weiterlesen - Diakoniewerk München Maxvorstadt

D I E H A U S Z E I T S C H R I F T I M D I A K O N I E W E R K M Ü N C H E N - M A X V O R S TA D T
NUMMER
50
|
MAI 2015
DURCHblick
Editorial
Liebe Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,
sehr geehrte Leser und Freunde unserer Einrichtung,
die massiven Erkrankungswellen in den ersten Monaten des Jahres durch Grippe und Noro-Virus haben uns
wieder einmal die Grenzen des Machbaren aufgezeigt.
Zahlreiche Krankenhäuser mussten sich bei der Leitstelle aus der Notfallversorgung abmelden; zu viele
Patienten und/oder zu viele selber erkrankte Leistungserbringer. So manches Alten- und Pflegeheim
hatte Aufnahmestopp verfügt bekommen. Das böse
Wort „Fehlplanung“ machte die Runde.
Je mehr man plant, desto wirkungsvoller trifft einen der
Zufall! Natürlich muss geplant werden, aber man kann
sich nicht darauf verlassen, dass es dann auch so
kommen wird.
Hier in Deutschland genießen wir grundsätzlich eines
der besten flächendeckenden Gesundheitssysteme der
Welt. Der ökonomisch induzierte Rationalisierungsbogen ist aber leider gespannt bis an die Bruchgrenze.
Es geht nur noch um Nuancen und durch kurzsichtige
Fehlgewichtung gehen die allernotwendigsten Voraussetzungen für das Funktionieren verloren.
Was sind nun diese Faktoren? Ganz sicher gehören
dazu die Leistungserbringer selber, also die Mitarbeiterschaft, die genügend an Zahl und gut im Ausbildungsstand sind; dazu gehören ordentliche
Arbeitsmittel, funktionale Gerätschaften und natürlich
auch etwas „Luft“ für Unvorhergesehenes. Und genau
dies fehlt systembedingt im System!
Dieser mangelnde Spielraum hat alle aufgeschreckt als
er erlebbar wurde durch Nicht-Zur-VerfügungStehen! Das Vertrauen in die Versorgungssicherheit
hat gelitten, weil die kurz-, mittel- und langfristige
Personal- und Finanzplanung zu eng ist.
>>
Fortsetzung Seite 2
Gastkommentar
von Hubert Aiwanger MdL, Bundesvorsitzender
des Bundesverbandes Freie Wähler und
Landesvorsitzender der Freien Wähler in Bayern
Seniorenmedizin ist die Zukunft –
Krankenkassen müssen zu Recht
gewiesen werden
Als ich unlängst das Diakoniewerk München-Maxvorstadt besuchte und mich mit den Spezialisten für
Seniorenmedizin unterhielt, wurde mir wieder bewusst,
wie sich die medizinischen Anforderungen unserer
Gesellschaft in Zukunft ändern werden. Chefarzt
Dr. Ullrich und die beiden Vorstandskollegen Eva-Maria
Matzke und Jörg Pachmann informierten mich vollumfänglich zum Themenkomplex der Altersmedizin. Der
Anteil der Senioren in der Gesellschaft wird immer
höher, dank medizinischem Fortschritt und besserer
Lebensbedingungen werden die Senioren auch älter.
Allerdings hat man im Alter auch viele Beschwerden,
zum Teil auch mehrere altersbedingte Krankheiten auf
einmal. Damit sollte unser Gesundheitssystem zurechtkommen. Im Moment schaut es leider nicht
danach aus als würde die Politik die Entwicklung richtig begleiten.
In Bayern wurde schon in den 90er Jahren der Grundsatz „ambulant vor stationär“ als Richtschnur der
Gesundheitspolitik festgelegt. Das heißt: es ist nicht
nur kostengünstiger, sondern auch humaner, wenn
ältere Menschen möglichst lange auf eigenen Beinen
stehen, ihren Haushalt selbst versorgen, nicht ins Heim
müssen. Analog dazu ist auch die medizinisch-pflege-
>>
Fortsetzung Seite 2
Seite 1
>>
Fortsetzung Editorial
Auch wir hier im DMM unterliegen finanziellen Zwängen und geringem Angebot am Arbeitsmarkt.
Wir müssen das anerkennen. Trotzdem sind wir mit
Ihnen zusammen immer bemüht, die Kunst des Möglichen in die Tat umzusetzen – und das ziemlich erfolgreich wie die Umfragen belegen.
