Obersee Nachrichten 30.04.15

LOKALSPIEGEL
KANTON ST. GALLEN
Immer mehr junge
Sozialhilfebezüger
Die Sozialhilfestatistik 2013 zeigt mit
2,2 Prozent eine unveränderte Sozialhilfequote gerechnet auf die Kantonsbevölkerung. Kinder und Jugendliche
allerdings sind überdurchschnittlich
häufig auf Sozialhilfe angewiesen und
haben mit 3,5 Prozent die höchste
Sozialhilfequote. Das Armutsrisiko in
dieser Altersklasse liegt damit deutlich
über demjenigen der Gesamtbevölkerung, wie die Staatskanzlei St. Gallen
mitteilt. (on)
LINTHGEBIET
Verein Spitex Linth
gegründet
Die vier Spitex-Vereine aus der Region
Zürichsee-Linth schliessen sich zum
Verein Spitex Linth zusammen, wie der
Verein mitteilt. Der erste Präsident ist Peter Göldi, Gemeindepräsident von Gommiswald. Die Spitex-Vereine U-G-E-R
(Uznach, Gommiswald, Ernetschwil,
Rieden), Benken-Kaltbrunn, WeesenAmden sowie der Familien- und Krankenpflegeverein Schänis werden per
1.Januar 2016 zusammengeführt. (on)
BENKEN
Gedenkstein
erneuert
1943 kamen bei einem Unglück an der
Linth sechs Soldaten ums Leben. Ein
Gedenkstein erinnert an diese Tragödie. Aufgrund seines baufälligen Zustands wurde der Stein diese Woche
durch eine Nachbildung ersetzt, wie
die Linthverwaltung mitteilt. (on)
Bildhauer Hans Schlittler.
UZNACH
Umzonung am
Bahnhof blockiert
Insgesamt neun Einsprachen verzögern weiterhin die Umzonung am Uzner Bahnhof. Bei den Verhandlungen
mit den Einsprechern scheint keine
Lösung in Sicht zu sein, wie die «Südostschweiz» berichtet. Geplant ist, auf
dem brachliegenden Grundstück
Mehrfamilienhäuser zu bauen. (on)
OBERSEE NACHRICHTEN Donnerstag, 30. April 2015
7
HILFSWERK AUS RAPPERSWIL-JONA HILFT IN NEPAL
«Die Spenden sind
jetzt das Wichtigste»
Nach den verheerenden
Erdbeben in Nepal organisiert
die Stiftung Usthi aus
Rapperswil-Jona eine Lieferung
von Hilfsgütern für die Kinder
und Angestellten der Usthi-Projekte. Die ON sprachen mit
Geschäftsführerin Judith Schuler.
Bei
der
Stiftung
Usthi
in
Rapperswil-Jona ist man über die Ausmasse des Erdbebens tief betroffen,
jedoch sehr froh, dass alle Waisenkinder sowie die 70 nepalesischen Mitarbeiter und Volontäre etwas ausserhalb von Kathmandu wohlauf sind.
Am Dienstag ist die Geschäftsführerin der Stiftung Usthi, Judith Schuler,
nach Kolkata geflogen. Dort stellt sie
die Lieferung, bestehend aus Medikamenten, Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Wasserreinigungssystemen und
Decken, sicher. Das Material wird in
zwei bis drei Tagen direkt nach Neopane Gaon, in der Nähe von Kathmandu,
wo sich das Waisenhaus sowie die
Schule befinden, überbracht. Der
Hilfskonvoi wird von drei Ärzten des
Usthi-Spitals in Bhubaneswar, Odisha,
begleitet, welche die Teams vor Ort
unterstützen werden.
Laufend Nachbeben
Es finden laufend Nachbeben statt, und
die Leute vor Ort sind jetzt schon mit
grossen Gesundheits- und Versorgungsproblemen konfrontiert. Bereits
jetzt wird das Wasser für die Bevölkerung sehr knapp.
Die Strassen der Gemeinde Neopane Gaon, auf die Usthi die Hilfe fokussiert, sind stark beschädigt, was die
Versorgung erschwert. Viele Häuser,
auch die der Angestellten des Projekts,
sind zum Teil zerstört. In einem ersten
Schritt werden die Umgebung der Kinder und Angestellten vor Ort gesichert
Judith Schuler inmitten der Kinder, die von der Stiftung Usthi unterstützt werden.
und die Menschen mit dem Nötigsten
versorgt.
Das Waisenhaus und die Schule
der Partnerorganisation wurden vor
16 Jahren erdbebensicher gebaut,
und es wurden jährliche Erdbebentrainings organisiert. Die Gebäude
stehen noch. Bei ersten Begutachtungen wurden jedoch Risse entdeckt.
