TARE LSE SPO 66 16.05.2008 16.05.08 09:06:13 REGIONALSPORT 66 Tages-Anzeiger · Freitag, 16. Mai 2008 RENDEZVOUS: DER WÄDENSWILER MARC WIDMER WILL AN DER DUATHLON-WM NOCHMALS HOCH HINAUS «Zofingen, das ist wie auf Hawaii» Von Moritz Schenk ie mindestens 16 Stunden Ausdauersport, die Marc Widmer wöchentlich treibt, sieht man ihm an. Braungebrannte Arme und eine gertenschlanke Figur zeugen davon, dass dieser Mann seine Freizeit vorwiegend auf dem Rad und im Runningschuh verbringt. Seit sieben Jahren ist Duathlon zum Lebensinhalt für den 27-jährigen Wädenswiler geworden. Eigentlich ist er ein Spätzünder. Er startete seine DuathlonKarriere nach diversen anderen Versuchen, in den Profisport einzusteigen. Auch andere Ausdauersportarten hatte er ausprobiert. «Mit 20 entschied ich mich für einem radikalen Schnitt», erinnert sich Widmer. Er brach als U-23-Elite-Rennfahrer eine viel versprechende Velofahrer-Karriere beim Veloclub Horgen ab. Während eines Sprachaufenthalts vor zehn Jahren in Frankreich machte er schliesslich die wegweisende Bekanntschaft mit dem heutigen Thalwiler Star-Triathleten und Zürcher Ironman-Gewinner Ronnie Schildknecht, den es ebenfalls der Sprache wegen nach Frankreich verschlagen hatte. Die beiden lernten sich kennen, und bald einmal ging es auch gemeinsam zum Joggen. D ie Entscheidung, mit Duathlon zu beginnen, hätten sie schliesslich beide zufällig zusammen getroffen, erinnert sich Widmer. Er selbst brachte die nötige Ausdauer aus dem Radsport mit. Die Freundschaft zu Schildknecht erwies sich für Widmer als eine grosse Unterstützung: «Ronnie lehrte mich, mehr auf den Körper zu hören. Umgekehrt brachte ich ihm jene Trainingsdisziplin bei, die ihm bisweilen gefehlt hatte.» Widmers Trainingswille stiess hingegen nie an Grenzen. Zudem legte er grossen Wert auf die Ernährung. Unter anderem drehte er sein Essen erst zweimal um, bevor er es seiner Karriere für förderlich beschied. Anders als sein Freund Ronnie Schildknecht, der ab und zu kein Asket ist, wenn es um die Ernährung geht, W Wasserball. – Nach dem Abgang von Meistergoalie Luka Prelc ist die Aktie des SC Horgen in der NLA-Meisterschaft im Wert gefallen. Die Unsicherheit über die Nachfolge im Tor des Meisters ist auch an diesem Wochenende noch ein Thema. Mit dem überzeugenden 17:5-Heimsieg Horgens gegen Aegeri allerdings hat der Klub gezeigt, dass er in dieser Saison wieder an der Tabellenspitze mitspielen will. Das heutige Spiel gegen Bissone (20.30 Uhr) ist eine Vorbereitung auf die Begegnung mit dem aktuellen Tabellenführer Lugano. Bissone steht auf Rang sieben der Tabelle, Horgen auf Platz drei, und Ruedi Stöckly, Präsident des SC Horgen, sagt: «Gegen Bissone erwarte ich einen klaren Sieg.» Alle Blicke und Erwartungen liegen auf der Partie vom Samstag. Ohne Pressing gegen den Leader BILD PATRICK GUTENBERG Angetroffen auf seiner Trainingsfahrt auf der Schönegg: Duathlet Widmer, ein ehemaliger U-23-Elite-Radfahrer. nie bewegt habe, auf den sich die Medien vor einigen Jahren nach seinen grossen Erfolgen am Ironman in Hawaii stürzten», sagt Widmer ohne jeden Neid. Ein Vorteil für ihn war: «Ich lernte dank Ronnie alles kennen, was im Triathlon Rang und Namen hat.» Der Durchbruch gelang Powerman Widmer an den Duathlon-Weltmeisterschaften in Zofingen, wo er 2006 und 2007 zweimal in Folge Rang 7 erreichte. «Diese Erfolge zeigten, dass ich bei den Besten der Schweiz, ja der Welt auf der Langdistanz mithalten kann.» ie lange er allerdings an dieser Spitzenposition noch mitmischen wird, ist aus materiellen Gründen fraglich. Das Wissen darum, dass er nie von seinem Sport wird leben können, hat ihn nach Jahren erfolgreichem Profisport eingeholt. «Die Realität sieht bitter aus», W sagt Widmer. «Einen festen Job anzunehmen, das wollte ich trotz dem Sport nie aus den Augen verlieren.» Seinen beruflichen