>>
Danke für Ihr Engagement, Ihre Mitarbeit und Ihren
Gemeinschaftssinn im Großen wie im Kleinen!
Herzlich wie immer
Ihr Vorstand
Eva-Maria Matzke
Jörg Pachmann
Fortsetzung Gastkommentar
rische Versorgung älterer Menschen in ihrer eigenen
Wohnung besser als Krankenhausaufenthalte. Wenn
der Gang ins Krankenhaus z. B. nach Herzinfarkten,
Schlaganfällen oder Brüchen unumgänglich ist, kommt
die geriatrische Versorgung ins Spiel. ln den Wochen
direkt im Anschluss an eine Operation oder eine andere Akutbehandlung entscheidet sich meist, ob und in
welchem Umfange dauerhaft Pflegeleistungen erforderlich sein werden, und ob die Fähigkeit zum selbst
bestimmten Leben in eigener Häuslichkeit erhalten
werden kann.
Geriatrische Rehabilitationskliniken werden zu einem
Zeitpunkt für ihre Patientinnen und Patienten tätig, der
für deren weiteren Lebensweg entscheidende Bedeutung hat.
Ich bin der festen Überzeugung, dass der zunehmende
Anteil von Senioren mit Alterskrankheiten in der
Gesellschaft und die Folgen daraus von Politik und
Krankenkassen in Abstimmung mit der Bevölkerung
gezielter als bisher organisatorisch begleitet werden
muss. Das ist ja nichts Schlechtes an sich, aber wir
müssen uns darauf einstellen. Wir dürfen die Mitbürger, die unser Land nach dem Krieg aufgebaut haben,
nicht links liegen lassen. Und morgen schon sind wir
selbst Betroffene, die entweder beste medizinische
Hilfe genießen dürfen oder aufgrund „der hohen
Kosten“ Opfer eines falsch angelegten Systems sind.
Wie so oft geht es weniger um das Können, sondern
um das Wollen, speziell das finanzielle Wollen. Nicht
nur die Politik ist hier gefordert, sondern auch die gesetzlichen Krankenkassen, die dem Gemeinwohl
eigentlich verpflichtet sein sollten,
dies aber scheinbar oft vergessen.
Für eine perfekte medizinische und
pflegerische Versorgung würde die
Bevölkerung sogar eine Erhöhung
der Beiträge in Maßen durchaus akzeptieren. Das Credo von der Beitragsstabilität ist völlig überholt.
Solange wir ausserdem mit Milliarden europäische Rettungsschirme finanzieren oder für Hunderte von
Millionen G7-Gipfeltreffen veranstal-
ten, ist das Sparen auf dem Rücken der Grosselterngeneration unmoralisch und menschenunwürdig.
Die Blockadehaltung der Krankenkassen bei der
Finanzierung der geriatrischen Rehabilitation ist nicht
mehr länger hin zu nehmen und muss öffentlich diskutiert werden. Die Seniorenmedizin, die Pflegekosten in
ungeahntem Ausmaß verhindert, lässt man ausbluten.
Man spart bei der Wiederherstellung der Gesundheit
kranker Senioren, z.B. Mit Oberschenkelhalsbruch etc.
und steckt die Patienten dann lieber ins Pflegeheim,
was viel mehr Geld kostet – aber eben nicht bei den
Krankenkassen, sondern bei den Pflegekassen oder
privates Geld der Betroffenen.
Seit Jahren wurden die Sätze für die Altenmedizineinrichtungen nicht erhöht, obwohl nicht nur die Lohnkosten massiv gestiegen sind. Mehrere Einrichtungen
haben in München aufgrund der Defizite bereits
geschlossen, die alten Menschen werden aber immer
mehr. Wir steuern auf einen Notstand zu, wenn sich
hier nichts ändert. Die Krankenkassen setzen sich
selbstherrlich über Vorgaben hinweg und die Politik
schaut zu. Dabei ist die Geriatrie kein Einzelfall. Auch
beim Hausarztstreit verhalten sich die Kassen rechtswidrig. Wir sollten nicht vergessen, dass uns der Arzt
vor Ort behandelt und nicht der Krankenkassensachbearbeiter oder sein Chef im schicken Verwaltungsgebäude.
