Kulturanleitung Leuchtpilz (Panellus stipticus)

Kulturanleitung Leuchtpilz (Panellus stipticus)
Beimpfung mit Dübelpilzbrut
Weitere Informationen unter: www.pilzgarten.at
Die Kulturen werden am besten im Frühling bis Frühsommer angelegt. 50 Dübel sind
ausreichend für die Beimpfung von einem Baumstamm. Der Leuchtpilz ist nicht zum Verzehr
geeignet.
Geeignete Holzarten zur Beimpfung mit Panellus stipticus
Der Pilz wächst am besten auf Birke, Buche und Eiche.
Das für den Pilzanbau verwendete Holz sollte möglichst frisch geschlagen worden sein (nicht
älter als 4 Monate, ideal im Winter oder dem zeitigen Frühjahr). Auf länger gelagertem Holz
können sich Schadpilze und andere Organismen ansiedeln, die dann in Konkurrenz zum
Kulturpilz stehen.
Idealer Durchmesser und Länge des Holzes
Der Leuchtpilz wird üblicherweise auf Stämmen mit einem Durchmesser ab 20cm gezogen. Am
einfachsten ist die Beimpfung von 1-metrigen Baumstämmen.
Feuchtigkeit des Holzes
Bis zur Beimpfung sollten die Stämme schattig und eventuell mit einer Plastikplane abgedeckt
werden. So hält frisch geschlagenes Holz die Stammfeuchte über einige Monate.
Beimpfungsmethode
Bei der Beimpfung mit Dübel empfehlen wir 50 Stück/1 Meter Stamm.
Mit einem 9 oder 9,5mm-Bohrer werden Löcher, gleichmäßig über den Stamm verteilt,
etwa 4,5 cm tief ins Holz gebohrt. Es soll kein kleinerer Bohrdurchmesser verwendet
werden um das Myzel bei der Beimpfung nicht von der Oberfläche abzustreifen. Die
Dübel werden in die Löcher gesteckt und mit einem Hammer eingeschlagen. Ganz
wichtig ist das gute Verschließen der Impfstellen mit Käsewachs.
Warum wird Käsewachs zum Verschließen empfohlen
Käsewachs hat spezielle Eigenschaften. Es wird bereits bei 60-80°C flüssig und haftet auch bei
niedrigen Temperaturen gut am Holz. Bienenwachs sollte nicht zum Verschließen verwendet
werden, da dieses porös wird. Wenn die Impfstelle nicht gut verschlossen ist, können die Dübel
und das Myzel austrocknen.
Aufschmelzen des Käsewachses und Auftragen
Das Wachs im Behälter kann mit einer Kerze (es genügt schon ein Teelicht)/oder auf der
Herdplatte aufgeschmolzen werden. Mit dem beigelegten Pinsel wird der versenkte Dübel dann
gut überstrichen.
Einmieten der Stämme
Das Pilzmyzel muss in das Holz einwachsen. Am Besten lässt man die Stämme an einem
schattigen Platz im Garten über den Sommer bis zum nächsten Frühjahr liegen. Sie werden mit
einer Plastikplane oder einem Vlies bedeckt. Bei hohen Temperaturen über einen längeren
Zeitraum kann man auch etwas gießen.
Bildung der Fruchtkörper
Die 1m Stämme können nach der Durchwachsphase entweder in 3 Teile zu 30 cm geteilt oder
auch als ein- metriger Stamm belassen werden. Man gräbt sie dann stehend ungefähr 10 cm in
die Erden ein. Pilze erscheinen mehrere Jahre während der Sommermonate.
Unser Tipp: Moos auf die Schnittfläche verpflanzt verzögert das Austrocknen und freut die
Pilze und den Betrachter. Am besten geeignet ist, dünnes Moos (1-2cm Höhe) das auf Steinen
wächst. Es wird mit Heftklammern befestigt.
Bildung von Fruchtkörper auf den Dübel
Nach längerer Zeit bilden sich im Glas mit den Dübeln auch kleine Fruchtkörper.
Diese unterscheiden sich im Aussehen von denen die auf den Baumstämmen wachsen. Ursache
ist der höhere CO2-Gehalt im Behälter welcher zum veränderten Aussehen der Pilze führt.
Die Pilzfruchtkörper leuchten intensiver als das Myzel. Es besteht auch die Möglichkeit die
Dübel im Glas zu belassen. In dieser geschützten abgeschlossenen Umgebung kann das
Phänomen der Biolumineszenz über mehrere Monate beobachtet werden.
Das Glas sollte aber nicht geöffnet werden, da ansonst die Gefahr der Kontamination mit Schimmel
besteht.
Impressum:
Waldviertler Pilzgarten
www.pilzgarten.at
Tel.: 02815/6678
05.02.2015