Freiheit! Europa grenzenlos denken – eine linke Forderung

Freiheit! Europa grenzenlos denken – eine linke Forderung
Eingeladen hatte der Ortsverband DIE LINKE zu einer regionalen öffentlichen Veranstaltung zum
umfassenden Thema: „Asylrecht in Europa und in Deutschland und zu den Aktivitäten über die Hilfe und
Unterstützung für die Asylsuchenden in der Erstaufnahmeeinrichtung in Ferch/Glindow.
Als Gastredner trat der Referent für Migrationspolitik der Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, Koray Yilmaz
Günay, in Werder (Havel) auf. Er selbst ist in Berlin geboren und das Kind einer griechischen Mutter und
eines türkischen Vaters – also mit Migrationshintergrund – und konnte somit aus eigenen Erfahrungen
viel zu diesem Thema sagen.
Zunächst war es viel Theorie, die den ersten Teil des Abends im „Hotel zur Insel“ zum Thema „Asylrecht“
prägten. Koray Yilmaz Günay erläuterte in seinem Vortrag sehr anschaulich die Grundlagen des
Asylrechts, die entsprechenden Aussagen und Veränderungen im Grundgesetz, das Abkommen und über
die Rechtstellung der Flüchtlinge (Genfer Flüchtlingskonvention) bis hin zu den heutigen DublinAbkommen und die damit verbundenen Probleme, wie sie sich aktuell zeigen.
Die vielfältigen Fragen der interessierten BürgerInnen zielten auf: “Wo wird die Messlatte für die Länder,
die als sicheres Herkunftsland durch die Bundesgesetzgebung eingestuft wurden, angesetzt?“; „Wie ist die
Kriminalitätsentwicklung in diesem Zusammenhang zu bewerten?“ „Wie gehen wir mit Alleinreisenden
Flüchtlingskindern um?“ Dazu informierte der Landtagsabgeordnete Dr. Andreas Bernig, dass im Land
Brandenburg zunächst 30 Plätze für diese Kinder in Eisenhüttenstadt geschaffen werden und insgesamt
eine unabhängige Beratungsstelle angestrebt wird. Das sei nötig um die Gewährleistung des
Menschenrechts auf Asyl nicht vom Geld abhängig zu machen.
Die anderen Fragen beantwortete Koray Yilmaz Günay sachkundig.
In dem zweiten Teil der Veranstaltung berichteten Bürgerinnen und Bürger, die sich sehr intensiv im
Netzwerk für Flüchtlingshilfe Caputh engagieren, über ihre Eindrücke und Aktivitäten in der
Erstaufnahmeeinrichtung Ferch/Glindow. Schilderungen über ihre Deutschstundenerlebnisse, über die
Tätigkeit in der Kleiderkammer - dort werden noch engagierte BürgerInnen benötigt! - und über den Nähund Strickkurs, der sich einer sehr großen Beliebtheit erfreut. Es wurden Fragen aufgeworfen: „Warum
die Flüchtlinge z.B. die Kleiderkammer nicht selbst verwalten können, damit sie beschäftigt sind?“ oder
„Warum der schnelle Wechsel der Flüchtlinge hier in Ferch/Glindow, er liegt bei ca. 3-4 Wochen, erfolgt?“
Über zwei Stunden lief diese informative, interessante Veranstaltung, die ein sehr sensibles Thema
behandelte.
Unter www.netzwerk-hilfe.org kann sich jede Bürgerin und Bürger über die bestehenden Projektgruppen
des Netzwerkes und noch benötigende Sachspenden informieren.