VORWORT [Freya] Servus Betze-Fans, die nun fast abgelaufene Rückrunde, aber insbesondere die letzten Spiele haben wohl einen jeden von uns einige Nerven gekostet. Die „Big Points“ der Saison, mit denen man den vorzeitigen Wiederaufstieg in die Bundesliga hätte klar machen können, blieben unseren jungen Wilden sowohl zu Hause, als auch in der Ferne leider verwehrt. Die Schuld für diese Umstände jetzt vom Trainer zum Schiedsrichter, weiter zur Mannschaft oder zu sonst wem zu schieben bringt niemandem etwas und somit geht es heute das nur vermeintlich letzte Mal für einen jeden von uns hoch auf den Fußballberg. geben hat. Somit müssen wir nicht nur gegen Ingolstadt gewinnen, sondern parallel noch auf die Spiele in Karlsruhe und Darmstadt schauen. Aber noch ist alles möglich und das bedeutet eben sowohl der direkter Aufstieg, die Relegation, als auch die goldene Ananas. Lange nicht mehr hatten Spiele einen solchen „Alles oder Nichts“ - Charakter wie dieses letzte Spiel der Saison. Dieser spiegelt sich aber auch schon in der Betrachtung der beiden Vereine wider, die sich heute auf unserem heiligen Rasen gegenüberstehen. Einerseits die kommerzialisierten, traditionsarmen und 2004 gegründeten Audistädter, die trotz Aufstieg ihr Kartenkontingent nicht annähernd ausschöpfen konnten. Andererseits unser 1.FC Kaiserslautern e.V. mit seinem seit Wochen ausverkauften Fritz-Walter-Stadion und vor allem uns – uns allen Betzefans, die wir heute noch einmal alles geben werden, um der Mannschaft die notwendige Unterstützung für das Spiel zu geben. Anspannung sowie schwankender Pessimismus und Optimismus sind seit Tagen in der ganzen Region allgegenwärtig und die Rechenspiele erreichen ihren Höhepunkt. Jederzeit die Frage „was wäre wenn?“, hoffnungsvolle Planungen für mögliche Relegationsspiele und zwischendurch kommt man dann doch wieder auf den Boden der Tatsachen, weil man eigentlich ja weiß, dass man den Aufstieg spätestens letzten Sonntag in Aue aus der eigenen Hand ge- Wir wollen wieder in die erste Liga! Vorschau: 28.05.2015, ??:?? Uhr - mögliches Relegationshinspiel (auswärts) 01.06.2015, ??:?? Uhr - mögliches Relegationsrückspiel - Fritz-Walter-Stadion, Kaiserslautern 04.06.2015, 09:30 Uhr - FCK-Fanclubturnier im Sportpark Rote Teufel Infoblättsche der Generation Luzifer · Auflage: 1.000 Stück · Herausgeber: Generation Luzifer Redaktion: Julian, Freya · Layout: Daniel · online unter: www.gl98.de Das Infoblättsche ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinne. Es dient vielmehr als Rundbrief von Fans für Fans des 1. FC Kaiserslautern. Alle hier dargestellten Fotos und Berichte stellen lediglich Tatsachen dar und sollen weder zu Gewalt noch zu Alkoholkonsum aufrufen. Es sei auch darauf hingewiesen, dass das Abbrennen von Pyrotechnik in deutschen Stadien verboten ist! Berichte und Fotos spiegeln lediglich die Meinung der jeweiligen Autoren wieder, nicht zwangsläufig die Meinung der Generation Luzifer. | Spielberichte 1. FC Kaiserslautern - FC St. Pauli 0:2 Aufstiegskrimi Teil I [Julian] Eigentlich waren die drei Punkte gegen die Braunen aus Hamburg so sicher wie das Amen in der Kirche. Die Erwartungshaltung ist bei uns in der Pfalz ja meist etwas höher als es die Realität erlaubt, aber die Tabelle versprach ja quasi schon einen lockeren Samstagskick. Das dachten wohl die meisten der über 45.000 im Fritz-Walter-Stadion. Innerlich schielte man schon mehr zum Aue-Spiel eine Woche später, da man dort vielleicht hätte aufsteigen können. Die ersten 45 Minuten liefen auch mehr oder weniger nach Plan. Wir waren die bessere Mannschaft und hatten ein paar gute Chancen, die aber leider keinen Abnehmer fanden. Aber selbst in der Halbzeitpause war man noch voller Zuversicht, dass das Ding hier gewonnen wird. Halbzeit zwei dann der Faustschlag aus dem Nichts. Es waren gerade einmal zwei Minuten gespielt, da durfte Müller schon hin- ter sich greifen. Scheiße, aber passiert halt mal. Die Stimmung, die bisher in Ordnung ging, passte sich dann wieder einmal dem Geschehen auf dem Rasen