WIE BEWERBE ICH MICH? - Chance Industrie

WIE BEWERBE ICH MICH?
Leitfaden für Schülerinnen und Schüler
1. Lehrstellensuche
2. Bewerbungsunterlagen
3. Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch
4. Vorstellungsgespräch
5. Absagen
6. Lehrvertrag
Anhang
Beispiel Titelblatt
2 Beispiele Bewerbungsschreiben
2 Beispiele Lebenslauf
Zuerst ein Check vor dem Start:
! Ich bin von meinem Berufswunsch überzeugt und kann ihn gut begründen.
! Ich habe meinen Berufswunsch überprüft, z.B. mit einer Schnupperlehre.
! Ich habe eine, eventuell mehrere Alternativen zu meinem Wunschberuf, bin also
flexibel.
! Ich weiss, ob und wann ich für meinen Wunschberuf einen Eignungstest ablegen
muss. Durch den Eignungstest habe ich meinen Berufswunsch überprüft.
! Ich habe mich über die Situation auf dem Lehrstellenmarkt informiert.
Falls du diese Fragen mit JA beantworten kannst, bist du bereit für die Lehrstellensuche. Wenn du dich noch unsicher fühlst, sprich doch zuerst mit deiner Berufsberaterin, deinem Berufsberater oder anderen Personen, welche dich bei deiner
Berufswahl unterstützen.
1. Lehrstellensuche
1.1 Allgemeine Tipps
♦ Frage zuerst nach, ob die Lehrstelle noch frei ist. Dies macht man in der Regel
telefonisch. Nur bei kleinen Betrieben kannst du zum Teil auch direkt
vorbeigehen.
♦ Frage im positiven Fall weiter, wie und wann du dich bewerben sollst. Dies kann
von Betrieb zu Betrieb variieren. Vielleicht musst du ein Bewerbungsformular
ausfüllen, vielleicht eine persönliche Bewerbung (handschriftlich oder mit
Computer) einreichen. Das Bewerbungsschreiben ist deine „Visitenkarte“ und ist
ein wichtiger erster Eindruck für den Lehrbetrieb.
♦ Bewirb dich wenn immer möglich an mehreren Orten gleichzeitig. Du vergrösserst
damit deine Chancen auf eine Lehrstelle. Fällt eine Antwort negativ aus und du
hast gewartet, dann hast du wertvolle Zeit verloren. Es ist besser, schlussendlich
zwei Lehrstellen zu haben und selber eine Absage zu machen. Besser eine zuviel
als keine!
♦ Um die Übersicht über deine ganzen Bewerbungsaktivitäten zu behalten,
empfiehlt es sich, eine Kontroll-Liste zu führen. Folgende Spalten können hilfreich
sein: Betrieb/Tel.-Nr., Kontaktperson, Beruf, telefoniert, beworben, Eignungstest
(Datum), Schnupperlehre (Datum), Vorstellungsgespräch (Datum), 1. Nachfrage,
Antwort, 2. Nachfrage, Antwort.
♦ Gib den Firmen 2 bis 3 Wochen Zeit. Wenn du bis dahin nichts gehört hast, darfst
du telefonisch nach dem Stand deiner Bewerbung nachfragen.
♦ Wenn sich trotz grosser Anstrengung deinerseits die gewünschte Lehrstelle nicht
einstellt, ist es notwendig, die Situation sorgfältig zu analysieren. Sei flexibel und
prüfe folgendes: Längerer Arbeitsweg, Lehre in einem verwandten Beruf,
Zwischenjahr, Praktikum, Sprachjahr. Reagiere rechtzeitig und hole dir die
entsprechenden Informationen oder die notwendige Hilfe.
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♦ Bewerbungsunterlagen sind persönliche Dokumente und müssen bei einer
Absage immer an dich retourniert werden.
