Wie tickt der Diözesanverband? Ein Profil der DPSG Rottenburg-Stuttgart Entstanden aus dem Profilprozess Selbstbewusst in den Jahren 2011/2012 Zusammenfassung der Antworten von Selbstbewusst in den Stämmen 1 Möglichkeiten Die Stämme im Diözesanverband bieten Kindern und Jugendlichen in Gruppenstunden, Aktionen und Zeltlagern ein umfangreiches und attraktives Programm. Zentrale Erlebnisfelder sind hierbei: • • • • • • • • • • • • • Natur Persönlichkeitsentwicklung Sozialverhalten Pfadfinderwissen und -können Mitbestimmung Vermittlung von Werten Spiel und Spaß besondere Erlebnisse/Abenteuer Alternativen zur heutigen Medienwelt Selbstständigkeit Verantwortungsübernahme sinnvolle Freizeitbeschäftigung Gemeinschaft ohne Leistungsdruck Selbsteinschätzung der Leiterrunden • • Wir machen und bieten sehr viel Leiter in unserem Stamm sind sehr engagiert 2 Themen In den Stämmen wird eine große Zahl unterschiedlichster Themen bearbeitet. Dabei wird deutlich, dass immer der Mensch in seinen verschiedenen Rollen im Mittelpunkt steht. Diese Rollen können sein (beispielhafte Nennungen): • • • Mitglied einer Gruppe ◦ Konfliktlösungen ◦ Gruppenregeln ◦ Zusammenhalt ◦ Stufenwechsel Individuum ◦ Eigenständigkeit ◦ aktuelle Probleme einzelner ◦ persönliches Befinden Pfadfinder ◦ Pfadfindergeschichte ◦ Pfaditechniken ◦ Versprechen ◦ Pfadfindergesetze 2 • • • • • • • Schüler ◦ Schule/Beruf/Lehre Religiöser/Spiritueller Mensch ◦ Religion (auffällig selten genannt) ◦ Erntedank (auffällig selten genannt) Teil der Gesellschaft ◦ politisch: ▪ aktuelle Themen aus Politik/Gesellschaft ▪ Projektfindung ▪ weisse Rose ◦ sozial ▪ Altersheimbesuche ▪ Mitarbeit in der Gemeinde (Feste) Teil der Medienwelt ◦ Web 2.0 ◦ Computerspiele ◦ Internet ◦ JOTI und JOTA ◦ Facebook & Co Teil der Natur ◦ Sternbilder ◦ Natur Gestalter/in des Gruppenlebens ◦ Raumgestaltung ◦ Hajk ◦ Kochen ◦ Projekte Bedürftige/r nach Spiel, Erlebnissen, Spaß ◦ Schwimmen ◦ Eis essen ◦ Spiele ◦ Lagerbauten ◦ Radtouren ◦ Blättercartoon Die Leiterrunden sehen ihre Hauptaufgabe im Ermöglichen. Ihre Tätigkeiten sind überwiegend funktional auf die Angebote für Kinder und Jugendliche ausgerichtet. Solche Tätigkeiten sind beispielsweise: • • • • • • • • Jahresterminplanung Reflexion von Aktionen Problemkinder Kommunikation mit Kirche und Gemeinde Gruppenorganisation Planung von Zeltlagern und Aktionen Motivation für Stamm Infos anderer Ebenen 3 • • • Mitgliederzahlen und Nachwuchs Benehmen der Kinder Berichte aus den Stufen Es zeigt sich, dass innerhalb der Leiterrunden die jeweiligen Menschen in erster Linie in ihrer Rolle als Leiter wahrgenommen werden. Die Berücksichtigung anderer Rollen, wie bei den Stufen, findet nur selten statt. Die häufig formulierten Wünsche nach weniger Organisatorischem und mehr Inhaltsdiskussionen und Freizeiten für Leiter, deuten an, dass diese Konzentration auf Leiterrollen zu eng ist. 3 Tradition: Wiki: „Weitergabe von Handlungsmustern, Überzeugungen, Bräuchen und Sitten.