Der gallische Bote Hallo liebe Unbeugsame, hier ist wieder Euer Verhüllnix Blog mit den aktuellen Neuigkeiten aus dem Reich der Intrigen. Ich freue mich heute auf unseren Gast: einen genialen Gast ausnahmsweise aus der Region. Guten Tag Herr Dementia Imperitus*. Wir haben Sie heute eingeladen, da Sie gemeinhin als Visionär gelten, u.a. sind Sie der Erfinder der „Urlaubslotterie“. Was möchten Sie uns hierzu sagen? Ja, gut was soll ich Ihnen dazu erklären? Jeder in meinem Bereich wollte zur selben Zeit Urlaub. Ich selbst war nicht in der Lage das Problem zu lösen, da war ich schlichtweg überfordert. Dann hatte ich die geniale Idee mit der Urlaubslotterie. So sieht eine moderne und geniale Lösung aus! Das verstieß aber gegen die sozialen Auswahlkriterien, siehe §7 Absatz 1 Bundesurlaubsgesetz, oder etwa nicht? Zum damaligen Zeitpunkt wusste ich von sozialen Auswahlkriterien noch gar nichts. Woher auch ? Und ist es denn meine Aufgabe als Vorgesetzter, alles zu wissen? Bis dahin habe ich immer nach dem sogenannten „Nasenfaktor“ entschieden. Und nachdem sich dann noch eine genial konforme Mitarbeiterin, die es eigentlich hätte besser wissen müssen, als Urlaubslottofee zur Verfügung stellte und keine Bedenken hatte, sowie unser Betriebsanwalt Herr Advocatus Incapaxis auch keinerlei Einwände hatte, war mir das letztendlich völlig egal. War es aber nicht! Ja das stimmt. Unser unbequemer Betriebsrat hat sich dann in der Sache auch noch eingemischt. Daraufhin musste die Urlaubsverlosung zurückgenommen werden. Jetzt darf ich keine Urlaubslotterie mehr durchführen. Bei Ihren Mitarbeitern gelten Sie als eher „schwierig“ sowie als Beratungsresistent im Bezug auf Koordination und Planung. Gemeinhin haben Sie den Ruf eines Wanderpredigers. Wie meinen Sie das? Ich handle stets objektiv und streng nach Vorschrift und bevorzuge oder benachteilige keinen, da kann mir niemand etwas vorwerfen. Ich wälze die Schuld gerne auf andere ab, Hauptsache ich habe eine weiße Weste. Der gallische Bote Nun ja, lassen Sie es mich mal so formulieren: In der aktuell gültigen Gleitzeitregelung gibt es durchaus einen gewissen Spielraum, den Sie aber nur ausnutzen , wenn Sie durch die Geschäftsführung dazu ermahnt werden oder für sich persönlich nutzen können. In der jetzigen Situation ist es für viele Ihrer Kollegen nur schwer nachzuvollziehen, dass Sie bei Ihren Mitarbeitern und deren Zeitkonten wegen weniger Stunden im „Plus“ oder „Minus“ Probleme sehen. Das dann unter anderem mit der Begründung, sie könnten die Zeiten nicht mehr aufbauen um die Salden auszugleichen. Allerdings machen Sie selbst regelmäßig Überstunden. Ist das so korrekt? Auch da habe ich als Führungspersönlichkeit stets korrekt und nach Vorschrift gehandelt. Das Hemd ist mir stets näher als die Hose. So - sehen Sie das so? Ja und ich bleibe dabei! Ich mache doch einen supermegageilen Job. Ist es aber doch nicht so, dass Sie zwar „Wasser predigen und Wein saufen“? Sie haben für sich selbst doch 2 Gleittage in Anspruch genommen und gleichzeitig einem Mitarbeiter von Ihnen den Gleittag verweigert!? Der Mitarbeiter wäre aber lediglich mit ca. 4h im Minus ins nächste Quartal gestartet. Dies ist gemäß der aktuellen Gleitzeitvereinbarung durchaus in Ordnung… Das ist richtig. Aber da wir keine Arbeit mehr für Ihn haben, sehe