an. Kraft- und ideenlos plätscherte das Treiben auf dem Rasen und in der Kurve vor sich hin. In der 55. Minute dann der gefühlte Knockout. Pauli machte das 0:2 und das Spiel war so gut wie gelaufen. Die restlichen Minuten lief dann auch kaum mehr Infoblättsche Nr. 17 | Saison 2014/15 | FCK - FC Ingolstadt |3 | Spielberichte Auftritte und hier und da hat der letzte Biss gefehlt, aber am Ende werden uns eher die relativ vielen Unentschieden während der Saison am Aufsteigen hindern. Jedenfalls war man irgendwo doch enttäuscht von diesem Tag. Man hatte wieder gehofft, aber dann wurde es doch wieder verpasst den Matchball einzusacken. Die Stimmung war auch enttäuschend, da hätte man von Anfang an mehr Gas geben müssen. etwas zusammen und irgendwann siegte die Gewissheit, dass hier doch keine wichtigen Punkte eingefahren werden können. Dieses Gefühl breitete sich dann auch in der Kurve aus und die ersten Pfiffe wurden laut. Ob’s jetzt nötig war oder nicht muss jeder für sich selbst entscheiden. Einen wirklichen Vorwurf kann man der Mannschaft nämlich nicht machen. Natürlich gab es mal gute und weniger gute Von der anderen Seite des Stadions kam aber auch keine frische Brise, sondern eher ein laues Lüftchen bei uns an. Gegen Ende wurde es bei den Gästen mal etwas lauter, aber vom vielzitierten „Roar“ war man doch noch sehr weit entfernt. Nach dem Spiel wurde am neuen Fanprojekt noch der Grill von der FY bedient und so ging der Tag bei Fleisch und kalten Getränken doch noch einigermaßen zufriedenstellend zu Ende. Es muss also weiter gebetet werden. Amen. BSG Wismut Aue - 1. FC Kaiserslautern 0:0 Aufstiegskrimi Teil II [Julian] Wären die vorherigen Spiele besser gelaufen, hätte man heute bei einem Sieg den Aufstieg so gut wie sicher in der Tasche gehabt. Aber wie heißt es so schön: Hätte, wenn und aber, alles nur Gelaber. Nach dem unglücklichen Heimspiel wäre heute also ein weiterer Matchball möglich gewesen. Die Tabellenplätze der beiden Vereine verdeutlichten die klare Rollenverteilung an diesem 33. Spieltag. Aber wie bereits gegen Pauli gesehen, hat dies bei uns keine Aussagekraft mehr. Voller Tatendrang machte man sich bereits in den frühen Morgenstunden auf den Weg zu den Bergleuten und den noch begehrteren Schinkennudeln. Um noch einmal zu verdeutlichen, dass zumindest die Fans alles für den Aufstieg geben, entschied sich die Szene dazu eine Mottofahrt auszurufen. Da das Ganze unter dem Motto „Bastion Betzenberg“ stattfand, gab es neben unserer Zaunfahne im Stadion auch noch ein passendes Shirt. Somit war alles angerichtet für einen ordentlichen Kick in der Ferne. Im Konvoi erreichte man zeitig den Gästebereich, wo unser Buslenker erst einmal seine Einparkkünste demonstrierte. Das Ganze en- Infoblättsche Nr. 17 | Saison 2014/15 | FCK - FC Ingolstadt | Spielberichte dete dann mit einer kleinen Delle in einem parkenden Auto, was sich wie durch Zauberhand urplötzlich hinter den Bus geschmuggelt hatte. Am Gästeeingang war schon die Hölle los und die Shirts gingen, im Gegensatz zu den lauwarmen Schinkennudeln (Skandal!), weg wie warme Semmeln. Es war schon recht ungewohnt mit einer solchen großen Masse in Aue zu sein. Waren bei den letzten Aufeinandertreffen doch nie mehr als 800 Leuten anwesend, bevölkerten heute 3.000 Betze-Fans den Block. Kurz den Zaun beflaggt, konnte das Spektakel auch schon los gehen. Aber bereits nach wenigen Minuten wurde jedem klar, das hier wird alles andere als ein Spektakel. Es ging einfach zu wenig und Aue stand leider zu gut hinten drin. Auch nach der Pause konnte man nicht den erlösenden Treffer landen. Sippel rettete uns sogar noch mit einer sauberen Einlage vor einem Gegentreffer. nicht unbedingt für Entspannung sorgte. Mitte der zweiten Halbzeit wurde es dann mal ordentlich laut bei uns, während es ansonsten weniger Glanzpunkte gab. Die Gegenseite bot außer einem schlichten aber dennoch schicken Intro gewohnt wenig Fußballatmosphäre. Das Spiel endete dann 0:0, was irgendwie zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig ist. Für die