Essay zum Film „Elser-Er hätte die Welt verändert“ - Immanuel

Essay zum Film „Elser-Er hätte die Welt verändert“
Johann Georg Elser ist einer der wenigen Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus, der erst
passiven und schließlich auch aktiven Widerstand geleistet hat. Es stellt sich sofort die Frage,
warum haben nur wenige Menschen sich gegen das Regime erwehrt und im Zusammenhang
damit warum gerade Elser. Die Antworten dieser Fragen werden durch Oliver Hirschbiegel
versucht im Rahmen der Möglichkeiten eines Films zu geben. Ob ihm dies gelingt ist
natürlich eine subjektiv zu beantwortende Frage. Die entscheidendsten Gründe für Elsers
starken und frei geistlich künstlerischen Charakter erfährt man im Film nicht, da die Wurzeln
dieser charakterlichen Eigenschaften wahrscheinlich auf die frühe Kindheit zurückgehen in
denen ein Mensch am stärksten geprägt wird. Doch seine Charakterliche Entwicklung und
sein Einstellungswandel im finalen Stadium wird sehr anschaulich und eindringlich im Film
dargestellt. Unter anderem durch die Radikalisierung der Regierung und auch damit
verbundenen Schicksalsschlägen Elsers wurden seine Normen in ihren Grundfesten
erschüttert. Ein Beispiel für einen solchen Wandel ist die Einstellung Elsers zu Gewalt welche
er eigentlich stark negiert doch in diesem Fall als einzigen Ausweg sieht. Außerdem verliert
seine Art im Laufe der Zeit immer mehr an Leichtigkeit und entwickelt sich zu einer sehr
schweren, tiefsinnigen und nachdenklichen. Doch viel beeindruckender als die
Veränderungen Elsers sind seine Eigenschaften und Einstellungen welche er trotz der
massiven äußeren Einflüsse bewahrt hat. Diese Widerstandsfähigkeit lässt ihn trotz des
scheitern des Attentats als eine Art „Held“ erscheinen. Außerdem hat er die Schuld selbst kurz
vor seiner Hinrichtung nur bei sich gesehen welche Eigenschaft man schon fast als
übermäßige Selbstreflektion und Selbstkritik ansehen könnte. Der christliche Glaube ist ein
fester Bestandteil in Elsers Leben. Er sucht in schwierigen Situationen den göttlichen
Beistand und der Glaube ist auch in seinen Worten und Taten gegenwärtig. Der Glaube wird
für Elser als eine Art psychischer Halt dargestellt und legt damit einen Zusammenhang zu der
festen Verankerung und Beibehaltung seiner Eigenschaften und Einstellungen nahe. Der
Glaube hilft ihm auch beim Umgang mit Niederlagen, da er alle Geschehnisse als von Gott
gelenktes Schicksal ansieht. Somit erschließt er sich aus dem Scheitern des Attentats, durch
einem ihm unbekannten Grund, dass Hitlers Tot nicht Gottes Wille ist und er sich somit
bereiterklärt sich in den nationalsozialistischen Staat zu integrieren. Er versucht also seine
Bestimmung aus vergangenen Ereignissen zu erfassen. Trotz der permanenten physischen
Erniedrigung erscheint es auch nach der Hinrichtung Elsers nicht so als hätte der
Nationalsozialismus in Bezug auf Elser gesiegt. Dies wird durch die Abwendung eines
Offiziers welche Elser mit verhört und gefoltert hatte unterstützt. Dieser Offizier wird auch
noch vor Kriegsende hingerichtet und es entsteht der Eindruck als hätte ihn Elsers klare und
christliche Einstellung inspiriert und vom Nationalsozialismus weg gelenkt. Abschließend
kann man Elsers Eigenschaften und Einstellungen in gewisser Hinsicht als vorbildlich
betrachten. Man darf aber nicht den Fehler begehen seine Taten als allgemein und universell
Anwendbar zu betrachten sondern kann nur die abstraktere Ebene der Charaktereigenschaften
als Vorbildfunktion wählen.