1.2 Wo suchen - wie finden?
So kommst du zu Adressen von freien Lehrstellen:
♦ Die Liste der offenen Lehrstellen erhältst du im Internet:
www.lena.zh.ch (Lehrstellen Kanton Zürich) oder www.lehrstellen.ch (Lehrstellen
ganze Schweiz). Falls du keinen Zugang zum Internet hast, erhältst du die LenaListen bei der Berufsberatung.
♦ Frage in deinem persönlichen Umfeld, z.B. bei Nachbarn, Freunden, Bekannten
und Verwandten. Viele Lehrstellen werden über persönliche Beziehungen
vergeben.
♦ Eigeninitiative ist gefragt, z. B. starte selber eine Telefonaktion und erkundige
dich nach einer offenen Lehrstelle. Vielleicht schafft eine Kleinfirma eine neue
Lehrstelle, wenn du die Anregung einbringst und du dort erfolgreich eine
Schnupperlehre absolviert hast.
♦ In Zeitungen, Zeitschriften und auch Gratisanzeigern findest du Lehrstelleninserate. Wer zu Hause keine regionale Zeitung hat, kann diese jederzeit in der
Berufsberatung anschauen.
♦ Berufsverbände führen oft eine eigene Liste mit Lehrbetrieben. z. B.:
- Druckereiberufe
www.druckindustrie.ch
- Gastgewerbe
www.berufe-gastgewerbe.ch
- Grafisches Gewerbe
www.viscom.ch
- Landwirtschaftliche Berufe
www.vol.be.ch (Amt für Landwirtschaft)
- Metallbauberufe
www.metallunion.ch
- Maschinen- und Elektroindustrie
www.almez.ch
- Schreinermeister- u. Möbelfabrikanten
www.vssm.ch
♦ Beachte unsere Info-Broschüre und das Anschlagbrett im Schulhaus und in der
Infothek betreffs Schnuppertagen, Berufsveranstaltungen,
Informationsveranstaltungen etc.
♦ Zum Teil vermitteln Berufsverbände Lehrstellen (nur in seltenen Berufen). Frage
in der Berufsberatung nach diesen Vermittlungsstellen.
“ Halte Augen und Ohren offen! ”
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Wie verhalte ich mich am Telefon
Wenn du eine offene Lehrstelle gefunden hast, ruf bei dieser Firma an und erkundige
dich, ob die Lehrstelle noch frei ist und wie du dich bewerben sollst. Zum Teil
existieren vorgedruckte Bewerbungsformulare.
Tipps für das Telefongespräch:
♦ Bereite dich vor, schreibe die Fragen auf. Je konkreter du fragst, desto klarere
Antworten bekommst du.
1. Mich selber vorstellen
Ich bin/heisse ... und möchte ....
2. Mit wem möchte ich sprechen?
Wer ist der Lehrlingsverantwortliche?
Können sie mich bitte verbinden...
3. Was will ich fragen?
Ist eine Lehrstelle als ..... offen auf...?
Wie soll ich mich bewerben? (handschriftliche Bewerbung, Computerbrief oder
Ausfüllen eines Bewerbungsformulars)
An welche Kontaktperson darf ich die Bewerbung schicken? Wenn du den
Namen der verantwortlichen Kontaktperson weißt, kannst du deinen
Bewerbungsbrief persönlicher gestalten und diese Person direkt anschreiben.
Ab wann kann ich mich bewerben - bis wann?
4. Bedanke dich für die Auskünfte und verabschiede dich freundlich.
♦ Sprich den Gesprächspartner immer mit seinem Namen an, begrüsse ihn und
stell dich vor.
♦ Wähle einen ruhigen Ort für dein Telefongespräch aus.
♦ Zeige deine persönliche Motivation und dein Interesse für die Stelle.
♦ Schreibe alle Telefongespräche auf, die du mit Firmen machst. Halte das aktuelle
Datum fest, schreibe kurz auf, was ihr besprochen habt und was zu tun ist.
Notiere vor allem die Namen der Gesprächspartner.