Dies wird nun schnellstmöglich geprüft, und es werden Massnahmen
getroffen, damit die Kinder sowie die
Angestellten baldmöglichst in ihr
Zuhause zurückkehren können. Momentan schlafen die Helfer und Kinder im Freien unter Planen.
Die ON sprachen mit der Usthi-Geschäftsführerin Judith Schuler über die
aktuelle Lage im Erdbebengebiet.
Wie ging es Ihnen, als Sie vom
Beben in Nepal erfahren haben?
So können
Sie helfen
Für die dringende Notaktion der
Stiftung Usthi in Nepal wird Ihre
Unterstützung benötigt. Auf der
Website von Usthi wird laufend über
die neuesten Entwicklungen
im Erdbebengebiet informiert.
Spenden bitte an:
Stiftung Usthi, Spendenkonto:
Bank Linth PC 30-38170-0,
IBAN CH 97 0873 1001 2943
5201 1. Auch Online-Spenden sind
möglich unter der Adresse:
www.usthi.ch/spende-nepal
Die Nachricht hat mich sehr hart getroffen. Ich machte mir grosse Sorgen um
die von uns betreuten Kinder und unsere Mitarbeiter. Zu Beginn war noch vieles unklar und wir wussten nicht, wie
verheerend das Beben wirklich gewesen ist.
Wie bleibt man trotz dieser emotionalen Betroffenheit professionell?
Das ist für mich sehr schwierig zu
schildern. Man funktioniert einfach.
Das hat sicher mit der Erfahrung in diesem Beruf zu tun. Ich war während acht
Jahren in Afrika tätig. Man stumpft
zwar nicht ab, aber man lernt, mit solchen Extremsituationen umzugehen.
Was machen Sie genau in Kolkata?
Ich organisiere einen Hilfskonvoi. Die
Menschen brauchen nun so schnell wie
möglich Hilfe. Blachen, Decken, Reis,
Linsen und vor allem sauberes Wasser
sind jetzt sehr wichtig. Jede Minute
zählt.
Wie wichtig sind in dieser Situation
die Spenden?
Spenden sind jetzt das Wichtigste.
Unsere Stiftung benutzt momentan ihre
finanziellen Reserven, um schnell zu
helfen. Wir können nicht darauf warten, bis Spenden eingehen – dann wären wir zu spät. So gesehen sind gerade
jetzt die Spenden essenziell und wir
sind auf die Solidarität der Menschen
in der Schweiz angewiesen – sogar
noch mehr als sonst.
Werden Sie von Indien nach Nepal
weiterreisen?
Das hängt von der weiteren Entwicklung der Lage ab. Spätestens im Sommer werde ich aber nach Nepal reisen,
wenn die Phase des Wiederaufbaus beginnt.
Die Mitarbeiter und die betreuten
Kinder mussten bereits die dritte
Nacht im Freien verbringen.
Wie gefährlich ist das?
Das ist ein gravierendes Problem. Im
Moment herrschen in der Nacht Temperaturen von gerade einmal zwölf
Grad. Hinzu kommen der Mangel an
sauberem Trinkwasser und die steigende Seuchengefahr.
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Hatten Sie Kontakt mit Ihren
Mitarbeitern vor Ort?
Ja. Ich weiss, dass die Zufahrtsstrasse
blockiert war. Dennoch hat es ein Tanklaster mit Trinkwasser zu unserer Einrichtung geschafft. Unsere Kinder verfügen über Essensrationen für zwei
Tage. Es eilt also.
Derzeit ist es fraglich, ob Hilfslieferungen überhaupt nach Nepal
gelangen. Der Flughafen von
Kathmandu ist völlig überlastet.
Wie gelangt Ihre Hilfe zu den
Betroffenen?
Genau aus diesem Grund organisieren
wir unseren Hilfskonvoi von Indien
aus. Wir werden uns auf dem Landweg
per Lastwagen nach Nepal aufmachen.
Allerdings wissen wir noch nicht,
welche Routen und Strassen derzeit
passierbar sind.
Philipp Fanchini
Was macht die
Stiftung Usthi?
Usthi trägt zurzeit die Verantwortung für 13 Projekte mit 388 lokalen Angestellten. Über 2200 Kinder
und Jugendliche erhalten eine
Schul- oder Berufsbildung und etwa
50 Waisen oder Halbwaisen ein liebevolles Zuhause. Zudem kümmert
sich Usthi um die medizinische
Versorgung von 133 Dörfern der
Urwaldregion Somagiri.
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