Paul Semler
Der Widerstandskämpfer Georg Elser Georg Elser wurde am 4. Januar 1903 in Hermaringen geboren. Er war ein Schreiner, der als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus historische Bedeutung erlangte. Am 8. November 1939 versuchte er durch eine Bombe die ganze NS Führungsspitze, unteranderem auch Adolf Hitler, im Münchener Bürgerbräukeller auszulöschen. Elser wollte mit seinem Attentat den anbahnenden zweiten Weltkrieg vereiteln, der bereits durch den Überfall Polens voraus zu sehen war. Er deponierte eine Zeitbombe hinter dem Rednerpult. Die Bombe detonierte zwar, allerdings zu spät die NS Führungsregie hatte den Bürgerbräukeller bereits verlassen. Er wurde am selben Tag, als er versuchte in die Schweiz zu gelangen, festgenommen. Zu der Persönlichkeit Georg Elser lässt sich sagen, dass er ein Vorreiter in seiner Generation war. Er war einer von denjenigen, die den Nationalsozialismus unter der Führung von Adolf Hitler nicht guthießen. Er gehörte keiner Partei an, umso bemerkenswerter ist es das Elser den Mut besaß sich auch alleine gegen Adolf Hitler aufzulehnen. Der strategisch gut durchdachte Plan, sowie generell der Bauplan der Bombe, die er alleine Schuf, zeigen auf, wie wichtig ihm vor allem die Opfer unter Adolf Hitler waren. Er war ein sehr hilfsbereiter Mann, der auch vor den Gefahren, beispielsweise Häftlingen zu helfen, nicht zurückschreckte. Elser schreckte folglich auch nicht zurück für das Recht anderer Menschen einzustehen, zurück. Zudem war Georg Elser ein sehr gläubiger Mensch. Es ging ihm sehr nahe, dass er unschuldige Menschen mit seinem Attentat getötet hat. Des Weiteren befand er sich auch im Zwiespalt, unter anderem deswegen, da eines der 10. Gebote besagt man dürfe nicht töten. Auf der anderen Seite sah Elser auch keinen anderen Weg die Regierung unter Adolf Hitler zu stürzen. Georg Elser gibt uns Denkanstöße auch mal gegen den Strom zu schwimmen, wenn nötig. Er zeigt durch sein tapferes Verhalten, dass man sich selbst ein Bild von der Situation machen sollte und wenn es für einen selbst sinnvoll erscheint, nach der jeweils eigenen Vorstellung zu handeln. Elser könnte als Symbol eines Widerstandkämpfers stehen und meiner Meinung nach nimmt er dieses auch ein. Dennoch sollte man festhalten, dass Gewalt niemals eine Lösung sein wird, auch wenn die Situation vorübergehend nicht anders zu bewältigen scheint. Elser also sorgt auch dafür, dass so eine Schreckenszeit nicht wieder vorkommen sollte und dass man die Geschichte Deutschlands nicht vergisst, denn das wäre ein fataler Fehler. Abschließend lässt sich sagen, dass es an unserer Generation, aber auch an den jüngeren, liegt, solche Grausamkeiten und Menschenrechtsverletzungen nicht wieder aufkommen zu lassen und dieses als Mahnung sehen, mit offenen Augen durch die Welt zu laufen. J. H. Georg Elser – Er hätte die Welt verändert Das wir uns alle glücklich schätzen können, in dieser Zeit zu leben, bestätigt sich, wenn man sich den Film ‚,Elser – er hätte die Welt verändert‘‘ ansieht. Dabei stellt sich die Frage, was einem gerade dieser Film an Erkenntnissen bringt. Der Film thematisiert das Attentat auf Adolf Hitler am 8. November 1939, welches zu bedauern von Georg Elser, aufgrund einer ungeplant, früheren Abreise Hitlers aus dem Bürgerbräukeller, nicht planmäßig ablaufen konnte. Mut, Ehrgeiz und Intelligenz sind meiner Meinung nach wichtige Charaktereigenschaften des Widerstandkämpfers. Ich denke, er hätte die Welt verändert, wenn sein Attentat den richtigen Menschen und nicht acht unschuldige Personen getötet hätte. Da Verfolgung, Angst und Ungewissheit die Zeit von 1933-­‐1945 prägte, wollte Georg Elser dem ein Ende setzen und stellte sich allein gegen die politischen Ansichten der Nationalsozialisten. Durch die harten, brutalen Foltermaßnahmen zeigt der Film, wie er den Nationalsozialisten ausgesetzt war. Dennoch riskierte er sein Leben um Widerstand zu leisten, indem er selbst nach unzumutbaren Schläge, die Fragen der Nationalsozialisten nicht beantworten wollte. Die unwürdigen Bedingungen dieser Regierung können wir heute nur noch erahnen. Widerstand zu leisten, bedeutete damals, man musste ein sehr hohes Risiko auf sich nehmen und eine große Verantwortung tragen. Heutzutage ist dies auf einfacheren Wegen möglich. Menschen können beispielsweise auf friedliche Demonstrationen gehen, wenn sie Widerstand, zum Beispiel gegen die Situation der Flüchtlinge in Afrika, leisten wollen. Da alle dieser Punkte in dem Film angesprochen werden und man sich im Nachhinein über den großen Unterschied der Lebensbedingungen und die Art des Widerstands im Klaren wird, denke ich, dass der Film zum Nachdenken anregt. Auf beeindruckende Weise stellt der Film Georg Elsers einzigartige Persönlichkeit heraus. Auch aufgrund der zwei Zeitebenen auf denen der Film erzählt wird, erfährt man die Antriebsgründe, die einen Menschen zu solch einer Tat führen. Der Film lässt die historische Vergangenheit Deutschlands wieder in Erinnerung gelangen und zeigt, dass man niemals vergessen sollte, dass es nicht nur die eine Wahrheit gibt. Hinzu sollte man sich immer wieder daran erinnern, was damals passiert ist und man muss auch bereit sein, zu handeln und gegen den Strom zu schwimmen, so wie Georg Elser es getan hat. Katharina Radzko Der Film „Elser“ und der Bundespräsident
Am 22. April 2015 ging es für unsere Klasse, die Q1h, in den Zoopalast nach Berlin. Auf dem
Kinoprogramm stand an diesem Tag der Film „Elser – Er hätte die Welt verändert“. Aber die
Vorstellung war keine normale, sondern eine Sondervorstellung mit einer anschließenden
Diskussion mit dem Bundespräsidenten Joachim Gauck. Der Film handelt von dem
Widerstandskämpfer Georg Elser, der 1939 ein Attentat auf Adolf Hitler verübt hat, welches
ihm nicht gelungen ist. In der anschließenden Diskussion wurde klar, warum wir uns auch
heute noch mit diesem Thema beschäftigen müssen.