2. Bewerbungsunterlagen
Papier
Format A4 in guter Qualität, mit glattem Rand und ohne
Linien. Wenn du Mühe hast, auf solchem Papier zu
schreiben, kannst du ein Linienblatt unterlegen.
Bewerbungsbrief
Der Brief wird zum Teil von Hand und zum Teil mit dem
Computer verlangt. Am besten fragst du im Lehrbetrieb
nach, wie er gewünscht wird. Schreibe übersichtlich und
ohne Fehler. Radieren und Streichen sind verboten.
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Schreib in kurzen, klaren Sätzen. Achte auf korrekte
Satzzeichensetzung, unterschiedliche Satzanfänge und
gute Gliederung der Absätze. Für jede Bewerbung solltest
du einen neuen Begleitbrief entwerfen oder ändere deine
Bewerbung ab und geh auf jede Lehrstelle separat ein.
Standardbriefe, bei denen nur die Adresse geändert wird,
machen einen schlechten Eindruck. Die Motivation für den
gewählten Beruf muss klar ersichtlich sein, auch warum
du die Lehre in diesem Lehrbetrieb machen möchtest.
Lebenslauf
Dieser wird immer mit dem Computer geschrieben. Ein
aktuelles Passfoto oben rechts aufkleben. Bitte keine
Erinnerungsfotos benützen.
Neben den Noten zählen auch andere Qualifikationen:
Erwähne auch Freizeitaktivitäten, besondere Interessen,
Engagements (Pfadi, Vereine, Jugendarbeit), die etwas
über deine Sozialkompetenz und Persönlichkeit verraten.
„Dritte Seite“
Eine gut von Hand gestaltete ‚dritte Seite‘ hebt deine
Bewerbung positiv von der Menge der eingesandten
Bewerbungsunterlagen ab. Hier kannst du ‚aus der Reihe
tanzen‘. Die Einmaligkeit deiner Persönlichkeit soll darauf
erkennbar sein. Titel können sein: So bin ich auch noch
...Was Sie noch über mich wissen sollten (als Mensch,
über meine Interessen, meine Motivation usw.).
Beschreibe kurz deine Stärken, Schwächen, Eigenschaften und Interessen.
Zeugnisse und Nachweis von Schnupperlehren
Verwende nur Kopien, da Originale verloren gehen
können. Schulzeugniskopien in der Regel von den letzten
beiden Schuljahren beilegen.
Eignungstests
Halte dich an die Bitte des Lehrmeisters, die Testergenisse deiner Bewerbung beizulegen. Du kannst sie
kommentieren, wenn du das Gefühl hast, dass sie deine
Bewerbung ungerecht belasten.
Versand
Verwende ein sauberes Kuvert, Format C4. Die
Unterlagen nicht falten und auf keinen Fall zerknittern. Am
besten benützt du eine Sichtmappe. Ein schön gestaltetes
Deckblatt macht einen besonders guten Eindruck.
Adresse auf Kuvert
Kuvert korrekt mit Adresse des Empfänger und evtl. der
Ansprechperson und deiner Adresse beschriften und
genügend für A-Post frankieren. Mit einem schön und
sauber beschrifteten Kuvert machst du einen guten ersten
Eindruck.
“ Die Bewerbungsunterlagen sind deine Visitenkarte! ”
“ Der erste Eindruck ist wichtig! ”
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3. Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch
3.1 Wie bereite ich mich vor?
♦ Sich vorstellen heisst, für sich zu werben. Ziel ist die Zusage des Lehrbetriebes.
Du brauchst dich dabei nicht zu verstellen. Gib dich so, wie du bist.
♦ Beschaffe im Voraus möglichst viele Informationen über den eventuellen
Lehrbetrieb über Internet, Prospekte, Zeitungsartikel, Bekannte usw.
♦ Verkaufe dich positiv, sag zum Beispiel nie: Ich habe eben ein schlechtes
Zeugnis. Lege dir vor dem Gespräch auch Antworten zurecht für den Fall, dass
du auf weniger gute Qualifikationen oder Noten in den Zeugnissen angesprochen
wirst.
