D I E H A U S Z E I T S C H R I F T I M D I A K O N I E W E R K M Ü N C H E N - M A X V O R S TA D T NUMMER 50 | MAI 2015 DURCHblick Editorial Liebe Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sehr geehrte Leser und Freunde unserer Einrichtung, die massiven Erkrankungswellen in den ersten Monaten des Jahres durch Grippe und Noro-Virus haben uns wieder einmal die Grenzen des Machbaren aufgezeigt. Zahlreiche Krankenhäuser mussten sich bei der Leitstelle aus der Notfallversorgung abmelden; zu viele Patienten und/oder zu viele selber erkrankte Leistungserbringer. So manches Alten- und Pflegeheim hatte Aufnahmestopp verfügt bekommen. Das böse Wort „Fehlplanung“ machte die Runde. Je mehr man plant, desto wirkungsvoller trifft einen der Zufall! Natürlich muss geplant werden, aber man kann sich nicht darauf verlassen, dass es dann auch so kommen wird. Hier in Deutschland genießen wir grundsätzlich eines der besten flächendeckenden Gesundheitssysteme der Welt. Der ökonomisch induzierte Rationalisierungsbogen ist aber leider gespannt bis an die Bruchgrenze. Es geht nur noch um Nuancen und durch kurzsichtige Fehlgewichtung gehen die allernotwendigsten Voraussetzungen für das Funktionieren verloren. Was sind nun diese Faktoren? Ganz sicher gehören dazu die Leistungserbringer selber, also die Mitarbeiterschaft, die genügend an Zahl und gut im Ausbildungsstand sind; dazu gehören ordentliche Arbeitsmittel, funktionale Gerätschaften und natürlich auch etwas „Luft“ für Unvorhergesehenes. Und genau dies fehlt systembedingt im System! Dieser mangelnde Spielraum hat alle aufgeschreckt als er erlebbar wurde durch Nicht-Zur-VerfügungStehen! Das Vertrauen in die Versorgungssicherheit hat gelitten, weil die kurz-, mittel- und langfristige Personal- und Finanzplanung zu eng ist. >> Fortsetzung Seite 2 Gastkommentar von Hubert Aiwanger MdL, Bundesvorsitzender des Bundesverbandes Freie Wähler und Landesvorsitzender der Freien Wähler in Bayern Seniorenmedizin ist die Zukunft – Krankenkassen müssen zu Recht gewiesen werden Als ich unlängst das Diakoniewerk München-Maxvorstadt besuchte und mich mit den Spezialisten für Seniorenmedizin unterhielt, wurde mir wieder bewusst, wie sich die medizinischen Anforderungen unserer Gesellschaft in Zukunft ändern werden. Chefarzt Dr. Ullrich und die beiden Vorstandskollegen Eva-Maria Matzke und Jörg Pachmann informierten mich vollumfänglich zum Themenkomplex der Altersmedizin. Der Anteil der Senioren in der Gesellschaft wird immer höher, dank medizinischem Fortschritt und besserer Lebensbedingungen werden die Senioren auch älter. Allerdings hat man im Alter auch viele Beschwerden, zum Teil auch mehrere altersbedingte Krankheiten auf einmal. Damit sollte unser Gesundheitssystem zurechtkommen. Im Moment schaut es leider nicht danach aus als würde die Politik die Entwicklung richtig begleiten. In Bayern wurde schon in den 90er Jahren der Grundsatz „ambulant vor stationär“ als Richtschnur der Gesundheitspolitik festgelegt. Das heißt: es ist nicht nur kostengünstiger, sondern auch humaner, wenn ältere Menschen möglichst lange auf eigenen Beinen stehen, ihren Haushalt selbst versorgen, nicht ins Heim müssen. Analog dazu ist auch die medizinisch-pflege- >> Fortsetzung Seite 2 Seite 1 >> Fortsetzung Editorial Auch wir hier im DMM unterliegen finanziellen Zwängen und geringem Angebot am Arbeitsmarkt. Wir müssen das anerkennen. Trotzdem sind wir mit Ihnen zusammen immer bemüht, die Kunst des Möglichen in die Tat umzusetzen – und