Mannschaft gab es am Zaun noch einmal aufmunternde Worte und irgendwie hofft man doch wieder auf dieses eine Betzewunder. Also heißt es jetzt beim letzten Spiel wieder alles oder nichts. Im Gästeblock merkte man auch eine gewisse Anspannung, man hörte immer wieder von den Ergebnissen der Konkurrenten, was Infoblättsche Nr. 17 | Saison 2014/15 | FCK - FC Ingolstadt |5 | Groundhopping HNK Rijeka - GNK Dinamo Zagreb 2:0 Anti HNS Kroatien | Rijeka | Stadion Kantrida Hrvatski nogometni kup Finale 6| Mit der Erkenntnis im Gepäck, dass sich der kroatische Fußball inzwischen dermaßen fest im Würgegriff eines der mit Zdravko Mamić weltweit größten Fußballmafiosi nach Sepp Blatter befindet, dass nun sogar schon kritische Gesänge gegen den allmächtigen Strippenzieher bei einem Spiel ganz ohne Beteiligung von Dinamo Zagreb für eine Unterbrechung desselben ausreichen können, ging es von Split entlang der malerischen dalmatinischen Küste nach Rijeka. Hier schickte sich der in dieser Saison stark aufspielende heimische HNK an, dem Serienmeister aus der Hauptstadt wenigstens im Pokalwettbewerb ein Bein zu stellen und tatsächlich hatte man sich durch den überraschenden 1:0-Auswärtserfolg im Hinspiel eine knappe Woche zuvor eine ganz gute Ausgangsposition geschaffen. Dementsprechend euphorisch fieberte Rijeka dem entscheidenden Finalrückspiel entgegen, sodass es mit dem Einlass ins ausverkaufte Stadion Kantrida fast ein bisschen spannend wurde. Bevor es soweit war, stattete man bei mäßigem Wetter dem Korzo und der Burg auf dem Trsat einen Besuch ab, bevor einen die Füße fast von selbst zum mittlerweile über 100 Jahre alten Kantrida trugen, wo bereits Volksfeststimmung herrsch- Infoblättsche Nr. 17 | Saison 2014/15 | FCK - FC Ingolstadt | Groundhopping |7 Infoblättsche Nr. 17 | Saison 2014/15 | FCK - FC Ingolstadt | Groundhopping 8| te. Es ist nicht so sehr das Stadion an sich als vielmehr seine unvergleichliche Lage, welche die Spielstätte über die Grenzen Kroatiens hinaus bekannt gemacht hat. Die steil aufragende, direkt an die Gegengerade angrenzende Felswand auf der einen Seite wie die nur wenige Meter entfernte Adria auf der anderen Seite verleihen dem Stadion Kantrida einen einzigartigen Charakter. Ein Anblick, wie er zumindest in seiner jetzigen Form bedroht ist, denn auch in Rijeka liegen Pläne für einen (immerhin an Ort und Stelle verbleibenden) Neubau vor, die in absehbarer Zukunft umgesetzt werden sollen und dem Ganzen doch einen großen Teil seines Charmes zu nehmen drohen. Pott in die Hafenstadt geholt), während sich im Gästeblock die zum traurigen Alltag gewordene Spaltung des Dinamo-Fanlagers in eine kleine Gruppe von Mamić-Befürwortern (die auch noch die Dreistigkeit besitzt, sich als Bad Blue Boys zu bezeichnen) und den „echten“, oppositionellen Bad Blue Boys widerspiegelte. Außer dem Austausch von brennenden Wurfgeschossen also nicht viel gewesen. Eine ähnliche, wenn auch nicht ganz vergleichbare Situation kennt man auf dem Balkan ja von Partizan, dass sich in Zagreb jedoch die Mamić-Marionetten offensichtlich auch noch als legitime Vertreter der BBB betrachten, befremdete dann doch sehr. Davon war im Laufe eines großartigen Pokalabends allerdings noch nichts zu spüren. Die Armada Rijeka 1987, die ich seit satten fünf Jahren nicht mehr in Aktion erlebt hatte, leitete das Spiel mit einer choreografischen Forderung nach dem dritten kroatischen Pokalerfolg der Vereinsgeschichte nach 2005 und 2006 ein (Ende der Siebziger hatte man bereits zwei Mal in Folge den jugoslawischen Der Tag gehörte allerdings so oder so auf allen Ebenen den Gastgebern. In der 36. Minute der frenetisch gefeierte Führungstreffer, nach einer knappen Stunde Spielzeit die obligatorische Pyroshow und acht Minuten vor Schluss machte die Heimelf mit dem 2:0 endgültig den Sack zu. Überschwängliche Freude, bei der Siegerehrung auf dem Rasen und bei den nächtlichen Feierlichkeiten in der Stadt sowieso. Infoblättsche Nr. 17 | Saison 2014/15 | FCK - FC Ingolstadt
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