♦ Überlege dir zu Hause nicht nur Anworten auf mögliche Fragen, sondern auch
was du nach dem Gespräch wissen möchtest.
Mache eine Liste mit möglichen Fragen:
- Was erwarten sie von mir?
- Was kann ich bei ihnen lernen?
- Wie ist die Lehrlingsausbildung organisiert?
- Wo ist mein Arbeitsplatz? (Wie sieht er aus, evtl. besichtigen)
- Wie viele Arbeitnehmer arbeiten in der Firma? Wie viele davon sind
Lehrlinge?
- Wie ist die Arbeitszeit geregelt (Gleitzeit, fixe Arbeitszeit)?
- Wie hoch ist der Lehrlingslohn?
- Wo gehe ich zur Berufsschule?
- Wie sieht ein typischer Arbeitstag oder Arbeitsablauf aus?
- Bis wann kann ich mit Ihrem Bescheid rechnen?
Wenn du dich so interessiert zeigst, wird dies der Lehrmeister positiv zur
Kenntnis nehmen. In jedem Fall erfährst du bei einem solchen Gespräch viel
Neues, lernst den Beruf und sein Arbeitsumfeld, die Firmenatmosphäre und nicht
zuletzt die Person kennen, mit der du eventuell die nächsten paar Jahre
zusammenarbeiten wirst. Das ist interessant und wichtig fürs Abwägen deines
Urteils. Wenn du dich dabei auf dein Gefühl verlässt und dich bemühst,
herauszufinden, ob die Chemie stimmt, dir die Arbeitsatmosphäre und die
Menschen behagen, so gelangst du zu einer ausgewogenen Entscheidung.
♦ Schau dir den Zug- oder Busfahrplan an. Erkundige dich frühzeitig nach dem
genauen Weg, damit du dich dort 5 Minuten vor dem vereinbarten Termin
anmelden kannst. Weißt du, bei welcher Person du dich melden musst?
♦ Auch mitgebrachte Gegenstände, die du in der Freizeit oder während einer
Schnupperlehre hergestellt hast und die im Zusammenhang mit dem Beruf
stehen, könnten den Lehrmeister interessieren.
♦ Verkaufe dich gut! Mach dir Gedanken zu deinen Kleidern und deinem
Erscheinungsbild. Die meisten Menschen beurteilen einen anderen zuerst nach
seinem Äusseren. Oft ist es schwer, einen ersten schlechten Eindruck im Laufe
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der Zeit wieder gutzumachen. Kleide dich nicht zu aufgemotzt und nicht zu flippig.
Wähle Sachen, in denen du dich wohl fühlst, einfach etwas schöner als sonst.
♦ Rauche kurz vor dem Bewerbungsgespräch nicht mehr.
♦ Geh nicht mir hungrigem Magen zum Gespräch.
3.2 Was nehme ich mit?
♦ Papier und Schreibzeug
♦ das Stelleninserat (falls vorhanden) + Kopie des Lebenslaufes für evtl. Fragen
♦ meine Frageliste
3.3 Fragen, die in Bewerbungsgesprächen gestellt werden
♦
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♦
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♦
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♦
Warum willst du gerade diesen Beruf lernen?
Wie bist du auf unsere Firma gekommen?
Woher hast du die Idee für diese Berufswahl?
Hast du noch andere Berufe angeschaut?
Wo hast du schon geschnuppert?
Was gefällt dir an diesem Beruf?
Was machst du besonders gerne?
Gibt es Dinge, die du nicht gerne machst?
Welches sind deine Stärken, welches die Schwächen, und wie gehst du mit ihnen
um? Erzähle hier Beispiele aus dem Alltag.
Wie verbringst du deine Freizeit? In welchen Vereinen/Clubs bist du aktiv?
Interessante Hobbys sprechen für dich!
Wie stellst du dir deine Arbeit vor?