das ziemlich erfolgreich wie die Umfragen belegen. >> Danke für Ihr Engagement, Ihre Mitarbeit und Ihren Gemeinschaftssinn im Großen wie im Kleinen! Herzlich wie immer Ihr Vorstand Eva-Maria Matzke Jörg Pachmann Fortsetzung Gastkommentar rische Versorgung älterer Menschen in ihrer eigenen Wohnung besser als Krankenhausaufenthalte. Wenn der Gang ins Krankenhaus z. B. nach Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Brüchen unumgänglich ist, kommt die geriatrische Versorgung ins Spiel. ln den Wochen direkt im Anschluss an eine Operation oder eine andere Akutbehandlung entscheidet sich meist, ob und in welchem Umfange dauerhaft Pflegeleistungen erforderlich sein werden, und ob die Fähigkeit zum selbst bestimmten Leben in eigener Häuslichkeit erhalten werden kann. Geriatrische Rehabilitationskliniken werden zu einem Zeitpunkt für ihre Patientinnen und Patienten tätig, der für deren weiteren Lebensweg entscheidende Bedeutung hat. Ich bin der festen Überzeugung, dass der zunehmende Anteil von Senioren mit Alterskrankheiten in der Gesellschaft und die Folgen daraus von Politik und Krankenkassen in Abstimmung mit der Bevölkerung gezielter als bisher organisatorisch begleitet werden muss. Das ist ja nichts Schlechtes an sich, aber wir müssen uns darauf einstellen. Wir dürfen die Mitbürger, die unser Land nach dem Krieg aufgebaut haben, nicht links liegen lassen. Und morgen schon sind wir selbst Betroffene, die entweder beste medizinische Hilfe genießen dürfen oder aufgrund „der hohen Kosten“ Opfer eines falsch angelegten Systems sind. Wie so oft geht es weniger um das Können, sondern um das Wollen, speziell das finanzielle Wollen. Nicht nur die Politik ist hier gefordert, sondern auch die gesetzlichen Krankenkassen, die dem Gemeinwohl eigentlich verpflichtet sein sollten, dies aber scheinbar oft vergessen. Für eine perfekte medizinische und pflegerische Versorgung würde die Bevölkerung sogar eine Erhöhung der Beiträge in Maßen durchaus akzeptieren. Das Credo von der Beitragsstabilität ist völlig überholt. Solange wir ausserdem mit Milliarden europäische Rettungsschirme finanzieren oder für Hunderte von Millionen G7-Gipfeltreffen veranstal- ten, ist das Sparen auf dem Rücken der Grosselterngeneration unmoralisch und menschenunwürdig. Die Blockadehaltung der Krankenkassen bei der Finanzierung der geriatrischen Rehabilitation ist nicht mehr länger hin zu nehmen und muss öffentlich diskutiert werden. Die Seniorenmedizin, die Pflegekosten in ungeahntem Ausmaß verhindert, lässt man ausbluten. Man spart bei der Wiederherstellung der Gesundheit kranker Senioren, z.B. Mit Oberschenkelhalsbruch etc. und steckt die Patienten dann lieber ins Pflegeheim, was viel mehr Geld kostet – aber eben nicht bei den Krankenkassen, sondern bei den Pflegekassen oder privates Geld der Betroffenen. Seit Jahren wurden die Sätze für die Altenmedizineinrichtungen nicht erhöht, obwohl nicht nur die Lohnkosten massiv gestiegen sind. Mehrere Einrichtungen haben in München aufgrund der Defizite bereits geschlossen, die alten Menschen werden aber immer mehr. Wir steuern auf einen Notstand zu, wenn sich hier nichts ändert. Die Krankenkassen setzen sich selbstherrlich über Vorgaben hinweg und die Politik schaut zu. Dabei ist die Geriatrie kein Einzelfall. Auch beim Hausarztstreit verhalten sich die Kassen rechtswidrig. Wir sollten nicht vergessen, dass uns der Arzt vor Ort behandelt und nicht der Krankenkassensachbearbeiter oder sein Chef im schicken Verwaltungsgebäude. Der