Der Staat ist gefordert, im Sinne der hilfsbedürftigen
Menschen zu intervenieren.
v.l.n.r. Vorstand Jörg Pachmann, Vorstand Eva-Maria Matzke, Hubert Aiwanger MdL, Dr. Christian Ullrich
Seite 2
Weiterbildungen erfolgreich bestanden!
Wir gratulieren sehr herzlich den Absolventinnen von
Weiterbildungsmaßnahmen, die im März und April
abgeschlossen wurden. Fort- und Weiterbildung sind
wichtig, um den Anforderungen an den Alltag gerecht
zu werden. Wir freuen uns mit den Mitarbeiterinnen,
dass sie durch ihr Engagement und ihren Fleiß ihre
Weiterbildung beenden konnten.
Monika Lorenz
Weiterbildung zur Leitung von Stationen
und Wohnbereichen für ältere Menschen.
Jana Semmler
Weiterbildung für Interdisziplinäre Pflege
in der Rehabilitation.
Nina Jelec und Aneta Maria Kasprzyk D Álo
Weiterbildung für den Fachpflege für
den Operationsdienst.
Chefarzt Dr. Christian Ullrich neuer Chef des Landesverbands Geriatrie
Zum Vorstandsvorsitzenden des neuen Landesverbands Geriatrie Bayern wurde unser Chefarzt
Dr. Christian Ullrich gewählt. Der 51-jährige Facharzt
für Innere Medizin und Geriatrie und über Bayern
hinaus bekannte Spezialist für Altersmedizin steht
dieser verbandspolitischen Vertretung aller geriatrischen Einrichtungen in Bayern für die nächsten
3 Jahre vor. Der Landesverband Geriatrie umfasst
derzeit 30 Kliniken mit Akutgeriatrie und geriatrischer
Rehabilitation. Herzlicher Glückwunsch dazu vom Vorstand und von der Redaktion des „Durchblick“.
Aus Anlass seiner Wahl warnte Dr. Ullrich vor dem
„anrollenden geriatrischen Tsunami“. „Wir werden
immer älter und alte Menschen haben bekanntermaßen nicht nur eine Krankheit, sondern oft vielfache
Beschwerden, die aufeinander abgestimmt behandelt
werden müssen. Dafür fehlen in Bayern, und nicht nur
hier die Finanzmittel. Die Krankenkassen blockieren die
Versorgung.“
Hintergrund, laut Dr. Ullrich, die von den Krankenkassen zugebilligten Tagessätze in der Rehabilitation
reichten nicht aus, die Unkosten zu decken. Erste Ein-
richtungen wurden schon geschlossen. Die Behandlung sei aufwändig, weil viele medizinische Problemfelder gleichzeitig bestehen und parallel behandelt
werden müssen. Es fehlten 40 Millionen pro Jahr, die
benötigt würden, um in Bayern eine ausreichende, flächendeckende geriatrische Versorgung zu gewährleisten. Doch die Krankenkassen hätten sich entschieden
im Zweifel nicht zu zahlen. Dies entlaste zwar kurzfristig deren Etat, werde aber langfristig zum Bumerang.
Dr. Ullrich dazu: „Zugespitzt möchte ich sagen, dass
der fromme Wunsch der Kassen, Senioren mögen
schnell sterben in der Realität nicht zutrifft. Die
Patienten sind ja da, werden immer älter, schlagen
dann in anderen Abteilungen auf, werden aber dort
nicht entsprechend behandelt. Damit entstehen noch
mehr Kosten. Bei 22 Milliarden Überschuss der Kassen
wären 40 Millionen eine Kleinigkeit: so viel zahlt der
FC Bayern für einen Fußballspieler und wir sprechen
hier von einem Meilenstein in der Seniorenmedizin, der
dadurch erreicht werden könnte, von Aschaffenburg
bis Berchtesgaden und vom Allgäu bis zum Bayerischen Wald.“
Dr. phil. Dipl.-Psych. Bernhard Klasen,
Diplom-Psychologe und psychologischer Psychotherapeut, Schmerzspezialist und Geschäftsführer des
Diakoniewerk M-M Partners Algesiologikum GmbH,
wurde unlängst zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden des Berufsverbandes der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz und
Palliativmedizin in Deutschland e.V. (BVSD) gewählt.
Wir gratulieren!
