11.15_Per Wisch zum Referat_CZ

Per Wisch zum Referat - Celler Schüler arbeiten mit Tablet-Computer
Dass Tablet-Computer nicht nur zum Spielen und Filme gucken da sind,
beweisen seit anderthalb Jahren die Schüler der IGS Celle. Aber auch die
Lehrer freuen sich über den Einsatz der elektronischen Geräte. Die haben für
sie einen angenehmen Vorteil.
CELLE. Konzentriert schaut Adriano Nicklisch auf sein Tablet. Er liest einen
Wikipedia-Artikel über Fisch. Mit den Informationen und Bildern die er dort bekommt,
gestaltet er einen Vortrag über Norwegen. "Das geht alles viel schneller als sonst",
freut er sich.
Adriano ist einer von 330 Schülern der Integrierten Gesamtschule (IGS) Celle, die am
niedersächsischen Projekt "Mobiles Lernen mit Tablet-Computern" teilgenommen
haben. Die Abschlussveranstaltung des Projekts fand gestern in der IGS Celle statt.
Am häufigsten verwendeten die Schüler in Niedersachsen das elektronische
Hilfsgerät im Fach Englisch (52,4 Prozent). Auf den Plätzen folgen Geschichte (48,4
Prozent) und Mathematik (47,2 Prozent). Am seltensten wurde die moderne Technik
in den Fächern Kunst (5,3 Prozent) und Musik (8,1 Prozent) angewandt.
"Uns war wichtig, dass jeder unserer Schüler ein Tablet hat", erläutert Schulleiterin
Meike Kerker. Deswegen werde den Eltern schon bei der Anmeldung erklärt, dass ihr
Nachwuchs ein Tablet braucht. Kinder, deren Eltern sich die teure Anschaffung nicht
leisten können, werden von der gemeinnützigen GmbH "Mobiles Lernen" unterstützt.
"Wir wollen natürlich keinen ausschließen", so Kerker.
41,6 Prozent der Schüler nutzten im Projektzeitraum das elektronische Hilfsgerät
täglich, 22,9 Prozent drei bis vier mal pro Woche. Als Informationsquellen nutzte der
Nachwuchs vor allem Wikipedia (83,7 Prozent), Google (83,3 Prozent) und YouTube
(45,9 Prozent). Nur noch 39,8 Prozent der Projektteilnehmer informierte sich aus
dem klassischen Schulbuch.
"Das Tablet soll nicht die Handschrift und das Schulbuch ersetzen", betont Kerker.
Die Schüler bekommen ihre Aufgaben digital und schreiben ihre Ergebnisse dann in
ihr Heft. Etwas Besonderes fällt der Schulleiterin auf, wenn Sie durch die Räume
geht: "Es ist viel ruhiger geworden. Die Kinder arbeiten konzentrierter und lernen
dadurch besser. Das macht es auch für uns einfacher"
Kerker macht sich keine Sorgen darüber, dass die Kinder das Gerät nicht nur zum
Lernen, sondern auch zum Daddeln benutzen könnten. Denn in jedem Klassenraum
hängt ein sogenannter "iPad-Kodex", der von den Schülern selbst mitgestaltet wurde.
Dort ist auch "zocken" verboten worden.
Zu Hause nutzen allerdings 87,9 Prozent der Studienteilnehmer das elektronische
Hilfsmittel zur Unterhaltung. 71,9 Prozent lösen Hausaufgaben.
An der IGS Celle wird nach den guten Erfahrungen weiter mit den mobilen
Unterrichtshilfen gearbeitet. Das freut auch Adriano: "Seitdem wir hier Tablets haben,
macht der Unterricht viel mehr Spaß."
Autor: Alexander Hänjes, geschrieben am: 18.11.2015, CZ, Seite 11