Staat ist gefordert, im Sinne der hilfsbedürftigen Menschen zu intervenieren. v.l.n.r. Vorstand Jörg Pachmann, Vorstand Eva-Maria Matzke, Hubert Aiwanger MdL, Dr. Christian Ullrich Seite 2 Weiterbildungen erfolgreich bestanden! Wir gratulieren sehr herzlich den Absolventinnen von Weiterbildungsmaßnahmen, die im März und April abgeschlossen wurden. Fort- und Weiterbildung sind wichtig, um den Anforderungen an den Alltag gerecht zu werden. Wir freuen uns mit den Mitarbeiterinnen, dass sie durch ihr Engagement und ihren Fleiß ihre Weiterbildung beenden konnten. Monika Lorenz Weiterbildung zur Leitung von Stationen und Wohnbereichen für ältere Menschen. Jana Semmler Weiterbildung für Interdisziplinäre Pflege in der Rehabilitation. Nina Jelec und Aneta Maria Kasprzyk D Álo Weiterbildung für den Fachpflege für den Operationsdienst. Chefarzt Dr. Christian Ullrich neuer Chef des Landesverbands Geriatrie Zum Vorstandsvorsitzenden des neuen Landesverbands Geriatrie Bayern wurde unser Chefarzt Dr. Christian Ullrich gewählt. Der 51-jährige Facharzt für Innere Medizin und Geriatrie und über Bayern hinaus bekannte Spezialist für Altersmedizin steht dieser verbandspolitischen Vertretung aller geriatrischen Einrichtungen in Bayern für die nächsten 3 Jahre vor. Der Landesverband Geriatrie umfasst derzeit 30 Kliniken mit Akutgeriatrie und geriatrischer Rehabilitation. Herzlicher Glückwunsch dazu vom Vorstand und von der Redaktion des „Durchblick“. Aus Anlass seiner Wahl warnte Dr. Ullrich vor dem „anrollenden geriatrischen Tsunami“. „Wir werden immer älter und alte Menschen haben bekanntermaßen nicht nur eine Krankheit, sondern oft vielfache Beschwerden, die aufeinander abgestimmt behandelt werden müssen. Dafür fehlen in Bayern, und nicht nur hier die Finanzmittel. Die Krankenkassen blockieren die Versorgung.“ Hintergrund, laut Dr. Ullrich, die von den Krankenkassen zugebilligten Tagessätze in der Rehabilitation reichten nicht aus, die Unkosten zu decken. Erste Ein- richtungen wurden schon geschlossen. Die Behandlung sei aufwändig, weil viele medizinische Problemfelder gleichzeitig bestehen und parallel behandelt werden müssen. Es fehlten 40 Millionen pro Jahr, die benötigt würden, um in Bayern eine ausreichende, flächendeckende geriatrische Versorgung zu gewährleisten. Doch die Krankenkassen hätten sich entschieden im Zweifel nicht zu zahlen. Dies entlaste zwar kurzfristig deren Etat, werde aber langfristig zum Bumerang. Dr. Ullrich dazu: „Zugespitzt möchte ich sagen, dass der fromme Wunsch der Kassen, Senioren mögen schnell sterben in der Realität nicht zutrifft. Die Patienten sind ja da, werden immer älter, schlagen dann in anderen Abteilungen auf, werden aber dort nicht entsprechend behandelt. Damit entstehen noch mehr Kosten. Bei 22 Milliarden Überschuss der Kassen wären 40 Millionen eine Kleinigkeit: so viel zahlt der FC Bayern für einen Fußballspieler und wir sprechen hier von einem Meilenstein in der Seniorenmedizin, der dadurch erreicht werden könnte, von Aschaffenburg bis Berchtesgaden und vom Allgäu bis zum Bayerischen Wald.“ Dr. phil. Dipl.