Seite 3
Befragungsergebnisse aus dem letzten Winter
Befragungen stellen ein wichtiges Element des Qualitätsmanagements dar, da sie Rückmeldungen zur Zufriedenheit der Bewohner, Rehabilitanden und Patienten geben und wir Anregungen für Verbesserungspotentiale
bekommen.
So führten wir im letzten Winter anhand von Fragebögen Befragungen in den Bereichen Senioren-Einrichtung,
Akutgeriatrie und Geriatrische Rehabilitation durch.
Erfreulicherweise beteiligten sich über 45% der Bewohnerinnen und Bewohner bzw. deren Betreuer an der
Befragung. In der Akutgeriatrie waren 26% der Patientinnen und Patienten in der Lage mit uns ein Interview zu
führen. In der Geriatrischen Rehabilitation konnten wir 55% der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden befragen.
Die Seniorinnen und Senioren bzw. ihre Betreuer bekamen die Fragebögen
ausgeteilt / zugesandt. Auf den Stationen K1 und K2 Akutgeriatrie führten die
Mitarbeiterinnen des hauseigenen Qualitätsmanagements Interviews anhand
der Fragebögen durch.
An dieser Stelle möchten wir Ihnen die erfreulichen Ergebnisse im Überblick
darstellen. In allen Bereichen ist die Zufriedenheit mit den Leistungen gegeben.
Ergebnisse aus dem Wohnbereich der Senioreneinrichtung,
also der rüstigen Bewohnerinnen und Bewohner:
Ergebnisse aus dem Pflegebereich der Senioreneinrichtung,
also dem Bereich unserer Bewohnerinnen und Bewohner, die im Pflegebereich leben:
Seite 4
Ergebnisse aus der Akutgeriatrie:
Ergebnisse aus der Geriatrischen Rehabilitation:
In allen Befragungen waren auch Freitext-Antworten möglich.
Die Seniorinnen und Senioren äußerten an dieser Stelle, dass sie besonders die Herzlichkeit, Liebe und Fürsorge,
Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft aller Mitarbeitenden und die menschliche, freundliche und offene
Atmosphäre schätzen.
Die Patientinnen und Patienten der Akutgeriatrie schätzen die Freundlichkeit des Personals und die Atmosphäre
im Haus, ähnlich sind die Ergebnisse in der Geriatrische Rehabilitation.
Wir freuen uns, dass unser Haus als gepflegt und sauber wahrgenommen und die Küche als abwechslungsreich
und sehr gut bewertet wird. Der Sozialdienst hat eine besondere Rolle im Bereich der Geriatrie, da er oft in der
Situation ist, vermitteln zu müssen, dass die Versorgung zu Hause nicht mehr gewährleistet und der Aufenthalt
in unserem Haus begrenzt ist. So wird der Sozialdienst, obwohl er nachweislich Gespräche führt, aufgrund von
manchen „Hiobsbotschaften“, die er bringt, nur bedingt wahrgenommen. Dies spiegelt sich im Befragungsergebnis.
Wir sind auch dankbar über einzelne kritische Anmerkungen. Sie helfen uns, unsere Prozesse weiter zu
verbessern. Die nächsten Befragungen haben wir für 2018 vorgesehen.
Impressum
Auflage 700 Stück • V.i.S.d.P. Jörg Pachmann für den Vorstand des Diakoniewerks München-Maxvorstadt
Heßstr. 22, 80799 München • Druck: Grapho Druck Gmbh · 82008 Unterhaching
Seite 5
Stellvertretender Ärztlicher Leiter Dr. Andreas Mietaschk im Ruhestand –
wir blicken zurück
Dr. Andreas Mietaschk, einer der profiliertesten
Gefäßspezialisten geht in den Ruhestand. Nach 40
Jahren als Arzt und nach über 20 Jahren im Diakoniewerk M-M will er es ein wenig ruhiger angehen lassen.
Dr. Mietaschk machte 1984 seinen Facharzt für Innere
Medizin mit der Schwerpunktzusatzbezeichnung
Angiologie und gründete 1993 mit Prof. Hans Hess und
Dr. Peter von Bilderling eine Gemeinschaftspraxis.
Mehr als 5000 Eingriffe hat er erfolgreich durchgeführt:
Rekanalisation von Gefäßen im Bein- und Beckenbereich, Dilatation und Stent. Seit vielen Jahren ist
er auch Studienleiter zahlreicher nationaler und internationaler Medikamentenstudien auf dem Gebiet der
Gefäß- sowie Herz- und Kreislauferkrankungen.
