www.fortunanetz.de Kommentar: 23. 03. 2015: Michael Obergfell, AfD: Wie oben so unten, Teil 2/2 Dass es in Parteien Flügel gibt, ist normal. Sie sind auch Teil von Machtkämpfen innerhalb einer Partei. Flügelbildungen entstehen aus der Notwendigkeit, sich politische Mehrheiten für die eigenen Anliegen zu verschaffen. Die andere Option wäre eine hierarchisch gegliederte, in sich geschlossene Kaderpartei, wie es z. B. die KPdSU war: Noch unter Lenin gab es Flügel, die den Kommunismus jeweils unterschiedlich interpretierten. Während z. B. Lenin noch eine Zeit lang die sogenannte „Neue ökonomische Politik“(NEP) betrieb, die viele eher marktwirtschaftliche Elemente innerhalb des kommunistischen Staates vorsah, redete Trotzki schon früh einer Militarisierung der Gesellschaft das Wort. Wieder andere, hier u. a. Stalin, gehörten zu einer Gruppe, die im Aufbau einer Bürokratie und einer Planwirtschaft das Wort redeten und dies als ein Mittel ansahen, die damalige Sowjetunion wieder aufzubauen. Erst Jahre nach Lenins Tod schaffte es Stalin, die Flügelbildung innerhalb der KPdSU durch Säuberungswellen und Terror zu beenden. Man sieht an diesem historischen Beispiel: Eine Flügelbildung innerhalb einer Partei ist selbst bei einer Kaderpartei vorhanden und wird nur durch Terror letztendlich beseitigt. Dies wiederum geht in Deutschland so lange nicht, wie es sich bei der BRD nicht um einen totalitären Staat handelt. Eine Abspaltung von einer Partei, deren Flügel sich nicht einig sind, ist immer möglich, aber natürlich nur dann gut, wenn der Flügel der sich trennt, eine Überlebenschance hat. Andernfalls geschieht das, was in der BRD der letzten 20 Jahre immer wieder geschieht. Abweichende Meinungen landen in der außerparlamentarischen Opposition. Dass dies der schlechteste Weg überhaupt ist sieht man am Bundestag, seit Merkel 2005 an die Macht kam: Es gibt im Bundestag keine inhaltliche Opposition zu den wichtigen Fragen mehr! Und damit ist die Demokratie als solche bedroht. Hoffen wir also, dass die Flügelbildung innerhalb der AfD nicht so weit geht, dass sich das Spektrum unterschiedlicher Meinungen sich nicht dramatisch verengt und hoffen wir auch, dass die berechtigten Anliegen der Flügel politisch angemessen zur Geltung kommen werden, auch in der nächsten Bundestagswahl. Seite 1/8 www.fortunanetz.de Die beiden Flügel haben jeweils Resolutionen herausgegeben. Der „wirtschaftsliberale“ Flügel hat die http://deutschland-resolution.de/ Deutschland-Resolution publiziert, der national-konservative Flügel hingegen die http://derfluegel.de/erfurterresolution.pdf Erfurter Resolution. Schaut man sich die Deutschland-Resolution an findet man einen erstaunlichen Sprachduktus vor. Schon der Titel mit „So geht's nicht weiter!“ ist ein halbes http://de.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Trapattoni Trapattoni – Statement, ein „Ich habe fertig“. - Zum Glück aber nur halb. Und dann kommen schon im ersten Absatz Befürchtungen aller Art. Die andere Seite wolle nur eine AfD der schrillen Töne, des Streites und der Provokation. Und natürlich sind solche Menschen nicht an sachlicher Mitarbeit innerhalb der Partei interessiert. Die „national-konservativen“ seien also schrill, provokativ, flach argumentierend, unsachlich. Dass eine solche Charakterisierung des politischen Gegners selbst unsachlich sein könnte, wird leider nicht reflektiert, denn es fehlen in der Erfurter Resolution fast alle Belege dafür, dass es so ist. „Wir lassen uns nicht Feigheit und Verrat an den Interessen unseres Landes vorwerfen.