Digital und vernetzt: Lernen heute Tagung der Sektion Medienpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft Grenzenlose Medienbildung in der Schule? Pädagogisches Medienhandeln unter Bedingungen der Bildungsinstitution Schule Mandy Schiefner-Rohs Betrachtet man Beispiele des Einbezugs digitaler Medien oder der Förderung von Medienkompetenz in der Schule, scheinen sich nach Jahren allgemeiner Skepsis (Spanhel, 2005) die medienpädagogischen Bemühungen doch gelohnt zu haben: Digitale Medien sind an vielen Schulen verfügbar, Medienpädagogik und kompetenz werden in Schule und Lehrerbildung diskutiert und sind in Curricula und Lehrpläne eingeflossen. Aktuell drehen sich Gespräche um die Einrichtung von Tablet-Klassen, die Ausstattung mit Whiteboards oder den Einsatz von Medienscouts; und einzelne Schulen verweisen stolz auf die eigene Schul-App. Blickt man in die Aus- und Fortbildung von Lehrpersonen, so sind auch dort medienpädagogische Themen mittlerweile an vielen Stellen sichtbar. Somit scheint der Gegensatz zwischen „medienresistenter Schule“ (Böhme, 2006) auf der einen Seite und mediatisierter Gesellschaft (Krotz, 2007) auf der anderen nicht mehr zutreffend. Doch es lohnt sich, einen vertieften, über technisch-instrumentelle Konzeptionen hinausreichenden Blick auf Medien in der Schule zu werfen; einen Blick, der nicht das bloße Vorhandensein von Geräten und digitalen Anwendungen an der Schule betrachtet, sondern sich auf das Medienhandeln der Subjekte im Kontext Schule richtet (Schorb, 2013). Vor allem das Handeln in und mit sozialen Medien scheint ein ‚grenzenloses’ Medienhandeln in der Schule zu ermöglichen. Es stellt sich allerdings die Frage, ob und wie es sich in der Bildungsinstitution Schule zeigt. Ziel des Beitrages ist es, eine empirische Perspektive auf mediale Handlungspraxen von Lehrpersonen einzunehmen. Medienhandeln wird dabei als medienbezogene soziale Praxis verstanden, welche mehr oder weniger routiniert stattfindet ist (vgl. Aßmann, 2013). In der empirischen Analyse bisheriger Erfahrungen vor allem mit sozialen Medien in der Schule wird mediales Handeln von Lehrer_innen unter dem Blickwinkel von Veränderungen von Kommunikation, Beziehungen und Rollen, Lernräumen sowie Machtverhältnissen rekonstruiert. Ausgangspunkt hierzu bildet die Analyse dreier Lehrerblogs. Bezugnehmend auf das empirische Material wird der Frage nachgegangen, wie mediale pädagogische Handlungspraxen durch institutionelle Bedingungen (Herrlitz, Hopf & Titze, 1997) beeinflusst werden. Literaturverzeichnis Aßmann, S. (2013). Medienhandeln zwischen formalen und informellen Kontexten: Doing Connectivity. Wiesbaden: Springer VS Böhme,J. (2006). Schule am Ende der Buchkultur. Medientheoretische Begründungen schulischer Bildungsarchitekturen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt Verlag. Digital und vernetzt: Lernen heute Tagung der Sektion Medienpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft Herrlitz, H.-G., Hopf, W., & Titze, H. (1997). Institutionalisierung des öffentlichen Schulsystems. In M. Beaethge & K. Nevermann (Hrsg.), Enzyklopädie Erziehungswissenschaft. Bd 5: Organisation, Recht und Ökonomie des Bildungswesesns (Vol. 5, S. 55-71). Stuttgart: Klett Cotta. Krotz, Friedrich (2007). Mediatisierung. Fallstudien zum Wandel von Kommunikation. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Schorb, B. (Hrsg.) (2013). Jugend – Information – Medien. Report des Forschungsprojektes Medienkonvergenz Monitoring zur Aneignung von In . Leipzig: Universität Leipzig. Spanhel, D. (2005). Zur Entwicklung der Medienpädagogik in der Schule seit 1995. merz, 49(2), 7073. Weitere und aktualisierte Informationen unter: http://herbsttagung-mp-dgfe14.phil.uni-augsburg.de/
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