DIE GRÜNE SEITE Luxemburger Wort Dienstag, den 24. März 2015 93 Die grüne Revolution „Mit Hand, Kopf und Herz“ Transition-Gründer Rob Hopkins zu Gast im Athénée derstandskraft soll zudem wiederhergestellt werden. Die Hauptaussage von Rob Hopkins bringt es schließlich auf den Punkt: „Wenn wir auf die Regierungen warten, wird es zu spät sein. Wenn wir alleine handeln, wird es zu wenig sein. Aber gemeinsam werden wir rechtzeitig und richtig etwas bewegen können.“ Trotz ernsthaftem thematischen Hintergrund mangelte es nicht an Lockerheit: Mit einer guten Portion britischen Humors führte der Aktivist seine Gäste durch den Abend – und überzeugte mit Bescheidenheit und sympathischem Auftreten, wie einige Anwesenden verlauten ließen. VON CHERYL CADAMURO Globalisierung, Umweltzerstörung und Klimawandel lassen immer mehr Menschen nach alternativen Lebensstilen suchen – die sie dann unter anderem bei der TransitionBewegung finden. In 43 Ländern wurden bereits 1 500 Initiativen gegründet – so auch in Luxemburg. Rob Hopkins, britischer Umweltaktivist und Gründer von Transition, war am Donnerstag im Athénée in Luxemburg zu Besuch. Global denken, lokal handeln. Unter dem Motto „How local action can change the world“ hat Transition-Gründer Rob Hopkins erstmals in Luxemburg eine Konferenz abgehalten – und dies mit vollem Erfolg. 400 engagierte Bürger lauschten gespannt den Ideen des Umweltaktivisten. Schließlich ging es um nichts Geringeres als Klimawandel, Globalisierung, Erdöl und Rohstoffverknappung – Themen, die eigentlich jeden umweltbewussten Menschen interessieren dürften. Gleich zu Beginn wurde klar, dass dies keine NullachtfünfzehnKonferenz im üblichen Sinne sein konnte. Denn gleich zu Anfang bekamen die Anwesenden eine Aufgabe erteilt: Frage deinen Sitznachbarn, warum er hergekommen ist. Die wohl häufigste Antwort darauf: „Weil ich mich für die Rob Hopkins überzeugt mit Ideen und Humor. Transition-Bewegung interessiere und etwas für meine Umwelt tun möchte.“ Was ist Transition überhaupt? Die Bewegung wurde 2006 von Hopkins gegründet und dies aus einem einfachen Grund: Seitens der Politik wird zu wenig auf globale umweltbezogene Themen reagiert. Erdöl und Rohstoffe werden immer weniger, der Klimawandel nimmt zu – dem müsse, laut Hopkins, entgegengewirkt werden. Die Resilienz der Gesellschaft beziehungsweise ihre Wi- Was kann man konkret tun? Ganz einfach. „Sie haben eine tolle Idee, wissen aber nicht, ob's klappen wird? Suchen Sie sich ein paar Leute und legen Sie los“, dieses Zitat von Hopkins gefällt Norry Schneider, Mitbegründer von Transition Minette, am besten. Und verrät auch, um was es bei Transition geht und wie man vorgehen sollte: gemeinsam mit anderen lokal agieren. Und nicht darauf warten, dass jemand anderes damit anfängt. In Luxemburg gibt es derzeit mehrere Transition-Gruppen. Unter anderem das Centre for Ecological Learning Luxembourg (CELL), Transition West, Transi- Rund 400 Zuschauer waren der Einladung von Transition-Gründer Rob Hopkins gefolgt. (FOTOS: CHERYL CADAMURO) tion Mersch, Transition Éislek, Transition Luxembourg, Transition Bonnevoie und Transition Minette. Neben Lebensmittelanbau und erneuerbarer Energie geht es aber auch um die Förderung des Miteinanders. Soziale Fähigkeiten und Bewusstseinsbildung stellen demnach ein zentrales Thema der Vereinigung dar. „Es geht nicht nur darum, etwas zu tun, sondern auch darum, wie man es tut“, erklärt Schneider. „In der Transition-Bewegung sind viele Projekte gemeinschaftlich geprägt, hier kommen Hände, Kopf und Herz zum Einsatz“. Neue Mitglieder und Ideen sind zudem immer willkommen. Jeder kann in bereits bestehenden Gruppen mitmachen oder sogar eine eigene Gruppe gründen. Von Gemüsegärten über Solarenergie bis hin zu Repair-Cafés – die derzeitigen Projekte sind vielfältig, und vor allem lebensbejahender Natur. So auch die Besucher der Konferenz am Donnerstag. Nach Rob Hopkins' Vortrag war nämlich nicht einfach Sense, da ging es erst richtig los. Bei Kost und Trank, die die Besucher zum Teilen mitgebracht hatten, wurde bis spät abends geredet, gefachsimpelt und gefeiert – denn ein gutes Miteinander ist schließlich die Basis des Gelingens. Das Mitmachbuch: Bei Transition zählen Taten statt Worte. T ie r ä rz ti n D r . Romi Rot h Tipps und Termine Haltung von Zwerghasen und Zwergkaninchen „Mir wëllen esou e Mini-Hieschen fir eise Jéngsten, deen eis domatt an den Ouere läit! Mee sinn déi Déiercher net terribel kriddeleg?