Welchen Beruf haben deine Eltern?
Hast du Geschwister? Wie alt sind sie? Was machen sie?
Was tust du, wenn du diese Lehrstelle nicht bekommst?
Warum hast du im Jahr XY keine Lehrstelle gefunden?
“Die Vorstellung dient dem gegenseitigen Kennenlernen. Kennenlernen
heisst fragen und gefragt werden.”
“Überlege dir passende Anworten schon im Voraus und mach dir Notizen.”
4. Vorstellungsgespräch
4.1 Begrüssung
♦ Ein fester Händedruck und ein freundliches Lächeln schaffen eine positive
Atmosphäre zu Beginn des Gesprächs.
♦ Sprich deinen Gesprächspartner mit seinem Namen an und stell dich selber vor
z.B.: Grüezi Herr Müller, ich bin/heisse Hans Muster.
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♦ Sprich klar und deutlich.
4.2 Wie verhalte ich mich?
♦ Erscheine immer rechtzeitig und pünktlich zum vereinbarten Gesprächstermin.
Kalkuliere die notwendige Zeit ein für die Wegstrecke und das "Durchfragen" zum
Gesprächspartner.
♦ Merke dir die Namen der Gesprächspartner und schreibe sie evtl. auf.
♦ Kaue während dem Interview keine Kaugummis oder Bonbons. Die Sportmütze
gehört nicht ans Vorstellungsgespräch.
♦ Etwas Aufregung gehört dazu. Höre trotzdem gut zu und antworte überlegt. Man
erwartet von dir keine schnellen Antworten.
♦ Überlasse die Gesprächsführung dem Partner. Zeige dich interessiert und mit
einer positiven Grundhaltung. Verhalte dich nicht zu scheu und passiv.
♦ Erscheine beim Vorstellungsgespräch nicht zusammen mit Kollegen, geh alleine
hin oder falls es gewünscht ist mit deinen Eltern.
♦ Antworte nicht nur mit ja und nein, sondern versuche einen Satz mit einer
Begründung zu machen.
♦ Suche den Augenkontakt zum Gesprächspartner.
♦ Bleibe aufmerksam und zeige dein Interesse: Ja das gefällt mir gut, dies scheint
interessant zu sein etc.
♦ Vergiss nicht die vorbereiteten Fragen zu stellen. Jetzt hast du Gelegenheit,
Fragen zu stellen: Nutze diese Möglichkeit aus. Nimm ruhig deinen Notizzettel
hervor und prüfe, ob eine Frage noch unbeantwortet geblieben ist.
♦ Du möchtest, dass man dich beim zukünftigen Arbeitgeber so akzeptiert, wie du
bist. Spiele also nicht Theater, lege ein natürliches Auftreten an den Tag.
♦ Glaube an dich und deine Fähigkeiten. Sei ehrlich und vermeide Übertreibungen.
♦ Falls Schnuppertage möglich sind, so nütze die Gelegenheit, hinter die Kulisse zu
schauen. Erkundige dich danach.
♦ Weißt du am Ende des Gesprächs, wann du Bescheid bekommen wirst und
wie es weitergehen könnte?
“Je besser die Vorbereitung, desto sicherer wird dein Auftreten.“
“Das Vorstellungsgespräch kannst du auch üben! Frage deine Eltern oder
deine Schulkameraden.”
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5. Absagen
Mit Absagen musst du rechnen. Lasse dich nicht entmutigen. Die Erfahrung zeigt
nämlich, dass es meistens eine Vielzahl von Bewerbungen braucht, um eine Stelle
zu finden. Frage telefonisch nach den Gründen, das kann dir weiterhelfen und ist
besser, als dich nur zu ärgern.
Du kannst z.B. folgende Fragen stellen:
!
!
!
!
War mein Zeugnis nicht gut genug? War sonst etwas nicht in Ordnung?
Halten Sie mich nicht geeignet für den Beruf? Warum?