ich bei ihm nicht die Möglichkeit, dass er die fehlenden Stunden wieder aufholen kann. Das gilt übrigens für die ganze Bude für die ich zuständig bin. Für die ganze „Bude“? Sie meinen ihren „ Arbeitsbereich“ ? Warum zählen Sie sich selbst hier nicht ebenso dazu? Sie bauen ja selber gern Gleitzeit auf. Ich bin Führungskraft! Da hat man eine gewisse Position zu vertreten und muss immer daran denken, welche Hand einen füttert – eine Hand wäscht immer die andere. Ich nehme meine soziale Verantwortung meinen zwei oder drei mir wohlgesonnenen Mitarbeitern schon ernst. Der gallische Bote Sind da nicht mehr Beschäftigte in ihrem Bereich? Doch! Ich sagte doch Mitarbeiter: die also mit „mir“ und für mich arbeiten. Ich habe da so meine eigene „Rankingliste“. Trotz der aktuellen Situation sind Sie ja häufig bis zum späten Abend selbst in der mechanischen Bearbeitung tätig. Welcher Art von Arbeit und welchen Aufträgen gehen Sie denn dort nach ? Nun gut, ja äh……. dazu möchte ich jetzt im Moment nichts sagen. Warum haben Sie sich nicht an den Aktionen der Belegschaft beteiligt ? Sind Sie denn nicht aus von der Schließung des Standortes betroffen ? Ich stand doch auch schon vorm Tor, als man mich nicht reinlassen wollte! Aktuell habe ich noch kein Kündigungsschreiben erhalten! Wenn das kommt, dann kämpfe ich auch für meine, ähm unsere Abfindung…. Außerdem habe ich mich aktiv am ProSteering-Konzept beteiligt und wegweisende Vorschläge eingebracht!! Was wollen sie mehr? Aha. Nennen sie die einmalige Teilnahme ein aktives Einbringen? Warum sind diese Ideen dann nicht aufgenommen worden? Da kann ich nichts dafür. Den Kollegen fehlt da wohl meine geniale Weitsicht, meine genial visionären Ideen zu verstehen…. Es rührt wohl eher daher, dass die Vorschläge als Argumentation für einen Standorterhalt nicht zielführend waren. Danke dennoch für diesen Einblick in ihre wohl eigene Gedankenwelt. Können Sie uns eigentlich noch kurz erklären wie das vor einiger Zeit als Totalschaden defekte und vom Betrieb verkaufte Fuhrparkfahrzeug in den Besitz eines Ihrer nächsten Familienangehörigen gekommen ist ? Können wir davon ausgehen das dies alles mit rechten Dingen zugegangen ist ? Der gallische Bote warum stellen Sie mir nur immer so unangenehme schwierige Fragen……. Vielleicht noch eine andere offene Frage, warum wurden denn die Maschinen in der mechanischen Bearbeitung, hier insbesondere die Drehbank und Fräsmaschine komplett überholt wo doch jetzt das Unternehmen zum Jahresende geschlossen werden soll. Machte das denn noch Sinn ? Oder kann es sein das die Maschinen in einiger Zeit vielleicht ähnliche Wege gehen wie das o.g. Fuhrparkfahrzeug ? hmh, äh also ich meine wir sollten das Interview jetzt besser beenden……. Ich kaufe ein „A“! Redewendung Wenn der es nicht knackt, dann nehm ich ein u und loese dann So meine lieben Unbeugsamen das war ein weiterer Blog aus dem sehr ergiebigen Bereich „Hinterlist und Täuschung“ sowie „wir decken auf „.Bis zum nächsten mal! * von der Redaktion geändert. Die handelnden Personen dieses Blogs sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen oder Persönlichkeiten ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig. Gegebenenfalls auftretende Ähnlichkeiten mit realen Handlungen und/oder Personen sind rein zufällig.
© Copyright 2025 ExpyDoc