“ Dies ist eine Äußerung in der „Deutschland-Resolution“. Diese Zurückweisung wird zu Recht angeführt, denn die Erfurter Resolution enthält diesen Vorwurf so explizit. Dass das ärgerlich ist und nicht gerade von einem respektvollen Umgang zeugt, ist offensichtlich. Aber es sind beide Seiten, die diesen Fehler machen. Die Verfasser der Deutschland-Resolution reklamieren im Anschluss daran für sich, die Sachlichen zu sein, diejenigen die sich der Arbeit am Parteiprogramm widmen, während dies beim anderen Flügel nicht der Fall sein soll. Anschließend gehen die Verfasser dieser Resolution explizit auf den eigentlichen Grund ihres Schreibens ein: „Wir fordern daher den Wortführer der Erfurter Erklärung auf, gegen Bernd Lucke für den künftigen Vorsitz der AfD zu kandidieren. Feige ist, wer sich und seine Art der Politik nicht als Alternative anbietet. Mehrheit siegt.“ Die Erfurter Resolution wird hier ganz explizit aufgefasst als Teil eines Machtkampfes. Sie soll angeblich verfasst worden sein, um die Nationalkonservativen in der AfD für den Bundesparteitag im Juni zu sammeln. Dabei setzen Verfasser und Unterzeichner der Deutschland-Resolution darauf, dass sie die Mehrheit der Mitglieder auf ihrer Seite haben. Daher soll der nächste Bundesparteitag ein Mitgliederparteitag werden! Was an der Deutschland-Resolution auffällt ist, dass sie einzig als Reaktion auf die Erfurter Resolution aufzufassen ist. Sie enthält keine inhaltliche Abgrenzung Seite 2/8 www.fortunanetz.de gegenüber den vielen Punkten der Erfurter Resolution. Es werden unsachliche verbale Angriffe abgewehrt und ansonsten alles als Teil eines Machtkampfes abgetan. Ganz anders hingegen die Erfurter Resolution. „Die AfD konnte dem Bürger glaubhaft vermitteln, sich als demokratische Kraft mit Sachverstand auch um diejenigen Probleme zu kümmern, die nie direkt angesprochen werden. Dieses Erfolgsmodell sehen die Erstunterzeichner der »Erfurter Resolution« durch die Tendenz gefährdet, die politische Spannbreite der AfD über Gebühr und ohne Not zu begrenzen. Wir verlieren damit genau das, was unsere Daseinsberechtigung ausgemacht hat.“ Hier wird beklagt, dass die Außendarstellung der AfD zu sehr auf die wirtschaftsliberalen Themen reduziert wurde und wird. Denn offensichtlich gibt es Themen innerhalb der AfD, die auch von den Verfassern und Unterzeichnern der Deutschland-Resolution nicht gerne gesehen werden. Als ein Beispiel wird aufgeführt, dass es viele AfD-Mitglieder gab und gibt, die sich den PEGIDA Demonstrationen angeschlossen hatten, aber die AfD habe sich „von bürgerlichen Protestbewegungen ferngehalten und in vorauseilendem Gehorsam sogar distanziert, obwohl sich tausende AfD-Mitglieder als Mitdemonstranten oder Sympathisanten an diesen Aufbrüchen beteiligen,“ Weiterhin habe der Hamburger Wahlkampf gezeigt, dass die AfD „auf die Unterstützung der Wahlsieger aus Thüringen, Brandenburg und Sachsen und damit auf eine Ansprache der Wähler bewußt verzichtet, die den Wahlerfolg einer echten Alternative greifbar und eine Aktivierung der Nicht-Wähler möglich gemacht hätte.“ Damit formuliert die Erfurter Resolution eine grundsätzliche Kritik an der Positionierung der AfD in den Wahlkämpfen. Sie drückt damit aus, dass sie fürchtet, die AfD verkomme zu einer FDP 2.0 oder zu einer CDU 2.0. Gerade der Wahlkampf zur Bürgerschaftswahl in Hamburg hat ihrer Meinung nach gezeigt, dass eine Partei, die andere Parteien imitiert, letztlich nicht gewählt wird oder zu seinem Nischendasein verdammt ist. Wenn der Wähler sich aussuchen darf ob er das Original (z. B. FDP) wählen will oder das Imitat FDP 2.0 (hier: die AfD in Hamburg) – wählt er in aller Regel das Original! Und dann kommen so bescheidene Ergebnisse wie in Hamburg heraus. In der Erfurter Resolution werden klare politische Ansagen gemacht. Die Verfasser und Unterzeichner der Erfurter Resolution wollen sich als „grundsätzliche, patriotische