“ Erst seit Kurzem und vor allem weil sie angefangen hatten, sich europaweit in Jagdgebieten immer rarer zu machen, werden auch richtige Hasen in spezialisierten Zuchtstationen aufgezogen. Mit Kaninchen, die ebenfalls zur zoologischen Familie der Lagomorphen (= Hasenartige) gehören und denen sie ja wirklich recht ähnlich sehen, haben die wilden Langohren genetisch jedoch so wenig gemein, dass sie nicht einmal mit ihnen ein gleichwie geartetes Kreuzungsprodukt zeugen könnten. Ein Hase bleibt im Wesen so scheu und wild, dass er nach kurzer Zeit in Käfighaltung eingehen würde. Auch Zwergkaninchen sollten nicht ausschließlich und schon gar nicht allein in Käfigen gehalten werden. Was allerdings leider noch der Lebenslauf der meisten Pocket-Kaninchen sein dürfte. In ihren Käfigen werden die Tierchen meistens ziemlich sauber gehalten und auch reichlich, wenn auch in sehr vielen Fällen komplett falsch gefüttert. Woher im Übrigen denn auch die meisten ihrer Gesundheitsprobleme, angefangen bei ihren Zähnen, herrühren. Wenn nämlich so ein kleines Kaninchen den lieben, langen Tag in Isolierhaft in oft noch dem kleinen Gitterhäuschen hocken muss, mit dem man es als Baby nach Hause gebracht hat, wird das Fressen notgedrungen zur einzigen Beschäftigung, zum Lebenssinn schlechthin. Und wenn zudem nicht der unumstößlichen Tatsache Rechnung getragen wird, dass Kaninchen, auch ih- re verzwergten Ausgaben, nun einmal Herbivoren (= Gräserfresser) und keine Granivoren (= Kernfresser) sind, dann kommt es nach manchmal erstaunlich langer Zeit schließlich zu katastrophalen Pathologien. Kaninchenzähne wachsen zeitlebens nach. Durch Fressen und Knabbern an gutem Heu, das an sich das Hauptfutter dieses Gräser und Kräuter fressenden Tieres aus trockenen Steppengebieten des südeuropäischen Raumes ist, und das große Mengen an Silikon enthält, werden die Kaninchenzähne abgeschliffen und aufeinander passend gehalten. Durch die Verzwergung an sich ist manchmal schon eine leichte Kieferinkongruenz gegeben. Passt dann auch noch das Futter nicht, weil es größtenteils aus Kernen und eben nicht aus Gräsern be- steht, bleiben die Nagezähne lang und werden immer länger. Dramatische Wurzelabszesse machen schwierige Zahnextraktionen nötig, bei denen der jeweilige Gegenzahn dann ebenfalls kurz gehalten werden muss. Manchmal wachsen die Backenzähne über dem Zungengrund zu einer Brücke zusammen, die das Kauen und Abschlucken von Nahrung unmöglich macht. Solche Kaninchen verhungern dann schlicht vor ihren mit Körnern gefüllten Näpfen. Mit diesen Tieren sollte man besonders rasch zum Arzt, da sie wegen ihrer sehr zarten Darmwände Hungerperioden nicht überstehen könnten. Anlässlich der dann fälligen Zahnregulierung sollte unbedingt auch die zukünftig nötige Verbesserung der Lebenshygiene des kranken „Zwerghasen“ besprochen werden. Samstag, 28. März 2015, 14 Uhr „Obstbaumschnittkurs“, fachgerechtes Pflanzen sowie Schneiden von jungen Bäumen. Weicherdingen, Bongert vom Hof Meisch, Haus Nr 38. Sonntag, 29. März 2015, 12-16 Uhr. „Pissblummefest“ am Haus vun der Natur. Anmeldung unter: [email protected] n www.naturemwelt.lu Grüne Ideen für die Osterferien: Das Hunsrückhaus am Erbeskopf bietet in der Osterzeit ein vielseitiges Programm für Kinder und Erwachsene – vom Nistkastenbau über Vogelkunde oder Bogenbau bis zur Erkundung von physikalischen Naturgesetzen und der „Suche nach der Wahrheit.“ Weitere Informationen unter: n www.hunsrueckhaus.de Enovos, partenaire de votre énergie au quotidien Energy for today. Caring for tomorrow. enovos.eu
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