitatives Lockerungsprogramm aufzulegen. Aber dieser Kursanstieg, der am 30. Januar immerhin einen
Spitzenwert von 1.167 Euro pro Unze erreichte, war nicht nur
einer inneren (vorübergehenden) Stärke des Goldes geschuldet,
sondern in erster Linie das Resultat einer von der EZB beabsichtigten Abschwächung des Euro-Wechselkurses gegenüber dem
US-Dollar.
Dennoch: Gegenüber dem bisherigen Tief vom Januar 2014
(859 Euro) bedeutete dies für europäische Anleger immerhin
einen Wertzuwachs von mehr als 35 Prozent! Trotzdem dürften
sich nur wenige über diese Rallye gefreut haben, denn gegenüber dem Allzeithoch vom Oktober 2012 bei 1.386 Euro bleibt
gegenüber dem derzeitigen Kursniveau (1.050 EUR) eben immer
noch ein Verlust von gut 24 Prozent übrig.
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Alleine diese Betrachtung ist ein klassisches Beispiel dafür, wie
sich Menschen von Bezugspunkten beeinflussen lassen. Aber
es hat auch andere psychologische Einflussfaktoren gegeben,
die dafür verantwortlich waren, dass Gold seit der Jahrtausendwende zunächst eine Renaissance erlebte, die, im Nachhinein betrachtet, fast schon Charakterzüge einer großen
Spekulationsblase trug.
Noch für das Jahr 2001 verzeichnen wir einen Tiefstkurs von
253 US-Dollar pro Unze. Seinerzeit galt Gold noch als „zu
schwer zum Tragen“. Aber alleine bis zum Mai 2006 hatte sich
der Goldpreis mit 730 USD bereits fast verdreifacht. Das war
noch deutlich vor Beginn der Subprime-Krise und der folgenden Lehman-Pleite im Herbst 2008. Damals gab es viele besorgte Menschen, die sich angesichts der großen Finanzkrise
und der teils massiven Kurseinbrüche an den Aktienmärkten
intensiv mit der Frage auseinandersetzten, wie man sein Geld
in Sicherheit bringen könne. Für den Fall, dass in der Eurozone
oder auch anderswo in der Welt sich die Lage zuspitzen würde, waren vor allen Dingen Sachwerte gefragt. Und dazu zählte
eben auch Gold, das meist nicht aus spekulativen Gründen
gekauft wurde, sondern um gegen den so genannten Worst
Case abgesichert zu sein: Falls der Euro zerbrechen würde
oder eine Hyperinflation bis hin zum Zusammenbruch des
Papiergeldsystems drohe. Genau genommen handelt es sich
bei dieser Art des Investments um eine langfristige Anlage,
Befund
Der Nach den Kurseinbrüchen der
vergangenen Jahre scheint Gold bei
den Anlegern aus der Mode gekommen zu sein. Trotz der deutlichen
Erholung gegenüber dem Euro bis zu
Anfang des Jahres hält sich die
Begeisterung in Grenzen
Die Hauptursache für die Unzufriedenheit: Vermischung unterschiedlicher Kaufmotive. Neben dem
Aspekt, sich gegen globale monetäre
Krisen oder Hyperinflation abzusichern, spielen spekulative Beweggründe ebenfalls eine Rolle. Problem:
Sehr langfristige Anlagemotive werden mit kurzfristigen Gewinnerzielungsabsichten vermischt, wobei
erstere mit der Zeit in den Hintergrund treten.
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Auf das Motiv kommt es an
vergleichbar mit einer Versicherung. Und zunächst sah es auch
so aus, als ob diejenigen, die vor den Folgen der quantitativen
Lockerungsprogramme der Notenbanken Japans und vor allem
der USA gewarnt hatten, zumindest gemessen an der Entwicklung des Goldpreises Recht bekommen sollten. Gerade Privatanleger hierzulande hatten sich mit physischem Gold eingedeckt, um im Ernstfall dafür vielleicht sogar Lebensmittel eintauschen zu können. Am 9. September 2011 wechselte eine Unze
Gold für rund 1920 USD, einem neuen Allzeithoch, den Besitzer.
Doch der große Zusammenbruch wollte sich bislang nicht einstellen. Das Papiergeld zirkuliert noch, und statt Inflation gab es
Disinflation. Ja, selbst in Deutschland wurde bis vor kurzem
mehr über Deflations- als über Inflationsbefürchtungen gesprochen. Und jetzt scheint Griechenland auch wieder einmal gerettet. Die Versicherung „Gold“ musste nicht in Anspruch genommen werden. Doch statt sich darüber zu freuen, dass der Versicherungsfall nicht eintrat, sind die enttäuschten Stimmen vieler
Anleger noch nicht verstummt.
