Sonntag, den 22. März 2015 LOKALES Das Team der IGS Celle, Lehrkräfte und Tutoren bekamen von den Schülern ein Dankeschön überreicht. Seite 7 Fotos: Stephani Integrierte Gesamtschule Celle im Burgzentrum feierlich eröffnet Lernen, wo es keine Noten gibt und wo niemand auf der Strecke bleibt CELLE (bs). Aus einem Samen ist eine erste Blüte entstanden. So formulierte es die kommissarische Schulleiterin der neuen IGS Celle, Meike Kerker, am vergangenen Donnerstag bei der Eröffnungsfeier. Mit diesem Vergleich schlug Kerker den Bogen zu einem der Philosophien des Lernens in der IGS, denn die Eröffnung sei ein ganz besonderes Ereignis. „Wir sind hier ganz innovative Wege im pädagogischen Sektor gegangen und werden sie auch weiter gehen“. Mehr als 25 Jahre sei es her, dass es erste Bemühungen um eine IGS gegeben habe. Diese Initiative sei also als Samen zu betrachten. Am 25. Juni 2013 habe man diesen Samen in fruchtbaren Boden gegeben und mit ausreichend Sonnenstrahlen und Wasser versorgt, so dass im Mai 2014 ein erstes kleines Pflänzchen zu erkennen gewesen sei. Mit vereinten Kräften habe man diese Pflanze gepflegt und seit den vergangenen Sommerferien habe sich die Pflanze prächtig entwickelt. Die Eröffnungsfeier in der dieser Woche könne man folglich als erste Blüte betrachten, einer Blüte, der man nun beim Wachsen zuschauen könne. Kerker mahnte allerdings auch: „Trotz aller Pflege, wachsen muss diese Blüte jetzt alleine“. Doch was ist das besondere an der Integrierten Gesamtschule? Schülern dürfte wahrscheinlich erst mal auffallen, es gibt keine Hausaufgaben, dafür Lernbüros, themengebundenen Unterricht und Logbücher, man kann nicht sitzen bleiben und bekommt keine Zensuren. Jeder einzelne Schüler wird dort abgeholt, wo er steht, jeder ist gleich und doch anders oder wie es die „Werkstatt Respekt gegenüber den Mitmenschen, Toleranz mit denen, die anders sind, Begleitung in einen individuellen Lernprozess, das Verwirklichen was man für richtig hält, weg von reinen Lehr- zu Lernstätten, sowie das gemeinsame Lernen, Spielen, Toben und Leben, all das sind einige Aspekte der Schulphilosophie. Richtig verstehen können Außenstehende es wohl nur, wenn sie es erleben. Aber kurz gesagt könnte Die IGS Celle ist eine Schule ohne Rassismus. Das Schild hierzu übergab der zuständige Landeskoordinator Dr. Peter Kaufmann (rechts) offiziell während der Eröffnungsfeier. Pate der Aktion ist Landrat Klaus Wiswe (Dritter von rechts). Stomping Stuff“ trommelnd zum Rhythmus von „We will rock you“ verkündete: „Du bist richtig, wir nehmen Dich so wie Du bist“. man sagen: An der IGS Celle geht man völlig andere Wege in der Schullandschaft. Hierauf ist auch Landrat Klaus Wiswe stolz. In seinen Grußworten lobte er besonders die vielfältige Lernlandschaft im Landkreis Celle. Der Landkreis als Schulträger aller Schulen in der Region Celle (außer Grundschulen) sei es ihm besonders wichtig, Bildung nicht weit weg von den Schülern anzubieten, sondern breit gestreut auch in der Fläche. Der Landkreis habe sich, trotz des Wissens um sinkende Schülerzahlen stets hierfür eingesetzt, diese zeige auch, wie oft im Kreistag über schulische Themen diskutiert werde. Allerdings gab Wiswe in diesem Zusammenhang auch zu: „Ich habe die ganzen Diskussionen über die Gesamtschulen oftmals nicht verstanden. Entscheidend ist doch nicht die Schulform, sondern die Schüler und Lehrkräfte, die diese mit Leben erfüllen“. Der Celler Landrat gab auch zu „Wir diskutieren viel über Schule, aber wir geben dafür auch viel Geld aus. Doch wir stehen zu unserer Bildungsvielfalt“. So versprach Wiswe, dass bei entsprechenden Schülerzahlen die IGS im kommenden Jahr eventuell um eine weitere Klasse erweitert werden könnte. Aktuell gibt es fünf fünfte Klassen, die sich bei der Eröffnungsfeier mit unterschiedlichen Projekten und Darbietungen den Gästen der Feier präsentierten und damit eindrucksvoll eine der Philosophien der IGS demonstrierten: „Wir sind bunt“.
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