Werdegang trieb er an der Universität stets voran. Zurzeit schreibt Widmer an seiner Masterarbeit im Fach Recht und Wirtschaft an der Uni St. Gallen. Seine ruhige Art wird ihm nützen, sich nach dem Ende seiner sportlichen Laufbahn auch in der Arbeitswelt zurechtzufinden. WM in Belgien (20 km–80 km–10 km) am 10. August und ein Platz in den Top 5 an der Powerman-Duathlon-WM in Zofingen (10 km–150 km–30 km) am 7. September. Den Weltmeisterschaften ordnet er nochmals alles unter. Es ist sein letzter grosser Auftritt an einem Prestige-Anlass. «Zofingen, das ist fast zu vergleichen mit dem Ironman auf Hawaii. Wer Weltmeister wird, ist wirklich der Champion.» idmer hat 2008 zum letzten Jahr seiner Wettkampfkarriere bestimmt. Bis zu seinem Rücktritt will er nochmals in den Sport investieren. Seit seinem Umzug von Wollerau nach Wädenswil, seinem Heimatort, trainiert er fast täglich mit Kumpel Schildknecht und seinem Trainingskollegen Ruedi Wild. Seine Saisonziele sind ein Platz in den Top 15 an der ITU-Langdistanz- ine weitere wichtige Etappe im Trainingsplan Widmers steht bereits dieses Wochenende an. Er startet in Zofingen an der Duathlon-SM. Widmer hofft auf einen Top-10-Rang. Sein Weggefährte Schildknecht peilt den Sieg an. Für einmal startet der Triathlet im Duathlon. Auch in dieser Disziplin ist er erfolgreich. Vor zwei Wochen gewann er den EM-Titel. W E Rückkehrer und eine Anfrage aus dem Wallis Vor der zweiten Interclub-Runde sind Horgen und Richterswil zuversichtlich. Und die Tennisspielerinnen von Rüschlikon erhielten einen dubiosen Anruf. ckenverhärtung hatte Forfait erklären müssen, ist wieder fit. Sein Fehlen wirkte sich verhängnisvoll aus. In der Setzliste rutschte das übrig gebliebene Sextett je eine Position runter. Die Nummer 2 spielte gegen Luganos Nummer 1 und so weiter. Neue Teamzusammensetzung Von Ueli Zoss Tennis. – Der TC Horgen verlor zwar zum Auftakt in der Gruppe 3 der NLC auf der eigenen Klubanlage gegen Lugano 3:6. Doch die Zuversicht bleibt, an die letzte erfolgreiche Saison anzuknüpfen. Vor einem Jahr hatten die Horgner lange Zeit um den Aufstieg in die NLB gespielt. Was die Zuversicht weckt: Gegen die Bündner von Domat/Ems wird Horgen am Samstag gegenüber dem Lugano-Spiel personell besser besetzt sein. Teamcaptain Richard Farda, der in der 1. Runde wegen einer Na- ANZEIGE Tessiner Tage im Horgner Sportbad Käpfnach: Das NLA-Team trifft am Freitag auf Bissone, am Samstag dann auf Leader Lugano. Nach den Spielen kennt Horgen seinen Marktwert. Von Daniel Stehula D idmer erinnert sich: «Er überzeugte mich, auch wieder mal ein Stück Schokolade zu essen. Umgekehrt spornte ihn mein Eifer auch an.» Schildknecht feierte schon bald die ersten internationalen Erfolge, unter anderem an der Powerman-WM in Zofingen 2002 und am Ironman in Florida 2002. «Meist war es so, dass ich mich im Fahrwasser von Ron- Horgen vor der Standortbestimmung Gegen Domat/Ems spielt Farda nun als Nummer 2. Luca Barlocchi, der in den USA ein Tennis-College besucht, kommt als Nummer 1 erstmals in dieser Saison zum Einsatz. Farda ist dank der neuen TeamZusammensetzung überzeugt, am Samstag und am 24. Mai in Wohlen gewinnen zu können, was Horgen im Rennen behalten würde. Je die ersten beiden einer Gruppe erreichen die 1. Aufstiegsrunde. Für die Dritt- und Viertklassierten beginnt der Abstiegskampf. Einen 6:3-Auftaktsieg feierte in der Gruppe 14 Aufsteiger TC Burgmoos Rich- terswil. Es war gleich eine vorentscheidende Partie. Rapperswil gilt als das stärkste Team der Vierergruppe, Langnau als das schwächste. Mit dem Erfolg gegen Luzern stellten die Richterswiler also die Weichen Richtung Aufstieg. Nun bekommen sie es am Samstag auf der eigenen Anlage mit Rapperswil zu tun. Teamcaptain Marco Cavallini sagt keck: «Wir spielen um den Gruppensieg.» Wieder mit Davis-Cup-Routinier Die Stimmung im