Gegen 9.30 Uhr ging es an unserer Schule, der Immanuel-Kant-Schule, mit dem Bus in
Richtung Berlin. Die Fahrt sollte 5 Stunden dauern, da wir in Schwerin noch eine andere
Klasse abholten. Im Bus sprach die Reporterin Dörte Moritzen vom Courier, welcher uns
diese Fahrt ermöglicht hat, mit einigen Schülern und fragte sie nach ihren Erwartungen und
Hoffnungen an den Film und die Diskussion mit Joachim Gauck. In Schwerin gab es ein
Lunchpaket und wir kamen ohne Verzögerung in Berlin an. Dort hatten wir 30-45 Minuten
Freizeit, um etwas zu essen oder uns die Beine zu vertreten.
Im Kino angekommen, bekamen wir ein Softgetränk und durften unsere Plätze ganz hinten
im Saal einnehmen. Danach gab es eine kurze Rede und einige Kurzfilme. Als diese vorbei
waren, betrat Joachim Gauck auch schon den Raum und winkte einigen Schülern zu. Viele
Journalisten machten Fotos. Dann fing der Film an.
Der Film „Elser“ hat mir persönlich sehr gut gefallen. Ich empfand ihn als erschreckend,
beeindruckend und gelungen. Meiner Meinung nach hat der Film es geschafft, zum
Nachdenken anzuregen und hat auch neue Perspektiven zur Diskussion um das dritte Reich
und die Frage nach Mord bzw. Moral aufgeworfen. Die Parallele zwischen normalem Alltag
geprägt durch Familie und Liebe und außergewöhnlichem Drang nach Widerstand wurden
mit einem guten Schauspieler und einer tollen filmischen Leistung dargestellt. Insgesamt
empfand ich auch, dass die Gewaltszenen nicht zu heftig oder zu oft im Film beinhaltet
waren, da die Zuschauer damit auf eine emotionale Ebene gebracht wurden, die sie
mitfühlen und mitdenken lässt. Auch der Charakter Elsers wurde mithilfe der Gewaltszenen
untermalt, indem einerseits seine Charakterstärke gezeigt wurde, da er auch unter den
schlimmsten Schmerzen Stand gehalten hat. Auf der anderen Seite wurde gezeigt, wie auch
eine starke Persönlichkeit wie Elser irgendwann bricht, denn als er erfahren hat, dass seine
Frau auch in den Händen der Polizei ist, hat er ein Geständnis zu ihrem Schutz abgelegt. Ich
fand es beeindruckend, wie ein Mensch unter psychischen Schmerzen zusammenbricht,
aber physische Schmerzen ertragen kann. Zwar habe ich auch oft weggesehen, aber mir
wurde damit und auch mit der Szene, in der eine Frau ein Schild um den Hals trägt, welches
sie aufgrund ihrer Beziehung mit einem Juden auf dem Marktplatz bloßstellt, immer wieder
vor Augen geführt, wie skrupellos und grausam diese Zeit war. Meiner Meinung nach ist es
noch etwas anderes, so etwas bildlich betrachten zu können, als nur Fakten in
Geschichtsbüchern zu lesen.
Die anschließende Diskussion mit Joachim Gauck hat zwar den Namen „Diskussion“ nicht
wirklich verdient, jedoch empfand ich seine Antworten als sehr ehrlich und konnte sie gut
nachvollziehen. Seine Meinung zu Widerstand hat mir auch gut gefallen. Er hat nämlich
gesagt, dass man auf jeden Fall Widerstand leisten sollte, wenn einem etwas nicht passt,
aber dieser sollte friedlich zugange gehen. Und dass man sich Georg Elser nicht als Vorbild
nehmen sollte, jedenfalls was seinen Attentat angeht, sollte auch klar sein.
Nach der Diskussion ging es für uns dann zurück in den Bus. Um 2 Uhr nachts kamen wir
dann in Neumünster an. Wir sind nun um eine Erfahrung reicher und haben einen Film
geschaut, den viele von uns privat wahrscheinlich nicht angeguckt hätten. Meiner Meinung
nach ist es aber wichtig, dass man sich immer wieder mit einem solchen Thema befasst,
damit solche Gedanken, wie die im dritten Reich, nie wieder in die Köpfe der Menschen
gelangen.
Von Nathalie P.