-Psych. Bernhard Klasen, Diplom-Psychologe und psychologischer Psychotherapeut, Schmerzspezialist und Geschäftsführer des Diakoniewerk M-M Partners Algesiologikum GmbH, wurde unlängst zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden des Berufsverbandes der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz und Palliativmedizin in Deutschland e.V. (BVSD) gewählt. Wir gratulieren! Seite 3 Befragungsergebnisse aus dem letzten Winter Befragungen stellen ein wichtiges Element des Qualitätsmanagements dar, da sie Rückmeldungen zur Zufriedenheit der Bewohner, Rehabilitanden und Patienten geben und wir Anregungen für Verbesserungspotentiale bekommen. So führten wir im letzten Winter anhand von Fragebögen Befragungen in den Bereichen Senioren-Einrichtung, Akutgeriatrie und Geriatrische Rehabilitation durch. Erfreulicherweise beteiligten sich über 45% der Bewohnerinnen und Bewohner bzw. deren Betreuer an der Befragung. In der Akutgeriatrie waren 26% der Patientinnen und Patienten in der Lage mit uns ein Interview zu führen. In der Geriatrischen Rehabilitation konnten wir 55% der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden befragen. Die Seniorinnen und Senioren bzw. ihre Betreuer bekamen die Fragebögen ausgeteilt / zugesandt. Auf den Stationen K1 und K2 Akutgeriatrie führten die Mitarbeiterinnen des hauseigenen Qualitätsmanagements Interviews anhand der Fragebögen durch. An dieser Stelle möchten wir Ihnen die erfreulichen Ergebnisse im Überblick darstellen. In allen Bereichen ist die Zufriedenheit mit den Leistungen gegeben. Ergebnisse aus dem Wohnbereich der Senioreneinrichtung, also der rüstigen Bewohnerinnen und Bewohner: Ergebnisse aus dem Pflegebereich der Senioreneinrichtung, also dem Bereich unserer Bewohnerinnen und Bewohner, die im Pflegebereich leben: Seite 4 Ergebnisse aus der Akutgeriatrie: Ergebnisse aus der Geriatrischen Rehabilitation: In allen Befragungen waren auch Freitext-Antworten möglich. Die Seniorinnen und Senioren äußerten an dieser Stelle, dass sie besonders die Herzlichkeit, Liebe und Fürsorge, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft aller Mitarbeitenden und die menschliche, freundliche und offene Atmosphäre schätzen. Die Patientinnen und Patienten der Akutgeriatrie schätzen die Freundlichkeit des Personals und die Atmosphäre im Haus, ähnlich sind die Ergebnisse in der Geriatrische Rehabilitation. Wir freuen uns, dass unser Haus als gepflegt und sauber wahrgenommen und die Küche als abwechslungsreich und sehr gut bewertet wird. Der Sozialdienst hat eine besondere Rolle im Bereich der Geriatrie, da er oft in der Situation ist, vermitteln zu müssen, dass die Versorgung zu Hause nicht mehr gewährleistet und der Aufenthalt in unserem Haus begrenzt ist. So wird der Sozialdienst, obwohl er nachweislich Gespräche führt, aufgrund von manchen „Hiobsbotschaften“, die er bringt, nur bedingt wahrgenommen. Dies spiegelt sich im Befragungsergebnis. Wir sind auch dankbar über einzelne kritische Anmerkungen. Sie helfen uns, unsere Prozesse weiter zu verbessern. Die nächsten Befragungen haben wir für 2018 vorgesehen. Impressum Auflage 700 Stück • V.i.S.d.P. Jörg Pachmann für den Vorstand des Diakoniewerks München-Maxvorstadt Heßstr. 22, 80799 München • Druck: Grapho Druck Gmbh · 82008 Unterhaching Seite 5 Stellvertretender Ärztlicher Leiter Dr. Andreas Mietaschk im Ruhestand – wir blicken zurück Dr. Andreas Mietaschk, einer der profiliertesten Gefäßspezialisten geht in den Ruhestand. Nach 40 Jahren als Arzt und nach über 20 Jahren im Diakoniewerk M-M will er es ein wenig ruhiger angehen lassen. Dr. Mietaschk machte 1984 seinen Facharzt für Innere Medizin mit der Schwerpunktzusatzbezeichnung Angiologie und gründete 1993 mit Prof. Hans Hess und Dr. Peter von Bilderling eine Gemeinschaftspraxis. Mehr als 5000 Eingriffe hat er erfolgreich durchgeführt: Rekanalisation von Gefäßen im Bein- und