Hatte es zu viele gute Bewerbungen?
Können Sie mir einen guten Rat geben oder mir eine andere Lehrfirma
empfehlen?
Möglicherweise machst du bei den Bewerbungen etwas falsch und du kannst das in
Zukunft ändern. Die Chancen bei späteren Bewerbungen werden dadurch besser. Es
liegt übrigens nicht immer an dir, wenn Absagen kommen. Oft sind andere Gründe
dafür verantwortlich.
Solche Telefone brauchen einigen Mut. Vielleicht können deine Eltern dir dabei helfen oder diese Nachfragen für dich übernehmen.
6. Lehrvertrag
Du hast eine Zusage erhalten - herzliche Gratulation! Nun liegt es an dir, dich zu
entscheiden. Bevor du einen Lehrvertrag unterschreibst, solltest du dir einige Punkte
nochmals gut überlegen:
! Kennst du den Betrieb gut genug, fühlst du dich dort gut aufgehoben?
! Sind noch andere Bewerbungen ausstehend?
! Musst du noch etwas wissen, um einen sicheren Entscheid treffen zu können?
Nimm dir, wenn nötig, ein paar Tage Zeit, um alle diese Punkte zu überdenken und
besprich dich mit deinen Eltern. Wenn du unsicher bist, ob die Lehrlingsausbildung in
diesem Betrieb gut ist, so kannst du z.B. bei Lehrlingen nachfragen.
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Bewerbungsdossier von
Gabriela Beispiel
Musterstrasse 20
8810 Horgen
für die Lehrstelle als Verkäuferin im
Textilbereich
bei Müller Mode
Je nach Berufswunsch kann dieses Titelblatt farbig und von
Hand gestaltet werden. Auch ein aufgeklebtes oder
eingescanntes Bild wirkt sehr belebend.
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Muster Brief 1 (mit Computer)
Gabriela Beispiel
Musterstrasse 20
8810 Horgen
01 333 33 33 privat
079 345 67 89 Handy
Müller Mode
z. H. Frau Müller
Musterstrasse 1
8810 Horgen
Horgen, 15. September 2003
Bewerbung für die Lehrstelle als Textilverkäuferin
Sehr geehrte Frau Müller
Von der Berufsberatung Horgen habe ich erfahren, dass Sie auf den Sommer 2004
eine Lehrstelle als Verkäuferin anbieten. Gemäss unserem gestrigen Telefon
bewerbe ich mich für diese Lehrstelle und schicke Ihnen hiermit meine Unterlagen.
Ihre Firma interessiert mich, weil ....
Da ich kontaktfreudig bin, gerne mit Menschen zusammenarbeite und grosses
Interesse an der Mode habe, gefällt mir der Beruf als Textilverkäuferin. Nach einigen
Schnupperlehren und mehreren Gesprächen mit meiner Berufsberaterin bin ich mir
nun sicher, dass dies der richtige Beruf für mich ist.
Im letzten Sommer konnte ich keine Lehrstelle finden, deshalb besuche ich
momentan das 10. Schuljahr in Zürich. Dadurch ist es mir möglich, meine Schulnoten
zu verbessern.
Es würde mich freuen, wenn ich mich bei Ihnen persönlich vorstellen dürfte. Selbstverständlich bin ich auch bereit, bei Ihnen ein paar Tage zu schnuppern.
Auf Ihre baldige Antwort freue ich mich und grüsse Sie freundlich
Gabriela Beispiel
Lebenslauf
‚dritte Seite‘: Was Sie noch über mich wissen sollten
Zeugnisse
Auswertung Eignungstest X
Auswertung Schnupperlehre X
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Muster Brief 2 (handschriftlich)
Hans Muster
Musterstrasse 10
8810 Horgen
01 111 11 11 privat
079 333 33 33 Handy
Müller AG
Herr Fritz Meier
Musterstrasse 20
8810 Horgen
Horgen, 15. September 2003
Bewerbung für die Lehrstelle als Polymechaniker
Guten Tag Herr Meier
Sie haben mir gestern am Telefon bestätigt, dass Sie auf den Sommer 2004 eine Lehrstelle als
Polymechaniker anbieten. Hiermit bewerbe ich mich für diese Stelle.
