Bewerbung Katja Meier - Bundesverband von Bündnis 90/Die Grünen

Liebe Frauen,
seit nunmehr fünf Jahren bin ich Mitglied im Bundesfrauenrat. Zunächst
Delegierte für Hessen und seit drei Jahren für Sachsen.
Als geborene Ostdeutsche habe ich – so könnte man meinen – den
Feminismus mit der Muttermilch aufgesogen. Sicher, meine Mutter hat
mich früh darin bestärkt, einen Beruf zu erlernen, der mir ein finanziell
unabhängiges Leben ermöglicht. Das war und ist die Basis für mein
Handeln und hat meine Haltung zur Geschlechtergerechtigkeit geprägt.
Politisch und intellektuell habe ich mich aber erst in Westdeutschland mit
Frauen- und Geschlechterpolitik auseinandergesetzt. Das sehe ich nicht
nur für mich persönlich als Bereicherung, sondern auch für das Präsidium
des Bundesfrauenrates, für das ich mich bewerbe.
Als Schnittstelle zwischen den aktiven Frauen in Europa, dem Bund, den Ländern und dem
Bundesverband habe ich den Bundesfrauenrat immer als Ideenschmiede wahrgenommen. Hier
wurde nie die Diskussion gescheut, sei es zu Prostitution, Hartz IV oder Altersarmut. So war es
nicht nur den Delegierten, sondern auch dem Präsidium zu verdanken, dass Debatten immer
leidenschaftlich, konstruktiv, lösungsorientiert und über Flügelgrenzen hinweg geführt wurden.
Es ist auch eine meiner Stärke Sitzungen – seien es Mitgliederversammlungen oder Landesdelegiertenkonferenzen – so zu moderieren, dass es nicht nur routiniert, sondern auch humorvoll zu geht.
Das Präsidium hat aber selbstverständlich nicht nur die Aufgabe den Bundesfrauenrat zu
moderieren. Vor allem geht es darum, die relevanten Themen auf die Tagesordnung zu bringen,
einen Überblick frauenpolitischer Themen in den Ländern zu haben und die Umsetzung der Beschlüsse voranzutreiben.
Mit unserer Jahresplanung haben wir uns bereits einen Rahmen für dieses Jahr gegeben. So
werden wir uns die Fragen stellen: Wie wollen wir leben? Wie viel Zeit möchten wir für uns selbst
haben, für unsere Familie und Kinder? Und wie viel Zeit wollen wir eigentlich mit Arbeiten
zubringen? Selbst Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig hat die Zeitpolitik für sich entdeckt.
Das ist gut, aber ihr Vorschlag des ElterngeldPlus greift zu kurz. Hier kommt es auf uns GRÜNE an
bessere und alltagstauglichere Vorschläge zu machen.
Themen, die uns – man muss leider sagen – nach wie vor beschäftigen, sind die eigenständige
Existenzsicherung von Frauen und die Forderung nach gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit.
Auch in diesem Jahr fand der equal pay day wieder am 20.3. statt. Denn in den letzten Jahren hat
sich nichts getan, im Gegenteil, mit 22 Prozent Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen zählt
Deutschland im europäischen Vergleich alljährlich zu den Schlusslichtern. Deshalb brauchen wir
ein neues Entgeltgleichheitsgesetz, eine Reform der Minijobs und der Hartz-IV-Gesetze und nicht
zuvergessen die Abschaffung des Ehegattensplittings.
Aber auch innerparteilich müssen wir immer wieder neu für die Quote und eine gleichberechtigte
Teilhabe von Frauen streiten. Gerade in ländlichen Kreisverbänden ist es keine Selbstverständ lichkeit, dass es eine weibliche Doppelspitze gibt oder Wahllisten paritätisch besetzt werden. Hier
dürfen wir nicht müde werden unsere grün-lila Fahne zu schwenken und einzufordern, was uns zu
steht.
Fest im Blick des Bundesfrauenrates sollte auch die nächste Bundestagswahl sein. Noch scheint
das Jahr 2017 weit entfernt. Um so wichtiger, dass wir im Vorfeld bereits frauenpolitischen Themen
auf die Wahlkampfagenda setzen. Gern will ich im Präsidium daran mitarbeiten konstruktiven Streit
um die besten Lösungen in grüne Konzepte zu gießen.
Es grüßt Euch herzlich aus Dresden
Biographisches:
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geb. 1979 in Zwickau/Sachsen
M.A. Politik/Geschichte/Soziologie
2005-2010 Vorstandsreferentin LV Hessen
seit 2010 Grundsatzreferentin und seit 2015 außerdem Referentin für Gleichstellungspolitik der
bündnisgrünen Landtagsfraktion in Sachsen
Mitglied bei BÜNDIS 90/DIE GRÜNEN seit 2005
Sprecherin im KV Wiesbaden 2006-2010
Mitglied im Bundesfrauenrat seit 2009
Mitglied in der LAG Geschlechter (SN) seit 2011
Mitglied im Landesparteirat Sachsen 2012-2014
Mitglied im sächsischen Landesfrauenrat seit 2013