Team beschreibt er als hervorragend: «Wir haben alle einen Riesenspass.» Den nötigen Kitt in der Mannschaft fördert ebenfalls: Routinier Thomas Haug, der für Norwegen im Davis-Cup gespielt hatte, kommt erstmals in dieser Saison zum Einsatz. Motivieren muss man die Richterswiler nicht gross: «Das Spiel gegen Rapperswil ist wie ein Derby. Der Gegner ist uns gut bekannt. Wir haben schon oft gegen die Rapperswiler gespielt, auch trainingshalber.» Gegnerinnen wollten absagen Jeannie Kuratli, Teamleaderin des TC Rüschlikon, erhielt gestern einen nicht alltäglichen Anruf in Sachen Interclub. Am andern Ende des Drahtes erkundigte sich eine Vertreterin des TC Visp, des Gegners im Heimspiel vom Sonntag. Doch aus dem Walliser Lager war zu hören, dass es Visp gelegen käme, das Spiel zu verschieben, weil einige der Spielerinnen in den Ferien seien. «Diese Anfrage war schon erstaunlich», sagte Kuratli lachend. Auf das Anliegen ennet dem Lötschberg ist sie aber nicht eingegangen. «Wir wollen spielen, die Reglemente geben uns Recht.» Visp dürfte also, wenn überhaupt, ersatzgeschwächt anreisen. Die Chancen auf den zweiten Sieg für Rüschlikon nach dem 6:1 in Lausanne stehen gut. «Gegen Lugano», sagt Stöckly, «das wird für uns zu einer Standortbestimmung.» Nicht nur für die Feldspieler, auch für die Torhüter. Konnte Horgen gegen Aegeri noch ein erfolgreiches Pressing spielen und damit die Anzahl der Torschüsse tief halten, ist diese Taktik gegen Lugano keine Option. «Einen Gaetano Graziani muss man in Doppeldeckung nehmen», weiss Stöckly, «da können wir kein Pressing aufziehen.» Die Gastgeber offenbarten in ihrem Spiel auf der rechten Seite noch einige Schwächen – offensiv wie defensiv. Daran habe das Team gearbeitet, sagt Stöckly. Die Spielstärke der Tessiner kennen die Horgner nur zu gut – die beiden Teams trafen im letzten Playoff-Final aufeinander. Stöckly sieht aber die Chancen für sein Team gewahrt: «Lugano konnte in letzter Zeit nicht regelmässig im grossen Becken trainieren, und wenn wir den gleichen Einsatz wie gegen Aegeri zeigen, wird es ein offenes Spiel.» Starker Cup-Auftritt des TTC Wädenswil Tischtennis. – Drei Wochen nach dem Gewinn des Schweizer Meistertitels im Teamwettbewerb der Frauen warteten auch die Männer des TTC Wädenswil mit einer Parforceleistung auf. In den Achtelfinals des Schweizer Cup resultierte ein 10:5 beim mehrfachen Cupsieger Wil. Grossen Anteil am Sieg über die favorisierten Ostschweizer, die noch vor zwei Jahren Cupsieger geworden waren, kam Tobias Aellig zu. Der U-18-Junior setzte sich zweimal im Einzel durch und siegte im Doppel an der Seite von Routinier Giovanni Gentile. Sichere Werte waren ebenso Fabien Maas und Daniel Ott. Die Überraschung zeichnete sich bereits nach den ersten sechs Einzeln ab. Nach Aellig, Maas und Ott gewann auch Captain Sebastian Wieland sein Einzel gegen Peter Däni zur 4:2-Führung. Starke Nerven zeigten auch Beni Hosang und Sebastian Wieland im Doppel. Nach einem 0:2-Satzrückstand glichen sie mit zwei 12:10 gewonnenen Sätzen aus und gewannen den entscheidenden Durchgang 11:5. Den entscheidenden Matchpunkt holte schliesslich wiederum Aellig. (TA) TERMINE Inline Hockey ZO405-T NLA, Männer. Am Samstag: Tuggen - Rüschlikon (Bülach, 16.00). Tennis NLC, Männer. Am Samstag: Domat/Ems - Horgen (14.00), Eisbahn Frauenfeld - Hof Gattikon (14.00), Langnau - Allmend Luzern (13.00), Burgmoos Richterswil - Rapperswil (14.00). NLC, Frauen. Am Sonntag: Rüschlikon - Visp (11.00). Wasserball NLA, Männer. Am Freitag: Horgen - Bissone (Käpfnach, 20.30). Am Samstag: Horgen - Lugano (Käpfnach, 20.30). BILD SILVIA LUCKNER «Game-, Set- and Match-Stimmung» im Interclub. Hier in Rüschlikon. Nationalliga, Frauen. Am Sonntag: Horgen Genf (Käpfnach, 11.00), Horgen II - Neuenburg (Käpfnach, 18.00).
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