“ In den Stämmen im DV sind viele Traditionen vorhanden. Folgende werden beispielhaft genannt: Bezug ausschließlich zur bündischen Zeit/Wandervogelbewegung • Hajk/Fahrt • Schwarzzelte • Singen am Lagerfeuer • Lagerbauten/Knoten Bezug zur bündischen und Pfadfindergeschichte: • Einfaches Leben • kein Strom • Natur erleben • Kluft • Donnerbalken • Bachdusche • Orientierung, Karte/Kompass Bezug zur Pfadfindergeschichte: • Versprechen • Wertevermittlung • Religion und Glaube • Der Große hilft dem Kleinen / look at the boy/girl moderne Traditionen aus dem Verband DPSG • Friedenslicht • Aufstufung • bio/fairtrade Traditionen aus der Kirche • Osterfeuer • Funken • Fronleichnamsteppich Stammesspezifische Traditionen • Bannerklau/Lagerüberfall/Bannerwache • Feuerzauber Texas 4 • • • • • • Stammestag regelmäßige Gruppenstunden Pfingstlager gemeinsames Essen/Gemeinschaft self-made-music bunter Abend Traditionen und ihre Umsetzung sind Thema in den Stämmen des DV. Es zeigt sich, dass eine große Identifikation mit der Pfadfinderei und ihren Traditionen gegeben ist. Dies führt jedoch nicht zu einer vollständigen Umsetzung von alten Pfadfindertraditionen. Vielmehr werden diese Traditionen pragmatisch in die heutige Lebenswelt eingebunden. Neben diesen „alten“ Traditionen wird eine große Zahl „neuer“ Traditionen genannt deren Ursprung im jeweiligen Stamm, im Verband oder im kirchlichen Leben liegt. Interessanterweise sind viele dieser „neuen“ Traditionen stammesübergreifend zu finden. 4 Strukturen und Angebote: Die Stämme innerhalb des DV sind Gruppierungen mit einem regen Stammesleben. Als nutzbare und genutzte Strukturen werden meist genannt: • • • • Altersstufen Leiterrunde Klein- und Großgruppe Stammesversammlung Die Zahl der Strukturelemente verdeutlicht, dass satzungsorientierte Themen nur einen kleinen Teil des Stammeslebens darstellen. Vielmehr werden Strukturen als Sicherheit oder lebenserhaltende Maßnahme betrachtet. Die Stämme innerhalb des DV nehmen Angebote von Bezirken und der Diözese wahr. Vereinzelt werden auch Angebote vom RdP und vom Bund genutzt. Als hilfreich wird häufig benannt: • Großlager • Stufenaktionen • Austausch • „über den Tellerrand schauen“ • Ausbildung • SteDo 5 • • • • Nami Diözesanbüro Ansprechpartner Ebersberg Die Rückmeldungen zeigen jedoch, dass einzig die Ausbildung auf Bezirksebene als sehr wichtige Hilfestellung genannt wird. Stellenweise wird das Überangebot an Aktionen auf den verschiedenen Ebenen bemängelt. Prägnante Sätze: • • • • • • • • Bezirk kommt, Diözese lässt kommen Alles was über den Bezirk hinausgeht liegt außerhalb des Horizonts Obere Ebenen sind fremd Jede Ebene hat ihre Berechtigung, aber nur die jeweils nächste Ebene ist für mich wichtig. Wir haben keine Zeit überall mitzumachen. Die Stammesarbeit ist prinzipiell wichtiger als die Bezirksarbeit E-Mail ist nicht mehr das Medium der Wahl Infos gehen verloren oder kommen zu spät 5 Kontakte Die Stämme des DV Ro-St sind meist in größeren Zusammenhängen eingebunden und aktiv. Das Stammesleben findet zwar hauptsächlich in den Gruppen statt, aber die Stämme haben jedoch Kontakte zu anderen Pfadfindern und werden in Städten, Gemeinden und Kirche