Durchblick besuchte Dr. Mietaschk in seinem Privathaus in Fürstenfeldbruck.
Durchblick: Wie kamen Sie denn zum
Diakoniewerk M-M?
Dr. Mietaschk: Vor 20 Jahren waren meine Kollegen
und ich im Josefinum tätig und ganz offen gesagt dort
auch nicht mehr zufrieden. So wechselten wir in die
Heßstraße und waren herzlich willkommen. Dazu gibt
es eine nette Anekdote. Einer unserer Gründerväter
war ja Prof. Hess und manche Patienten glaubten wirklich die Heßstraße sei nach ihm aus Anlass des Umzuges benannt worden.
Für die hier durchzuführenden Katheterinterventionen
braucht es ausgefeilte Röntgentechnik, in die das
Diakoniewerk damals unter anderem auch aus steuertechnischen Gründen nicht investieren konnte. Also
haben wir das Equipment gekauft und man fand eine
sehr faire Art der Gegenrechnung; so waren alle
zufrieden. Die Zusammenarbeit ist bis heute sehr gut;
wir machen im Diakoniewerk M-M mehr Eingriffe als
Großhadern, das ist eine ganze Menge. Die Technik
wird selbstverständlich immer erneuert, wenn es an
der Zeit ist und so eine Röntgenröhre allein kostet
50.000 Euro.
Durchblick: Wie hat sich das Diakoniewerk M-M
entwickelt?
Dr. Mietaschk: Es hat sich phantastisch entwickelt, vieles ist ganz anders als damals. Vor 20 Jahren war noch
eine große Abteilung für Gastroenterologie im Haus,
die sozusagen durch die neue Abteilung mit uns Angiologen ersetzt wurde. Bald sprach man auch schon
von der Erweiterung der Klinik, aber erst der jetzige
Vorstand und der Verwaltungsrat hatte dann den Mut
diesen Schritt, der die Klinik nach vorne gebracht hat,
zu wagen. Durch die Erweiterung war es erst möglich
neue Abteilungen aufzunehmen und zu installieren. Die
ärztliche Leitung war in die Entscheidungen eng eingebunden; ich kann mich noch gut erinnern, als wir ins
Seite 6
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder gefahren sind
und mit dem dortigen Chefarzt und seinem Oberarzt
Dr. Ullrich gesprochen haben. Auch der Erfolg
Dr. Ullrich ins Diakoniewerk M-M zu holen und die
Geriatrie zu etablieren war ein großer Schritt.
Durchblick: Was hat sich geändert?
Dr. Mietaschk: Damals gab es mit Pfarrer Roth, eine
starke Persönlichkeit im Verwaltungsrat, der sich auch
persönlich um Vieles kümmerte; aber die Entscheidungen seitens der damaligen Verwaltungsdirektoren
waren mühsam und oft langwierig. Heute ist das alles
viel professioneller, klarer strukturiert. Nur ein Beispiel:
Die Belegarztabgabe war ein hochkomplexer, extrem
bürokratisierter sehr aufwändiger Vorgang; jedes Bett
wurde gezählt und jeder Belegarzt bekam pro Quartal
3 Meter Papier als Abrechnungshintergrund, heute undenkbar.
Durchblick: Sie haben sich auf vielfache Art und Weise
in die Klinik eingebracht, nicht wahr?
Dr. Mietaschk: Ja, das habe ich gerne gemacht; ich
war stellvertretender Ärztlicher Leiter, Strahlenschutzbeauftragter und ich war Mitglied der Klinikleitung und
der Arzneimittelkommission.
Durchblick: Was ist die Arzneimittelkommission?
Dr. Mietaschk: Diese hauseigene Kommission ist sehr
förderlich; weil sich die Ärzte darüber austauschen,
welche Medikamente nützlich sind, welche wirksamer,
welche neuen Medikamente benutzt werden sollten
und vor allem wurden so günstigere Preise beim Einkauf erzielt und weniger weggeworfen. Gerade bei teuren Medikamenten eine wichtige Maßnahme. Oft
verschreiben Ärztekollegen auch Lieblingsmedikamente und dann wird heiß diskutiert. Wir haben in
unserer Praxis ja auch die neuesten Studien zu Medikamenten und bringen das gerne ein.
