Per Wisch zum Referat - Celler Schüler arbeiten mit Tablet-Computer Dass Tablet-Computer nicht nur zum Spielen und Filme gucken da sind, beweisen seit anderthalb Jahren die Schüler der IGS Celle. Aber auch die Lehrer freuen sich über den Einsatz der elektronischen Geräte. Die haben für sie einen angenehmen Vorteil. CELLE. Konzentriert schaut Adriano Nicklisch auf sein Tablet. Er liest einen Wikipedia-Artikel über Fisch. Mit den Informationen und Bildern die er dort bekommt, gestaltet er einen Vortrag über Norwegen. "Das geht alles viel schneller als sonst", freut er sich. Adriano ist einer von 330 Schülern der Integrierten Gesamtschule (IGS) Celle, die am niedersächsischen Projekt "Mobiles Lernen mit Tablet-Computern" teilgenommen haben. Die Abschlussveranstaltung des Projekts fand gestern in der IGS Celle statt. Am häufigsten verwendeten die Schüler in Niedersachsen das elektronische Hilfsgerät im Fach Englisch (52,4 Prozent). Auf den Plätzen folgen Geschichte (48,4 Prozent) und Mathematik (47,2 Prozent). Am seltensten wurde die moderne Technik in den Fächern Kunst (5,3 Prozent) und Musik (8,1 Prozent) angewandt. "Uns war wichtig, dass jeder unserer Schüler ein Tablet hat", erläutert Schulleiterin Meike Kerker. Deswegen werde den Eltern schon bei der Anmeldung erklärt, dass ihr Nachwuchs ein Tablet braucht. Kinder, deren Eltern sich die teure Anschaffung nicht leisten können, werden von der gemeinnützigen GmbH "Mobiles Lernen" unterstützt. "Wir wollen natürlich keinen ausschließen", so Kerker. 41,6 Prozent der Schüler nutzten im Projektzeitraum das elektronische Hilfsgerät täglich, 22,9 Prozent drei bis vier mal pro Woche. Als Informationsquellen nutzte der Nachwuchs vor allem Wikipedia (83,7 Prozent), Google (83,3 Prozent) und YouTube (45,9 Prozent). Nur noch 39,8 Prozent der Projektteilnehmer informierte sich aus dem klassischen Schulbuch. "Das Tablet soll nicht die Handschrift und das Schulbuch ersetzen", betont Kerker. Die Schüler bekommen ihre Aufgaben digital und schreiben ihre Ergebnisse dann in ihr Heft. Etwas Besonderes fällt der Schulleiterin auf, wenn Sie durch die Räume geht: "Es ist viel ruhiger geworden. Die Kinder arbeiten konzentrierter und lernen dadurch besser. Das macht es auch für uns einfacher" Kerker macht sich keine Sorgen darüber, dass die Kinder das Gerät nicht nur zum Lernen, sondern auch zum Daddeln benutzen könnten. Denn in jedem Klassenraum hängt ein sogenannter "iPad-Kodex", der von den Schülern selbst mitgestaltet wurde. Dort ist auch "zocken" verboten worden. Zu Hause nutzen allerdings 87,9 Prozent der Studienteilnehmer das elektronische Hilfsmittel zur Unterhaltung. 71,9 Prozent lösen Hausaufgaben. An der IGS Celle wird nach den guten Erfahrungen weiter mit den mobilen Unterrichtshilfen gearbeitet. Das freut auch Adriano: "Seitdem wir hier Tablets haben, macht der Unterricht viel mehr Spaß." Autor: Alexander Hänjes, geschrieben am: 18.11.2015, CZ, Seite 11
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