und demokratische Alternative zu den etablierten Parteien“ verstanden wissen. Sie sind gegen die „Gender-Ideologie“, gegen Multikulturalismus, gegen eine „liberale“ Erziehung. Sie wollen weiterhin eine Seite 3/8 www.fortunanetz.de Bewegung gegen die „weitere Aushöhlung der Souveränität und der Identität Deutschlands“. Zu all diesen Punkten sagt die Deutschland-Resolution... nichts, obwohl sie sich als Reaktion auf die Erfurter Resolution versteht. Kurios an dem ganzen Schauspiel ist zudem, dass es im Grunde genommen viele Übereinstimmungen zwischen den Flügeln gibt. Eine andere Familienpolitik, eine andere Einwanderungspolitik, eine Politik gegen die Gender-Ideologie, eine andere Familienpolitik, das alles sind ebenfalls Punkte der Verfasser der Deutschland-Resolution. Es gibt im Grunde genommen übergroße Übereinstimmungen. Und selbst da wo jeder Flügel spezielle Themen hat, ergänzen sich beide Flügel mehr als dass sie im Widerspruch zueinander stehen. So hat zum Beispiel die Eurokritik der Wirtschaftsliberalen eine Stärkung Deutschlands zum Ziel, ganz so wie dies die „National-Konservativen“ wollen. Das Geld das nicht nach Griechenland, Italien, Spanien, Portugal oder Frankreich gehen wird, stünde dem Bundeshaushalt zur Verfügung und das wäre wiederum gut für die Ausstattung der Sicherheitsorgane, die Besteuerung der Bürger, etc. Umgekehrt würde ein Stopp des Genderwahns viel Geld einsparen, das bisher für solche Wahnsinnsprojekte ausgegeben wird. Dieses Geld würde wiederum den Ökonomen Lucke freuen (und auch Starbatty natürlich und viele ungenannte Volkswirte und Betriebswirte in der AfD). Man fragt sich also unwillkürlich: Wenn so viele gemeinsame Interessen im Raum stehen, weshalb dann der inhaltliche Dissens? Gibt es den überhaupt? Ja es gibt ihn, aber er ist nicht in den beiden Resolutionen zu finden. Er findet sich aber in einer Umfrage, die im Zusammenhang mit der Erfurter Resolution auf Facebook durchgeführt wurde. Schon die Fragestellungen der Umfrage sprechen eine deutliche Sprache, die Ergebnisse ebenfalls. Daran teilgenommen haben 75 Prozent, die ganz ausdrücklich die „Erfurter Resolution“ unterstützen. Daher sind die Zustimmungswerte in der Umfrage besonders aussagekräftig, da sie einen Einblick in das Innenleben der FlügelUnterstützer geben. So hatten auf die Frage: TTIP schätze ich wie folgt ein: 72,4% sehr schlecht, 15,70% als schlecht und 0,00% als sehr gut. Der traurige Rest lag im Mittelfeld. „Die Souveränität Deutschlands halte(n)“ 87,0% der Befragten für wichtig, 0,0% stimmten hingegen unwichtig. „Einen gesunden Patriotismus“ halten 73,1% der Befragten für sehr gut. Seite 4/8 www.fortunanetz.de Die Sanktionen gegen Russland haben Deutschland geschadet, meinten 74,1% und nur ca. 1,9% meinten, es habe Deutschland genutzt. Weiterhin antworteten 75,9% der Teilnehmer an der Umfrage im Rahmen der Erfurter Resolution auf die Frage, ob die EU-Sanktionen den Konflikt beruhigt haben, dass dies nicht der Fall sei. Gerade einmal 1,9% waren der Meinung, dass die Sanktionen die Lage beruhigt hätten. Große Mehrheiten von über 70 % sind gegen die Zulassung des Kopftuches, sind gegen den politischen Islamismus oder den Islam als Religion, die große Mehrheit findet, dass die Integration der Einwanderer nicht gelungen ist. Aber sind das echte Konflikte? Streitigkeiten über die Zulassung des Kopftuches in Schulen, über Einwanderungspolitik, über den politischen Islamismus oder gar den Islam, all dies lässt sich über Kompromisse bereinigen. Auch Integrationsfragen lösen sich im Detail in der Sache und nicht am Gesprächstisch. Auch die Frage ob die AfD mehr eine Fundamentalopposition betrieben solle, oder den Konflikten mit den Leitmedien