Durchblick:
Wird
Herr Prof. Dr. Tató
Ihr Nachfolger in der
Ärztlichen Leitung
der Belegklinik des
Diakoniewerks M-M?
Dr. Mietaschk: Ja, er
hat sich dazu bereit
erklärt und würde es
sicher mit Freude
machen. Es macht
ja auch Sinn, dass
bei der Zusammensetzung der Krankenhausleitung
ein
Chirurg und ein Inter-
Dr. Andreas Mietaschk
nist die Belegärzte vertreten. Es gibt unter den Belegärzten bei den Sitzungen durchaus unterschiedliche
Meinungen und Prof. Tató ist sicher in der Lage ausgleichend zu wirken; hier ähneln wir uns.
Durchblick: Sie haben sich auch sehr um den
ärztlichen Nachwuchs gekümmert?
Dr. Mietaschk: Ja; ich hatte erreicht, dass wir als erste
Facharztpraxis von der Universität zur Lehrpraxis ernannt worden sind; das gab es bisher nur für Allgemeinmediziner und das ist auch so geblieben. Prof. Tató
ist hier auch aktiv und als Mitglied der Fakultät besonders geeignet.
Durchblick: Welche Pläne haben Sie für
den Ruhestand?
Dr. Mietaschk: Ich werde in der Praxis nur noch einspringen, wenn Not am Mann ist. Ansonsten widme ich
mich der Familie, dem Hund und meinen Hobbies, wie
Wandern und Reisen.
Durchblick: Vielen Dank für das Gespräch!
Potpourri – der Maler Günther Gruchala im Diakoniewerk M-M
Jetzt im Mai wartet unser
Kulturprogramm mit einer
Besonderheit auf. Der begeisterte Maler Günther
Gruchala stellt unter dem
Titel „Potpourri“ eine Ausstellung speziell für unser
Haus zusammen. Gruchala
ist in der Münchner Kunstszene kein Unbekannter,
zahlreiche Ausstellungen
unter anderem in der
Münchner
U-Bahn-Galerie
Günther Gruchala
präsentierten schon seine
Werke. Auch zum Diakoniewerk M-M hat er eine
besondere Beziehung: nicht nur, dass das Ehepaar
Gruchala in der Maxvorstadt seit vielen Jahren lebt,
sondern seine Gattin Edith, gelernte Intensivkrankenschwester, ist bei uns im Haus in der Altenpflege tätig.
Günther Gruchala, im Bayerischen Wald geboren, aber
schon als Kleinkind nach München gekommen, hatte
schon immer ein künstlerisches Talent. Bereits in der
Schule malte er, zeichnete er und illustrierte sogar die
Deutschaufsätze im Unterricht, den Lehrern gefiel es.
Neben seinem Studium der Sozialpädagogik machte er
eine Ausbildung zum Baukeramiker. Auch hier ist
künstlerisches Können gefragt.
Künstlerische Freiheit und Spontanität ist dem 59 jährigen ganz wichtig. Ob Acryl oder Wachsmalkreiden, ob
große Bilder oder kleine, ob Porträts oder Stillleben, er
malt, wie er sich gerade fühlt und was ihm in den Sinn
kommt. Das macht sein Werk abwechslungsreich.
Seine Bilder können auch käuflich erworben werden
und ganz im Stile der Bauhaus-Philosophie ist er der
Meinung, dass Kunst zum täglichen Leben gehört und
sie sich jeder leisten können sollte. Deswegen sind die
Preise für seine farbenfrohen Werke, die sicher einer
Bereicherung jeder Wohnung sein können, durchaus
moderat.
Die Ausstellung wird mit einer Vernissage am Mittwoch, dem 20. Mai um 16.00 Uhr eröffnet.
Mitarbeitervertretung im Diakoniewerk München
Vorsitzende
Sabine Schluttenhofer
Monika Heckl
Christian Ruhland
Stellv. Vorsitzender
Jürgen Untersänger
Manfred Stretz
Marcel Zlöbl
1. Schriftführerin
Ivonne Bako
Fabian von Krusenstjern
2. Schriftführerin
Birgit Engerer
Hinweis: Die Kontaktdaten der neuen MAV-Mitglieder finden Sie im
Share-Center • [email protected]
Sie können jederzeit während der Arbeitszeit ein MAV-Mitglied Ihres Vertrauens aufsuchen. Ihre Belange
werden selbstverständlich vertraulich behandelt. Die MAV unterliegt der Schweigepflicht!