Beckenbereich, Dilatation und Stent. Seit vielen Jahren ist er auch Studienleiter zahlreicher nationaler und internationaler Medikamentenstudien auf dem Gebiet der Gefäß- sowie Herz- und Kreislauferkrankungen. Durchblick besuchte Dr. Mietaschk in seinem Privathaus in Fürstenfeldbruck. Durchblick: Wie kamen Sie denn zum Diakoniewerk M-M? Dr. Mietaschk: Vor 20 Jahren waren meine Kollegen und ich im Josefinum tätig und ganz offen gesagt dort auch nicht mehr zufrieden. So wechselten wir in die Heßstraße und waren herzlich willkommen. Dazu gibt es eine nette Anekdote. Einer unserer Gründerväter war ja Prof. Hess und manche Patienten glaubten wirklich die Heßstraße sei nach ihm aus Anlass des Umzuges benannt worden. Für die hier durchzuführenden Katheterinterventionen braucht es ausgefeilte Röntgentechnik, in die das Diakoniewerk damals unter anderem auch aus steuertechnischen Gründen nicht investieren konnte. Also haben wir das Equipment gekauft und man fand eine sehr faire Art der Gegenrechnung; so waren alle zufrieden. Die Zusammenarbeit ist bis heute sehr gut; wir machen im Diakoniewerk M-M mehr Eingriffe als Großhadern, das ist eine ganze Menge. Die Technik wird selbstverständlich immer erneuert, wenn es an der Zeit ist und so eine Röntgenröhre allein kostet 50.000 Euro. Durchblick: Wie hat sich das Diakoniewerk M-M entwickelt? Dr. Mietaschk: Es hat sich phantastisch entwickelt, vieles ist ganz anders als damals. Vor 20 Jahren war noch eine große Abteilung für Gastroenterologie im Haus, die sozusagen durch die neue Abteilung mit uns Angiologen ersetzt wurde. Bald sprach man auch schon von der Erweiterung der Klinik, aber erst der jetzige Vorstand und der Verwaltungsrat hatte dann den Mut diesen Schritt, der die Klinik nach vorne gebracht hat, zu wagen. Durch die Erweiterung war es erst möglich neue Abteilungen aufzunehmen und zu installieren. Die ärztliche Leitung war in die Entscheidungen eng eingebunden; ich kann mich noch gut erinnern, als wir ins Seite 6 Krankenhaus der Barmherzigen Brüder gefahren sind und mit dem dortigen Chefarzt und seinem Oberarzt Dr. Ullrich gesprochen haben. Auch der Erfolg Dr. Ullrich ins Diakoniewerk M-M zu holen und die Geriatrie zu etablieren war ein großer Schritt. Durchblick: Was hat sich geändert? Dr. Mietaschk: Damals gab es mit Pfarrer Roth, eine starke Persönlichkeit im Verwaltungsrat, der sich auch persönlich um Vieles kümmerte; aber die Entscheidungen seitens der damaligen Verwaltungsdirektoren waren mühsam und oft langwierig. Heute ist das alles viel professioneller, klarer strukturiert. Nur ein Beispiel: Die Belegarztabgabe war ein hochkomplexer, extrem bürokratisierter sehr aufwändiger Vorgang; jedes Bett wurde gezählt und jeder Belegarzt bekam pro Quartal 3 Meter Papier als Abrechnungshintergrund, heute undenkbar. Durchblick: Sie haben sich auf vielfache Art und Weise in die Klinik eingebracht, nicht wahr? Dr. Mietaschk: Ja, das habe ich gerne gemacht; ich war stellvertretender Ärztlicher Leiter, Strahlenschutzbeauftragter und ich war Mitglied der Klinikleitung und der Arzneimittelkommission. Durchblick: Was ist die Arzneimittelkommission? Dr. Mietaschk: Diese hauseigene Kommission ist sehr förderlich; weil sich die Ärzte darüber austauschen, welche Medikamente nützlich sind, welche wirksamer, welche neuen Medikamente benutzt werden sollten und vor allem wurden so günstigere Preise beim Einkauf erzielt und weniger weggeworfen. Gerade bei teuren Medikamenten eine wichtige Maßnahme. Oft verschreiben