Ihre Firma interessiert mich, weil ...
Alles was mit Technik und Elektronik zu tun hat, interessiert und fasziniert mich schon seit langem. Auf
der Berufsberatung erfuhr ich vom Beruf des Polymechaniker. Nach einigen Schnupperlehren bin ich mir
nun sicher, dass ich diesen Beruf erlernen möchte. Beim Polymechaniker gefallen mir vor allem die vielseitige
Arbeit mit Metall und das Programmieren der Maschinen. Meine schulischen Stärken sind Mathematik und
Geometrie.
Gerne würde ich mich bei einem persönlichen Gespräch näher vorstellen und freue mich auf Ihre baldige
Antwort. Selbstverständlich bin ich auch gerne bereit, bei Ihnen ein paar Tage zu schnuppern.
Freundliche Grüsse
Hans Muster
Lebenslauf
‚dritte Seite‘: So bin ich auch noch...
Zeugnisse
Auswertung Eignungstest X
Nachweis Schnupperlehre X
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Muster Lebenslauf 1
Lebenslauf
Foto
Persönliche Daten
Name
Vorname
Strasse
PLZ/Ort
Telefon
Muster
Hans
Musterstrasse 10
8810 Horgen
01 111 11 11 privat
079 333 33 33 Handy
Geburtsdatum
01.01.1988
Eltern
Kurt Muster: Schreiner
Petra Muster: Hausfrau und Verkäuferin
Geschwister
Peter (18): 2. Lehrjahr Kaufm. Angestellter
Priska (12): Schülerin
Nationalität
bei ausländischen Jugendlichen auch Aufenthaltsbewilligung erwähnen + in CH seit 19..
Schulen
1995 – 1998
1998 – 2001
2001 – 2004
1. – 3. Primarschule in Zürich
4. – 6. Primarschule in Horgen
1. – 3. Sekundarschule in Horgen
Sprachen
Deutsch
Französisch
Englisch
Muttersprache
5 Jahre Schulkenntnisse
2 Jahre Schulkenntnisse
PC-Kenntnisse
Winword, Excel
Freizeit
Pfadiführer
Fussball bei FC X, Computer, Lesen
Referenzen
Klassenlehrer: Herr XY, Beispielstr. 10,
8810 Horgen, Tel. 01 222 22 22
Berufsberaterin: Frau XY, Lindenstr. 4,
8810 Horgen, Tel. 043 244 28 88
Muster Lebenslauf 2
Lebenslauf
Foto
Personalien
Name und Adresse
Gabriela Beispiel
Musterstrasse 20
8810 Horgen
01 333 33 33 privat
079 345 67 89 Handy
Geboren am
30. April 1987
Nationalität
bei ausländischen Jugendlichen auch
Aufenthaltsbewilligung erwähnen + in CH seit 19..
Eltern
Beruf des Vaters
Beruf der Mutter
Geschwister
Felix und Erika Beispiel-Muster
Lokomotivführer SBB
Hausfrau und Servicefachangestellte
Sven (12): Schüler
Monika (9): Schülerin
Lars (4)
Besondere Interessen
Musik, Zeichnen, Reisen
Schulbildung
1994 – 2000
2000 – 2003
2003 – 2004
1. – 6. Primarschule in Horgen
1. – 3. Realschule in Horgen
10. Schuljahr in Zürich
Sprachen
Deutsch
Französisch
Muttersprache
5 Jahre Schulkenntnisse
Referenzen
Klassenlehrer: Herr XY
Musterstr. 10
8810 Horgen
Tel. 01 222 22 22
Berufsberaterin: Frau XY
Lindenstr. 4
8810 Horgen
Tel. 043 244 28 88