Seite 7
Seniorenbereich des Diakoniewerks M-M topp!
Der Medizinische Dienst der Krankenkassen prüft
turnusmäßig und ohne Voranmeldung alle Senioreneinrichtungen in Deutschland. Am 18. März war es für
das Diakoniewerk M-M wieder einmal so weit. In ihrer
zusammenfassenden Beurteilung schreiben die Prüfer,
dass der Besuch in einer sehr kooperativen und konstruktiven Atmosphäre stattgefunden habe. Im Einzelnen wird unserem Haus eine positive Entwicklung
bescheinigt. Das Qualitätsmanagement befinde sich
auf einem sehr guten Niveau und werde ständig weiter
entwickelt. Hierbei sei besonders positiv das große Engagement der Leitungs- und Pflegekräfte aufgefallen.
Im Bericht heißt es: „Die Resultate der Bewohnerbegutachtung spiegeln das gute Ergebnis der Struktur-
qualität in angemessener Weise wieder. Auch hier fiel
der professionelle Umgang mit den Risikosituationen
der Bewohner, bei der pflegerischen Versorgung positiv auf…. Alle am Prüftag besuchten Bewohner waren
ausnahmslos in einem guten pflegerischen Zustand.
Bei der durchgeführten Zufriedenheitsbefragung der
Versicherten äußerten diese eine sehr hohe Zufriedenheit mit der Versorgung und Betreuung durch die
Mitarbeiter der Einrichtung. Der … zu beobachtende
Umgang des Pflegepersonals mit den Bewohnern war
… emphatisch, freundlich und respektvoll.“
Der Vorstand freut sich natürlich sehr über die positive
Bewertung (Note 1,1 – Bayernschnitt 1,3) und dankt
allen Beteiligten für ihr ständiges Bemühen diese
strengen Vorgaben zu erfüllen.
MünchnerStiftungsFrühling 2015
Bereits zum zweiten Mal öffnete München seine
Pforten für den MünchnerStiftungsFrühling. Viele Stiftungen nutzten die Chance, Projekte aus nächster
Nähe zu präsentieren. So auch das Diakoniewerk
M-M seine Stiftung Seniorenarbeit im Diakoniewerk
München-Maxvorstadt. Die Münchner Stiftungslandschaft präsentierte sich in ihrer bunten Vielfalt der
Öffentlichkeit und bewies, welche Tatkraft, Engagement und Erfolge es dank Stiftungen und deren Mitarbeitern in den unterschiedlichen Lebensbereichen in
der Stadt München gibt. Vorstand Eva-Maria Matzke
betreute persönlich unseren kleinen Stand.
Bei rund 250 Einzelveranstaltungen (Workshops, Vorträge, Lesungen, Führungen und andere Formate) verdeutlichten etwa 150 Stiftungen ihre thematischen
Schwerpunkte und lieferten den Besuchern umfassende Informationen.
Denn: Beim MünchnerStiftungsFrühling soll der Stiftungsalltag zum Greifen nahe und erlebbar sein. Es
ging darum, zu zeigen, wo überall in München Stiftungen wirken. Die Stiftungen in der eigenen Stadt kennt
kaum einer. Doch sie durchweben unseren Alltag.
Der MünchnerStiftungsFrühling ist eine Biennale und
findet damit 2017 wieder statt.
Kulturkalender
Mittwoch, 06. Mai 2015, 15.00 Uhr, Saal • Frühlingsfest
Montag, 11. Mai 2015, 15.30 Uhr, Rosensalon • Filmvorführung „Amphitrion“ mit Adele Sandrock
Montag, 18. Mai 2015, 15.00 Uhr, Rosensalon
Die Geschichte des Kaffees • „Kaffeekränzchen“ mit Kaffeeverkostung (Unkostenbeitrag 3 € pro Person)
Mittwoch, 20. Mai 2015, 16.00 Uhr, Saal • Vernissage zur Bilderausstellung „Potpourri“ Günther Gruchala
Der Eintritt ist frei. Über Spenden freuen wir uns. Ab EUR 20,- erhalten Sie eine Spendenbescheinigung.
HypoVereinsbank München • IBAN: DE14 7002 0270 0659 1210 00 • BIC: HYVEDEMMXXX
Seite 8