wahrgenommen. Kontaktranking • • • • • • Stämme im Bezirk/Bezirksleitung örtliche Vereine/Einrichtungen/Geschäfte Kirchengemeinde BdkJ, Jugendringe, RdP/RDP-Stämme internationale Kontakte zu Pfadfindern andere Stämme der Diözese (LJ, Ebersberg) Zwischen den ersten beiden scheint es ein „entweder oder“ zu geben. Eine starke Einbindung in beide Strukturen ist eher selten. Meistens gibt es eine gute Einbindung in die Kirchengemeinde. Jedoch werden oft im Zusammenhang auch Konflikte benannt. Wenig Wertschätzung und kritischer Blick auf die Pfadfinderarbeit. Die Kontakte sollen für die Stämme einen Nutzen haben. Oft wird der Wunsch nach mehr Präsenz und Öffentlichkeitsarbeit genannt. Kontakte sollen intensiviert werden. 6 Außenwahrnehmung: Stämme die viele Kontakte vor Ort haben, haben ein sehr selbstbewusstes Bild davon, wie sie von anderen wahrgenommen werden. • • • • Da geht was wertvolle Kinder und Jugendarbeit mächtig immer mit Spaß und voll dabei Insbesondere von den Eltern werden sehr positive Rückmeldungen gegeben. Personen ohne direkten Bezug zu Pfadfindern haben nach Ansicht der Stämme oftmals ein Bild von Pfadfinderei, das mit der Realität nicht zusammenpasst. • • • • • • Waldläufer Die, die ihr Essen selber jagen. „rechte“ Vereinigung („War Hitler euer Gründer?“) Chaoskolonne zu wenig katholisch altbacken 6 Ziele und Visionen Die Frage nach der Zukunft ist in den Stämmen des DV ständig präsent. Dabei gibt es zwei extreme Betrachtungsweisen, die auch parallel auftreten können. • • Befürchtung, dass der Stamm nicht weiter bestehen kann Überzeugung, dass die bestehenden Elemente des Stammeslebens mehr werden sollen. Zu 1.: Hierbei wird stellenweise eine große Resignation deutlich. Als Lösung dieser Frage wird nahezu ausschließlich die Verstärkung der Personaldecke gesehen. Zu 2.: In vielen Stämmen sollen folgende Dinge mehr werden: • Leiter (engagiert, zuverlässig und ausgebildet) • Aktionen • Kinder und Jugendliche (aber auch nicht zu viele) • Geld • Räume Konfliktpotentiale zeigen sich bei folgenden Themen: • Generationenwechsel • Verantwortungsübergabe 7 • • • • • Zutrauen Verbindlichkeit Strukturiertheit vs. Kreativität Spontaneität vs. Organisiertheit Offenheit und Aufrichtigkeit Als verbesserungswürdig wird oftmals das Klima in der Leiterrunde genannt. Als hilfreich beim Erreichen der eigenen Ziele werden wahrgenommen: • • Öffentlichkeitsarbeit von Bezirk, Diözese und Bund eigene Öffentlichkeitsarbeit Dabei werden teilweise auch Hilfestellungen bei der Leiterwerbung gewünscht. In den Diskussionen wurde häufig die Umsetzung der Ziele angezweifelt. „Die Umsetzung von Neuem ist schwierig, weil es keine Tradition hat“ und weil die Leiter bereits ausgelastet sind. 8 Zusammenfassung der Antworten von Selbstbewusst in den Bezirken 1 Wer wird erreicht Die Bezirke wollen für die Stämme im Bezirk da sein und diese unterstützen. Die Bezirke erreichen in erster Linie die Stammesvorstände und Leiter. Auf Bezirksebene aktiv sind häufig ehemalige, oder im Stamm passive Leiter. Kinder und Jugendliche werden eher indirekt über die Leiter erreicht, bei Aktionen aber auch direkt. 