Offenbar gab es bei den Goldanlegern neben dem Sicherheitsaspekt auch noch andere Motive – vielleicht also doch spekulative Beweggründe? Warum um alles in der Welt hadert jemand,
der Monate nach der Lehman-Pleite, etwa in der ersten Jahreshälfte 2009, sich ungünstig zu 800 Euro pro Unze mit dem
Edelmetall eingedeckt hatte, heute immer noch mit seinem
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Schicksal, obgleich er seine Goldbestände zu rund 1050 Euro
mit sattem Gewinn verkaufen kann?
Es sind die wechselnden Bezugspunkte, Gewöhnungsprozesse,
die eine Rendite von immer noch mehr als 30 Prozent in etwas
mehr als sechs Jahren in schlechtem Licht erscheinen lassen.
Da wird aus einem Gewinn ein wahrgenommener Verlust, weil
man bedauert, sein Gold nicht zum Allzeithoch bei 1.386 Euro
pro Unze oder zum Jahreshoch von 1.167 Euro verkauft zu haben. Sind das nicht die falschen Referenzpunkte? Oder hat
man bei einer spekulativen Sicht der Dinge ganz einfach nur
vergessen, eine Verlustbegrenzung zu setzen?
Sollten Anleger weiterhin Gold als Versicherung gegen den
globalen monetären Super-GAU betrachten, haben sie dafür
einige gewichtige Argumente (vgl. dazu eine Vorstandspräsentation der Deutschen Bundesbank aus dem Jahr 2013) auf
ihrer Seite: Die universelle Akzeptanz von Gold, dessen Robustheit gegen Schocks und das Diversifikationselement in
Investmentportfolien – das Edelmetall weist nur eine geringe
Korrelation mit anderen wichtigen Anlageklassen auf. Nicht
umsonst wird Gold aus währungspolitischen Gründen als Teil
der deutschen Währungsreserve gehalten. Ganz zu schweigen
davon, dass die so genannte Gold-Versicherung für den Ernstfall gilt. Und dessen Eintrittswahrscheinlichkeit wird nicht
geringer, nur weil er vorerst ausgeblieben ist.
Folgen
Während die Horrorszenarien (Versicherungsfall) bislang ausgeblieben
sind, schlagen die „Versicherungsprämien“ in Form von in Schieflage geratenen Gold-Engagements als unangemessen hoch erscheinende Verluste zu Buche
Positive Effekte wie eine erhöhte
Portfoliodiversifizierung durch Gold
sowie eine langfristig positive
Wertentwicklung des Edelmetalls
finden (zu) wenig Beachtung
Tipp: Klare Zuordnung, ob Gold Versicherung gegen Krisen oder Spekulationsobjekt sein soll. Vor allem in
letzterem Fall wäre ein Investitionsplan (angestrebtes Gewinnpotenzial/
Verlustbegrenzung) angebracht
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Zur Person
Joachim Goldberg kennt die Märkte aus den
unterschiedlichsten Perspektiven – aus der des Händlers oder
auch des Analysten. Mit seinen regelmäßigen TV-Auftritten,
Pressebeiträgen, Präsentationen und den publizierten Büchern
hat er sich als führender Experte auf dem Gebiet der
… zur Kurzvita
Behavioral Finance etabliert.
Was ist Behavioral Finance?
Im Gegensatz zur klassischen Ökonomie stellt die Behavioral
Finance das Verhalten der Akteure in den Mittelpunkt. Sie
beobachtet wie Marktteilnehmer Informationen auswählen
und verarbeiten und fragt konsequenterweise auch nach den
daraus resultierenden Entscheidungen.
… mehr
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Rechtliche Hinweise
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Dieses Dokument ist lediglich eine unverbindliche Stellungnahme der Firma Goldberg &
Goldberg, Inhaber Joachim Goldberg, zu den Marktverhältnissen und den
angesprochenen Anlageformen zum Zeitpunkt der Herausgabe der vorliegenden
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Thema des Monats“ können Sie der Kurzerläuterung „Goldbergs Wochenausblick &
Goldbergs Thema des Monats“ unter wgz-zertifikate.de entnehmen.
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geltenden allgemein zugänglichen Quellen, ohne dass wir jedoch eine Gewähr für die
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