Ärztekollegen auch Lieblingsmedikamente und dann wird heiß diskutiert. Wir haben in unserer Praxis ja auch die neuesten Studien zu Medikamenten und bringen das gerne ein. Durchblick: Wird Herr Prof. Dr. Tató Ihr Nachfolger in der Ärztlichen Leitung der Belegklinik des Diakoniewerks M-M? Dr. Mietaschk: Ja, er hat sich dazu bereit erklärt und würde es sicher mit Freude machen. Es macht ja auch Sinn, dass bei der Zusammensetzung der Krankenhausleitung ein Chirurg und ein Inter- Dr. Andreas Mietaschk nist die Belegärzte vertreten. Es gibt unter den Belegärzten bei den Sitzungen durchaus unterschiedliche Meinungen und Prof. Tató ist sicher in der Lage ausgleichend zu wirken; hier ähneln wir uns. Durchblick: Sie haben sich auch sehr um den ärztlichen Nachwuchs gekümmert? Dr. Mietaschk: Ja; ich hatte erreicht, dass wir als erste Facharztpraxis von der Universität zur Lehrpraxis ernannt worden sind; das gab es bisher nur für Allgemeinmediziner und das ist auch so geblieben. Prof. Tató ist hier auch aktiv und als Mitglied der Fakultät besonders geeignet. Durchblick: Welche Pläne haben Sie für den Ruhestand? Dr. Mietaschk: Ich werde in der Praxis nur noch einspringen, wenn Not am Mann ist. Ansonsten widme ich mich der Familie, dem Hund und meinen Hobbies, wie Wandern und Reisen. Durchblick: Vielen Dank für das Gespräch! Potpourri – der Maler Günther Gruchala im Diakoniewerk M-M Jetzt im Mai wartet unser Kulturprogramm mit einer Besonderheit auf. Der begeisterte Maler Günther Gruchala stellt unter dem Titel „Potpourri“ eine Ausstellung speziell für unser Haus zusammen. Gruchala ist in der Münchner Kunstszene kein Unbekannter, zahlreiche Ausstellungen unter anderem in der Münchner U-Bahn-Galerie Günther Gruchala präsentierten schon seine Werke. Auch zum Diakoniewerk M-M hat er eine besondere Beziehung: nicht nur, dass das Ehepaar Gruchala in der Maxvorstadt seit vielen Jahren lebt, sondern seine Gattin Edith, gelernte Intensivkrankenschwester, ist bei uns im Haus in der Altenpflege tätig. Günther Gruchala, im Bayerischen Wald geboren, aber schon als Kleinkind nach München gekommen, hatte schon immer ein künstlerisches Talent. Bereits in der Schule malte er, zeichnete er und illustrierte sogar die Deutschaufsätze im Unterricht, den Lehrern gefiel es. Neben seinem Studium der Sozialpädagogik machte er eine Ausbildung zum Baukeramiker. Auch hier ist künstlerisches Können gefragt. Künstlerische Freiheit und Spontanität ist dem 59 jährigen ganz wichtig. Ob Acryl oder Wachsmalkreiden, ob große Bilder oder kleine, ob Porträts oder Stillleben, er malt, wie er sich gerade fühlt und was ihm in den Sinn kommt. Das macht sein Werk abwechslungsreich. Seine Bilder können auch käuflich erworben werden und ganz im Stile der Bauhaus-Philosophie ist er der Meinung, dass Kunst zum täglichen Leben gehört und sie sich jeder leisten können sollte. Deswegen sind die Preise für seine farbenfrohen Werke, die sicher einer Bereicherung jeder Wohnung sein können, durchaus moderat. Die Ausstellung wird mit einer Vernissage am Mittwoch, dem 20. Mai um 16.00 Uhr eröffnet. Mitarbeitervertretung im Diakoniewerk München Vorsitzende Sabine Schluttenhofer Monika Heckl Christian Ruhland Stellv. Vorsitzender Jürgen Untersänger Manfred Stretz Marcel Zlöbl 1. Schriftführerin Ivonne Bako Fabian von Krusenstjern 2. Schriftführerin Birgit Engerer Hinweis: Die Kontaktdaten der neuen MAV-Mitglieder finden Sie im Share-Center • [email protected] Sie können jederzeit während der