und den etablierten Parteien besser aus dem Weg geht, lassen sich sicherlich lösen, auch wenn der eine oder andere Punkt längere Zeit bis zur Lösung braucht. Aber die Problematik, wie sich Deutschland bei der AfD außenpolitisch und europäisch aufstellt, die stellt einen fundamentalen Konflikt dar, der kaum zu lösen sein wird. Lucke und Henkel sind bekennende „Transatlantiker“, Starbatty vermutlich ebenfalls. Ein großer Teil der Wirtschaftsliberalen in der AfD sind zudem bekennende Marktwirtschaftler, für die freier und globaler Handel eine positive Angelegenheit ist. Sie unterstützen damit TTIP. Dies ist wie gesagt um so leichter, als viele von ihnen bekennende Transatlantiker sind. Und diesen Funktionären steht ein relativ großer Block mit Gauland und Höcke an der Spitze gegenüber, die eine grundsätzlich andere Politik wünschen. Dabei geht es wohlgemerkt nicht darum aus der Nato auszutreten oder die US-Truppen in Deutschland nach Hause zu schicken. Es geht vielmehr darum, innerhalb des westlichen Bündnisses eine für Deutschland positive und nutzbringende Haltung einzunehmen, zum Nutzen und nicht zum Schaden des Landes (und damit für uns alle). Dieser Konflikt, der sich hier innerhalb der AfD schon lange angebahnt hat, wird über diese Resolutionen indirekt ausgefochten, aber eben nicht angesprochen. Auf dem Bundesparteitag in Bremen hat Lucke recht freimütig vorgetragen, dass er wisse, dass er in Bezug auf die Ukraine-Problematik oder auf TTIP eine andere Meinung habe als viele in der AfD. Aber damit würden alle leben müssen... Seite 5/8 www.fortunanetz.de Und er hat insofern recht, als die unterschiedlichen Standpunkte zwischen „Transatlantikfreunden“ und „Putinverstehern“ nicht überbrückbar oder vereinbar sind. Da ist in meinen Augen wenig Verhandlungsmasse sichtbar. Entweder man ist für eine auf die eigenen Interessen fokussierte Außenpolitik oder auch nicht und macht es wie Merkel... Das Thema nationale Souveränität ist eines der problematischsten in der deutschen Geschichte und Gegenwart: Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Deutschen froh, überlebt zu haben. Zuerst verbrachten die Menschen damit, die Trümmer beiseite zu räumen und wieder eine gewisse Ordnung herzustellen. Von allen Besatzungsmächten, die damals in Deutschland waren, hatten die Russen das schlechteste Image und die US-Amerikaner das beste. Unter den Fittichen der USA konnte wenigstens im Westen Deutschlands ein wirtschaftlicher Aufbau beginnen. Nach der Gründung der BRD war das Land lange Jahre mit dem „Wirtschaftswunder“ beschäftigt und ergötzte sich während der Jahre der Besatzung daran, „Weltmeister“ zu sein ohne dabei irgend etwas zu sagen zu haben. In der Ära Adenauer sah sich die BRD als Frontstaat gegen den „bösen“ Osten, wiederum mit tatkräftiger Unterstützung der USA, Großbritanniens und Frankreichs. Unter Adenauer kam eine politische Versöhnung mit den Westmächten zustande, unter Brand und Schmidt eine Versöhnung mit dem Osten und mit Russland. Kohl konnte sich um die Frage der nationalen Souveränität Deutschlands noch erfolgreich herum mogeln indem sich während der Wiedervereinigung alle über das gigantische Geschenk Gorbatschows freuten. So lange stellte keiner Fragen. Doch schon Schröder hatte im Zweiten Irakkrieg, also der ersten Invasion des Landes durch die USA, Probleme zu vertuschen, dass es an einer eigenständigen deutschen Politik in Wahrheit fehlte und fehlt. Schröder und Fischer nahmen am Afghanistankrieg unter dem Deckmantel des „nation building“ teil, weil sie ja nachdem die Afghanen zusammen gebombt wurden so humanitär waren, dort Wiederaufbau zu leisten. Das war schon ein tolles souveränes Gespann. Der „Freund“ USA bombte die Menschen eines