2 Ermöglichen Für die Bezirksaktiven bietet der Bezirk ein Netzwerk, Austausch und Rückhalt und ein Engagementfeld. Abwechslung zum Stamm und den Blick über den Tellerrand. Für die Zielgruppe Leiter aus den Stämmen ermöglicht der Bezirk die Ausbildung und Fortbildung. Dies wird auch als zentrale Aufgabe des Bezirks gesehen und genutzt. Bei Anfragen aus den Stämmen bieten Bezirke auch Moderation, Beratung, Hilfe und Unterstützung aller Art. Für Kinder und Jugendliche finden auf Bezirksebene die „fetten“ Aktionen statt. Diese Aktionen müssen nicht von den Stämmen organisiert werden – Arbeitserleichterung für die Leiter. 3 Themen Auch die Bezirke nennen eine große Vielzahl an Themen die sie bearbeiten. Ebenfalls wird hauptsächlich Organisatorisches für Veranstaltungen des Bezirks, bzw. an denen der Bezirk beteiligt ist, besprochen. Darüber hinaus ist Kommunikation zwischen den Ebenen und Informationsweitergabe Thema, sowie, wie es in den Stämmen läuft. 4 Wo kommen die Themen her? Die Themen (Veranstaltungen) werden von der Satzung vorgegeben und kommen häufig von Diözesan- und Bundesebene. In den Stufenkonferenzen entstehen Themen durch Austausch und Beratung. Dort werden die Themen meistens direkt bearbeitet. Einzelpersonen bringen Themen ein. 9 5 Bezirksleben Das Bezirksleben ist greifbar in Aktionen, Stufenaktionen und vor allem in der Leiterausbildung. Satzungsgemäße Versammlungen sind reine Arbeitssitzungen. Auf den Versammlungen ist das Drumherum oft das wichtigere. Allerdings werden die Bezirksversammlung als Grundvoraussetzung für den Bezirk gesehen und die Strukturen als Auftrag. 6 Kontakte Die Bezirksleitungen haben Kontakte zu den meisten der Stämme ihres Bezirks, teilweise zur Diözesanebene, anderen BeVos und Stufenreferenten und, mal mehr mal weniger, Kontakt zum BdkJ und RdP. Die internen Kontakte werden als Teil der Bezirksarbeit wahrgenommen. 7 Ziele und Visionen Es soll zu allen Stämmen der Bezirke Kontakte geben und die Kommunikation soll funktionieren. Aktionen sollen mit allen Stämmen gemeinsam stattfinden. Begeisterte und engagierte Stufen-AKs und weiterhin viele motivierte Mitarbeitende. Hilfreich wären • mehr Zeit um die StaVos zu kontaktieren • Hilfestellung für methodische Umsetzung von Schwerpunktthemen auf Versammlungen • Die Bezirksstrukturen müssen von Diözesanebene gesehen werden, so wie der Bezirk die Stämme im Auge hat und unterstützt. • Dass Diözesanaktionen auch stattfinden. Evtl. so planen, dass auch mit wenigen Teilnehmenden durchführbar. • WBKs für alle Stufen anbieten oder zumindest bekannt machen, wo welche stattfinden. • Inhalte von MLT und Vorständeseminar dürfen fortgeschrittener sein. • Bundesaktion/Jahresaktion: machbar gestalten, gescheite Aktionspakete anbieten, Ansatz pragmatischer gestalten, nicht immer so abgehoben • Unterstützung bei und gute Ideen/Konzepte für Mitarbeitergewinnung, Nachwuchsförderung, Imagepflege („Scoute dich“ war schon ein guter Ansatz, leider im Süden durch S21 beeinträchtigt), uns gehen langsam die Leute aus 10
© Copyright 2025 ExpyDoc