Arbeitszeit ein MAV-Mitglied Ihres Vertrauens aufsuchen. Ihre Belange werden selbstverständlich vertraulich behandelt. Die MAV unterliegt der Schweigepflicht! Seite 7 Seniorenbereich des Diakoniewerks M-M topp! Der Medizinische Dienst der Krankenkassen prüft turnusmäßig und ohne Voranmeldung alle Senioreneinrichtungen in Deutschland. Am 18. März war es für das Diakoniewerk M-M wieder einmal so weit. In ihrer zusammenfassenden Beurteilung schreiben die Prüfer, dass der Besuch in einer sehr kooperativen und konstruktiven Atmosphäre stattgefunden habe. Im Einzelnen wird unserem Haus eine positive Entwicklung bescheinigt. Das Qualitätsmanagement befinde sich auf einem sehr guten Niveau und werde ständig weiter entwickelt. Hierbei sei besonders positiv das große Engagement der Leitungs- und Pflegekräfte aufgefallen. Im Bericht heißt es: „Die Resultate der Bewohnerbegutachtung spiegeln das gute Ergebnis der Struktur- qualität in angemessener Weise wieder. Auch hier fiel der professionelle Umgang mit den Risikosituationen der Bewohner, bei der pflegerischen Versorgung positiv auf…. Alle am Prüftag besuchten Bewohner waren ausnahmslos in einem guten pflegerischen Zustand. Bei der durchgeführten Zufriedenheitsbefragung der Versicherten äußerten diese eine sehr hohe Zufriedenheit mit der Versorgung und Betreuung durch die Mitarbeiter der Einrichtung. Der … zu beobachtende Umgang des Pflegepersonals mit den Bewohnern war … emphatisch, freundlich und respektvoll.“ Der Vorstand freut sich natürlich sehr über die positive Bewertung (Note 1,1 – Bayernschnitt 1,3) und dankt allen Beteiligten für ihr ständiges Bemühen diese strengen Vorgaben zu erfüllen. MünchnerStiftungsFrühling 2015 Bereits zum zweiten Mal öffnete München seine Pforten für den MünchnerStiftungsFrühling. Viele Stiftungen nutzten die Chance, Projekte aus nächster Nähe zu präsentieren. So auch das Diakoniewerk M-M seine Stiftung Seniorenarbeit im Diakoniewerk München-Maxvorstadt. Die Münchner Stiftungslandschaft präsentierte sich in ihrer bunten Vielfalt der Öffentlichkeit und bewies, welche Tatkraft, Engagement und Erfolge es dank Stiftungen und deren Mitarbeitern in den unterschiedlichen Lebensbereichen in der Stadt München gibt. Vorstand Eva-Maria Matzke betreute persönlich unseren kleinen Stand. Bei rund 250 Einzelveranstaltungen (Workshops, Vorträge, Lesungen, Führungen und andere Formate) verdeutlichten etwa 150 Stiftungen ihre thematischen Schwerpunkte und lieferten den Besuchern umfassende Informationen. Denn: Beim MünchnerStiftungsFrühling soll der Stiftungsalltag zum Greifen nahe und erlebbar sein. Es ging darum, zu zeigen, wo überall in München Stiftungen wirken. Die Stiftungen in der eigenen Stadt kennt kaum einer. Doch sie durchweben unseren Alltag. Der MünchnerStiftungsFrühling ist eine Biennale und findet damit 2017 wieder statt. Kulturkalender Mittwoch, 06. Mai 2015, 15.00 Uhr, Saal • Frühlingsfest Montag, 11. Mai 2015, 15.30 Uhr, Rosensalon • Filmvorführung „Amphitrion“ mit Adele Sandrock Montag, 18. Mai 2015, 15.00 Uhr, Rosensalon Die Geschichte des Kaffees • „Kaffeekränzchen“ mit Kaffeeverkostung (Unkostenbeitrag 3 € pro Person) Mittwoch, 20. Mai 2015, 16.00 Uhr, Saal • Vernissage zur Bilderausstellung „Potpourri“ Günther Gruchala Der Eintritt ist frei. Über Spenden freuen wir uns. Ab EUR 20,- erhalten Sie eine Spendenbescheinigung. HypoVereinsbank München • IBAN: DE14 7002 0270 0659 1210 00 • BIC: HYVEDEMMXXX Seite 8
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