ganzen Landes zusammen, Schröder/Fischer waren dann so souverän, dazu die Pflaster und das Verbandszeug für die Überlebenden zu liefern... Sehr souverän, Herr Fischer! Und im Irakkrieg nahm man angeblich nicht teil, aber die Bomber und Kampfflieger für den Krieg starteten von Frankfurt aus, verletzte Soldaten wurden in amerikanischen Krankenhäusern in Deutschland behandelt – bezahlt vom deutschen Steuerzahler. Seit Merkel ist nun die Maske herunter, eine Souveränität ist für alle sichtbar nicht mehr auszumachen. Davon künden die millionenfachen Verletzungen des Postgeheimnisses durch die NSA, die flächendeckende Überwachung des Internet auch für Deutsche, die Horchposten in Wiesbaden und Heidelberg, auch bezahlt vom deutschen Steuermichel, die alle Telefonate mit hören. Und was sagt die Regierung dazu? Nichts! Gar nichts! Und nun machte Merkel auch Seite 6/8 www.fortunanetz.de noch weiter, indem sie, gedrängt durch die US-amerikanische Regierung, bei Sanktionen gegen einen der wichtigsten deutschen Handelspartner, nämlich Russland, fast ausschließlich zum eigenen Nachteil und ohne etwas für das eigene Land zu gewinnen, mitmacht. Deutschland wäre als souveräner Staat z. B. als Mittler zwischen den Parteien befähigt. Merkel ist zwar in Minsk zu den Verhandlungen gewesen, aber eine „ehrliche Maklerin“, um mal einen Ausdruck von Otto von Bismarck zu verwenden, ist sie nicht, sie ist mit dieser Vorgeschichte im Gepäck vielmehr Partei in diesem Spiel! In der http://de.wikipedia.org/wiki/Kybalion hermetischen Tradition gibt es das Gesetz: „Wie oben so unten.“ Damit sollte beschrieben werden, dass Ereignisse im Himmel auch Ereignisse auf der Erde sind. Und Ereignisse „unten“, d. h. im Staat, in Organisationen und bei Menschen wirken umgekehrt auch wieder nach „oben“. In der antiken Götterwelt wirkten die Götter auf das Leben der Menschen von oben ein, umgekehrt suchten die Menschen mit Opfern und Spenden die Götter oder auch den einen Gott für sich einzunehmen, von ihm Schutz zu erflehen, seine Gunst zu erringen. In unserer Zeit gibt es immer noch den Nachhall dieser Beziehung in Sprichwörtern wie: „Der Fisch stinkt vom Kopf her“ oder auch „Jedes Volk bekommt die Regierung die es verdient.“ Die Welt ist ein Makrokosmos und das einzelne Teil ist ein Mikrokosmos. Das Eine spiegelt sich im Anderen. In der Zen-Philosophie Japans wurde behauptet, dass man in einem Reiskorn die ganze Welt erkennen könne. Wie oben so unten, wie im Kleinen so im Großen. ... Seite 7/8 www.fortunanetz.de Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die AfD einen Mikrokosmos der BRD, ja sogar der westlichen Welt ist. Über die fatale Lage Deutschlands, nämlich eine Regierung zu haben, die die Interessen des Volkes und des Landes nicht vertritt und ein Parlament zu haben, in dem für solche Fragen auch keine Opposition da ist, spricht niemand. So sind die Verhältnisse in der AfD bei einer derart zentralen Frage durchaus ein Spiegelbild dessen, was „oben“ in diesem Land und im westlichen Bündnis geschieht. Der Konflikt innerhalb der AfD um eine Interessenpolitik des Landes, eines möglichen „dritten Weges“, soll möglichst nicht angesprochen werden, auch nicht in sogenannten Resolutionen, denn das könnte ja schaden. Und deshalb beharken sich beide Seiten, jede mit jeweils guten Gründen im Gepäck, bei Seitenthemen öffentlich. Der eigentliche und üble Punkt der Souveränität des Landes, wird dabei lieber nicht direkt angesprochen, meint Ihr fortunato Stichworte: Politik, Innenpolitik, Parteien, Wahlen, Demokratie, AfD Namen: Bernd Lucke, Alexander Gauland, Björn Höcke, Hans Olaf Henkel, Joachim Starbatty, Angela Merkel, fortunato Seite 8/8
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